Kapitel 33

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Haha, da habt ihr euch aber alle Sorgen um Eric gemacht. :D

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Ich stolpere ein paar Schritte zurück. Es staubt so doll, das ich meine eigene Hand vor Augen nicht erkennen kann. 

" Eric? ", huste ich. " Eric, bist du ok? "

Erst höre ich nichts, dann stöhnt er.

Ich leuchte mit meiner Taschenlampe und versuche etwas zu erkennen. Ich fächele mit meiner Hand, als würde das irgendetwas bewirken.

Dann sehe ich ihn endlich. Beziehungsweise einen Teil von ihm. Sein Oberkörper liegt frei, der Rest nicht. Ich knie mich hin und beginne Geröll von ihm herunter zu holen. Seine Beine sind eingeklemmt.

Eric versucht den schweren Balken von seinen Beinen zu nehmen. Doch eigentlich hustet er nur vor sich hin.

Ich sage ihm, das er es lassen soll und besehe mir den Balken genau. Das muss der Stützbalken der Tür sein. Ich will nicht wissen, wie schwer das Teil ist.

" Du musst ihn nur kurz anheben, dann zieh ich mich vor. ", sagt Eric.

" Spürst du deine Beine noch? ", will ich besorgt wissen.

" Leider ja. ", sagt er und kneift wie zur Bestätigung schmerzhaft das Gesicht zusammen.

Ich nicke und stelle mich breitbeinig über den Balken, dann versuche ich ihn hochzuheben. Doch so sehr ich mich auch anstrenge, ich bekomme ihn keinen Zentimeter bewegt. Ich versuche es immer wieder, bis Eric mich anweist aufzuhören.

" Versuch Max über Funk zu erreichen. ", weist er mich an. Wieso war mir das nicht eher eingefallen? Ich nehme mein Funkgerät und rufe ihn, doch ich höre nichts als rauschen. Ich rufe nochmal und nichts. Dann rufe ich Four. Er antwortet auch nicht.

" Das sind wahrscheinlich Störungen. ", sagt Eric. Er versucht sich nun selbst zu befreien. Er weist mich an, meine Arme unter seinen einzuhaken und ihn herauszuziehen. Ich tue was er sagt, steige über ein paar Steine und hake mich unter seinen Achselhöhlen ein. Dann ziehe ich mit voller Kraft.

Ich ziehe wie verrückt und glaube sogar ihn ein Stück zu bewegen. Da brüllt er los wie am Spieß. Ich lasse los und falle mit ihm nach vorne zurück. 

" Nicht aufhören! ", sagt Eric. Er klingt atemlos. Die von Staub durchsetzte Luft lässt ihn kaum atmen. Ich packe ihn wieder, suche einen festen Stand und ziehe an seinem Oberkörper. Ich höre wie er einen Schmerzensschrei verschluckt. Er atmet schwer und laut. Er hat die Augen geschlossen, während ich an ihm ziehe.

Bald habe ich keine Kraft mehr und lasse ihn fallen.

" Tut mir leid... ", sage ich sofort. Ich komme hinter ihm in die Hocke und hole ein paar Mal tief Luft. Soweit das möglich ist.

" Wenn ich Maddie und Feretti erwische, sind sie erledigt! ", presst er hervor. Ich bin mir sicher, das er es toternst meint.

Ich versuche wieder Hilfe über mein Funkgerät zu rufen. Keiner hört mich. Ich erhebe mich wieder und packe Eric unter den Armen. Ein letztes Mal zerre ich mit voller Kraft an ihm. Ich ziehe meinen rechten Arm unter seinem Arm weg und umfasse seine Brust. Dann ziehe ich wieder so stark ich kann. 

Er bewegt sich keinen Zentimeter mehr. Doch ich gebe nicht auf. Ich versuche es weiter. 

" Marla, hör auf. ", sagt Eric ruhig. Erst denke ich nicht daran. Ich zerre weiter so doll ich kann. Ich zerre so sehr, das mein Kopf vor Druck zu explodieren scheint. Er berührt meinen Arm und bittet nun freundlicher. Ich lasse ihn schließlich zögernd los und setzte mich neben ihn.

Einmal Fraktionslos, Immer Fraktionslos - Die BestimmungWhere stories live. Discover now