Kapitel 32, Emmys Sicht

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Aurica, spuckt es mir sofort durch den Kopf. Sie sieht für eine Koboldin sehr ungewöhnlich aus, mit ihren blonden Haaren und der makelosen Haut. Eigentlich kenne ich Kobolde nur mit schwarzen Haaren und mit einer Haut voller Narben. Sie hingegen sieht komplett anders aus und hat gar keine Ähnlichkeit mit Sandor. 

,,Wo ist das Mädchen?", fragt sie mit einer quitschigen Stimme. Und da ist die Familienähnlichkeit. Oralie deutet mit ihren zarten Armen auf mich und Aurica wendet ihren Kopf in meine Richtung. Sofort erblicke ich ihre grünen Augen und sie ist mir sofort sympathisch. Doch anstatt mit mir zu sprechen, geht ihr Blick über mich und sie bemerkt Sandor. Welcher immernoch hinter mir steht. 

Ihr Blick bekommt ein Funkeln und sie grinst ihn an:,,Brüderchen, lang nicht gesehen nicht wahr? Du bist kein Stück gewachsen, ich bin weiterhin größer als du" Genervt rollt Sandor mit den Augen:,,Die Größe definiert nicht die Stärke. Ich kann dich immer noch in einem Kampf besiegen." 

,,Wir können Familienprobleme auf ein ander mal verschieben, jetzt überlassen wir dir Emmy", zeigt Rat Emery auf mich, ,,lass sie niemals aus dem Auge, niemals. Du weißt ja was sie für Fähigkeiten hat." ,,Und was wenn ich duschen gehen will?", frage ich sie mürrisch. Ich sehe wie Aurica ihre Zähne bleckt:,,Dann musst du solange singen"

Überrascht über ihre wahren  Worte reiße ich meine Augen auf und sie lacht:,,Keine Sorge, du musst dich nur alle zwei Minuten bei mir melden" ,,Ist nicht viel besser", zweifelnd sehe ich sie an. ,,Glaub mir das funktioniert", versucht sie mich zu überreden. 

,,Also nimmst du deinen Job endgültig an?", angespannt blickt Bronte Aurica an. Die wiederrum ihn anschaut:,,Ja, ich nehme an. Sie scheint ganz nett unter harten Schale zu sein" ,,Deine Aufgabe ist nicht mir ihre befreundet zu sein, sondern sie zu bewachen", erinnert Bronte sie an ihre Aufgabe. Obwohl ich mir ganz sicher bin, dass sie weiß was zu tun ist und nur nett sein wollte. 

,,Jawohl eure Majestät", deutet sie einen Knicks hin, wobei Bronte das Gesicht verzieht. ,,Dann wars das für heute", verabschiedet sich der Sprecher des Rates von mir und bei den anderen.  Daraufhin glitzern alle weg, auch meine neue Aufpasserin und ich springen zurück nach Havenfield.

Ich bleibe nicht lange alleine, da Biana und Marella bei mir an der Tür klopfen. Zugegeben es wundert mich, dass die beiden hier auftauchen. Besonders Marella, schließlich sind wir nicht eng befreundet. Eigentlich sind wir gar nicht befreundet. Und trotzdem lasse ich sie rein. Biana stürmt sofort auf mich zu und schließt ihre Arme um mich.

Zugegeben bin ich ein wenig überfordert, was daraus schließt dass ich es nicht erwartet hatte. Umarmungen sind nicht so mein Ding, außerdem war Keefe der erste der mich umarmt hat. Und jetzt steh ich hier, verraten von Freunden, verstanden von keinem und enttäuscht von jedem. Oder so habe ich es gedacht.

,,Schön dich wieder zu sehen, Emmy", lässt Biana immer noch nicht los. ,,Ich war doch nur drei Tage weg", schiebe ich sie von mir, als die Umarmung zu lange anhält. ,,Trotzdem", widerspricht sie mir, ,,es ist schön dich wieder zu sehen" ,,Und ihr seit mir nicht böse?", misstrauisch blicke ich die beiden an. 

Marella meine Aufmerksamkeit auf sich, indem sie meint:,,Wir hatten schon Keefe, Tam und Glimmer. Und allen dreien haben wir verziehen, obwohl bei Glimmer bin ich mir nicht so sicher" Ich stöhne:,,Ich bin so ein Ausnahmefall wie Glimmer" ,,Kennst du sie?", zieht Biana ihre Augenbraue hoch.

,,Nein, in Neverseen ist alles sehr diskret. Ich kenne nur eine handvoll Personen", erkläre ich zwischend den beiden hin und her blickend. Zu wissen, dass die beiden mir verzeihen.  Es fühlt sich so an, als könnte ich wieder richtig durchatmen, nachdem ich die Luft angehalten habe. 

