Kapitel 50.3

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Für den unwahrscheinlichen Fall, sie würde den Harem jemals verlassen können, auch wenn sie es eigentlich nicht wollte

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Für den unwahrscheinlichen Fall, sie würde den Harem jemals verlassen können, auch wenn sie es eigentlich nicht wollte. Andererseits brachte sie das wieder auf den Gedanken, als Kaden sie gefragt hatte, was für einen Typ Mann sie denn bevorzugte. Etwas, worüber sie sich nie Gedanken gemacht hatte. Doch es schien auch nie relevant gewesen zu sein ... zumindest bis jetzt. Sie wusste die Antwort noch immer nicht. Was für einen Typ Mann bevorzugte sie? Wie musste ihr Traummann sein? Sie wusste nur eins, was sie wollte. Ihr Mann musste ihr genug Freiraum geben, damit sie sich entfalten konnte und nicht gefangen fühlte. Aber das war keine wirkliche Voraussetzung, oder? Vermutlich fiel es ihr nur ein, weil sie diesen Freiraum hier nicht hatte. Doch sollte der Highlord sie wirklich mit auf die Reise durch seine verschiedenen Reiche nehmen ... sie würde mehr sehen, als sie je gesehen hatte. Vielleicht würde sie sogar in das Reich zurückkehren, in dem ihre Eltern sie aufgezogen hatten. Ihre Heimat ...

Ein wenig Sehnsucht und Heimweh packte sie, doch Lilitha wusste, dass von diesem Reich nicht mehr sonderlich viel übrig war. Es war dem Krieg komplett zum Opfer gefallen. Ein trauriger Ausdruck huschte über ihr Gesicht, als sie an die Schreie und Schrecken denken musste.

»Alles in Ordnung?«, fragte Kaden plötzlich vorsichtig und riss Lilitha aus ihren Gedanken.

Ohne es zu merken, hatte sie ihre Finger in seinen Rücken gebohrt. Aus Angst vor den schrecklichen Momenten, die sie verfolgten. Sie wusste nicht einmal, wann genau sie seine Umarmung erwidert hatte. »Ich ... denke schon«, murmelte sie mit leicht belegter Stimme und fragte sich, warum diese Erinnerungen jetzt wieder ans Tageslicht kamen. Sie hatte sie bisher doch so gut verdrängen können. Lilitha löste ganz langsam die Umarmung. Vielleicht war es besser, wenn sie sich etwas ablenkte und den Mantelkauf fortsetzte.

Während sie den Mantel wieder auszog, um den nächsten zu probieren, spürte sie Kadens skeptischen Blick auf sich. »Bist du sicher?«, fragte er erneut und hob ungläubig eine Braue.

Lilitha versuchte sich an einem Lächeln, das irgendwie schief aussah. Noch immer lagen ihr die Erinnerungen schwer im Magen, denn einige wenige Dinge hatten sich in ihr Gedächtnis eingebrannt. Darunter ein Feuer, das ihr Zuhause verschlang. »Ja. Nur Erinnerungen«, erklärte sie und klang kläglicher, als sie es gewollt hatte. Aber sie wollte nicht weiter daran denken. Lieber wollte sie sich darauf konzentrieren, dass sie gerade mit dem Highlord in der Stadt einkaufen war.

Bevor er weiter auf das Thema eingehen konnte, schüttelte sie den nächsten Mantel aus, bevor sie ihn sich schwungvoll umwarf. Der Highlord rollte kurz die Augen auf ihr Ausweichmanöver, doch er sprach das Thema zum Glück nicht wieder an. Stattdessen musterte er sie und deutete ihr wieder, dass sie sich drehen sollte, was sie auch schwungvoll tat. »Der steht dir besser«, meinte er. Es war der weiße Mantel, den sie nur schwer auf der Straße tragen konnte, aber er war sehr kleidsam.

Lilitha lächelte leicht, ehe sie den nächsten Mantel nahm und anprobierte.

»Wir sollten sie alle nehmen«, beharrte Kaden, als sie nach der kurzen Anprobe das Abteil wieder verließen.

Ehe sie den Raum überhaupt verlassen konnte, nahm er ihr auch schon den Haufen Stoff und Fell aus der Hand, damit sie leichter die Tür schließen konnte. »Warum?«, fragte Lilitha irritiert. Auch wenn ihre Eltern recht vermögend gewesen waren, so hatte sie doch gelernt, sparsam mit Geld umzugehen und sie kam nicht so leicht aus ihrer Haut.

»Du weißt doch nicht, wann du sie mal brauchen wirst«, warf Kaden ein und steuerte den Vorderraum an, um die Verkäuferin aufzusuchen. Scheinbar ließ er nicht gern mit sich reden. Ein klares Zeichen, dass der Highlord zurückgekehrt war.

Lilitha seufzte ergeben. »Natürlich, was auch immer Ihr sagt«, murmelte sie und betonte das Ihr besonders stark.

Plötzlich kam er ruckartig zum Stehen, wobei Lilitha beinahe gegen seinen Rücken gelaufen wäre. Jedoch konnte sie sich noch rechtzeitig halten. Er fuhr zu ihr herum und blickte sichtlich unzufrieden zu ihr herab. »Mach das nicht«, bat er fast schon gequält und blickte sie flehend an.

»Dann mach du das auch nicht«, sagte sie und blickte zu ihm nach oben. Sie konnte schon verstehen, warum ihm das nicht gefiel. Aber er gab ihr immerhin auch einen Grund.

Er verengte die Augen ein wenig, während er ihrem Blick standhielt. Es schien eine wahre Ewigkeit anzuhalten, in der ihre goldenen Augen auf seine braunen trafen. Doch letztlich seufzte er hörbar und wandte den Blick ab.

»Welche möchtest du?«, fragte er unzufrieden.

Lilitha hingegen lächelte siegreich und suchte sich drei der fünf anprobierten Mäntel aus. »Einen für Regenwetter, wenn es etwas wärmer wird und einen für den Winter«, erklärte sie zufrieden.

Skeptisch hob er eine Braue, während Lilitha erleichtert war, dass sie hatte entscheiden dürfen. »Und der Dritte?«, fragte er und blickte auf das letzte Stück Fell in ihrer Hand.

»Der gefällt mir einfach«, erklärte sie mit einem Lächeln. Sie hatte ihn extra ausgesucht, denn es war der, der Kaden am besten gefallen hatte.

»So lange du glücklich bist«, presste er mit einem aufgesetztem Lächeln hervor und betonte wie Lilitha zuvor das Ihr nun das Du.

Die Rothaarige verdrehte die Augen. »Also daran müssen wir noch arbeiten«, bemerkte sie und lächelte, ehe sie die Mäntel an Kaden weiterreichte.

Nun war er dran, die Augen zu rollen, was jedoch mit einem Lächeln untermauert wurde. Nachdem er die anderen Mäntel zurückgegeben und die Frau bezahlt hatte, machten sich beide auf den Weg, um zur Schneiderei zu gelangen.

»Scheint so, als wäre ich wirklich so viel Arbeit für dich«, bemerkte er nach einer Weile und bezog sich wohl auf ihren vorigen Satz, den sie bereits öfter benutzt hatte.

»Ach nein«, winkte Lilitha ab. »Du bist keine Arbeit für mich. Aber der Highlord schon«, sagte sie, wobei sie das Highlord extra flüsterte, um nicht noch Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Hoffentlich verstand er, was sie damit sagen wollte.

»Was meinst du damit?«, fragte er verständnislos und überzeugte sie somit doch vom Gegenteil.

Lilitha musste, ohne es zu wollen, lächeln. »Das ist schwer zu erklären. Es gibt einen Unterschied zwischen dir, wenn du einfach nur du bist und wenn du arbeitest, oder wenn du ... zuhause bei deinen Frauen bist«, erklärte sie langsam und leise, während sie nach den richtigen Worten suchte.

 zuhause bei deinen Frauen bist«, erklärte sie langsam und leise, während sie nach den richtigen Worten suchte

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Haremstanz - Die blühende Unschuld (Band 1)Where stories live. Discover now