𝚝𝚎𝚒𝚕 𝟷𝟷𝟻

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Harry

Als Louis vorhin plötzlich vor mir stand, habe ich nicht gedacht, dass er mir nach all dem was passiert ist, verzeihen wird. Aber jetzt stehen wir hier, Arm in Arm, kurz nachdem er mir gesagt hat, dass er sich nicht länger mit mir streiten möchte und will, dass es so wird wie vorher.

Ich bin glücklich darüber. Es ist zwar nicht das, was ich eigentlich will, aber ich weiß, dass mehr nicht sein wird. Louis wird mich niemals so lieben, wie ich ihm. So schwer es ist und so sehr ich mir wünschte, dass es anders wäre, akzeptiere ich es. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass er sich keine Gefühle aufzwingen soll; er soll glücklich sein. Und wenn er das bei mir nicht ist, dann kann ich nichts ändern. Dann werde ich nicht die Person sein, die ihn glücklich macht.

Aber mich macht es gerade glücklich, dass er mit mir befreundet sein will. Dass er mich nicht mehr ignoriert und mich hasst. Dass er bei mir sein will.

Was anderes habe ich mir in de letzten paar Wochen gar nicht gewünscht.

Louis löst sich zwar ein wenig und lächelt mich an, bleibt aber trotzdem in meinen Armen. Wir liegen bei mir im Bett und kuscheln komischerweise miteinander.

Vorhin hat es angefangen zu Gewittern, weshalb ich ihm angeboten habe, dass er noch mit zu mir kommt, anstatt noch nach Hause zu laufen. Auf dem Weg hier her haben wir uns nochmal ausgesprochen. Ich bin so glücklich, dass er nicht mehr sauer ist und mir vergeben hat.

Jetzt liegen wir in meinem Bett, er in meinen Armen, während wir das Gewitter durch mein Fenster beobachten. Ich weiß nicht, ob er es komisch findet, dass wir kuscheln. Vorher fand er das zwar nie, aber vielleicht ja jetzt, denn immerhin weiß er jetzt über meine Gefühle bescheid. Und das letzte was ich will ist, dass er sich unwohl fühlt oder sonst was und sich nicht traut das zu sagen.

Ich habe Angst, dass es durch meine Gefühle anders zwischen uns wird. Oder komisch.

"Wird es zwischen uns anders sein?" Frage ich ihn flüsternd, denn ich brauche eine Antwort darauf. Denn wenn schon, dann weiß ich nicht, wie ich mit ihm umgehen soll. Was ich tuen und was ich lassen soll.

Louis dreht seinen Kopf zu mir, aber ich erwidere seinen Blick nicht, sondern schaue den Regentropfen weiter dabei zu, wie sie mein Fenster herunter laufen. "Wie meinst du?"

Ich schaue für einen Moment lang doch zu ihm runter und erkläre: "Naja, ich habe nach wie vor Gefühle für dich".

Louis ist einen Moment lang ruhig und schaut mich nach wie vor an. Als er dann seinen Blick senkt, zuckt er mit seinen Schultern. "Willst du denn, dass es anders zwischen uns ist?"

Warte, will er, dass es anders zwischen uns ist?

Ich würde es auf der einen Seite wollen, dass wir mehr als nur Freunde sind. Immer ist es das, was ich die ganze Zeit will. Aber ich glaube, ein viel größerer Teil von mir will, dass alles so wird wie vorher. Dass wir beste Freunde sind, er glücklich ist, sich nicht unwohl fühlt, mir von seinen Problemen erzählt, ich ihn trösten kann, er das gleiche für mich macht...

Aber trotzdem würde ich ihn gerne Meins nennen. Die Person sein, die ihn küsst, ihn jeden Tag zum lächeln bringt und sich um ihn kümmert.

Ich zucke leicht mit meinen Schultern. "Ich weiß es nicht"

"Okay" Louis dreht sich nach vorne und will das Gespräch beenden. Allerdings hat er mir noch keine Antwort auf meine frage gegeben.

"Wie okay?" Frage ich daher nach und setze mich ein wenig auf, um meinen besten Freund* besser ansehen zu können. Dieser schaut ebenfalls zu mir und scheint nicht zu wissen, was er sagen soll. Dann aber findet er seine Worte wieder und fragt: "Was soll ich denn sagen?".

"Keine Ahnung?"

Aber nicht einfach 'Okay'. Das macht mich verrückt, denn ich weiß nicht was er denkt. Wie er denkt. Was er will. Auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite weiß ich immer noch nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Soll ich einfach so sein wie immer? Ihn jedes mal fragen, wenn ich ihn umarme oder sonst was?

Es ist so fucking schwer und verwirrend in seiner Nähe. Das bemerke ich jetzt schon; dabei haben wir uns gerade erst wieder vertragen und bisher nur einen halben Tag miteinander verbracht.

Louis seufzt auf und dreht seinen Kopf wieder zum Fenster. Ich tue es ihm gleich und lasse meinen Kopf wieder in meinem Kissen sinken, damit ich aus dem Fenster schauen kann. Es blitzt sehr stark und nur wenig später donnert es laut. Ich zucke, genau wie Louis, leicht zusammen und verstärke meinen Griff automatisch um ihn.

Da ich nicht weiß, ob das für Louis okay ist und ob er das überhaupt möchte, löse ich meine Arme wieder ein wenig, sobald ich es bemerke. Daraufhin höre ich Louis erneut aufseufzen.

"Du bist mein bester Freund, Harry"

Heißt das jetzt, dass ich darf machen darf oder bedeutet es genau das Gegenteil?

Aber richtig, ich bin sein bester Freund. Wieso mache ich mir überhaupt Hoffnungen? Es fängt schon wieder so an wie vorher, obwohl ich versuchen wollte diesmal anders zu sein und anders zu denken.

"Ja, ich weiß" Murmle ich und schließe für einen Moment meine Augen. Ich realisiere, dass es niemals mehr so sein wird, wie es mal war, bevor er von meinen Gefühlen erfahren hat oder bevor ich sie überhaupt bekommen habe. Es wird ab jetzt anders sein und ich hasse es jetzt schon. Außerdem habe ich Angst davor. Ich will nicht, dass sich etwas ändert.

Ich frage mich, ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre, wenn Louis und ich und nicht vertragen hätten. Oder es zu einem späteren Zeitpunkt getan hätten. Vielleicht hätte ich dann keine Gefühle für ihn gehabt. Es wäre einfacher verwiesen; für mich und Louis.

Sollte ich mich nicht eigentlich freuen, dass Louis mir verziehen hat und nun in meinen Armen liegt?

Fuck, wie wird es denn mit der Zeit sein, wenn ich jetzt schon zweifle? Wenn ich jetzt schon nicht weiß, ob es das richtige war.

you make my heart beat faster | » larry stylinson Where stories live. Discover now