Kapitel 47.2

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»Sieh es als eine Art Strafe an

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»Sieh es als eine Art Strafe an. Chiana muss mit den Auswirkungen allein klarkommen, dafür konnte ich wenigstens sehen, dass du scheinbar doch etwas für mich empfindest«, fügte er nun hinzu und schob vorsichtig Lilithas Kinn hoch, damit sie ihn ansah. So wie er es schon so viele Male zuvor getan hatte ... Es war eine vertraute Geste, die sie inzwischen kannte ... an die sie sich gewöhnt hatte. »Lilitha«, sagte er sanft und seine Stimme ließ ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken rieseln. Ein Daumen strich die letzten Reste ihrer Tränen von ihren Wangen. »Das, was du mit Chiana zusammen versucht hast, hätte dich deinen Kopf kosten können, wenn das jemand erfahren hätte«, sagte er leise und in seinen Augen war Angst zu sehen. Wenn jemand außer ihm davon mitbekommen hätte, hätte man sie wegen Hochverrats hinrichten können. So konnte er, falls diese Sache jemals ans Licht kommen würde, immer noch sagen, er hätte den Trank in Auftrag gegeben.

Lilithas Augen weiteten sich, als sie ein ängstliches, leises Keuchen von sich gab und damit begann sich die schlimmsten Szenarien auszumalen. »Versprich mir bitte, dass du sowas nie wieder machst«, beharrte er unnachgiebig und Lilitha konnte deutlich die Sorge in seinen Augen erkennen.

Aber er war doch der Highlord ... sein Wort war Gesetz. Oder etwa nicht? »Ihr ... Ihr hättet mich ...?«, fragte sie ängstlich und ihr Herz rutschte ihr in die Hose. Hätte er das wirklich getan?

Kurz legte er die Stirn in Falten, doch klärte sich gleich wieder auf. »Nein ... ich würde dir nie wehtun, erst recht nicht so. Erzähl einfach niemandem etwas davon. In Ordnung?«, fragte er erneut mit Nachdruck und wartete auf ein Versprechen. Scheinbar schien er nicht weiter darauf eingehen zu wollen.

Lilitha nickte schweigend. Sie würde es sowieso niemandem erzählen. Schon allein, weil der Ausgang so unglaublich katastrophal gewesen war. »Aber Chiana ...«, murmelte sie und wusste nicht so recht, ob auch sie den Mund halten würde.

»Sie sollte eigentlich auch ganz genau wissen, was bei so einem Versuch schiefgehen kann. Sie ist schließlich länger hier als du und hat schon so einiges miterlebt. Ich werde trotzdem nochmal mit ihr sprechen«, versicherte Kaden und strich ihr beruhigend durch das rote Haar, während er Lilitha an seine Brust zog. Sie zitterte noch immer und schien sich kaum zu beruhigen. Das machte ihm Sorgen. Hatte er sie wirklich so sehr verschreckt, oder hatte das Mittel, das sie gestern Abend genommen hatte, noch andere Auswirkungen, die sie nicht bedacht hatte? Er hoffte es nicht.

»Du wirst dich jetzt erst einmal hinlegen und ausruhen«, erklärte er und führte Lilitha zu seinem Bett.

Diese ließ sich einfach mitführen, ohne ein einziges Anzeichen von Widerstand. Vorsichtig lotste er sie zu dem Bett, wo sie sich wie eine Puppe und ohne ihn anzusehen hinsetzen ließ. »Wann hast du das letzte Mal Blut bekommen?«, fragte er nun besorgt und stellte fest, wie blass sie doch geworden war.

War das wirklich nur der Schock über die mögliche Todesstrafe? Hätte er ihr vielleicht doch nichts sagen sollen? Doch das wäre viel zu riskant.

Wahrscheinlich hatte er sie nun vollends verschreckt, nur weil er ein wenig mit Chiana gespielt hatte. Wieso hatte er das überhaupt getan? Nur, weil sie nicht zu ihren Gefühlen stand? Wieso konnte er nicht ein einziges Mal über seinem Ego stehen? So vergraulte er sich vielleicht noch das Einzige, was er wirklich wollte.

Haremstanz - Die blühende Unschuld (Band 1)Where stories live. Discover now