Das gibt mir Hoffnung, dass noch andere Personen mir verzeihen könnten. ,,Also verzeiht ihr mir?", unsicher sehe ich die beiden an. ,,Natürlich", umarmt mich Biana für einen kurzen Moment. Marella braucht ein bisschen länger um zu antworten:,,Ich bin schon ein bisschen wütend, aber ja, ich verzeihe dir auch"

Nun sitzen wir alle auf meinem Bett und eine unangenehme Stille breitet sich über uns aus. ,,Wie fühlst du dich?", erkundet sich Biana bei mir. ,,In Ordnung", gebe ich kurz angebunden wieder. Dann wendet sich Marella vorwufsvoll an Biana:,,Wir wissen, dass das nicht stimmt. Also wie gehst du damit um?"

,,Womit?", spiele ich mit meinem Handschuh. ,,Mit all dem hier. Mit Fintan, deiner Strafe, mit Keefe", wieso hat sie Keefe in diese Liste gepackt? Ich mag ihn ja, aber das zwischen uns ist nicht mehr zu reparieren. Er hat mein wahres ich gesehen, und ich habe genau gesehen, was er davon hält. Also lasse ich ihn los, jedoch besteht bei mir die Hoffnung immer noch, ihn irgendwie festhalten zu könnenn. Und dass ist das Schlimmste Gefühl aller Zeiten.

,,Also?", hakt Biana noch mal nach. ,,Ich versuche zu überleben", beantworte ich ihre Frage wahrheitsgemäß. ,,Du wirst uns nicht sagen, wie es dir wirklich geht. Oder?", ich schüttel meinen Kopf. ,,Übrigens soll ich dir von meinem Vater ausrichten, dass das Training mit Keefe morgen starten wird", übernimmt Biana wieder das Reden. 

,,Na toll", murmel ich. ,,Freust du dich nicht?", wissend sieht Marella mich an. ,,Wieso denken alle ich hab was mit ihm?! Ich hab die Möglichkeit zerstört, ich hätte gar nicht anfangen sollen", wüsste ich wie schwer es ist ihn loszulassen, hätte ich ihn gar nicht berührt. Beschwichtigend hebt Marella die Hände:,,Ich hab nur einen Witz gemacht, ich meinte es gar nicht so" 

Sie meinte es genau so, wie sie es getan hat. Und sie weiß genau dass ich weiß, dass sie es ernst meinte. Weswegen sie ihren Kopf senkt. So viel zu einem netten Gespräch. Ich seufze laut und sofort wird die Tür aufgestoßen. Aurica schiebt ihren Kopf vorsichtig durch die Tür:,,Ist jemand ausgerastet oder verletzt?"

,,Psychisch schon pysisch nein", meint Biana mit einem Blick auf mich. Sie lächelt:,,Das ist nicht gut für deinen Geist, Emmy." ,,Das Stimmt", mischt sich Aurica ein, ,,für euch mickrige Elfen ist ein wenig Schuld zu viel für euren Geist. Deswegen habt ihr andere Lebewesen, die für euch töten. Aber bei deinem Fall, habe ich keine Ahnung wie man dir helfen könnte"

Sie lässt ihre Worte im Raum sicken, dann grinst sie Marella und Biana an:,,Übrigens sind eure 15 Minuten vorbei" ,,Die Besucher haben eine Zeitbegrenzung. Wieso?", argwöhnisch betrachte ich Aurica vom Bett aus. Sie macht Schritte in unsere Richtung, dann beantwortet sie mir meine Frage:,,Die Hohen Räte haben dir eigentlich nur 10 Minuten gegeben, aber ich habe die Zeit um 5 Minuten verlängert" 

,,Wieso exsitiert diese Regel überhaupt?", aufgebracht sehe ich in Auricas grüne Augen. ,,Die Hohen Räte haben Angst dass du etwas mit den Besuchern ausklügelst. Obwohl ich jedes einzelne Wort höre, ich verstehs nicht", überschwänglich schüttelt sie ihren Kopf, ,,also jetzt raus mit euch Mädels"

Die beiden stehen langsam auf, lächeln mich entschuldigend an folgen dann Aurica aus dem Raum. Die Tür hinter den dreien fällt langsam ins Schloss. Und ich bin wieder alleine, mit meinen Gedanken. Die Schritte verschwinden schrittweise hinter der Tür.


Salam ihr Lieben,

Hier sind ein paar erste Einblicke auf Auricas Persönlichkeit. Wir hoffen sie gefällt euch! Weiter geht es mit dem normalem Tempo. Das heißt, wir laden ein .al pro Woche hoch. Oder vielleicht auch etwas seltener, wenn das nicht geht.

sağol, eure Kotlclovers!

Smaragdgrün und Eisblauحيث تعيش القصص. اكتشف الآن