Kapitel 35

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Ich sah ihn nun an, wobei ich zwei mal blinzeln musste. Meint er das gerade ernst? „Thomas, es ist alles in Ordnung, nimm es an und gut ist", sagte ich, weshalb er den Kopf schüttelte. „Erst wenn du wieder mit mir redest, ohne immer weg zu sehen", erwiderte er, weshalb ich in seine Augen sah. „Lass uns das alles nachher bereden Ok?", fragte ich, weshalb ich ihn jedoch nur seufzen hörte. „Hör auf davor wegzurennen, Lia. Ich habe einen Fehler gemacht ok, einen großen und es tut mir leid. Aber du musst mir zuhören, bevor du urteilst", meinte er nun, weshalb ich leicht nickte. „Ich habe dir zugehört und es ist alles in Ordnung. Wir sind nicht zusammen oder verheiratet Thomas, wieso solltest du das also nicht dürfen?", fragte ich, doch ich wusste nicht wieso mir diese Worte so verdammt weh taten, wie sie schmerzten.

Er wollte etwas sagen, als unsere beiden Handys anfingen zu klingeln und tausende Nachrichten herein kamen. Sofort las ich die wichtigen, also von Ava, Bellamy und meinen Eltern. Jemand ist auf diesem Gelände und beschafft sich zu tritt. Meine Augen schellten zu Thomas hoch, welcher nun mich langsam ansah. „Bleib ruhig Lia", sagte er und ich merkte, wie er seine Hände auf meine Schultern legte. Meine Atmung war schnell und ungleichmäßig, was mich selbst erschrecken ließ. Doch ich hörte nun ein piepen, weshalb ich sofort zur Wand sah. „Scheiße", murmelte Thomas nun und von der einen auf die andere Sekunde packte er meine Hand und zog mich hinter sich her. Ich fing an mit ihm mit zurennen, doch er war um einiges schneller wie ich. Ich hörte die lauten Fußstampfen hinter uns, weshalb ich ihn zu den Treppen zog. Die Tür zum Treppengebäude machte ich auf, doch ich zog ihn mit zu einer der Abstellkammer links daneben. Die Tür öffnete er und sobald ich drinnen war, schloss er sie und drückte mich förmlich gegen die Türe.

Der Raum war sehr klein, sodass sein Körper nah an meinen stande. Wäre ich nicht so wütend, traurig und verletzt, dann würde ich seine Nähe genießen und wollen. Jedoch versuchte ich diese Gefühle zu bekämpfen, dass sie nicht existieren. „Atme langsame Lia", flüsterte er, wobei ich seinen heißen Atem auf meinen Lippen spüren konnte. Er griff nach meiner Taille und drückte seinen Körper näher gegen meinen, als ich merkte, wie meine Beine wegen seiner Nähe immer weicher wurden. Ich war nicht nur nervös und hatte Angst, sondern fühlte mich aber auch gleichzeitig sicher und beschützt. Es lag an ihm und das weiß ich, doch das sollte es nicht. „Lia", murmelte er wieder, doch diesmal war er viel näher an meinem Gesicht, wie als ob wir uns gleich berührten. Ich schloss nun meine Augen und versuchte langsamer zu atmen, doch es ging nicht. Die Nervosität und die Angst machte mir zu schaffen und seine Nähe erst recht. „Beruhig dich", hauchte er nun, doch ich schüttelte meinen Kopf, immer und immer wieder. „Es geht nicht, es geht nicht", sagte ich hysterisch und versuchte auf Krampf meinen Atem zu beruhigen, welcher sich dadurch nur verschnellerte.

Ich merkte, wie er seine linke Hand löste, wodurch ich Angst bekam, doch diese spürte ich nun auf meiner Wange. Er hielt meinen Kopf gerade und etwas fester, sodass ich ihn nicht mehr bewegen konnte, dazu hob er ihn leicht an und ich sah zu ihm auf. Durch die Dunkelheit erkannte ich nicht viel, aber etwas seine Umrisse von seinem Kopf. „Es ist alles ok, ich bin bei dir", sagte er, weshalb ich nun langsam nickte und immernoch versuchte meinen Atem unter Kontrolle zu bekommen, was mich unter den Umständen, dass ich hörte wie jemand meinen Namen rief, nicht besser wurde. Es war Michael, wodurch mein Atem noch schneller wurde und Tränen langsam hervor kamen. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch er hielt mich nur noch fester. Mit einem Mal legte er seine Lippen auf meine und ich vergaß alles um mich herum. Die lauten Rufe und Schüsse, die Schreie, meine Wut und Angst, einfach alles. Als ich merkte, wie mir die Luft aus ging, löste ich mich von ihm, doch mein Atem war endlich wieder normal. Er wollte anscheinend anfangen zu sprechen, doch ich hinderte ihn daran, indem ich meine Lippen auf seine tat. Es war falsch ich weiß, aber ich kann nicht anders. Dieses Gefühl was er mich fühlen ließ in diesen Sekunden war unbeschreiblich und ich liebe es, wie jeden anderen Moment mit ihm.

Als ich mich endgültig von ihm löste, spürte ich seinen schnellen und heißen Atem an meinen Lippen, welche leicht geöffnet waren. „Vergib mir, für alles", flüsterte er, weshalb ich nickte. „Ich vergebe dir", erwiderte ich nur leise und legte meinen Kopf gegen seine Schulter. Und so blieben wir hier drinnen, bis wir keinen Schuss oder Schrei mehr hörten...

Love at first sight?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt