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Alex bemerkte, dass ich ungewohnt still war, obwohl mein Lieblingslied lief. ,,Alles Okay?" Er wendete seinen Blick kurz von der Straße ab. ,,Nein, hör dir das an, Zoey Johnson, was hat es mit dem unerklärlichen Verschwinden der Millionärstochter auf sich",gab ich giftig von mir, obwohl Alex gar nichts dafür konnte. ,,Ignoriere es einfach, so lange die nicht wissen, dass du hier bist, ist doch alles okay",meinte Alex gelassen. ,,Kann ich nicht einfach wie jedes andere Mädchen in den USA leben? Versteh das jetzt nicht falsch, es macht echt Spaß mit dir und ich genieße die Zeit, aber ich würde gerne wie jedes normale Mädchen, mit meinen Freunden abhängen und mich um süße Jungs kümmern. Aber stattdessen bin ich auf der Flucht vor meinen steinreichen, mega berühmten und idiotischen Vater",jammerte ich. Alex lachte. Ich schaute ihn verwirrt an. ,,Als normales Mädchen hättest du aber keine Villa, keine teuren Autos, keine  1. Klasse Flüge, keine teuren Restaurant- und Friseurbesuche und vorallem keinen gut aussehenden großen Bruder" Gespielt selbstverliebt fuhr sich Alex mit der Hand durch die Haare Haare. Ich musste lachen. ,,Applaus, du hast den Ziel erreicht, ich lache",gab ich lachen von mir. ,,Siehst du"

Ich war jetzt schon 14 Tage hier und es machte echt Spaß, mit Alex rum zu albern und mit Buddy über den Strand zu rennen. Aber innerlich merkte ich immer mehr, wie ich zerfiel. Nach außen hin war ich das freche, fröhlich Mädchen, aber wenn ich Abends im Bett lag, kam alles zurück. Der Stress, der Schmerz, die Wut, die Trauer und die Hilflosigkeit. Oft weinte ich mich in den Schlaf. Alex bekam davon nichts mit, erstens hatte er sein Zimmer am anderen Ende vom Flur und zweitens, konnte ich gut schauspielern.

,,Zoey, wir haben ein klitze kleines Problem",riss mich Alex aus meinen Gedanke. Verwirrt schaute ich zu ihm hoch. ,,Was denn?" ,,Einmal im Monat kommt doch unsere Haushälterin, um hier zu putzen und nach dem Rechten zu sehen",erklärte mir Alex. ,,Ja und?" Desinteressiert zuckte ich mit den Schultern. ,,Und sie müsste morgen kommen" Was? Oh, scheiße! ,,Und jetzt?",fragte ich Alex leicht panisch. ,,Jetzt müssen wir alles so aufräumen, wie es war, als wir hier hin gekommen sind",informierte mich Alex. Uih, das könnte lange dauern. Wir waren beide nicht die ordentlichtesten und so entsprechend sah es hier auch aus. ,,Du fängst oben an, ich kümmere mich in der Zeit um das Wohnzimmer",teilte Alex die Aufgaben ein. Schnell raste ich die Treppe hoch und räumte den Flur, mein Zimmer und die Badezimmer auf. 

,,Hat du alles?",fragte ein ziemlich erschöpft aussehender Alex. Ich nickte mindestens genauso erschöpft. Es war schon ein Kunststück eine riesige Villa innerhalb von 5 Stunden komplett aufzuräumen. Ich meinte, wir hatten 15 Tage gebraucht um die Villa so zu verunstalten und hatten nur wenige Stunden, um unseren Dreck zu beseitigen. Mit gefühlt letzter Kraft lies ich mich aufs Sofa fallen und schnappte mir einen der Pizzakartons.

Den nächsten Tag verbrachten wir in der Stadt, wo wir hin laufen mussten, weil es aufgefallen wäre, wenn wir eines der Autos genommen hätten.


