Kapitel 25, Emmys Sicht

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Bevor ich das Gesicht von Lady Gisela richtig erkennen konnte, schloss ich meinen Verbinder. Das ist eindeutig ein unpassender Moment für so etwas. Keefe guckt immer noch mit deutungslosem Gesichtsausdruck auf den Verbinder in meiner Hand.

Er hat den Namen gesehen, dessen bin ich mir sicher. Was ein riesen Problem ist, denn ich kann nicht lügen. Und dass er meine Emotionen spüren kann erleichtert die Sache auch nicht besonders. Doch der Schock und die Angst könnten auch davon kommen, dass mich eine für mich "unbekannte" Person anruft.

,,Wieso", bringt Keefe nur heraus. Er holt tief Luft und wiederholt die Frage nochmal, nur dieses mal etwas deutlicher:,,Wieso ruft dich meine Mutter an?" Ich versuche so unglaubwürdig wie möglich zu klingen:,,Deine Mutter?"

Er senkt beschämt seinen Kopf und raunt:,,Ja und außerdem die Anführerin der Neverseen" Er hebt fragend seinen Blick und will wissen was ich mit ihnen zu tun habe. Ich schlucke und murmel verlegen:,,Ich hatte keine Ahnung wer diese Frau war die mich angerufen hat!" Ich kämpfte mit aller Macht gegen mich an meine Haare nicht zu berührern.

Nach wenigen Sekunden der Anstrengung gab ich nach und griff in meine Haare. Dieser Tick ist für mich wie ein nerviger Mückenstich den ich einfach nicht in Ruhe lassen kann. Und Keefe so aufmerksam wie immer, merkt es natürlich.

Er packt mich an meinen Schultern und sieht mir eindringlich in die Augen:,,Bitte sag mir was los ist" Demonstrativ blicke ich in eine andere Richtung um seine Frage nicht zu beantworten. Er lässt nicht locker:,,Ich will es nicht erfahren weil ich dir etwas böses antun will. Sondern will es erfahren, weil es um meine Mutter geht"

Ich überlege während ich immer noch in eine andere Richtung schaue. Mir wurde beigebracht wenn eine Lüge auffliegt, eine andere zu erfinden, und sie so zu decken. Und zu dieser Situation würde es passen und nicht nur dass, es ist sogar eine Halb-Wahrheit.

Ich drehe mich wieder zu Keefe um, sodass ich ihm sofort in die Augen schaue. Und schon wieder faszinierte mich das hell seiner Augen. Aber ich ließ mich nicht davon ablenken und fange meine Erzählung an:,,Nachdem mein Vater  auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Wanderte ich durch die Verbotenen Städte, mit keiner Idee wohin ich gehen soll. Ich versuchte keine Aufmerksamkeit zu erregen, als ich nach Fintan suchte. Jedoch stieß ich irgendwann auf Lady Gisela, auf deine Mutter. Sie bot mir an, zu helfen Fintan zu suchen, aber nur wenn ich mich den Neverseen anschließen würde. Sie meinte ich müsste es nicht sofort entscheiden. Aber in diesen paar Tagen habe ich dich getroffen und habe völlig das Gespräch und das Angebot vergessen, bis heute"

Keefe nickt mir dankend zu und setzt sich gedankenverloren auf einen Stein. Ich seufze und setze mich neben ihn auf den kalten Stein. Ich öffne meinen Mund doch er unterbricht mich:,,Ich brauch mal Zeit für mich" Damit hält er seinen Kristall ins Licht und springt weg.


Seit gestern habe ich kein Wort von Keefe gehört. Auch keine Neuigkeiten von Lady Gisela. Doch dass sollte mir relativ egal sein, schließlich finden heute die Prüfungen statt. Und bei mir fing es auch gut los, nämlich mit dem Universum. Meine Aufgabe bestand darin, die Sterne zu finden und die jeweiligen Koordinaten dazu aufzuschreiben.

Hört sich leichter an als es tatsächlich ist, obwohl ich das sehr viel geübt habe. Sir Anduin schaute mir nur die ganze Zeit kopfschüttelnd zu. In diesem Moment merke ich, dass ich irgendwas falsch tue. Also streiche ich alles weg und beginne von vorne. Dieses mal gründlicher. 

Nach dieser stressvollen halben Stunde, mache ich mich auf den Weg zu den viel leichteren Prüfungen. Wie zum Beispiel Alchemie. Dort lief alles glatt, nur was mich schon die ganze Zeit nervt sind diese beschissenen Hüte die wir die ganze Zeit tragen mussten. Die restlichen Prüfungen bereiteten mir keine Probleme zu und ich bin froh als wir eine Pause bekommen.

