Kapitel 44

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POV. Jungkook:

„Du kannst mich nicht einfach küssen und dann gehen!" sagte ich selbstbewusster und hielt seinem Blick stand. Ich lief instinktiv zur Tür, schloss doppelt ab und steckte den Schlüssel in meine Hosentasche.

„Ich will Antworten. Du kannst nicht einfach so gehen, vergiss es..." sagte ich und setzte mich trotzig aufs Bett, während ich mir meine Tränen weg wischte und versuchte mich zu sammeln. Ich hatte keine Kraft mehr zu weinen und das einzige was ich im Moment wollte waren Antworten. Ich wurde sauer.

„Jetzt rede endlich!" sagte ich und nun wurde er auch genervt. Er lief auf mich zu und sagte wütend das ich ihm die Schlüssel geben soll, woraufhin ich meinen Kopf schüttelte und sagte „Erst wenn du mir meine Antworten gibst, die ich verdient habe."

Genervt fuhr er sich übers Gesicht und ich muss sagen, seine tattoos ließen ihn echt attraktive wirken. „Dir werden die Antworten aber nicht gefallen." sagte er spitzt und sah mich nun mit dem emotionslosesten Blick an, den er mir je gab. Mir lief ein Schauer den Rücken hinunter, doch ich ließ mich nicht einschüchtern und zuckte nur mir den Schultern. Er wird mich nicht davon abhalten können, die Wahrheit zu erfahren, früher oder später musste ich sie schließlich erfahren.

Genervt seufzte er und lief zur Tür. „Könnte ich diese scheiße bezahlen, würde ich sie einfach eintreten fuck.." fluchte er dort vor sich hin und sah aus dem Fenster, doch als er bemerkte das wir im vierten Stockwerk waren, fluchte er wieder genervt auf. „Es gibt keinen Ausweg sieh es ein." sagte ich mutig und wartete immer noch auf dem Bett auf meine Antworten.

Er drehte sich zu mir um und sah mich für einige Sekunden still und monoton an. Er setzte sich angelehnt an die Tür hin und legte seinen rechten Arm auf seinen rechten Bein und fixierte einen Punkt auf dem Boden.

„Fuck... Ich wollte schon seit dem ich klein bin von hier weg. Und ursprünglich wollte ich nach unserem Abschluss gehen..." fing er an zu erzählen, während er mich immer noch nicht ansah. „Scheiße ich.. konnte ja nicht ahnen das du dich in mich verliebst oder so ein dreck." fuhr er dann gestresst fort und stütze seinen Kopf auf seinen Händen ab. Ich wurde rot wegen seinen Worten und sah aus dem Fenster, damit er es nicht sah. Also wusste er das ich ihn liebte? Wie...?

„Ich hab dich immer von mir geschoben aber du musstest ja, ausgerechnet mir auf die Nerven gehen und die ganze Zeit bei mir sein..." fuhr er weiter fort und sah nun wieder auf den Punkt den er zuvor auf dem Boden fixierte. „Ich hatte dir gesagt, dass ich gebrochener bin als du vermutest. Scheiße es.. es hat nichts dir zu tun, dass ich hier weg will. Es liegt an den Sachen die mich gebrochen haben und immer noch brechen hier..." offenbarte er mir sich endlich, während er mich dabei kein einziges Mal ansah.

Schuldgefühle machten sich in mir breit. Ich wusste das er nur ein verletzter Junge war, doch dass er so verletzt war, dass er unbedingt gehen wollte, wusste ich nicht... woher auch... Doch ich verstand wieso er abhauen wollte. Diese Stadt erinnerte ihn an etwas, dass ihn schmerzte. Das ihn brach.

Ich musterte ihn mitfühlend und wollte am liebsten zu ihm, seine Lippen wieder auf meinen fühlen und ihm zeigen wie sehr er geliebt wird, da er es verdient hatte, doch ich beließ es. Er würde es eh nicht mehr zulassen, denn der alte fluchende Taehyung war zurück. Er war wütend. Und das sehr.

Ihm gefiel es gar nicht, dass ich meine Antworten auf diese Methode aus ihm raus holte. Ich wusste das er mich nicht verletzen würde um an den Schlüssel zu kommen und von hier zu fliehen. Woher ich das wusste? Der Kuss verriet ihn. In ihm waren mehr Gefühle, als er je hätte sagen müssen...

Ich wusste das ich ihm nicht ganz egal war, da er mir meinen ersten Kuss schenkte, doch ob der Kuss ihm auch etwas bedeutet hatte, wusste ich nicht. Doch ich bezweifle es. Er hatte schließlich schon fast mit der ganze Stadt etwas. Durch und durch ein fuckboy. Zwar hatte jeder Angst von ihm und mied ihn, doch die meisten Mädels waren eh nur auf Sex aus. Das sah man ihnen an.

„Was ist während deiner Kindheit passiert Taehyung..?" fragte ich ihn vorsichtig und er sah rasch aus dem Fenster raus. Seine Augen wurden dunkel, kühl, so hatte ich ihn noch nie erlebt...

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„If you never heal from what hurt you, you'll bleed on people who didn't cut you."

𝐁𝐮𝐭 𝐈 𝐬𝐭𝐢𝐥𝐥 𝐰𝐚𝐧𝐭 𝐲𝐨𝐮| ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now