Kapitel 28 Sei in Sicherheit

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Izuku Midoriya P.O.V.

Meine Wut beherrschte meinen Quirk. Ich hatte keine Kontrolle mehr. Sah nur noch schwarz. Die entstandene Kraft war zu stark als dass ich sie hätte kontrollieren können. Aber sie reichte aus um das Gitter, an dem meine Ketten befestigt waren, aus dem Boden zu brechen. Ich war nicht mehr gefangen. Die Ketten waren zwar noch an mich gelegt aber das Gitter zog ich hinter mir her.

Es kam mir wie ein Traum vor. Ich konnte spüren wie sich mein Körper bewegte. Ganz von alleine. Er kämpfte mit Leichtigkeit gegen jeden der Schurkenliga. Zuerst konnte ich mich aus dem Raum befreien, dann suchte ich einen Weg aus dem Gebäude und traf auf weitere Mitglieder. Einer nach dem anderen.

Ich wusste nicht, dass ich so stark werden konnte. Aber genau das machte mir Angst.

Sogar als Stain sich mir in den Weg gestellt hat und mich angriff, war es ein leichtes ihn zu besiegen. Ich hatte keine Zeit nach dem richtigen Weg zu suchen. Meine Kraft reiche schließlich aus um durch die Wände oder die Decke zu brechen. Ich entschied mich für die Decke. Meine Flügel bildeten eine Art Kokon um mich herum um mich zu schützen. Ein paar Sekunden später öffneten sie sich auch schon wieder und zeigten mir, dass ich es geschafft hatte. Ich war draußen.

Es war eine verlassene Gegend. Ich konnte ein Straßenschild erkennen. Das war alles was ich brauchte um ihren Aufenthaltsort den Pro-Helden zu berichten. Da gab es nur ein Problem. Außer dem Namen der Straße wusste ich nicht wo ich war und meine Kraft würde bald nachlassen. So viel habe ich noch nie aufgebracht und es war nur eine Frage von Sekunden bis sich mein Quirk deaktivieren würde.

Ich musste so schnell wie nur möglich vorankommen. Egal in welche Richtung. Irgendwann muss ich auf jemanden treffen. Ich war froh, dass ich gelernt hatte meine Flügel zum Fliegen zu benutzen. Sonst wäre ich nie schnellgenug aus ihrer Reichweite gewesen.

Nur in Sekunden war ich schon ungefähr einen Kilometer von der Schurkenliga entfernt. Gerade rechtzeitig, denn meine Kraft schwand. Ich muss niedriger Fliegen. Leider zu spät. Mein Quirk deaktivierte sich und ich viel einige zehn Meter in die tiefe und verlor das Bewusstsein.

Als ich wieder zu mir kam war es bereits Nachts. Ich sah mich um. Kein Wunder, dass mich niemand gefunden hat. Ich lag in einer kleinen dunklen Gasse. Es war ein Wunder, dass ich gerade da gestürzt bin.

Der Mond verriet mir, dass es schon nach Mitternacht gewesen sein muss. Mir wurde klar, dass ich so schnell wie möglich weiter musste. Wenn ich da liegen geblieben wäre hätten sie mich früher oder Später doch wieder gefunden.

Es war schwer aufzustehen. Mein Körper hat, durch meinen Quirk und den mir zugefügten Verletzungen, ziemlich gelitten.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mitten in der Nacht auf jemanden treffe waren sehr gering aber ich gab die Hoffnung nicht auf. Entweder ich begegnete jemandem oder ich würde den Weg zur nächsten Polizeiwache finden. Oder die Schurkenliga findet mich zuerst. Daran wollte ich nicht denken, musste es aber.

So schnell ich konnte ging ich die Straßen entlang und suchte nach Wegweisern oder einer Stadtkarte die mir zeigen konnte wo ich lang musste aber ohne Erfolg. Je länger ich suchte desto besorgter wurde ich. Was wenn sie mich finden? Aber das war noch nicht mein einziger Gedanke. Was ist wenn sie wegen mir Kacchan etwas antun wollen? Ich musste so schnell wie nur möglich jemanden um Hilfe bitten.

Stunden vergingen ohne, dass ich jemanden begegnet war oder mich zurechtfinden konnte. Die Sonne schien bereits aufzugehen. Nicht mehr lange und jemand würde mir helfen.

Ich hatte recht. Die Sonne war aufgegangen und kurze Zeit später sah ich jemanden etwa 100 Meter von mir entfernt. Ich beschleunigte meinen Gang und rief ihm zu: "Hilfe! Bitte helfen sie mir!" Er hat mich gesehen, wie ich ihm näher kam. Wahrscheinlich nicht der schönste Anblick.

"Was ist denn mit dir passiert? Warte ich rufe einen Krankenwagen." Er sah erschrocken aus. Kein Wunder.

"Bitte rufen sie die Polizei. Die Schurkenliga hat mich entführt." Das war das letzte was ich noch sagen konnte. Es zehrt an den Kräften, wenn man die ganze Nacht die Straßen entlang läuft, und das auch noch wenn man verletzt ist. Mein Körper wurde schon vom Kämpfen gegen die Mitglieder der Schurkenliga in Mitleidenschaft gezogen. Gegessen oder zumindest getrunken habe ich das letzte Mal bevor sie mich entführt haben.

Mir wurde schwarz vor Augen, ich konnte nichts mehr hören, mein ganzer Körper fühlte sich an, wie wenn der Fuß eingeschlafen wäre und ich konnte nichts mehr spüren.

Ein gleichmäßiges piepen weckte mich langsam auf. Ich öffnete meine Augen. Das ist nicht mein Zimmer. Der Geruch von Desinfektionsmittel stieg mir in die Nase. Bin ich in einem Krankenhaus? Ich war beruhigt, zumindest für ein paar Sekunden. Dann viel mir der Deal wieder ein. Wo ist Kacchan? Haben sie ihm etwas angetan? Das piepen, welches von einem Herzmonitor ausging verschnellerte sich.

Ich richtete mich auf. Zu schnell. Mir wurde schwindelig. Ich schloss meine Augen für ein paar Sekunden. Als der Schwindel wieder verschwand sah ich mich um. Das Zimmer war leer. Wo ist er? Ist er in Sicherheit? Ich muss zu ihm! Er ist in Gefahr!

Ich hing am Tropf. Das war positiv. Mein Körper war immer noch ziemlich mitgenommen. An ihm konnte ich mich abstützen. Ich riss mich vom Herzmonitor los. Er zeigte einen Herzstillstand an. In der nächsten Sekunde musste ich aus dem Zimmer raus, oder eine Schwester würde mich erwischen. Zu spät.

Eine Schwester und eine Ärztin betraten das Zimmer und kamen auf mich zu.

"Sie müssen sich wieder hinlegen. Sie sind noch immer geschwächt." Sagte die Ärztin und wollte mich in Richtung Krankenbett lenken. Ich weigerte mich. Ich musste zu ihm um sicherzugehen, dass er in Sicherheit war.

"Ich kann nicht. Ich muss zu ihm!" Schrie ich die beiden schon fast an.

"Sie müssen sich erst erholen. Wenn sie uns den Namen nennen können wir jemanden für Sie Kontaktieren."

"Katsuki Bakugou. Bitte machen Sie schnell. Er ist in Gefahr!" Die Schwester rannte aus dem Zimmer.

Bitte sei in Sicherheit. 

Ich will dich nicht verlieren [Abgeschlossen]Where stories live. Discover now