Viele Schüler nutzen diese um zu lernen, aber ich werde mir erstmal ein schönes Mittagessen holen. Heute gibt es eine eklig aussehende rote Suppe. Aber meistens schmeckt es besser als es aussieht, also ran an die Suppe. Ich gehe mit schnellen Schritten zum Gruppentisch und lasse mich auf einen Stuhl fallen. 

Dabei achte ich möglichst weit Weg von Keefe zu sitzen. Um der immer noch anhaltenden Spannung zwischen uns beiden zu entkommen. Biana, meine Sitznachbarin, wedelt mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum, dann beugt sie sich zu mir rüber und flüstert:,,Kannst du endlich mal aufhören Keefe anzustarren, dass fällt langsam auf" 

Ich gucke sie verwirrt an:,,Was fällt auf?" ,, Na dass du ihn magst" Ich starre in meine Suppe und rühre sie mit meinem Löffel um. ,,Kein Kommentar? Du bist viieeel netter geworden seitdem du hier bist", sagt Biana grinsend, ,,liegt das an einer bestimmten Person" ihr blick zeigt Richtung Keefe und ich verdrehe meine Augen. 

Dann schaue ich Biana an und antworte kühl:,,Ich bin nur so leise, weil ich alles für die Prüfungen nochmal im Kopf durchgehe." ,,Als ob du das tun würdest", erwidert sie immer noch grinsend, ,,übrigens-"

 Beginnt sie, doch sie wird von der Glocke übertönt. Ich lasse alles stehen und liegen und mache mich zurück auf den Weg zu meinen Prüfungen. Der Rest des Schultages verging wie im Flug. Erschöpft gehe ich nach Hause und schmeiße mich auf's Bett. Nach einer Weile, die ich damit verbracht habe auf die Decke zu starren, ziehe ich mir erstmal gemütliche Klamotten an.

Ich wollte mich gerade aufs Bett setzen, als die Tür aufgerissen wird und Biana reinstürmt. ,,Wieso hast du dich umgezogen. Du willst doch nicht in diesen Klamotten shoppen gehen?", Biana deutet schockiert auf meine Klamotten.

Während ich mich aufs Bett schmeiße atme ich laut aus:,,Du hast dich wohl verlaufen" ,,Wieso?", fragt Biana. ,,Ich werde nicht shoppen gehen, besonders dann nicht wenn es um Kleidung geht", erkläre ich ihr ruhig. Demonstrativ öffne ich ein Buch und beginne zu lesen.

,,Ach, dir hat es niemand erzählt?", Biana setzt sich neben mich auf mein Bett. ,,Was erzählt?", fragend sehe ich sie an. Sie beantwortet mir meine Frage:,,Bevor wir morgen die Ergebnisse von den Prüfungen bekommen, tauschen wir untereinander Geschenke aus und wie ich sehe hast du noch keine"

Damit hat sie Recht, aber zu meiner Verteidigung, ich wusste nicht dass so etwas gefeiert wird. ,,Kann ich auch was backen?", frage ich um nicht aus dem Haus gehen zu müssen, ,,und wen muss ich überhaupt beschenken?" 

,,Wen du willst, aber am besten die Leute die du magst. Also schlage ich Keefe vor", ich will gerade antworten als Biana mich unterbricht, ,,übrigens hast du nie geleugnet dass du Keefe magst" Sie wackelt mit ihren perfekten Augenbrauen.

,,Ich habe auch nie gesagt, dass es wahr ist", es ist mir irgendwie unangenehm es ihr zu gestehen auch wenn sie meine engste Freundin ist. ,,Dein Blick sagt alles", hebt sie wieder eine Augenbraue und lehnt sich näher an mich, ,,wollen wir jetzt shoppen gehen? Oder willst du hier bleiben und wir unterhalten uns über Keefe...?" 

,,Das würdest du nicht machen", rufe ich empört aus. ,,Oh doch, das würde ich", flüstert sie fest überzeugt. Euphorisch stehe ich auf und klatsche in die Hände:,,Na dann lass uns keine Zeit verschwenden!" Sie kichert und folgt mir nach draußen.


Kaixo ihr lieben,

wir sind wieder da. Wie ihr vielleicht gemerkt habt, haben wir in den letzten paar Wochen immer seltener hochgeladen. Und das wird wahrscheinlich auch so bleiben. Schule und verschiedene Hobbies erschweren uns das schreiben, manchmal fehlt uns sogar die Motivation, da wir schon so kaputt sind. Die Schreiber unter euch verstehen dass sicherlich. Trotzdem werden wir diese Geschichte nicht aufgeben und weiter machen. Geplant haben wir sie ja schon, es fehlt nur noch die Umsetzung. Auf jeden Fall sehen wir uns nächste Woche!

Agur eure Kotlclovers! 



Smaragdgrün und EisblauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt