Sedici

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„Etienne, wach auf

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„Etienne, wach auf. Du hast verschlafen", sagte Milo und rüttelte an dessen Schulter. Nur langsam kam er zu sich und warf einen Blick auf die Uhr.

„Mist, der Bus fährt in zehn Minuten." „Ich weiß, ich muss dann auch los." Schon war Milo verschwunden und Etienne warf sich schnell T-Shirt und Hose über, schnappte sich seinen Rucksack und eilte Milo hinterher zum Bus.

Der Funke Hoffnung, dass Milo ihm einen Platz neben sich im Bus freigehalten hatte, erlosch, nachdem er ihn neben einem Mädchen sitzen sah.

Aber nein, auch das würde ihm die Erinnerung nicht verderben und auch nicht die Vorfreude auf den Museumsbesuch. Es war das Einzige, worauf er sich seit dem ersten Tag gefreut hatte und so nahm er sich auch überdurchschnittlich viel Zeit, um sich alle Skulpturen und Gemälde anzuschauen. Sehr zum Leidwesen der anderen Campteilnehmer.

Als sie am Nachmittag wieder am Camp ankamen, schnappte sich Etienne sofort seine Gitarre und eilte zum Strand. Dort arbeitete er weiter an seinem Lied und er hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass sich Milo neben ihn in den Sand setzte.

„Etienne, können wir kurz reden?" Etienne hob die Hand und schrieb erst noch die Noten zu Ende und spielte dann die Akkorde nochmal an.

Dann legte er die Gitarre zur Seite. „Ja, was gibt es?" Er schaute Milo direkt an, der nervös an seinen Fingernägeln knibbelte. „Ich habe mich gefragt, ob du nochmal mit mir in den Wald gehen würdest?"

Damit hatte Etienne nicht gerechnet. „Nein, das hat mir nicht so einen Spaß gemacht."

„Und in die Hütte?" Wäre das Meeresrauschen nicht so laut gewesen, so hätte man bestimmt die beiden Herzen hören können, dessen Herzschlag, obwohl sie nur im Sand saßen, ungewöhnlich schnell ging.

Etienne ließ seinen Blick über den Horizont schweifen, als würde ihm das Meer eine Antwort auf diese Frage geben können.

„Ja, das würde ich."

Milo stand nun auf und klopfte sich den Sand von der Hose. „In einer Stunde? Findest du den Weg?" Etienne nickte und schaute dann Milo hinterher, der sich vom Strand entfernte.

Sonderbar! Milos Verhalten war mehr als das. Erst war er ihm ständig aus dem Weg gegangen, nur um ihn schlussendlich zu bitten, mit ihm Zeit zu verbringen?

Und was würde dort geschehen? Oder war dies nur eine Falle und er wollte sich über ihn mit den anderen lustig machen, weil er etwas sah was nicht da war?

Als er in den Bungalow zurückkehrte, saßen Angelo und Dante auf dem Bett und spielten Karten. „Wo ist Milo?", fragte er die beiden. „Keine Ahnung. Wollte nochmal weg. Trifft sich bestimmt mit einem Mädchen."

Etienne legte die Gitarre aufs Bett und verließ dann den Bungalow und ging am Strand entlang Richtung Waldsaum. Er drehte sich nochmal um, um zu überprüfen, ob ihm auch niemand gefolgt war und verschwand dann im Wald.

Nach einem zehnminütigen Fußmarsch erreichte er die Hütte. Er atmete nochmal tief ein und betrat diese dann mit wild klopfendem Herzen.

Die Melodie des SommersWhere stories live. Discover now