Kapitel 26

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Am nächsten Morgen Saß ich in der Küche und sah nochmal durch das Album, konnte die Menschen aber noch nicht richtig zuordnen. „Morgen.“ Erik kam zu mir und gab mir einen Kuss. „Morgen.“ Gab ich zurück. „Kann ich mal dein Handy haben?“ fragte ich. „Klar, wozu?“ sagte Erik und zog es aus der Hosentasche um es mir zu geben. „Du hast doch bestimmt seine Nummer, oder?“ fragte ich, während ich das Muster zeichnete um sein Handy zu entsperren. „Ja, willst du ihn anrufen?“ fragte er. Ich nickte. „Er ist unter Leo gespeichert.“ Sagte er und nahm sich eine Tasse Kaffee. Ich rief an. „Hey Erik.“ Sagte er, als er dran ging. „Nein. Hier ist Hope … ehm Teresa … deine Schwester.“ Stotterte ich, da ich nicht wusste was ich sagen sollte. „Ich versteh schon. Wie geht’s dir?“ fragte er. „Ganz gut. Ehm du sagtest das unsere Eltern hier in Dortmund wohnen?“ „Ja, ich bin gerade bei ihnen. Willst du sie sprechen?“ „Ich würde lieber vorbeikommen.“ Es herrschte kurz Schweigen. „Klar gerne. Jetzt sofort?“ „Ne, vielleicht so in einer Stunde?“ „Ja das geht. Ich schick dir die Adresse.“ „Ok, bis dann.“ Wir legten auf. „Du willst zu ihnen?“ fragte Erik und setzte sich vor mich. Ich nickte. „Kommst du mit?“ fragte ich und sah ihn noch unsicher an. „Selbstverständlich.“ Lächelte er. Wir aßen kurz etwas und dann gingen wir schnell duschen. „Wie ist denn die Adresse?“ fragte er als wir im Auto saßen. „Die hat er dir geschickt, aber ich glaube ich weiß wo es langgeht.“ Sagte ich. Er ließ mich dirigieren und als ich sagte dass wir da sind, sah er auf die Adresse die er als SMS bekommen hatte. „Das ist richtig.“ Sagte er und sah mich erstaunt an. Als ich das Haus sah, war es wie ein Blitz vor den Augen und ich erinnerte mich an ein paar Sachen die dort passiert sind. Zum Beispiel wie Gabriel mir meine Matratze geklaut hat, weil ich seinen Laptop kaputt gemacht habe. Oder Gabriel und ich Leo's Tür am 1. April ausgebaut hatten um ihn zu ärgern. Ich lächelte und wir stiegen aus. Wir gingen zur Tür und klingelten. Ich hatte Eriks Hand fest im Griff. Die Tür ging auf und ein junger Mann der Leonardo ziemlich ähnlich sah, stand vor uns. Ich glaube das ist Gabriel. Er sah mich erstaunt an. „Teresa.“ Sagte er erleichtert und nahm mich in den Arm. Mir war nicht gerade wohl dabei. Immerhin waren Fremde nicht gerade meine Freunde, obwohl er ja eigentlich kein Fremder war. Als er sich aus der Umarmung löste, hatte er sogar Tränen in den Augen. „Ich hab dich so vermisst!“ sagte er und zog mich nochmal in seinen Arm. Dann ließ er Erik und mich ins Haus. Er führte uns auf die Terrasse. Dort kam mir sofort ein Mann entgegen, der anscheinend mein Vater war. Er umarmte mich auch und wollte mich schon gar nicht mehr loslassen. Kaum hatte mein Vater mich losgelassen, nahm meine Mutter mich in den Arm. Auch Leonardo kam raus und nahm mich in den Arm. Wir setzten uns an den Tisch. Sie waren alle froh dass sie mich wieder haben. Bei Erik bedankten sie sich das er so auf mich aufgepasst hat. Wir redeten wirklich viel. Sie erzählten mir was aus meiner Vergangenheit. Umso mehr sie mir erzählten, umso vertrauter wirkten sie auch. Ich konnte mich auch langsam an mehrere Sachen erinnern. Erik und ich erzählten auch was wir so gemacht haben in dem Jahr und was für Probleme es anfangs gab. Bis in den späten Abend saßen wir zusammen. Ich verabredete mich mit Leonardo und Gabriel am nächsten Abend zum Essen. Im Vapiano. Vielleicht war es einer von den beiden mit dem ich öfter dort war. Leonardo bot mir auch an ihn endlich wieder Leo zu nennen. Das hab ich anscheinend immer schon gemacht und er ist es anders nicht gewohnt, also tat ich das dann auch. Erik und ich fuhren dann auch bald nach Hause, da es auch ziemlich spät wurde. Ich war gerade im Badezimmer und stand vor dem Spiegel um mir einen Zopf zu machen, da stand Erik hinter mir. Er lächelte mich durch den Spiegel an und schlang seine Arme von hinten um mich. „Gestern Morgen war ich noch Hope Durm, ohne Eltern, ohne Familie, ohne alles. Jetzt bin ich Teresa Bittencourt und hab all das. Irgendwie merkwürdig oder?“ sagte ich und sah ihn durch den Spiegel an. „Wieso? Du weißt jetzt wer du bist. Es wird nur schwer dich jetzt anders zu nennen.“ Antwortete er. „Ja das auch.“ „Das wird alles schon. Wir haben das letzte Jahr zusammen geschafft, also schaffen wir das auch.“ Lächelte er. „Stimmt.“ Lächelte ich. Er drehte mich in seine Richtung uns sah mir in die Augen. „Wir schaffen alles zusammen.“ Sagte er leise und gab mir einen Kuss. Ich weiß nicht was ich das letzte Jahr ohne Erik gemacht hätte. Wer weiß ob ich überlebt hätte wenn er mich nicht gefunden hätte. Wenn Erik mich nicht mit zu sich genommen hätte, hätte ich wahrscheinlich in irgendeinem Heim leben müssen. Meine Familie hätte ich dadurch nie gefunden. Ich hab ihm echt so viel zu verdanken. Das alles was er mit mir durchgemacht hat.

Gefunden und Verliebt (Erik Durm) BEENDETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt