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,,So Zoey, sieh dir ein Kleid an und komm dann runter, über die Sache mit Noah reden wir im Auto" ,,Nein" Ich lies mich doch nicht von so einem Arschloch rum kommandieren. Ich war ein freier Mensch und wenn ich auf jemanden hören würde, wäre das ganz bestimmt nicht dieses Schwein. Demonstrativ verschränkte ich meine Arme vor der Brust. ,,Ich bleibe hier." Ich sah, wie er sauer wurde. ,,Mach dich jetzt fertig!" ,,Sonst was?" Ich hob provozierend meine Augenbraue. ,,Sonst beantrage ich das Sorgerecht für dich und deine Brüder" Meine Augen weiteten sich. Das würde er nicht machen. Das war unfair. Ich beugte mich seinem Willen und stand auf, da ich wusste, dass wenn er wollte das Sorgerecht bekommen würde und das wollte ich meine Brüdern nicht antun. Er sah mir zufrieden dabei zu, wie ich in meiner Jogginghose zum Schrank schlurfte. Ich zog ein hellrosanes Coktailkleid und dazu passende High Heels raus. Im Schlafzimmer legte ich die Sachen auf mein Bett und machte Handbewegungen, um meinen Vater raus zu scheuchen. ,,Nicht so frech Fräulein. Ich erwarte dich in einer halben Stunde unten, schminken und die Haare machen musst du dir nicht, das machen wir dort",mit diesen Worten verließ er mein Zimmer. Wo wollte er mit mir hin? Wieso sollte ich erst dort geschminkt werden? Ein ungutes Gefühl bahnte sich in mir an. Scheiße, wäre ich doch mit Jake und Noah gegangen. Wehmütig machte ich mich fertig. Dann schnappte ich mir mein Handy und fuhr mit dem Aufzug nach unten. Ich wollte das nicht. Ich wollte nach Hause. Ich wollte wieder eine ganz normale Woche mit Streit mit meinen Brüder, mit Schulstress, mit meiner besten Freundin. Was war eigentlich mit Ava, sie hatte sich kein einziges Mal bei mir gemeldet? Naja, ich hatte durch mein neues Handy auch eine neue Telefonnummer. Aber sie hatte Jake und Noahs Nummer. Außerdem hätten sie es mir erzählt, wenn Ava nach mir gefragt hätte. ,,Miss Johnson?",riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Verwirrt schaute ich mich um. ,,Würden sie mir bitte folgen?",zog ein Mann meine Aufmerksamkeit auf sich. Immer noch leicht verwirrt folgte ich ihm. Ich wusste nicht wohin. Ich wusste nicht wie lange. Ich wusste nicht wieso. Ich war kurz gesagt total ahnungslos. Er führte mich durch die große Eingangstür. Ich starrte die Limousine an. Da stand ernsthaft eine weiße Stretchlimousine und ich sollte da einsteigen. Ich und Limousinen passten nicht zusammen. Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf. Wieso war ich bloß nicht in den USA geblieben? Der Mann riss mich aus meinen Gedanken, indem er mir die Tür aufhielt. Mit einem komischen Bauchgefühl ließ ich mich auf die Sitze gleiten. ,,Beeindruckt? Wenn du auf mich hörst, kannst du noch viel mehr Luxus erleben" Mein Blick fiel auf meinen Vater. Er saß mit einem Glas in der  Hand, in seinem maßgeschneiderten Anzug da und  grinste mich siegessicher an. Ich schaffte es nicht zu antworten, ich war viel zu beeindruckt. Ich bekam kaum mit, wie der Chauffeur los fuhr. ,,Also, du wirst gleich ein Interview geben. Deine Antworten sind schon vorgedruckt. Wenn du brav bist, darfst du bald schon wieder nach La" Er reichte mir eine Mappe. Ich starrte ihn an. Ich wollte nicht auf ihn hören, aber wenn ich nach Hause durfte, war es das wert oder? Ich las mir die Fragen und Antworten durch.

Wie alt bist du?                                                                                                                                                                     15 Jahre

Wo kommst du her?                                                                                                                                                              Aus Los Angeles

Wieso bist du jetzt wieder nach Luanda zu deinem Vater gekommen?                                                          Ich wusste lange Zeit nicht, wer mein Vater ist und als ich es herausgefunden habe, wollte ich sofort Kontakt aufbauen.

Wie fühlst du dich gerade?                                                                                                                                                Ich bin froh hier bei meinem Vater seien zu können.

Für welche drei Dinge in Deinem Leben bist Du am dankbarsten?                                                                  Für meinen Vater und das wunderbare Verhältnis zu ihm. Außerdem bin ich noch dankbar, von jetzt an immer hier wohnen zu dürfen.

 Welchen Beruf haben sich deine Eltern für dich vorgestellt?                                                                    Wen ich alt genug bin, werde ich, wie von meinem Vater gewollt seine Firmen und Hotels übernehmen.

Hast du Geschwister?                                                                                                                                                          Nein 

 Wenn du drei Wünsche frei hättest: Welche wären es?                                                                                       Den Kontaktabbruch zu meinem Vater rückgängig machen und mehr wünsche ich mir eigentlich auch nicht.

Was ist dein liebstes Schulfach?                                                                                                                                      Industriewirtschaft, damit ich lerne Firmen zu führen.

Was ist der Grund, warum du heute hier bist?                                                                                                          Mein Vater ist ein berühmte Mann, weshalb ich auch in der Zukunft öfter im Mittelpunkt stehen werde und auch noch öfters Interviews geben werde.

,,Das ist alles gelogen!",schrie ich aufgebracht. ,,Ja und? Das meiste, was die Zeitungen berichten ist gelogen." Dad zuckte gleichgültig seine Schultern. ,,Ich mache da nicht mit!",stellte ich wütend klar. ,,Ach willst du wirklich, dass ich auch deine Brüder hier mit rein ziehe? Nein? Also lern die Antworten auswändig, dafür hast du jetzt 30 Minuten Zeit." Schmollend drehte ich mich weg und starrte aus dem Fenster. Aber mir blieb eigentlich nichts anderes übrig, meine Brüder sollten hier raus gehalten werden. Also wendete ich mich der Mappe zu. Das konnte ja noch was werden...


Big BrothersWhere stories live. Discover now