Kapitel 35 Schlechtes Gewissen

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Izuku Midoriya P.O.V.

"W-Was soll da sein?" Mein Gesicht war so warm.

"Bakugou verhält sich in deiner Gegenwart ganz anders. Er versucht es nicht offensichtlich zu machen aber wir haben es bemerkt." Kaminari wirkte Stolz als er das sagte.

"Wie sollte er sich denn anders verhalten."

Es stimmte, dass Kacchan sich im letzten Jahr sehr veränderte. Er war nicht mehr gemein zu mir, half mir bei vielen Dingen, hat mich sogar umarmt, mir sein Zimmer gezeigt und mich darin schlafen lassen. Wenn ich genauer nachdachte, war es doch sehr seltsam. Er hatte bestimmt nur ein schlechtes Gewissen. Das musste es sein.

"Es fällt zwar fast nicht auf, aber er hat dich immer im Blick. Er sitzt vor dir im Klassenzimmer hat aber sofort gemerkt, als du eingeschlafen bist. Es ist vielleicht aufmerksam was seine Umgebung angeht, aber er kümmert sich sonst nicht so sehr um seine Mitmenschen."

"Kacchan hat sich zwar verändert aber das heißt nichts. Er hat bestimmt nur ein schlechtes Gewissen."

Irgendwie machte mich der Gedanke traurig. Waren Kacchan und ich denn Freunde geworden oder war er nur so nett, weil er sich schlecht fühlte?

"Wieso sollte er ein schlechtes Gewissen haben? Ist etwas passiert? Hat es mit deiner Entführung zu tun?"

Mina schlug Kaminari gegen die Schulter, um ihn zu ermahnen, dass er nicht darüber reden sollte.

"Ist schon gut, Mina, danke, aber ihr müsst euch nicht wegen mir verstellen."

"Bist du dir sicher? Es ist bestimmt nicht leicht darüber zu reden oder ständig daran erinnert zu werden." Sie sah mitfühlend und besorgt aus.

"Es sind wirklich keine schönen Erinnerungen, aber es ist passiert und keiner kann das mehr ändern. Und es soll sogar helfen über schlechte Erfahrungen zu reden, anstatt sie in sich hineinzufressen. Ich sage sonst Bescheid, wenn es mir zu viel wird. Danke, dass ihr euch so sehr um mich sorgt."

"Das ist doch selbstverständlich. Du gehörst doch jetzt zu uns. Du bist ein Teil der Klasse 1A!"

Diese Worte hörten sich schön an. Ich war ein Teil von ihnen. Meinten sie das wirklich? Ich musste lächeln.

"Also... Warum sollte Bakugou wegen etwas ein schlechtes Gewissen haben?"

"Ähm, ich weiß nicht, ob ich das einfach so erzählen darf. Ich möchte auch nicht, dass ihr schlecht von ihm denkt."

"Noch schlechter als jetzt geht wohl kaum. Er ist immer so gemein und schreit jeden an. Naja, jeden außer dich. Obwohl er dir eine Standpauke gehalten hat, dass du nachts nicht wach bleiben sollst, war er dabei ruhig. Klar, klang er ein wenig genervt, aber uns hätte er Angeschrien."

"Sowas sollte ich wirklich nicht erzählen."

Ich hatte Angst, dass es zu einem weiteren Streit führen könnte. Oder dass seine Freunde sich deswegen von ihm abwenden würden. Das konnte ich nicht riskieren. Kacchan hat sich so sehr verändert und endlich echte Freundschaften geschlossen.

"Wie schlimm kann es denn sein? Wir werden ihm auch nicht erzählen, dass du es uns gesagt hast." Kaminari versuchte mich zu überreden.

"Nein, das kann ich wirklich nicht."

"Meintest du nicht 'Über etwas Reden hilft'?"

"Das bezog sich auf etwas ganz anderes."

"Jetzt hör schon auf, Kaminari, er will nicht darüber reden." Mina schlug ihn wieder gegen die Schulter und ich war ihr wieder dankbar dafür.

Ich will dich nicht verlieren [Abgeschlossen]Kde žijí příběhy. Začni objevovat