91.

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Sein Gesicht! Es... er... ich konnte ihn kaum wieder erkennen.
Hades hatte seine Maske aus, aber trotz sah er nicht aus wie gewohnt.
Seine Augen waren mit kompletter Dunkelheit gefüllt.
Seine Lippen und Wangen waren weg, sodass man nur seine Zähne gesehen hat. Selbst die Zähne waren nicht komplett normal. Sie waren eher scharf und spitz.
Auf dem Kopf konnte man auch Hörner erkennen, die auch schwarz waren. Diese waren nach hinten geformt und waren etwas verdreht.

Seine Augen starrten mich an und ich ihn.
Mit langsamen Schritten lief ich auf ihn zu. Dabei bekam ich komischerweise Tränen. Kann daran liegen, dass ich mich freue ihn zu sehen.
Ich bemerkte auch jetzt wie viele Leichen auf dem Boden lagen. Musste Hades gewesen sein. Aber ich nehme es ihm nicht böse.
Schleifend zog ich meine großen Flügel hinter mir und lief mit nackten Füßen auf dem blutigen Boden.

Bei ihm angekommen, schaute er auf mich herab und ich herauf.
Plötzlich zog er mich fest an sich. Er umarmte mich und ich erwiderte die Umarmung.
Wie ich seine Nähe vermisst habe. Dieses unbezahlbare Gefühl mit ihm zu sein.
Am liebsten würde ich den ganzen Tag so bleiben.
Doch jetzt spürte ich wie meine Adrenalin nach ließ und die ganzen Schmerzen zurück kamen. Dies machte die so schöne Stimmung kaputt.
Da die Schmerzen so stark waren, das ich nicht mehr konnte und einfach zusammen sackte. Natürlich fiel ich nicht auf den Boden, da mich Hades festhielt.
Ich verlor komplett die Kontrolle an meinem Körper.
Selbst sehen und hören konnte ich kaum. Geschweige von spüren.
Als Hades mich leicht auf den Boden legte, um mich abzuchecken, sah ich das er wieder normal aussah. Sowie der Hades den ich kenne.
"Kyra! Was ist los?" hörte ich Hades fragen, trotz dass ich alles leiser hörte.
Eigentlich wollte ich ihm antworten, doch ich bekam kein einziges Wort raus.
Vom Hintergrund hörte ich auch meinen Vater, der meinen Namen rufte.
Meine Augen fingen auch an zu flattern. Ich konnte sie kaum offen halten.
"Ehy, bleib hier. Las deine Augen offen!" meinte Hades rüttelte an mir.
Trotzdem half es nicht und meine Augen fielen zu. Der Schmerz war so groß, dass ich einfach wieder ohnmächtig wurde. Schon wieder...

Irgendwann öffneten sich meine Augen und konnte auch wieder hören.
"Schaffst du das?" hörte ich meinen Vater fragen.
"Ja, es ist alles desinfiziert und bereit, aber es wird ihr sehr weh tun..." antwortete Hades.
"Kyra!" rief mein Vater besorgt. "Du bist wach!" stellte Hades fest.
"Was meintest du, mit sehr weh tun?" fragte ich sehr leise. Meine Stimme verließ gerade so halbwegs meinen Körper.
Ich lag auf Hades seiner Schoss, während wir in einem Buss saßen und fuhren. Seine Jacke deckte mich zu.
Hades hatte auch nicht seine Maske an, trotz dass mein Vater gegenüber sitzt. Schon etwas komisch. Ich mein, ich war ja die einzigste die ihn ohne gesehen hat und die einzigste die keine Angst haben sollte.
"Ich werde deine Wunden verheilen. Du weiß ja wie es ist." erklärte Hades, darauf schüttelte ich meinen Kopf. "Nein bitte nicht, es tut so weh...: versuchte ich seine Meinung zu ändern.
Ich bin nämlich so kaputt, ich kann es einfach nicht mehr aushalten.
"Du verblutest noch, oder deine Wunden entzünden sich noch!" mischte sich mein Vater ein. Er ist sehr besorgt. Der hat sich sogar einigermaßen mit Hades vertragen, also so denke ich zumindest.
"Bitte... Hades..." probierte ich ihn immer noch davon abzuhalten. Doch es war schwieriger als gedacht.
"Nein, dein Vater hat recht. Ich muss deine Wunden verheilen!" erwiderte Hades entschlossen.
Scheiße, der hört ja auch nie zu.

