Kapitel 35, Emmys Sicht

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Ich suche gerade in meinem Zimmer. Überall in jeder  Ecke, aber ich kanns nirgendwo finden. Während ich auf dem Boden liege, versuche ich unter mein Bett zu spähen. Jedoch sehe ich nichts und krieche noch weiter nach hinten. Bevor ich mich aber ganz unter dem Bett verkriechen kann, höre ich wie die Tür aufgeht. 

Ruckartig hebt sich mein Kopf und ich knalle mit voller Wucht gegen mein Lattenrost. Ich verziehe schmerzverzerrt mein Gesicht und krieche etwas vorsichtiger wieder raus. Als ich mich aufrichte, erblicke ich Biana mitten in der Tür stehen. Bevor sie irgendwas sagen kann, brülle ich:,,Mach die Tür zu!"

Sie reißt ihre Augen erschrocken auf, schließt die Tür aber hastig. ,,Alles okay?", fragt sie mich vorsichtig. Ich setze mich aufs Bett und sehe sie an:,,Eigentlich alles gut, außer dass mein Bugbear weg ist" ,,Weg? Wie meinst du das?", sie setzt sich leise neben mich. Ich stöhne und vergrabe meine Hände in das Bettlaken:,,Er ist plötzlich aufgestanden und einfach so weggerannt"

,,Du hast ihn also verloren? Du hast ein lebendes Geschöpf verloren?", belustigt sieht sie sich im Zimmer um. ,,Das ist überhaupt nicht lustig!",fahre ich sie zischend an, ,,wenn Grady das erfährt, dann bin ich tot. Er dürfte gar nicht hier oben sein" ,,Wieso ist er dann überhaupt hier?" , blickt sie mich fragend an. 

Ich schlucke und fahre mir vorsichtig durch meine Haare.  ,,Ähm..", sage ich, nicht wirklich ahnend, was ich sagen soll. Die richtigen Gründe will ich ihr nicht erzählen. Es ist schon beinahe eine Woche seit dem Vorfall vergangen. Ich sollte mein Leben eigentlich schon wieder im Griff haben, jedoch hat Keefe meine Traurigkeit wieder ausgelöst. Wieso? Frage ich mich selbst. Seine Angelegenheiten und Beziehungen gehen mich gar nichts an.

Also setze ich ein neutralen Gesichtszug auf und überlege mir meine nächsten Worte. ,,Was machst du eigentlich hier?", um Abzulenken, beantworte ich ihre Frage mit einer Frage. Genauso wie ich es bei den Neverseen gelernt habe. Ich habe so einiges von ihnen gelernt, aber meine Emotionen für mich zu behalten fällt mir immer schwerer.

,,Ich bin hier um dich für die Abschlussfeier abzuholen. Und um dich entsprechend vorzubereiten.", ich schaue sie genervt und mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Jedoch interessiert sie sich nicht für mein Gesichtsausdruck, stattdessen blickt sie sich freudestrahlend in meinem Zimmer herum. ,,Wo ist das Kleid eigentlich?", während ich mein Kinn auf meine Hände stütze, steht sie auf und geht zu meinem Kleiderschrank, der jedoch ziemlich leer ist.

Das Kleid findet sie dort nicht. ,,Wo ist es denn?", fragt sie jetzt etwas gereizter. Ehrlich gesagt, weiß ich es auch nicht. Deswegen zucke ich einfach mit meinen Schultern. Sie schüttelt ungläubig ihren Kopf und geht in das Badezimmer. Ich lege mich bäuchlings auf das Bett und schaue ihr hinterher. Nach einer Weile kommt sie  mit einem Enttäuschten Gesichtsausdruck raus, hält jedoch das Kleid in ihrer Hand.

Ich stöhne, denn ich habe echt keine Lust dieses Kleid anzuziehen:,, Kann ich nicht eigentlich einfach eine Hose anziehen?" In Kleidern fühl ich mich so verletzlich. Falls irgendwas passieren sollte, was jetzt gerade nicht so unwahrscheinlich ist, kann ich mich in diesem riesigen Stoffding nicht verteidigen. Biana stemmt empört ihre Hand gegen ihre Hüfte:,,Willst du etwa in einem Anzug, wie die Jungs dort, auftauchen?", Biana fasst sich mit der anderen Hand gegen den Kopf und schüttelt ihn. ,,Ok, eventuell kannst du das. Aber du willst doch eigentlich Keefe beeindrucken, oder nicht?" Ich schüttel meinen Kopf in Protest.

Biana seufzt und setzt sich neben mich. ,,Was ist denn los?" Überrumpelt setze ich mich in einen Schneidersitz und öffne meinen Mund. Jedoch kriege ich kein Wort raus. Biana streckt ihre Hand aus um meine zu greifen, doch ich weiche zurück. Ich bin noch nicht ganz sicher, wie ich mit Freundschaften umgehen soll. Ich will nicht, dass sie mich verletzt und ich auch nicht sie verletzen.

Zum zweiten Mal an diesem Tag wird die Tür ohne ein Klopfen geöffnet. Sophie stürmt verwirrt in mein Zimmer. ,,Wieso befindet sich gerade ein Bugbear in meinem Zimmer auf meinem Bett?" Sie klingt nicht wütend, sondern eher fassungslos. Ohne ein Wort verlasse ich mein Zimmer mit strammen Schritten und begehe mich zum dritten Stockwerk. Hastig öffne ich die Tür und sehe tatsächlich Bijou auf der Bettdecke schlummern. Vorsichtig hebe ich das kleine Geschöpf hoch, doch er ist nicht zu wecken, daher drücke ich ihn glücklich an mich.

Gerade als Aurica das letzte Stockwerk erreicht hat, gehe ich eiskalt an ihr vorbei und gehe wieder zurück in mein Zimmer. Sie ruft mir hinterher:,, Ach, komm schon!" Ich antworte ihr nicht, doch ein Grinsen schleicht sich in mein Gesicht. Kurz nachdem ich mein Zimmer erreiche, sagt Biana:,,Übrigens, habe ich gerade erfahren, das Keefe mit Sophie zur Feier geht." Sie steht von meinem Bett auf und stellt sich neben mich. Dann flüstert sie mir ins Ohr:,,Wie fühlst du dich?"

Ich zucke beiläufig meine Schultern und versuche das aufsteigende Gefühl von Traurigkeit und Eifersucht zu unterdrücken. Ich flüstere zurück:,,Das ist mir egal." Dann setze ich mich auf mein Bett und streiche Bijou weiter, fröhlich das ich ihn zurückhabe. ,,Und du Sophie ziehst gefälligst das rote Kleid an und versuch ja nicht dich da rauszureden.",beginnt Biana ein Gespräch mit Sophie, dann sagt sie etwas leiser, ,,Ihr beide seit euch viel ähnlicher als ihr denkt."

Plötzlich werden Bianas Augen groß, vor lauter Freude und sie strahlt uns förmlich an. Ich kriege ein wenig Angst. Was hat sie jetzt vor? ,,Wir können uns zusammen fertig machen!",kreischt sie, ,,und ich kann noch die anderen Mädels einladen! Marella, Linh und Maruca! Das wird das beste Makeover aller Zeiten!"

Ich gucke rüber zu Sophie und sehe, dass sie den gleichen Ausdruck hat, wie ich. Ich schlucke, bevor ich mich an Biana wende. ,,Ich glaub nicht, dass es eine besonders gute Idee ist. Mein Zimmer ist doch viel zu klein." Jedoch stoppt das ihre Motivation nicht. Sie scheint nur noch begeisterter zu sein:,,Du hast recht! Ich muss sie alle nach Everglen einladen!"

Sophie seufzt und legt ihren Kopf in den Nacken. ,,Biana, bitte", fleht sie sie förmlich an. Doch sie scheint es nicht gehört zu haben. ,,Ich trommel sie mal alle zusammen." Sie holt ihren Verbinder aus der Tasche. Sophie lässt sich auf in ein Sessel fallen während ich mich rücklings aufs Bett fallen lasse. Egal wie lange wir versuchen würden sie zu überreden, es wird sowieso nicht klappen. Ich glaube das werden die schlimmsten Stunden meines Lebens.

Mwaramutse ihr lieben,

Tut uns leid, dass wir so unregelmäßig hochladen. Wir sind wohl die schlechtesten Autoren auf dieser Plattform. Weswegen wir euch diesmal nicht versprechen werden, wann  das nächste Kapitel kommt. Aber es wird  noch dieses Jahr sein.

Bye eure Kotlclovers!








Smaragdgrün und EisblauWhere stories live. Discover now