Rachel Pov:

Ich parkte meinen kleinen Smart in der Einfahrt und betrat dann mit meinen Putzsachen das Haus. Die Eingangshalle war wie eigentlich immer ordentlich. Mister Johnson legte besonders Wert darauf, ich glaube, wenn nur die jüngeren Geschwister hier wären, säh das Haus aus... Ach das will ich mir gar nicht vorstellen. Mit einem Seufzen startete ich mit dem Staubwischen. Ich war gerade bei dem Zimmer von Alex angelangt, als auf dem Boden was liegen sah. Skeptisch beäugte ich  das Handy. Ein Iphone XR max. Verwundert hob ich das Handy auf. Bestimmt hatte er es hier vergessen, aber eigentlich konnte das nicht sein. Die Kinder hatten immer die neusten Modele und soweit ich wusste, war das Iphone XR inzwischen schon wieder out. Außerdem hatte die gesamte Familie während ihres Sommerurlaubs hier das Iphone 12. Irgend etwas stimmte hier nicht. Verwirrt wählte ich Mister Johnsons Nummer. ,,Johnson",meldete er sich. ,,Guten Tag Mister Johnson" ,,Rachel, was ist",fragte er freundlich. ,,Ich stehe gerade in Alex Zimmer und da lag ein Iphone XR. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Ich glaube auch gemeint zu haben, dass Alex in den Ferien ein  anderes Handy hatte",erklärte ich. Ich hörte, wie Mister Johnson aufgeregt den Namen seines Bruders rief. Dann war es kurz still, bis Mister Johnson wieder etwas sagte:,,Könnten sie mal kurz in die Küche gehen und gucken, was im Kühlschrank ist?" ,,Klar, Moment bitte" ich lief die Treppe runter.  Neugierig und gleichzeitig ängstlich öffnete ich den Kühlschrank, was wenn hier jemand war. Mit zitternden Händen hielt ich mein Handy fest. ,,Mister Johnson? Der ganze Kühlschrank ist voll. Ist hier jemand?",fragte ich ängstlich. ,,Ich hab dir doch gesagt, die beiden sind da",hörte ich jemand im Hintergrund murmeln. ,,Sie brauchen keine Angst zu haben, es sind vermutlich nur Zoey und Alex. Putzen sie einfach weiter und gehen wenn sie fertig sind. Um Alex und Zoey kümmern wir uns",informierte mich Mister Johnson. ,,ok"


Jake Pov:

,,Ich habe es dir die ganze Zeit gesagt, aber nein sie sind ja nicht da!" Wütend lief Noah im Zimmer rum. Er hielt mir jetzt seit 10 Minuten unter die Nase, dass er es gewusst hätte. ,,Ja und? Das hilft uns auch nicht weiter. Der nächste Flieger geht erst in 3 Tagen",motzte ich ihn genervt an. ,,Wir geben Dad bescheid was den sonst? Er hat ja seine ach so tollen Ex-FBi.Agenten",motzte Noah. ,,Ehrlich gesagt, würde ich die beiden lieber selber holen",sagte ich vorsichtig. ,,Das geht gerade aber nicht. Ich vertraue diesen Schwachmaten genauso wenig wie du, aber was sollen wir den sonst machen?".motzte Noah weiter. Seufzend erhob ich mich, um zu Dads Büro zu  laufen.


Zoeys Pov:

Fluchend schloss Alex die Tür auf. Ich hoffte inständig, dass Rachel Alex Handy nicht gefunden hatte. Aber ich wusste, dass meine Hoffnung nutzlos war. Also das hieß, das ich wahrscheinlich morgen oder heute wieder im Flieger sitzen würde. Aber wohin? Alex riss mich mit seinem Getrampel aus den Gedanken. ,,Es ist weg. Pack deine Sachen, wir fliegen morgen",rief er hektisch. ,,Und wohin?",fragte ich skeptisch. ,,Ist im Moment egal, pack einfach Buddys und deine Sachen"

Big BrothersWhere stories live. Discover now