Bonuskapitel: Danke für 1000 Reads!

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Als Dankeschön für (die ersten? :D) 1000 Reads meines über Jahre zusammengestrickten Erstlingswerks gibt es hier eine Szene aus Levine Perspektive, die ich irgendwann einmal geschrieben habe.

Levins Gedanken rasten. Hätte sie ihn nicht etwas anderes fragen können? Etwas über Ageia, die Dimensionen, Ares und warum er sie jagt, über den Anhänger Ageir? Er hätte ihr alles erklärt. Aber sie musste ihn das fragen, worüber er selbst am wenigsten wusste und wovon sie so wenig wie möglich wissen sollte. 

Wer bin Ich? 

Die Frage stellte er sich ja selbst nicht zum ersten Mal. Er musste so oft vorgeben, jemand zu sein, etwas oder jemanden zu wollen, um seine Aufträge auszuführen, dass es ihm häufig schwer fiel, Grenzen zu ziehen.

Das Bisschen, was er über sich selbst wusste, dass er Waise war, ein Betrüger -und Schlimmeres-, dass er niemandem wirklich traute, die meisten Menschen nur ausnutzte, um seine Aufträge zu erfüllen; All diese Bruchstücke brachten nichts.

Wer bin Ich?

"Das ist eine gute Frage", sagte er schließlich. Er wollte sie nicht belügen. Sie war zu wichtig, war zu wertvoll und ihr Vertrauen sowieso schon kaum mehr als eine dünne Eisschicht, die bei jedem falschen Schritt nachgeben konnte. Doch er wollte sie auch nicht verschrecken. Wenn er wirklich alles offenlegte, würde sie ihn nur verachten können, er konnte sich ja selbst nur verachten für die Dinge, die er schon getan hatte.

"Ich weiß leider nicht viel über mich selbst. Ich bin in der Akademie von Ageia aufgewachsen, als Waise weiß ich kaum etwas über meine Herkunft. Ich bin ein ... Schüler von Professor Deon, dem Leiter der Akademie und führe - nein, führte Aufträge für ihn aus. Das ist jetzt vorbei. Ich werde nie wieder dorthin zurückkehren können." 

Das hatte er ja schon fast vergessen. Ich bin ein Deserteur. Vogelfrei. Seine Gedanken mussten sich auf seinem Gesicht gezeigt haben -wie unvorsichtig!- denn Emily sah ihn betroffen an. Irgendwie hellte das seine Stimmung auf. Sie sorgt sich um mich. Eine nette Perspektive. Doch augenblicklich fiel ein Schatten über diesen Gedanken. Wenn sie sich um ihn sorgte, mochte sie ihn womöglich und auch wenn er sich nichts sehnlicher wünschte: Wenn sie ihn mochte, würde er sie nicht beschützen können. Er wollte sie doch in Ruhe leben lassen, sobald sie in Sicherheit war. Wenn sie wüsste, was er schon alles getan hatte, würde sie sowieso nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Dafür ist sie zu gut.

"Warum?", fragte Emily ihn und zunächst wusste er nicht, was sie meinte. Hat sie meine Gedanken-? Aber dann verstand er.

"Na, weil ich den Professor verraten habe. Ich habe meine letzte Mission vorzeitig abgebrochen. Und nicht nur das. Ich hab auch genau das Gegenteil von dem getan, was ich hätte tun sollen." Mit einem Halblächeln sah er Emily ins Gesicht. Unverständnis zeigte sich darauf.

"Meine Mission war es, dir den Anhänger zu entwenden und ihn zu Professor Deon zu bringen."

Heart of Ageia 1 - FluchtTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang