2: Ankunft

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Nachdem Newt sichergestellt hatte, das ich auch wirklich durch die Tür gegangen und nicht von Griever aufgespießt worden war, flog sie nun hinter mir zu. Erschrocken fuhr ich beim lauten Knall herum und mein Herz machte einen Satz: dort war keine Klinke. Kein Knauf oder irgendetwas, von dem man die Tür von Innen aufbekommen könnte. Ich saß hier drinnen fest. Panik kroch in mir hoch und ich begann zu schwitzen. Was, wenn Janson nun gelogen hatte und ich meine Freunde und Newt niemals wieder sah? Rasch zwang ich mich dazu, einen kühlen Kopf zu bewahren und tief durchzuatmen. Die Organisation hatte uns gerettet, nun würden sie uns doch nicht trennen. Viele Stimmen und aufgeregtes mädchenhaftes Gelächter hallte von den Wänden wieder. Rauschen, angenehme Düfte und Wasserdampf füllten die Luft, während ich mich langsam umdrehte und durch den langen Gang schlich. Einige geschlossene Kabinen zweigten ab und ich hielt vor einer großen, Leeren an. Darin befand sich ein einfaches Knopfset und ein silberner Duschkopf hing weit oben. Unsicher trat ich ein und verschloss die Tür hinter mir. Es gab wirklich keinen Grund, einer Dusche gegenüber misstrauisch zu sein. Nach einem letzten prüfenden Blick nach Kameras oder Gucklöchern schlüpfte ich aus meinen verdreckten Klamotten, die ich achtlos zu Boden fallen ließ. Zögernd streckte ich die Hand nach dem Knopf aus und sofort rauschte warmes Wasser aus dem Duschkopf. Ein wohliges Seufzen entwich meiner Lunge, während mein gesamter Körper benetzt wurde, bis hinunter zu meiner linken Hand.

Oh nein.

Chucks getrocknetes Blut tropfte hellrot auf die weißen Fließen und vermischte sich dort mit dem Wasser zu einem gelblichen Orange. "Nicht weinen. Y/n nicht weinen", zischte ich und hielt mein Gesicht provokant dem Duschkopf entgegen. Einfach wieder verdrängen. Im verzweifelten Versuch, all die schrecklichen Erinnerungen auszublenden, begann ich mich von oben bis unten einzuseifen, all den Dreck und das Blut abzurubbeln. Danach griff ich nach der pinken Shampooflasche mir der Aufschrift 'Haare' und drückte einen riesigen Klecks auf meine Hand. Schon bald hüllte mich ein wohlig süßer Duft nach Vanille und Kokos ein, während mir die kleinen Bläschen von den Haaren ins Gesicht liefen. Plötzlich klopfte es an meiner Tür und ich riss erschrocken die Augen auf - ein feuriges Brennen zwang mich dazu, sie wieder fest zusammenzukneifen. "Verzeihung bist du- bist du Y/n?", fragte eine frauliche Stimme und es klopfte erneut. "J-ja!" Ich hustete und spuckte, während der bittere Geschmack des Shampoos auf meine Zunge kribbelte und panisch hielt ich mein Gesicht ins Wasser. Nur gedämpft hörte ich die weiteren Worte der Frau vor meiner Kabine und drückte überfordert auf den Aus-Knopf. "-sind frische Klamotten für dich, du wirst später noch untersucht und dann könnt ihr zu den Anderen" Ein Berg Klamotten wurde unter der Tür durchgeschoben und rasch hob ich ihn vom nassen Boden. "Warten sie! Andere?" "Du wirst schon sehen"
Sie verließ den Raum und ich hörte eine Tür schlagen. Was denn für Andere? Nachdenklich streifte ich die letzten Wassertropfen von meiner Haut, bevor ich die Kleidung besah, die man mir gegeben hatte. Es war Unterwäsche, Socken, dunkle Turnschuhe, eine schwarze Leggings und ein dunkelblaues Kleid mit langen Ärmeln, welches ab der Taille abfiel. Als ich fertig angezogen war, fühlte ich mich so ordentlich und tadellos wie nie zuvor. Von oben bis unten duftend, frisch gekleidet und sauber. Nun voller Aufregung, die Lichter wiederzusehen, schlüpfte ich in die Schuhe und entriegelte die Tür. Erschrocken erstarrte ich: drei große Mädchen, kräftig und muskulös, standen mit verschränkten Armen vor mir. "Sieh mal an" "Eine Neue. Wie heißt du?", wollte die Vorderste wissen und ihre dunklen Augen musterten mich, als wäge sie meine Kraft ab. "Wie. heißt. du!?", wiederholte sie mit mahnender Stimme und ich schluckte, verwirrt von ihrer Grobheit. "Ich frag nicht nochm-" "Y/n! Ich- mein Name ist Y/n", sagte ich hastig und versuchte, mich an ihr vorbei zu schieben. "Hier geblieben Y/n", sagte das blonde Mädchen hinter ihr und mein Herz begann nervös zu klopfen. Was hatten sie denn nur gegen mich? "Hört mal ich will echt keinen Ärger-" "Das hättest du dir vorher überlegen sollen", zischte die Anführerin der Drei und hielt mich am Oberarm gepackt. Was zur Hölle wurde das? "Vor was?" "Das Shampoo. Es ist meins" Sie redete von einem verdammten Shampoo? "Ach so- tut mir wirklich l-" "Wag es nicht, mein Zeug noch einmal anzufassen", knurrte das dunkelhaarige Mädchen und langsam riss mir der Geduldsfaden. Wer glaubte sie, dass sie war? Um der Friede Willen nickte ich jedoch einlenkend und endlich lies sie mich passieren. "Halt dich bloß fern von uns!", rief sie mir hinterher, als ich eine Tür erreichte auf der 'Ausgang' stand. "Keine Sorge! Ihr seid abstoßend genug", antwortete ich und rannte hinaus, bevor sie sich einen Reim daraus machen konnten. Nun befand ich mich in einem breiten Gang und erschrocken bemerkte ich zwei Soldaten, die mit großen Waffen neben der Tür gewartet hatten. "Y/n folg uns bitte" Langsam wanderte ich den leeren Gang entlang, von den zwei Männern eskortiert die ein ziemliches Tempo drauf hatten. "Wohin gehen wir?", fragte ich, als wir in einen zweiten Gang bogen doch erhielt keine Antwort. "Wo sind die Anderen? Werde ich s-" "Hör auf mit dem dämlichen Fragen stellen", knurrte der Soldat zu meiner Linken und getadelt zog ich augenrollend den Kopf ein. Unfreundliches Pack. Abrupt hielten sie plötzlich vor einer gläsernen Tür an und schoben mich hinein. "Ah Y/n!", sagte eine Doktorin an einem Schreibtisch und die Jungs an der Glasscheibe neben den Untersuchungsliegen fuhren herum. Mir klappte der Mund auf: Newt und die Anderen waren kaum wieder zu erkennen. Sie trugen frische ordentliche Sachen, ihre Haare waren noch leicht nass und nicht ein einziger Fleck war an ihnen zu finden. Ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss, als ihre Blicke an mir herab und wieder hinauf wanderten. Minho pfiff leise durch die Zähne und Newt stieß ihm blitzschnell den Ellbogen in die Rippen, bevor er mit schnellen Schritten auf mich zukam. "Y/n" Ungeduldig schlang er seine Arme um meine Taille und als er mich an sich drückte, hüllte mich ein markanter, aber fremder Duft nach männlichem Shampoo ein. "Du siehst umwerfend aus", grinste er und ich biss mir freudig auf die Unterlippe. "Du auch" Vorsichtig legten sich meine Hände an seine Wangen und ich zog seinen Kopf zu mir herab. Sanft trafen sich unsere Lippen und es dauerte nicht lange, bis sich seine öffneten. Als sich unsere Zungen liebevoll umschlangen, begann es plötzlich lustvoll in meinem Bauch zu ziehen. Newt schien es ebenfalls zu spüren denn er drückte mich enger gegen seinen Körper, während seine Hände meinen Rücken rastlos hinauf und hinabfuhren. Mein Herz klopfte aufgeregt, während der warme Atem des blonde Jungen meine Wange streifte. "Hrm hrm"

Verloren im Feuer Where stories live. Discover now