Kapitel 150

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Nell's Sicht:

"Sarah?!" rief ich aus. "Nell!" quietschte sie zurück. "Sarah!" erwiderte ich nur wieder. "Neeeell!" freute sie sich. "Du bist auch hier?" fragte ich ungläubig. "NEEEEEE-... Achso, ich dachte, wir machen das jetzt weiter. Ja, ich bin auch hier." grinste sie breit. Einen Moment lang blieb ich stumm, die Geräusche um mich ebbten scheinbar komplett ab. Dann nahm ich Sarah stürmisch in den Arm, die Geräusche waren wieder da. Irgendwo zu meinem Rücken hörte ich Mario's erfülltes Lachen, Manu's Stimme und Marah's kindliches Glucksen. "Du tust ja so, als hättest du dich mit mir verlobt." lachte Sarah in mein Ohr. Ich öffnete die Augen und löste mich von ihr, um sie ansehen zu können. "Zumindest habe ich die beste Schwägerin der Welt." grinste ich sie an, als sie mir plötzlich aus den Armen gerissen und beiseite geschupst wurde. Leni stand vor mir - Basti's Freundin. Ich konnte mir vorstellen, wie sehr meine Augen in dem Moment gesteahlt haben mussten. Ich hatte sie so lange nicht gesehen, Ewigkeiten, dabei mochte ich sie doch so. Auch sie nahm ich freudig in den Arm, die Tränen flossen mal wieder in Ströhmen. "Ich glaube es nicht, dass ihr alle hier seid." stieß ich hervor und blickte über die Menge hinweg. "Dabei feiern wir doch erst die Verlobung, nicht die Hochzeit." meinte mein Bruder auf einmal, als er neben mir auftauchte. "Dass ihr das in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt habt." schwärmte ich weiter. "Es kommt aber noch besser." sagte Manu und grinste verschwörerisch. Er winkte Mario zu, der zwischen den anderen durch auf uns zu drängte. Kaum war er da, nahm er meine Hand, beugte sich vor und legte seine Lippen auf meine, was mit einem kurzen Jubel begleitet wurde, der durch die Menge ging. "Genug geknutscht. Vermisst ihr nicht jemanden?" setzte Manu erneut an. "Wo sind meine Eltern?" fragte Mario daraufhin und wollte schon los, um sie zu suchen, als Manu seinen Arm ausstreckte und ihn aufhielt. "Gleich Mario, gleich. Ich meine jemand anderen." Mario sah meinen Bruder verwirrt an. "Hallo?! Wie könnt ihr die zwei größten Spinner denn vergessen?" beschwerte sich nun Marco. Ich blinzelte. "Leo und Mo sind hier? Könnt ihr zaubern?" fragte ich. Manu lachte, antwortete aber nicht und schob uns stattdessen auf das Eingangstor des Restaurants zu. All die Leute strömten langsam hinter uns her. Wir liefen ums Haus herum, zur Terrasse. Da standen die beiden. Leo und Mo und... eine weiße Leinwand, ein Laken, das sie zwischen sich gespannt hielten. Als sie uns erblickten, räusperte sich Leo. "Darf ich das verliebte, verlobte und bald verheiratete Pärchen einmal zu uns bitten?" begann er vornehm. Ich grinste Mario an, der meinen Blick ebenso erwiderte. Man, so viel zu 'hier ist um die Zeit sowieso nichts los'. Jetzt lief ich hier halbnackt rum und alle unsere Freunde waren da. Wir näherten uns den Beiden und ihrer merkwürdigen Konstruktion. "Das..." setzte Mo an uns ließ nun das weiße Laken herunter, "ist eure Zukunft." Hinter dem weißen Laken war ein weiteres. Es war...bunt. "Das ehm... Ist das jetzt eine Metapher für ein aufregendes und 'buntes' Leben?" wollte Mario wissen, als wir das mit Farbspritzern verzierte Laken begutachteten. "Ey, nichts gegen die Kunst meiner Tochter." meckerte Manu spaßhalber. Ich sah zu ihm auf, er hatte Marah auf dem Arm. "Wie jetzt... Marah hat das gemacht?" hakte ich nach. Er nickte stolz. "Erklär mal einem Baby, wie man das Haus von Tante Nell und Onkel Mario malt. Wir haben eurer Nichte natürlich geholfen." erklärte Leo. "Achsooo, das erklärt natürlich so einiges. Eure Handschrift ist deutlich zu erkennen." scherzte Mario, worauf leises Gekicher zu hören war. Mo verdrehte die Augen. "Ihr habt Miro doch vorhin verraten, dass ihr zusammen ziehen wollt, richtig?" setzte er erneut an. Ich drehte mich um, suchte Miro unter den Leuten. "Das war auch Teil davon?" hakte ich verwirrt nach, als ich ihn erblickte. Er nickte grinsend. "Und der liebe Marco hat uns daraufhin verraten, wo Mario schon seit Ewigkeiten euer Eigenheim plant." fuhr Leo nun fort. Mario sah mich an. Er war mindestens so überwältigt wie ich. Aber auch gespannt, was jetzt noch kam. Leo nickte Mo zu. Daraufhin legten sie Marah's Kunstwerk nieder. Wir hatten nun freie Sicht ans andere Ufer. Dort war eine große, schwarze Tafel aufgestellt, rote Leuchtschrift stach dabei hervor. Darauf stand NOCH 84 TAGE & 13 STUNDEN. "Das hier ist der Countdown, bis zur Fertigstellung eures eigenen Hauses." verkündete Leo.

Liebe stirbt nicht {Mario Götze u.A.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt