Kapitel 6 Schuldgefühle

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Erzähler P.O.V.

"Ich wusste doch, dass er nicht auf sich selber aufpassen konnte..." Murmelte er vor sich hin

"Die Polizei und Pro Helden arbeiten schon daran ihn aufzuspüren. Alles wird wieder gut." Sie umarmte ihren Sohn doch dieser stieß sie weg. "Wenn sie schon dran arbeiten wieso haben sie ihn dann noch nicht gefunden? Er ist schon seit fünf Wochen verschwunden und keiner hat auch nur eine Spur wo er! Wir wissen ja nicht mal ob er noch am leben war!" schrie er. 

"Wie kam es überhaupt dazu? War denn nicht mal ein Held in der nähe?" 

"Die Polizisten erzählten Inko, dass Izuku in eine Seitengasse eingebogen sein musste. Sie vermuten, dass er da den bereits verletzen Ingenium fand." Katsuki sagte nichts und hörte aufmerksam zu. "Stain musste ihn überrascht haben und hatte ihn wohl bewegungsunfähig gemacht. Zeugen haben ausgesagt, dass sie einen Hilferuf gehört hatten und dann die Helden informierten. Als der Held jedoch ankam war Ingenium bereits verstorben und Stain hatte Izuku in seiner Gewalt."

Typisch für Deku nicht auf seine Umgebung zu achten. Dieser verdammte Nerd. So sehr er versuchte sie zu unterdrücken, er schaffte es nicht. Einzelne tränen liefen über seine Wangen. 

Mitsuki konnte nicht glauben, dass sie ihren Sohn weinen sah. Er tat immer so taff. 

"Die Helden werden ihn finden." Versuchte sie ihn aufzumuntern. 

"Wie lange sollen wir denn noch warten? Bisher haben sie ihn doch auch nicht gefunden." 

Er wartete nicht auf eine Antwort und ging in sein Zimmer. Er machte sich vorwürfe und dachte, dass wenn er an diesem Tag nicht nach der Schule auf ihn gewartet hätte, wäre Deku nicht zu dem Zeitpunkt in dieser Gasse gewesen. 

Ich wusste, dass er nicht auf sich aufpassen konnte. Wieso? Wieso fühle ich mich so? Es ist doch nur Deku... Nur Deku...

Katsuki versuchte sich zu beruhigen doch die Schuldgefühle ließen ihn nicht. War es denn seine Schuld? Er könnte jeden fragen den er wollte und die Antwort wäre 'Nein' aber er war sich da nicht so sicher. 

Seine eigenen Gedanken überraschten ihn. Wieso dachte er über sich selbst und über den schwachen, Quirklosen Deku so? Jahre lang hatte er in gehasst, verachtet, sogar deswegen gemobbt. Also wieso?

Diese Nacht bekam er kaum ein Auge zu. Er ließ sich am nächsten Morgen sowohl vor seinen Eltern als auch vor seiner Klasse nichts anmerken. 

Es dauerte auch nicht mehr lange bis die Medien Informiert wurden. Nur wenige Tage nachdem Mutsuki ihrem Sohn alles gestanden hatte gab es auch schon den ersten Bericht. Inko konnte sich nicht dazu bringen den Fernseher einzuschalten. 

Katsuki dagegen saß auf dem Sofa im Wohnzimmer und hörte dem Nachrichten Sprecher genau zu. Jedes gesagte Wort wiederholte sich in seinem Kopf und jedes mal wenn Izukus Name genannt wurde bekam er wieder das Gefühl, dass es seine Schuld war. Er konnte seine eigene Stimme hören wie er ihm sagte, dass er  doch vom Schuldach springen sollte.

