Tredici

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Die Beiden waren inzwischen komplett durchnässt, aber irrten immer noch durch den Wald

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Die Beiden waren inzwischen komplett durchnässt, aber irrten immer noch durch den Wald. Etiennes Lunge schmerzte vom Rennen und auf Grund des Wetterumbruchs fror er trotz der sonst sommerlichen Temperaturen, am ganzen Körper.

„Siehst du das da vorne? Die Hütte? Da gehen wir rein!", schrie Milo ihm zu. „Das können wir doch nicht-" Doch er wurde unterbrochen von einem Blitz direkt über ihnen, der den dunklen Himmel erhellte.

Sofort eilten die Jungen zu der kleinen Hütte und nachdem sich Milo ein paar mal gegen die Tür geworfen hatte, sprang diese endlich auf.

Die Hütte war nicht bewohnt und es schien auch schon länger niemand mehr dort gewesen zu sein. In der Ecke stand ein Bett, es gab einen Tisch mit zwei Stühlen und eine kleine Kommode.

Erschöpft ließ sich Etienne neben das Bett auf den Boden sinken. „Ich will nachhause", jammerte er und dabei meinte er nicht, dass er zurück ins Camp wollte.

„Wir warten das Gewitter ab und dann werden wir den Weg zurück schon finden", versuchte Milo ihn zu beruhigen. „Das war so eine scheiß Idee von dir." „Ich wollte surfen gehen, aber das hast du wohl vergessen", maulte ihn Milo an und strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht.

„Meinst du, ich lege mein Leben in die Hände von jemanden, dem ich nichts bedeute?" Etienne ließ den Kopf hängen und betrachtete die Tropfen, die von seinen Haaren auf den Boden fielen.

„Wieso denkst du, dass du mir nichts bedeutest?" Etienne schüttelte den Kopf und wischte sich über die Augen. „Weil ich sonderbar bin."

Dann verfielen sie in ein Schweigen, bis das Klappern von Etiennes Zähnen so laut wurde, dass Milo es nicht mehr ignorieren konnte.

„Deine Lippen sind schon ganz blau. Wir müssen uns gegenseitig wärmen. Zieh dich aus."

Etienne glaubte, sich verhört zu haben. So musste es sein. Seine Sinne spielten ihm offensichtlich einen Streich. Oder aber sein Unterbewusstsein ließ ihn etwas hören, von dem er selbst nicht mal wusste, dass er es wollte.

„Los, zieh dich aus. Du musst raus den nassen Klamotten. Ich habe das mal in einem Pfadfinderbuch gelesen", sagte Milo, da sein Gegenüber nicht reagierte.

Das war der Beweis dafür, dass er träumen musste. Milo und ein Buch lesen; unmöglich. Aber trotzdem stand er nun auf und zog sich das nasse T-Shirt über den Kopf. „Du meinst, du hast ein echtes Buch gelesen?", fragte Etienne mit klappernden Zähnen.

„Ja, ein richtiges Buch. Eins, dass einem im Leben auch weiterbringt. Nicht so eins mit erfundenen Geschichten." „Aber...aber den Wetterbericht vorher zu checken, stand wohl nicht drin, oder-"

„Musst du die ganze Zeit reden? Jetzt komm schon her."

Die Melodie des SommersWhere stories live. Discover now