Kapitel 20, Emmys Sicht

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Ich zählte die Zeit bis zum Ergebnis runter. Elwin meint es dauert um die zehn Minuten, neun sind schon vergangen und ich fange an mir Sorgen zu machen. Sophie neben mir hat auch schon begonnen ihre Wimpern auszuzupfen. Ich hingegen stütze mein Kinn mit meinen Händen und gucke auf die Uhr. Edaline versucht Sophie zu beruhigen, indem sie ihr übers Haar streicht. Sie hat  darauf bestanden dabei zu sein. Grady blieb auf Havenfield und wartet auf die nächste Ladung Tiere, die heute kommen sollten.

Nach genau elf Minuten kam Elwin durch die Tür mit einem großen Lächeln. ,,Sind wir keine Geschwister?", fragt Sophie leise und sieht hoffnungsvoll Elwin an. Ach, sie wollte wohl nicht meine Schwester sein. Aber im Ernst wer will das schon?Ich dachte wir verstehen uns ganz gut, aber anscheinend doch nicht. Die einzige Freundin die ich je haben werde ist und wird Alice bleiben, sie war immer für mich da. Und es schmerzte mich sie zu verlassen, darauf sie zu sehen, ist wahrscheinlich das worauf ich mich am meisten freue.

Elwin schüttelt seinen Kopf:,,Nein, der Test ist positiv. Herzlichen Glückwunsch ihr seit Geschwister!" Ich sehe wie Edaline und Sophie die Kinnlade runter fällt, mir ergeht es nicht anders. Nur ich versuche meine Gefühle und Gedanken für mich zu behalten. Vielleicht war es gut mit ihr verwand zu sein. Das gibt mir die Möglichkeit in mehr wichtige Sachen einbezogen zu werden.

,,Aber wir müssen uns jetzt nicht heulend in die Arme fallen und uns gegenseitig trösten, oder?", fragend schaue ich auf Edaline und Sophie, die nun gerade das tun. Sie haben mich wohl nicht gehört. ,,Das nicht, aber falls du jemanden zum Trost brauchst. Ich hab eine ausgezeichnete Plüschtierkolletkion", Elwin hält einen Bären hoch. Entsetzt blicke ich das Kuscheltier dann ihn an:,,Nein danke, ich verzichte"

Er macht einen Schmollmund, wendet sich dann aber Sophie und Edaline zu:,,Ihr müsst gehen, denn gleich kommt Keefe, zu seiner Kontrolle" Bevor ich zum Atemzug komme hat Sophie schon gefragt:,,Was ist passiert?" Elwin seufzt und erklärt:,,Kleiner Unfall bei Elementismus. Nichts besonderes, nur eine Verbrennung."

,,Nichts Besonderes?! Ich muss mal wieder bei ihm vorbeischauen!" Ich schnaube und sage:,,Er ist 16, er wird auch ohne dich klarkommen!" ,,Das sagst gerade du!", zischt Sophie. Okay, sie ist wütend.Na gut, dass war vielleicht ein bisschen zu viel. Ich hebe beschwichtigend die Hände:,,Friede Freude Eierkuchen, reg dich nicht auf. Er gehört ganz dir! Nehme ihn ruhig!" Aber irgendwas tief in mir, verriet mir, dass ich Probleme damit hätte.

Ich kann nicht glauben,dass Sophie bei Elwin geblieben ist. Wie verzweifelt ist sie bitte schön? Edaline ist aber mit mir gekommen, allerdings haben wir nicht miteinander geredet. Sie hat mich nur die ganze Zeit stumm angeschaut. Als wir in Havenfield ankommen, öffnet sie doch ihren Mund, doch da wird sie von Grady unterbrochen. 

,,Könnt ihr mir mal helfen? Ein Bugbear ist weggerannt, ich kann ihn nirgends wo finden!"Er klingt verzweifelt und Edaline und ich eilen schnell zu ihm. ,,Was ist ein Bugbear?", wende ich mich an die beiden. Grady erklärt, dass es kleine rattenartige Viecher sind, mit einer braunen Schale, ähnlich wie bei Schildkröten. Sofort rennen die beiden raus und wollen es draußen suchen. Ich jedoch bleibe drinnen im Stall, weil ich vermute dass sich das Tier einfach irgendwo verkrochen hat.

Ich schaue überall nach, doch ich finde es nicht. Auch als ich mir die Snacks zur Hilfe hole, bleibt es verschwunden. Und plötzlich höre ich doch Fußgetrappel. Es kommt von draußen, ich blicke hinaus und sehe tatsächlich eine hässliche, kleine Kreatur auf den Stall zurennen. Hinter dem Wesen rennen Edaline und Grady. Beide schreien etwas aber ich verstehe es nicht. Als sie nur noch wenige Meter von mir entfernt sind, verstehe ich endlich etwas.

,,Emmy! Schließ den Stall wenn er rein läuft!!"Schon flitzt etwas an mir vorbei und verkriecht sich hinter einem der Strohballen. Ich schließe die große Tür mit voller Wucht. Ich drehe mich in die Richtung, von wo die piepsigen Geräusche kommen. Vom nahem erkenne ich, dass das Tierchen eigentlich ganz niedlich ist.

Smaragdgrün und EisblauDonde viven las historias. Descúbrelo ahora