Kapitel 24, Emmys Sicht

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Seit Tagen gehe ich Keefe aus dem Weg, es war schon vorher schwer, aber jetzt ist es praktisch unmöglich. In einem anderen Leben könnten wir vielleicht zusammen sein, aber wie gesagt nicht in diesem Leben. Es tut mir Leid ihn so gebrochen zu sehen. Es schmerzt mich im tiefen Inneren meines Herzens.

Will ich wirklich so leben? Nein, aber würde ich es nicht tun, würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr leben. Und es macht es gar nicht besser, dass bald die Prüfungen anstehen. Ich weiß dass ich sie gar nicht bestehen muss, aber falls ich jemals die Chance haben werde hier zu bleiben, werde ich sie ergreifen. 

Um Keefes Willen, ich meine um meinen. Und um meine Freiheit sowie Unabhängigkeit. Heute war Donnerstag, und morgen werden die Prüfungen stattfinden. Ich muss noch ganz viel fürs Universum lernen, ich hab mich zwar sehr viel verbessert, genauer gesagt kann ich jetzt die Karte richtig rum halten. Und das habe ich ohne Keefe geschafft. 

Trotz meines Erfolges muss ich ein wenig Übung kriegen, deswegen habe ich vor nach der Schule ein paar Sternenlichter zu sammeln. Zumindest werde ich das versuchen. Ob es mir gelingen wird, ist eine andere Frage. In diesem Moment läutet die Schulglocke und entlässt alle Schüler zur Mittagspause. Endlich, mein Bauch betet schon seit Stunden nach ein wenig Nahrung. Und jetzt würde ich der Bitte folgen.

Ich warte nicht mal, bis unser Mentor uns entlässt, sondern stürme einfach aus der Tür. Ich lasse nichts und niemanden in mein Weg kommen und steur schnurstracks in die Cafeteria. Während ich ein paar Leute unsanft aus dem Weg schubse, kassiere ich ein Dutzend Schimpfworte. 

,,Ach guckt mal, da kommt unsere unfreundliche und unaufmerksame Dampflock, die alles und jeden zur Seite wälzt", Keefe sitzt auf einem Stuhl abseits von dem Gruppentisch in der Mensa. Seine Beine sind gekreuzt, während er mich angrinst. Ich wende meinen Blick von ihm ab und setze mich an einen noch freien Stuhl. Der leider genau neben Keefe ist. Das passt nicht wirklich zu meinem Plan, ihm aus dem Weg zu gehen. Zumindest musste ich ihn nicht anschauen.

Als die Stille nicht unterbrochen wird, mache ich mich leise an mein Essen ran, dass ich vorher geholt habe. Die stille wird langsam unerträglich bis Fitz abrupt aufsteht und sich laut räuspert:,,Ich bitte um eure Aufmerksamkeit!", alle Augen drehen sich auf Fitz und er führt fort, ,,In genau zehn Tagen finden Everglen, meinem Zuhause, eine Feier wegen meines Aufstiegs in die Elite Stufen statt. Es ist ein Soiree, dass heißt ein kleiner Ball nur mit den engsten Freunden und Verwanten. Alle an diesen Tisch hier sind eingeladen!"

Der rest, der Elfen in der Mensa gucken enttäuscht weg, denn sie haben auch schon angefangen zuzuhören. Ich ziehe mich mit meinem stuhl und Teller vom Tisch weg und esse weiter auf meinem Schoß. ,,Devil du bist eingeladen, egal ob du es willst oder nicht. Falls was, ziehe ich dich dort hin.", Keefe grinst mich an und macht es mir schon wieder einwenig schwerer, ihn nicht anzusprechen.

Ich schaffe es noch gerade so ihn zu ignorieren. Wieso muss mir nur Keefe Sencen, der nervigste Elf aller Zeiten, es nur so schwer machen, ihm aus dem Weg zu gehen? So genervt wie möglich rolle ich meine Augen und wende mich an Fitz:,,War es das jetzt?" Er nickt etwas benommen. Ich schmeiße meine Tasche über meine Schulter und gehe davon. Von Weitem höre ich noch wie Keefe mir zurück ruft:,,Willst du noch dein Essen haben?" Ich schüttel nur meinen Kopf im Stillen und gehe weiter zu meiner nächsten Unterrichtsstunde.


Ich atme die salzige, leicht kühle Meeresluft ein, die zwar typisch ist, dafür dass ich am Rande einer Klippe stehe, jedoch für mich etwas besonderes ist. Ich atme noch mal tief ein und errinnere mich an den Tag der mein ganzes Leben verändern würde. Er war vor etwa drei Wochen passiert. Als ich an einer Klippe stand, gerade die Aufgabe von Lady Gisela bekommen habe und dabei war in den Lichstrahl zu treten. Ich wünsche mir ich hätte es nie getan, dann wäre ales noch einfach und nicht so kompliziert, wie gerade.

Smaragdgrün und EisblauWhere stories live. Discover now