Kapitel 69

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„Was ist passiert? Teresa ist weinend ins Bad gelaufen. Tugba ist hinterher.“ fragte er geschockt und nahm mich zur Seite. „Ich hab ihr gesagt dass ich nicht unbedingt Kinder möchte.“„Was?! Warum das denn?!“„Ich wäre doch ein scheiß Vater. Ich wäre immer unterwegs weil ich mich auf Fußball konzentriere. Dann müsste ich die ganze Arbeit auf sie abwälzen! Man könnte mir so ein kleines Baby doch gar nicht in die Hand geben. Ich würde es bestimmt fallen lassen. Spielen könnte ich mit dem Kind auch nicht, ich würd dem Knirbs doch weh tun. Und zu guter Letzt bin ich zu jung und sie auch!“„Du bist doch ein Trottel! Du wärst doch kein schlechter Vater. Sieh mal ich hab auch ein Kind und bin immer zuhause um Zeit mit ihm zu verbringen. Wir spielen in derselben Mannschaft, du bist genauso oft weg wie ich. Außerdem hast du noch kein Kind, du weißt nicht wie du als Vater bist. Glaub mir, als Tugba mir sagte sie sei schwanger hatte ich höllische Angst. Ich hatte genau dieselben Zweifel wie du! Aber Tugba hat mich beruhigt. Sie, die eigentlich voll abdrehen müsste weil sich bei ihr alles verändert, war eine Stütze für mich. Und wenn du dann das erste Mal die Hand auf den Bauch legst und spürst wie es sich bewegt, tritt oder die Hand an deine legt, da verfliegen auch alle deine Zweifel. Es ist mit das schönsten was es gibt. Weil du weißt wie es entstanden ist und das es dein Kind ist. Es ist euer Fleisch und Blut, was euch ein Leben lang verbinden wird. Und wenn es erst mal da ist und dich zum ersten Mal ansieht mit den kleinen Kulleraugen, willst du es einfach nur noch im Arm halten, an dich drücken und nicht mehr weggeben. Du würdest alles machen damit dem Kind nichts passiert. Du wirst es so fest halten, dass es nicht runterfallen kann. Und das machst du nicht weil du Angst hast es fallen zulassen, sondern weil du es bei dir haben willst. Erik, du wärst kein schlechter Vater! Glaub mir. Keiner hat das Papa-Sein von 0 auf 100 sofort raus, aber das ist nicht schlimm. Es wird mit der Zeit kommen und Teresa steht dir da zur Seite.“ Sagte Nuri. Er könnte recht haben. Aber ich habe immer noch Zweifel. Ich muss erst drüber nachdenken. Tugba kam zu uns. „Red du auch mal mit ihr.“ Sie schob Nuri Richtung Bad und sah mich eindringlich an. „Sie ist ziemlich fertig.“ Sage sie leise. „Kann ich mir vorstellen. Es tut mir leid. Ich weiß nicht ob ein Kind so gut wäre.“„Ich glaube Nuri hat schon alles gesagt oder?“ kicherte sie. „Ja hat er.“„Und dennoch bleibst du bei deiner Meinung?“„Ja. Ich bin mir halt nicht so sicher. Wenn es bei Nuri so war das alle Zweifel und Ängste verflogen sind, heißt es nicht das es bei mir so ist.“„Das weiß ich. Aber überleg es dir nochmal. Bitte.“ Ich nickte nur und dann ging sie. Nuri kam aus dem Bad. „Ist sie noch da drin?“ fragte ich. Er nickte und ich ging ins Bad. Sie stand, mit den Händen am Waschbeckenrand abgest&tzt, vor dem Spiegel und sah runter. Als sie in den Spiegel sah, konnte ich in ihre verheulten Augen sehen. Durch den Spiegel trafen sich unsere Blicke.

Gefunden und Verliebt (Erik Durm) BEENDETWhere stories live. Discover now