Die Schule Informierte auch noch ein mal alle Schüler. Die Lehrer sagten ihnen, dass sie vorsichtig auf dem Nachhauseweg und keine Umwege gehen sollten. "Am sichersten wäre es wenn ihr zumindest zu weit geht oder euch direkt abholen lasst. Damit ist der Unterricht beendet. Passt auf euch auf." Die Schüler tuschelten alle. Ein paar hatten Angst, dass sie die nächsten sein könnten und andere spielten sich auf, dass sie sie beschützen würden. "Ist doch  eine echte Erleichterung." sagte einer von Izukus noch vorherigen Mobbern "Wovon sprichst du?" fragte ein anderer "Na, jetzt müssen wir uns nicht mehr um diesen Deku kümmern." Er fing an zu lachen und hatte damit gerechnet, dass Katsuki einstimmte oder auch einen Spruch brachte aber dieser sah ihn bloß wütend an und ging  ohne ein weiteres Wort nach Hause. "Bin ich zu weit gegangen?" fragte er sich.

Mitsuki hatte bereits das Haus verlassen als Katsuki wieder Zuhause war. Er wusste bereits, dass sie zu Inko wollte und verschwand selber in seinem Zimmer um Hausaufgaben zu machen und für die bald anstehenden Prüfungen zu lernen. 

Sie stand vor dem Apartment. mal wieder mit dem Eintopf den ihre Freundin so gern mochte. Das Problem waren nur die Reporter die sich seit dem ersten Bericht der Medien vor dem Gebäude versammelt hatten. Sie versuchten jedes mal, wenn Mitsuki sie besuchte, ihr fragen zu stellen um mehr Information herauszubekommen aber sie schaffte es jedes mal die Reporter zu Ignorieren. 

Im Apartment drinnen, saßen beide am Tisch und aßen gemeinsam. Mitsuki spendete Inko weiterhin beistand und unterstützte sie nur noch mehr, seitdem die Reporter vor ihrer Haustür stehen. "Kannst du mir erzählen was die Leute in den Nachrichten über Izuku sagen?" Diese frage überraschte sie etwas aber sie war dennoch einverstanden. "Wenn du dich bereit fühlst könnten wir auch den Fernseher anschalten." Sie überlegte einen Moment nickte dann aber mit ihrem Kopf auf und ab. 

Die beiden Mütter standen vom Tisch auf und setzten sich stattdessen auf das Sofa. Mitsuki nahm die Fernbedienung in die Hand und schaltete den Fernseher ein. Die Nachrichten liefen bereits. Der Nachrichtensprecher erzählte von einer Überschwemmung. Inko hörte nicht wirklich zu und sah auf ihre Hände, die sie  in ihren Schoß gelegt hatte. "Nach einem Spot geht es weiter mit dem Fall der uns alle Beschäftigt: Das Verschwinden von Izuku Midoriya." Sagte der Nachrichtensprecher bevor eine Werbung geschaltet wurde. 

Mitsuki sah ihre Freundin noch einmal aufmunternd an bevor die Nachrichten weitergingen.

Sie berichteten vom Tatort, Interviewten Zeugen, Zeigten Bilder von Midoriya und gaben eine Beschreibung von ihm ab. "Izuku Midoriya wurde als letztes von einem Pro Helden am Abend seiner Entführung gesehen." Ein Bild von ihm wurde eingeblendet. 

"Er trug eine Schuluniform der Mittelschule Aldera Junior High sowie rote Schuhe. Er hat lockiges, grünes Haar und grüne Augen. Sollten jemand einen Jungen gesehen haben auf dem die Beschreibung passt soll er die Polizei oder Pro Helden Informieren. Handeln Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit nicht auf eigene Hand. Der Entführer, auch bekannt als 'Stain' ist äußerst Gefährlich und hat bereits einige Pro Helden umgebracht, so wie der, am selben Abend verstorbene Held Ingenium." 

Inko nahm die Fernbedienung und Schaltete den Fernseher aus. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Mitsuki nahm sie in den Arm aber es half nicht. Inko konnte nicht anders als an alle möglichen schrecklichen dinge zu denken die der Entführer ihrem Sohn antun könnte.

Ich will dich nicht verlieren [Abgeschlossen]Where stories live. Discover now