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Ich stützte meinen Kopf in meine Hände. Tränen rollten über meine Wangen. Das war zu viel. Wieso hatte Bruno sich geritzt? Wieso rauchten die Zwillinge? Was konnte ich machen, damit Henry nicht mehr so sauer war? Würde Bruno sein Wort halten? Wie lange würden Bruno und Henry noch hier bleiben?

Mit Tränenverschleiertem Blick machte ich mich auf den Weg zurück zu Alex. Sollte ich ihm von Bruno und Henry erzählen? Einerseits wäre er sauer, dass ich nicht aufgepasst habe, wer mich sieht und anderseits würde er Mitleid zeigen. Ich beschloss einfach zu schweigen, ich glaube es war besser so. Ich atmete noch einmal durch, bevor ich die Wohnungstür aufschloss. Bitte schläft Alex noch. Bitte. Ich lies Buddy in die Wohnung rennen und zog mir selbst erstmal die Schuhe aus. Anschließend lief ich in die Küche und gab Buddy Essen. Gelangweilt setzte ich mich an den Küchentisch, aber so hatte ich wenigstens Zeit, meine Tränen weg zu wischen. Ich holte mir einen Papierblock und zeichnete warlos drauf rum, bis ich plötzlich Stimmen hörte. Alex musste wohl telefonieren. ,,Ist das dein Ernst? Wegen einer Wette? Wie bescheuert kann man sein!"


Alex Pov:

Ich wollte jetzt endlich wissen, wieso Dad Zoey so plötzlich bei sich haben wollte. Irgend etwas stimmte da nicht. Man wendete sich ja nicht umsonst ab und kommt dann Jahre später wieder. Neugierig wählte ich seine Nummer. ,,Johnson",meldete sich seine kalte Stimme. ,,Dad? Können wir kurz sprechen?" ,,Alex? Ja klar",kam es zuckersüß von ihm. Arr, ich konnte ihn schon jetzt gegen die Wand klatschen. ,,Wieso wolltest du so plötzlich, dass Zoey bei dir wohnt?" ,,Ach Alex, das geht dich nichts an",sagte er zuckersüß. Alex, beruhig dich. Er ist es nicht wert. ,,Doch",presste ich vor Wut hervor. ,,Na gut, du wolltest es wissen. Aber sag nicht, dass ich dich nicht gewarnt habe. Also kennst du Leonardo Ricci? Er ist mein Erzfeind, aber es macht uns beiden Spaß, gegeneinander zu wetten. Also rief er mich eines Tages an, du musst wissen, dass er eine Tochter in Zoeys Alter hat, Ella-Nur. Seine Tochter wohnt bei einer Pflegefamilie irgend wo in der Schweiz. Auf jeden Fall hat er mir dann eine Wette vorgeschlagen, wer seine Tochter schneller dazu bekommt, nach Luanda zu ziehen und mehr Wellen bei der Presse schlägt",erklärte er mir seelenruhig. Das war jetzt nicht sein Ernst oder? Wie niederträchtig konnte man sein? ,,Das ist nicht dein Ernst? Wegen einer Wette? Wie bescheuert kann man sein!",brüllte ich ihn wütend an. ,,Ich habe dich gewarnt",gab er ruhig von sich. Oh Gott, wie gern ich jetzt einen Mord begehen würde. ,,Und um was habt ihr gewettet?",ich hatte verdammt Mühe nicht auszurasten. ,,Ach, um ein paar Scheinchen, um eine Firma und um zwei Sportwagen",er klang immer noch gelassen, zu gelassen. ,,Dein Scheißernst? Du wettest mit deiner einzigen Tochter, die am kleinsten war, als du abgehauen bist, und somit am meisten Schaden davon getragen hat! Wie bescheuert muss man sein? Man wettet doch nicht, wie schnell man ein Kind wieder zu sich holt und dann wieder fallen lässt! Nicht mal dir hätte ich so etwas asoziales zugetraut!" ,,Alex, es sind nur 3 Monate, die sie hier in Luanda hätte leben müssen. Aber Zoey ist ja so dumm und zögert es immer weiter raus" ,,Zoey ist nicht dumm",mit diesen Worten legte ich auf. Wütend fuhr ich mir mit den Händen durch meine Haare. Wie konnte man so sein? Wie  konnte man um seine eigene Tochter wetten? Grübelt lief ich in die Küche, wo mich schon eine geschockte Zoey erwartete. Bitte sag, dass sie es nicht mitgehört hat. ,,Seit wann bist du hier?",fragte ich hoffnungsvoll. ,,Seit 5 Minuten",kam es von ihr. Ich merkte, dass sie versuchte ihre Tränen zu überspielen. Ich zog mir einen Stuhl heran, lies mich auf ihn fallen, sodass ich  neben Zoey saß und nahm Zoey in den Arm. Scheiße, sie hatte alles mitgehört. Das war gar nicht gut. Vorallem nicht, seit sie Probleme mit Ritzen hatte. Die erste Träne von Zoey tropfte auf meinen Ärmel. ,,Shh. Zoey, ich bin da" ,,Hat er mich wirklich für eine Wette benutzt?",schluchzte sie. Ich nickte leicht und streichelte ihr über den Kopf.


In Luanda:

Tom: Es ist mir egal, gegen was das verstößt. Ich will, dass sie den Anruf zurück verfolgen und das Handy orten.

Y/N: Mister Johnson, abe....

Tom: Nix aber, ich erwarte in 1 Stunde die Ergebnisse.

Y/N: Wie Sie wünschen, aber wenn sie Ärger bekommen, ist es nicht meine Schuld.

Big BrothersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt