Big Brothers

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Jetzt stand ich also in Designerreitklamotten vor einem Pony, dass eine komplett neue Satteldecke, Fliegenhaube und Gamaschen, die farblich zu meinen Klamotten passte trug. Verdammt, ich durfte in der Stunde jetzt keinen Spaß haben. Mit einem Seufzen führte ich Cookie zur Aufsteighilfe. Wenige Minuten später ritt ich auch schon der ersten Zirkel im Trab. Es war irgendwie ein komisches Gefühl nach der ganzen Zeit wieder zu reiten. Seit Dad Taifun verkauft hatte, bin ich nicht mehr geritten. Ich hatte ganz vergessen, wie frei sich das anfühlte. Früher war ich oft geritten, um mich von dem Streit mit Alex zu erholen. 

Die Reitstunde war einfach toll. Ein paar mal hatte Cookie zwar gebockt, aber das war ich von Taifun gewohnt. Und mit Hilfe der Gerte bekam ich ihn schnell wieder in Griff. Ich wollte gar nicht aufhören, aber als eine andere Reiterin die Halle betrat, ritt ich Cookie trocken und stieg dann ab. Mein Vater hatte alles von der Tribüne aus beobachtet und kam jetzt mit der Frau in die Reithalle. ,,Und wie gefällt dir Cookie? Du kamst ja anscheinend ziemlich gut mit ihm klar. Normalerweise macht er mit seinen Reitern was er will." Ich wollte nicht antworten. Ich wollte nicht zugeben, dass es mir gefallen hatte. Ich durfte keinen Spaß hier haben, wenn ich nach Hause wollte. ,,Also, wir haben ja schon über den Preis gesprochen, ich überweise es Ihnen dann..." Ich unterbrach meinen Vater:,,Stopp Dad, können wir nicht noch ein paar Tage warten?" In ein paar Tagen, bin ich hoffentlich hier weg. Dad schaute mich verwirrt an, nickt aber. ,,Okay, Cookie ist dann für sie reserviert und wird von uns nur noch an der Lounge bewegt. Sobald ich das Geld habe, bekommen sie die Formulare" ,,Ok" Dad schüttelte der Frau die Hand. Inständig hoffte ich, dass Jakes und Noahs Flug rechtzeitig kommen würde, sonst hatte ich ein Pony am Hals und Dad somit einen Grund mich hier zu behalten. Ich redete mir die ganze Autofahrt über ein, dass Jake und Noah in wenigen Stunden hier sein würden.

Ungeduldig wartete ich auf ein Lebenszeichen von Jake und Noah. Als es plötzlich an der Tür klopfte voller Vorfreude hechtete ich zu Tür, aber da standen nicht Jake und Noah, sondern mein Vater. Enttäuscht schaute ich ihn an. ,,Hast du jemanden erwartet?",fragte er skeptisch. Frech wie eh und je antwortete ich:,,Ja, jemand, der ein besserer Vater ist als du." Ich sah kurz ein wütendes Funkeln in seinen Augen. ,,Wie dem auch sei, ich erwarte dich in einer halbe Stunde unten zum Essen",lies er mich wissen und drehte sich auf dem Absatz um. Ich schloss die Tür hinter ihm. Ich wollte nicht, dass er wusste, dass meine Brüder kamen. Dennoch enttäusch machte ich mich fertig. Ich suchte ein weinrotes Kleid und High Heels aus, die Haare lockte ich leicht und schminkte mich dezent. Ich wollte gerade die High Heels anziehen, als es wieder an der Tür klopfte. Genervt lief ich durch die ganze Suit. Bestimmt einer von Dads Laufburschen, der mich zum Essen holen sollte. Genervt riss ich die Tür auf und traute meinen Augen nicht. Tränen schossen mir in die Augen. ,,Jake? Noah?",flüsterte ich, unfähig mich zu bewegen. Wenige Augenblicke später wurde ich in eine Umarmung gezogen. ,,Was machst du nur für Sachen?",Jake tätschelte meinen Kopf. Ich wusste nicht, wie lange ich in der Umarmung verhaarte. Aber es fühlte sich gut an.

,,Es war Dad",flüsterte ich nach einer Weile. ,,Was?",fragten Noah und Jake geschockt. ,,Dad hat mich hierher holen lassen",bestätigte ich mit Tränen erstickter Stimme. Noah verkrampfte sich:,,Ich hätte es wissen müssen!" ,,Warte",Noah löste sich aus der Umarmung und stürmte den Flur entlang. ,,Wo will Noah hin?" Ich schaute zu Jake auf. ,,Zu Dad. Aber das ist nicht dein Problem, zeigst du mir dein Zimmer?",meinte Jake um mich ab zu lenken. Mit einem Nicken führte ich Jake herein.

Jake und ich saßen seit 50 Minuten auf meinem Bett. Jake musste mich immer noch trösten. Meine Tränen tropften unaufhaltsam auf die Bettwäsche und durchnässten die Matratze. Jake umarmte mich immer noch und lies mich all meinen angestauten Schmerz, Trauer, Wut und Verzweiflung an ihm ausweinen.

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Hey, hier mal ein kürzeres Kapitel.

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