fourty five

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Ich wusste das dieser Tag kommen wird, aber es ist nochmal was anderes, wenn er dann wirklich da ist. Mein Hungergefühl wurde immer weniger und das bemerkten auch meine Brüder und Mira. Ich hatte auch schon ein paar Kilo abgenommen, aber nicht viel. Gerade saß ich in der Cafeteria und wartete bis Mira wieder kam. Eigentlich hatte ich keinen Hunger, aber ich wusste das Mira mir so oder so was mitbringen würde. Außerdem wollte ich nicht das sie sich Sorgen machte. Mira stellte einen Teller voll Pommes vor mir ab und dazu einen Milchshake. Dankend lächelte ich sie an und fing an zu essen. Ich würgte die Pommes runter und musste mich anstrengen das es nicht gleich wieder hoch kam. Mira lächelte mir aufmunternd zu. Auf einmal hörte ich wie etwas knallte und drehte mein Kopf ruckartig nach rechts. Erschrocken sprang ich auf und beobachtete wie Miles Noah gegen die Wand drückte. Verwirrt schaute ich Noah an, denn ich wusste das er viel stärker als Miles war und trotzdem wehrte er sich nicht.
„Lass dir das nicht gefallen und wehre dich!" schrie Miles ihn an und drückte Noah weiter an die Wand.
„Ich werde mich nicht mit dir prügeln." sagte er monoton ohne nur ein Hauch von Wut. Ohne groß nach zu denken zog ich Miles von Noah und stellte mich zwischen ihnen.
„Hör auf." befahl ich ihm, aber er lachte nur kalt auf und schaute mich verletzt an.
„Natürlich stellst du dich auf seine Seite. Ich hatte noch nicht mal eine Chance, denn dein Herz gehörte schon ihm, aber du warst zu feige es dir einzugestehen." er kam immer näher und ängstlich machte ich einen Schritt nach hinten.
„Miles bitte-..." versuchte ich es doch er warf ein Tablett neben mir an die Wand und erschrocken zuckte ich zusammen. Sofort wurde ich an jemanden gezogen, der sich über mich beugte und die ganzen Glasscherben abbekam. Fassungslos sah ich zu Miles, der selber auch erschrocken schaute und wahrscheinlich selber nicht mal glauben konnte dass er das gerade getan hatte.
„Bist du komplett bescheuert?! Du hättest sie verletzten können." fuhr ihn Noah an und stellte sich beschützend vor mir. Ich war noch ganz benommen und schaute die ganzen Scherben auf dem Boden an. Dann wanderte mein Blick zu Noahs Rücken, auf dem sich Wunden zierten von den Scherben. Er hatte mich beschützt. Mit offenem Mund schaute ich ihn an. Er drehte sich zu mir um und zog mich aus der Cafeteria.
„Geht es dir gut?" er schaute mich besorgt an und scannte mein Körper nach Wunden ab.
„Ernsthaft? Du fragst mich ob es mir gut geht? Du blutest!" fragte ich fassungslos. Ich zog ihn ins Bad und nahm von der Toilette Klopapier. Leicht feuchtete ich es an und wollte Noahs Wunden sauber machen.
„Kannst du vielleicht dein T-Shirt ausziehen?" fragte ich schüchtern und schaute verlegend auf den Boden. Er grinste mich an, aber gehorchte.
„Du brauchst nicht so verlegen sein. Das ist doch nichts Neues für dich." ich drückte das feuchte Tuch auf seine Wunden. Etwas fester als nötig, weswegen er auf zischte.
„Du hast dich verändert." stellte er fest.
„Du bist so kalt geworden und du bist dünner geworden. Was ist passiert?" Ich verkrampfte mich und war auch etwas erstaunt das er gemerkt hatte das ich abgenommen hatte, denn es waren nur 5kg.
„Menschen ändern sich." begründete ich es und hoffte, das er nicht mehr drauf ein ging.
„Und wie läuft es mit deiner Freundin?" wechselte ich das Thema, bevor er wieder irgendwas fragt, was ich nicht beantworten möchte.
„Gut und wie läuft es mit meinem Bruder?" sein Blick musterte mein Gesicht genau und wartete auf eine Antwort. Er klang ziemlich verbittert, aber trotzdem stritt ich es nicht ab, das da was lief, obwohl es gelogen ist.
„Gut." machte ich ihm nach und machte mich an seinen Rücken. Einzelne Scherben steckten noch in der Wunde und ich zog scharf die Luft ein.
„Ich glaube wir sollten lieber zur Schulärztin gehen." ich wollte aus dem Bad gehen, doch er hielt mich davon ab.
„Sei kein Weichei und zieh einfach diese verdammten Scherben raus." ich schnaubte, weil er mich Weichei nannte und zog mit Gewalt jede einzelne Scherbe raus. Er zischte auf, weil ich es nicht gerade gefühlvoll machte.
„Wer ist jetzt ein Weichei?" fragte ich Provokant und zog eine Augenbraue hoch.
„Das hättest du auch ein bisschen gefühlvoller machen können." meckerte er rum, was mir meine Augen verdrehen ließ. Mit einem neuen Tuch wischte ich das Blut ab und schmiss dann die Tücher weg. Plötzlich drückte mich Noah an die Wand und ich keuchte erschrocken auf.
„Was wird das?" fragte ich sauer und versuchte ihn von mir weg zu schieben, aber er blieb standhaft.
„Sag mir das du nicht das gleich wie ich empfindest und ich werde dich für immer in Ruhe lassen, aber wenn nur ein kleiner Teil in dir drinnen etwas für mich empfindet, dann gib uns eine Chance. Lass mich dir beweisen, dass es das richtige ist mit uns. Egal wie gering die Chance ist, das ist es mir alles wert." er lehnt seine Stirn gegen meine und schaute mich bittend an. Mein Herz zog sich schmerzvoll zusammen.
„Ich liebe dich." er riss seine Augen auf und schaute mich an, als wolle er sicher gehen das ich das gerade wirklich gesagt habe. Auf einmal zog mich Noah an sich. Er tröstete mich, da mir Tränen über die Wangen liefen, aber meine Tränen wurde nicht weniger. Ich hatte ihn so vermisst und bereute es ihn von mir gestoßen zu haben.
„Scheiße, ich werde dich nie mehr gehen lassen." flüsterte er und mein Herz klopfte schneller gegen meine Brust.
„Ich hatte nie was mit deinem Bruder. Er wusste das du da stehst und hatte mich deswegen geküsst." erklärte ich ihm.
„Ich hasse ihn so sehr dafür, aber als ich euch gesehen habe ist mir erst bewusst geworden was ich für dich empfand. Danach habe ich Amber nach Hause geschickt, weil ich gemerkt habe das ich sie nie geliebt habe, sondern nur dich." ich drückte meine Lippen gegen sein und wir fingen an und Leidenschaftlich zu küssen.

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