Hades legte vorsichtig seine Hand auf mein aufgeschnittenes Bein. Ich zuckte unter der Berührung zusammen.
Er übte etwas Druck auf meinem Bein und fing an es zu heilen.
Der Schmerz kam auch. Es brannte wie die Hölle.
Schreien tat ich nicht mehr. Stattfinden verkneifte ich meine Augen und stöhnte voller Schmerzen.
Diesen Schmerz wollte ich eigentlich so arg vermeiden. Ich hasse es einfach so sehr.
"Du schaffst das, bald ist sie verheilt." versuchte mich Hades zu beruhigen. Das hilft mir so gut wie garnicht. Er kann seine Wörter zur Beruhigung irgendwo noch reinstecken.
Nachdem er endlich fertig war, wollte er sich an meinen Rücken ran machen.
Meine Augen weiteten sich und ich flehte ihn an "Nein, nicht der Rücken!".
Ich hielt sein Arm fest, damit er aufhört.
Die ganzen Schmerzen von heute waren schlimm genug, da will ich nicht mehr.
"Komm schon, da blutet es sehr arg." sagte er und schaute tief in meine Augen.
Ich habe mich daran erinnert, dass aus mir trotzdem neue Flügel heraus gewachsen sind, da muss doch die Wunde verheilt sein. Anders würde es keinen Sinn ergeben.
"Aber meine neuen Flügel waren doch da? Da muss doch die Wunde verheilt sein!" erwiderte ich und hoffte er wird nichts an meinem Rücken machen.
"Dachten wir auch, aber dies war nicht der Fall, sie bluteten weiter. Vielleicht nicht stark, was auch komisch ist, trotzdem kommt da noch etwas Blut raus. Wir haben das schon behandelt, aber damit es sich komplett schließen kann muss ich da eingreifen." erklärte er und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Diese Geste löste einfach bei mir Schmetterlinge im Bauch. Was ein schönes Gefühl.
Nachdem ich über das nachgedacht habe, ob ich Hades meinen Rücken verheilen lassen soll, kam ich auch zu einem Entschluss.
Ich lasse es zu dass Hades es macht, auch wenn ich wirklich davor Angst habe. Anfangs dachte ich, dass es je öfter gemacht wird, dann wird der Schmerz nicht mehr so schlimm sein, doch da habe ich mich sehr arg geirrt.
"Ok, mach es, aber bitte vorsichtig Ok? Der Schmerz ist immerhin eines der schlimmsten!" sagte ich und wollte ihm bewusst machen, dass er vorsichtig sein sollte.
Hades bückte sich zu mir runter, sagte mit einem sanften Lächeln "Ich werde mein bestes geben!". Dann gab er mir einen kleinen Kuss auf die Lippen. Dies brachte mich zum Grinsen, wie ein verliebtes Teenage girl.
Jetzt bemerkte ich auch das mein Vater die ganze Zeit über uns beobachtet und zugehört hat. Peinlich...
Aber dass mein Vater nichts sagt, wundert mich sehr. In der Regel würde er da eingreifen. Zumindest dachte ich so, da er immer etwas zu sagen hatte, zudem er sich dann immer irgendwo einmischen musste.

Die Berührung von Hades riss mich aus meinen Gedanken raus.
Danach folgte ein brennender Schmerz. Rauch stieg in die Luft.
Meine Augen fingen an zu flattern, da es so arg weh tat.
"Falle nicht wieder in Ohnmacht!" rief Hades, doch genau das Gegenteil machte mein Körper. Ich wurde schon wieder ohnmächtig...

Devil-AngelDove le storie prendono vita. Scoprilo ora