you make my heart beat faster | » larry stylinson

𝚝𝚎𝚒𝚕 𝟷𝟷𝟿

Harry

Die nächsten Tage sind ziemlich langweilig, da ich nichts mache. Es sind noch immer Ferien und ich habe seit Tagen nichts zu tuen. Zayn ist vor ein paar Tagen in den Urlaub gefahren und wegen der Zeitverschiebung können wir nocht oft schreiben und schon gar nicht telefonieren. Mich mit Liam oder Niall zu treffen, habe ich auch nicht wirklich Lust, denn obwohl die beiden mir vergeben haben, habe ich das Gefühl, dass es anders zwischen uns ist. Keine Ahnung, jedenfalls habe ich sie in den Ferein bisher noch nicht gesehen.

Und Louis habe ich die letzten Tage auch nicht gesehen. Nachdem ich an dem einen Abend gegangen bin, haben wir nicht mehr miteinander gesprochen oder miteinander geschrieben. Er hat mir gestern ein Video geschickt- ein wirklich lustiges, über welches ich ziemlich lange und ziemlich herzhaft gelacht habe- aber außer einen kurzen Antwort von mir, haben wir nicht miteinander geschrieben.

Ich vermisse ihn. Und ich wünschte mir, dass alles anders gelaufen wäre. Wenn ich doch nur die Zeit zurückdrehen könnte... Ich würde alles anders machen. Allerdings weiß ich nicht, ob ich ihm von Anfang an von meinen efühlen erzählt hätte oder ich dafür gesorgt hätte, dass er es wirklich niemals erfährt.

Da ich das aber nicht kann, brauche ich mir darüber auch keine Gedanken machen.

Worüber ich mir eher Gedanken mache, ist, was ich von unserem Gespräch und von dem, was er gesagt hat, halten soll. Denn das ist so ziemlich das Einzige, an was ich in den letzten Tagen denken kann. Ich will wissen, was ich darunter verstehen soll und wie Louis das gemeint hat.

Es macht mich verrückt, dass ich darauf keine Antwort habe.

Dass er das auch einfach nur so gesagt hat, ohne es wirklich so zu meinen und ihne darüber nachzudenken, kann natürlich auch sein, aber ein Teil in mir hofft, dass er es so meinte, wie ich es mir wünsche. Dass er mich auch mag; mehr als einen Freund. Ein anderer Teil von mir hofft das Gegenteil. Ich will eigentlich weiterhin sein bester Freund sein, ohne das irgendwelche verwirrende Gefühle zwischen uns stehen. Aber ich habe keine Ahnung, wie wir wieder dahin kommen soll. Oder ob wir überhaut wieder an diesem Punkt sein werden.

Eigentlich sollte ich mit ihm reden, aber ich weiß nicht wie. Ich habe, um ehrlich zu sein, ein wenig Angst davor, mit ihm darüber zu reden. Erstens, weil ich mich nicht noch mehr mit ihm streiten will und zweitens, weil ich Angst habe, schon wieder verletzt zu werden.

Aber wenn ich nicht mit ihm rede, werde ich niemals Antworten auf meine Frage bekommen.

Deswegen denke ich schon die ganze Zeit darüber nach, ob ich ihn nicht einfach anschreiben soll und ihn fragen soll, ob er vorbei kommen möchte, damit ich ihn so ganz nebenbei fragen kann, was er damit meinte. Aber das Risiko, dass wir uns danach wieder und schlimmer streiten, ist viel zu hoch.

Meine Mutter kommt mit einem Glas in der Hand auf die Terrasse und setzt sich auf die andere Liege, welche neben der steht, auf welcher ich liege. Ich nehme meine Kopfhörer aus meinen Ohren und setze mich auf, um das Glas anzunehmen, welches sie mir lächelnd hinhält. Mum hat Orangen gepresst und den Saft in den Kühlschrank gestellt... ich liebe es.

"Was liegt dir auf dem Herzen, Babyboy" Fragt sie mich und setzt ihre Sonnenbrille auf. Ich stelle mein kaltes Glas auf den kleinen Tisch, bevor ich ihr mit einem schulterzucken antworte. "Ist es wegen Louis" Fragt sie weiter und wieder zucke ich mit meinen Schultern. Ich habe ihr gestern alles erzählt und sie nach Rat gefragt, allerdings konnte sie mir auch nicht wirklich helfen. Denn sie meinte, dass ich mit Louis reden soll, bevor ich mir Hoffnungen mache und dann doch wieder enttäuscht und verletzt werde. Wenn es nur so einfach wäre...

"Ich weiß nicht, was ich machen soll, Mum" Sage ich schließlich und lege mich wieder hin. Mum lächelt mich aufmundernd an. "Ich vermisse ihn. Ich vermisse meinen besten Freund"

Erst seitdem wir uns so zerstritten haben und nichts mehr so ist, wie es mal war, habe ich gemerkt, wie gerne ich sein bester Freund war und wie glücklich ich war. Und jetzt, wo er irgendwie nicht mehr mein bester Freund ist sondern... ja, keine Ahnung, was das genau zwischen uns ist, merke ich, wie sehr ich mir ihn wieder als besten Freund wünsche. Jemanden, mit dem ich über alles reden kann, bei dem mir nichts peinlich und der Tag und Nacht für mich da ist, jemand, mit dem ich kuscheln kann, quatsch machen kann und mit dem ich stundenlang über alles mögliche reden kann, ohne dass es langweilig wird.

"Rede mit ihm, Harry" Wiederholt Mum ihre Worte von gestern. "Und sag ihm, dass du ihn vermisst und dass du verwirrt bist"

"Aber was ist, wenn er mich danach wieder hasst, weil er das so nicht gemeint hat?" Ich schaue Mum verzweifelt an. "Wir haben uns gerade erst wieder vertragen und ich habe mir versprochen, dass ich meine Gefühle unter Kontrolle habe, damit es nicht erneut zu einem Streit kommt oder zu solchen Verwirrungen, nur weil er einmal etwas gesagt hat. Ich will nicht, dass er jedes mal Angst haben muss, etwas zu sagen"

Mum lächet mich weiterhin aufmundernd an. "Das hier ist doch etwas ganz anderes, Harry. Ich glaube nämlich nicht, dass er das einfach nur so gesagt hat"

"Ich glaube, dass er nur verwirrt ist" Meine ich leise und verschränke meine Arme vor meiner Brust. "Und das gesagt hat, weil er das alles im Allgemeinen vermisst hat. Und nicht mich"

"Das wirst du nur herausfinden, wenn du mit ihm redest" Mum steht auf und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. "Aber wie gesagt, ich glaube nicht, dass er das aus diesem Grunde gesagt hat"

Da ich nicht weiß, was ich darauf sagen soll, bleibe ich ruhig. Meine Mutter macht sich wieder auf den Weg nach drinnen und lässt mich und meine verwirrende Gedanken alleine. Kann sie wirklich recht haben und Louis meint das aus einem anderen Grund und ich kann mir Hoffnungen machen?