𝚝𝚎𝚒𝚕 𝟹𝟺

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Harry

Ich muss wirklich aufpassen. Meine Gefühle für Louis werden immer stärker und somit immer schlimmer. Er braucht mich nur anzuschauen und ich verliebe mich jedes mal stärker in ihn.
Außerdem muss ich mich in Louis' Nähe anders verhalten. Sonst merkt er noch, dass etwas nicht stimmt... wenn er es nicht schon getan hat.

Die ersten beiden Stunden sind um und ehrlich gesagt, bin ich wirklich froh darüber. Es war der absolute Horror.
Es hat mich so abgefuckt, dass Louis die ganze Zeit von Aria und deren perfekten Beziehung geredet hat, sodass ich ihm einfach irgendwann nicht mehr zugehört habe. Es tut mir so unglaublich weh und er bemerkt es noch nichtmal.
In der Pause hat er immer noch nicht aufgehört, weswegen ich einfach irgendwann aufgestanden bin, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe, und bin ins Gebäude gelaufen, um mich dort in die Toilette zu verschanzen.

Da alle draußen oder in der Cafeteria sind, bin ich alleine. Dennoch schließe ich mich in einen der Kabinen ein. Ich kann nun nicht mehr gegen die Tränen ankämpfen und sie schießen somit einfach aus mir raus. Stumm weine ich und verstecke mein Gesicht in meinen Armen, die auf meinen Knien liegen, welche ich wiederum angewinkelt habe.

Ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle. Die Tränen laufen mir wie ein Wasserfall über die Wangen, tropfen auf den Boden oder in dem Stoff meines Oberteils, ich schluchze die ganze Zeit unkontrolliert auf und kann es nicht stoppen.
Aber das wohl schlimmste ist, dass Louis es Schuld ist und es selber nicht mal merkt.

Louis... allein der Gedanke an ihm tut weh. Oh Gott, wenn ich mir nur vorstelle, wie er jetzt gerade wahrscheinlich bei Aria ist und mit ihr glücklich ist, macht mich so unglaublich wütend und traurig.

Während ich mich langsam beruhige, greife ich zu dem Toilettenpapier und putze mir meine Nase, werfe es anschließend weg und stehe dann vorsichtig auf. Als ich die Kabine verlasse, sah ich Louis, wie er an der Wand gelehnt steht und mich traurig aber auch aufmunternd anlächelt.

Oh Gott...

Ich schüttle nur meinem Kopf und fange wieder an zu weinen, weswegen Louis mich sofort in seine Arme schließt und mir beruhigend über den Arm streicht.
Es fühlt sich so schön an von ihm umarmt zu werden, aber gleichzeitig ist es auch das wenigste, was ich gerade gebrauchen kann. Ich will nicht von ihm getröstet werden, wenn er mir am meisten weh tut. Aber das kann ich ihm ja nicht sagen. Ich fange also noch stärker an zu weinen, einfach, weil ich so verzweifelt bin, was ich tuen oder denken soll.

"Hey" Sagt er leise, streicht mir über den Rücken und macht dabei immer wieder leise "Shhh". Ich bin froh, dass er mich nicht fragt, was los ist oder sowas, denn ich denke, dass ich nicht in der Lage gewesen wäre es zu erzählen, ohne dabei noch mehr zu weinen. Zumal ich ihm niemals sagen könnte, was los ist.

Als ich mich aus der Umarmung ein wenig löse und ihn anschaue, merke ich, dass er sich Sorgen macht. Doch ich schüttle nur wieder den Kopf und greife zu den Tüchern neben mir. Genau in dem Moment klingelt es wieder zum Stundenbeginn.

"Ich gehe schonmal, okay?" Louis nimmt seine Hand von meiner Schulter und geht aus der Toilette raus, nachdem ich kurz genickt habe.

Ich schaue mich im Spiegel an und bemerke, dass ich schrecklich aussehe. Meine Augenringe sind noch dunkler als sonst, meine Augen selber ein wenig geschwollen und rot und meine Haare liegen unordentlich auf meinem Kopf.
Ich sehe also ziemlich beschissen aus.

Seufzend wasche ich mir mit kaltem Wasser mein Gesicht, bevor ich dann meinen Rucksack schultere und in die Klasse gehe, wo ich- natürlich- auf Louis treffe. Er schaut mich besorgt an und lächelt leicht, als ich mich neben ihn setze.
"Willst du mir erzählen, was eben los war?" Frage er leise und legt seinen Arm um meine Stuhllehne, damit ich es verstehen kann. Seine so plötzliche Nähe ist der reine Horror für mich.

Leicht schüttle ich meinen Kopf und murmle zusätzlich nochmal ein 'Nein', bevor ich meine Aufmerksamkeit auf unsere Lehrerin lenke, die mit ihren Unterricht beginnen will. Louis streicht mir vorsichtig über den Rücken. "Wenn schon, dann kannst du immer zu mir kommen"

Ich setze kurz ein lächeln auf und bedanke mich bei ihm, bevor auch er sich richtig hinsetzt und auf unsere Lehrerin achtet.
Die ganze Zeit versuche ich mich zu konzentrieren, weil aber meine Kopfschmerzen mit jeder Minute schlimmer werden, kann ich nicht anders, als eine Kopfschmerztablette zu nehmen. Louis hat das natürlich mitbekommen und hat mich sofort gefragt, ob alles gut bei mir ist.

"Hab nur schlecht geschlafen und habe deswegen Kopfschmerzen. Nichts weltbewegendes" Meine ich, während ich meine Trinkflasche wieder wegpacke. Louis dreht sich zu mir. "Ist wirklich alles gut? Wir können auch raus gehen, an die frische Luft"

"Danke, aber das geht schon" Antworte ich lächelnd auf Louis' Angebot und schaue ihn mit einem kurzen Seitenblick an. Louis erwidert mein Lächeln nicht, sondern schaut mich noch immer besorgt an. "Ich mache mir Sorgen um dich, Harry. Dir geht es nicht gut"

"Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Mir geht es gut"

Louis sagt nichts mehr, sondern dreht sich wieder nach vorne; ich tue es ihm nach und kann mich ein wenig besser auf den Unterricht konzentrieren. Da die Tablette ziemlich schnell wirkt, sind die Kopfschmerzen nach nur kurzer Zeit besser geworden, allerdings bin ich dadurch unglaublich müde geworden, sodass ich die restlichen Stunden damit zu kämpfen habe, nicht einzuschlafen. Als ich dann Nachmittags endlich Zuhause bin, legte ich mich ins Bett, kuschle mich in die Decke ein und schlafe den ganzen Nachmittag lang.

you make my heart beat faster | » larry stylinson Where stories live. Discover now