Kapitel 60

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" Maddie! ", rufe ich laut, als ich sie einige Tage später in der Grube sehe. Seit Tagen scheint sie mir aus dem Weg zu gehen. Sie sitzt an einem Tisch mit Lola. Lola nickt mir zu und scheint zu verstehen, dass ich mit Maddie alleine sein will. Sie geht.

Ich setze mich neben Maddie, die auf ihre Karten vor sich starrt.

" Wie gehts? ", frage ich sie. Sie zuckt mit den Schultern. Toll, das fängt ja gut an. Ich überlege fieberhaft, wie ich das Thema am Besten anschneiden soll. 

" Du warst den einen Abend so schnell weg. Ging es dir nicht gut? ", hake ich nach. Sie seufzt genervt und sieht mich endlich an.

" Als wüsstest du das nicht. Hat Carter dir doch bestimmt gleich gesagt, was war. Oder nicht? ", gibt sie zurück. Ich schlucke. Ihre Worte treffen mich.

" Ich habe ihn gefragt, wo du bist. Er sagte nur, du bist gegangen. ", sage ich. Das er mir auch gesagt hat, dass sie ihn zu sich lotsen wollte, lasse ich weg.

" Na dann. Wieso fragst du dann so blöd? ", will sie wissen. Jetzt wird es mir langsam zu viel. Ich beuge mich zu ihr, denn es müssen ja nicht alle mitbekommen, was ich sage.

" Hör zu. Ich kann nichts dafür, dass er kein Interesse an dir hat! ", sage ich ihr flüsternd. Ich muss mich zusammenreißen, nicht zu wütend zu klingen.

" Hat er das gesagt, ja? Danke, dass du mit ihm darüber redest. ", zischt sie.

" Ich rede mit ihm für gewöhnlich nicht über sowas. ", versichere ich ihr. Ich hoffe, sie lässt sich besänftigen. Aber ihr Gesicht bleibt hart.

" Ja, ist mir klar, dass ihr über andere Sachen redet, als mich. Vielleicht solltet ihr euch ein kleines Häuschen auf dem Grünen zusammen kaufen. Dann müsst ihr auch nie mehr über mich nachdenken. ", gibt sie zurück. Ich lehne mich zurück und schüttel den Kopf.

" Was willst von mir, Maddie? Ich habe Eric. Ich habe kein Interesse an Carter. ", sage ich jetzt ruhig. Irgendwie gebe ich jeden Widerstand auf.

" Ja, ich merke das du kein Interesse hast. Umarmungen hier, Küsschen da und Haare wuscheln dort. So sieht echtes Desinteresse aus. ", sagt sie leise zurück.

Ich kann mich nicht daran erinnern, Carter auch nur einen Kuss gegeben zu haben. Aber das nehme ich einfach mal hin.

" Er ist mein bester Freund. Das wars dann auch schon. ", gebe ich zurück. Maddie schüttelt den Kopf. Ich höre wie sie abfällig schnaubt.

" Wie wärs wenn du mal mit ihm redest, anstatt deine Wut an mir rauszulassen? ", frage ich sie. Maddie starrt mich an. Es scheint, als wolle sie sich gar nicht mit mir versöhnen.

Ich stehe auf. Auf sinnloses Angestarre habe ich keine Lust.

" Wenn du wieder normal bist und endlich mal verstehst, das ich dir nichts böses will, kannst du ja zu mir kommen. Aber red erst mit Carter. Auf den ganzen Kindergarten habe ich echt keine Lust mehr. Ich hab echt mehr Probleme, als mir darüber Gedanken zu machen, wie ich es dir recht mache. ", dann drehe ich mich um und gehe.

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Ich gehe in den Trainingsraum. Eric ist hier. Ich frage ihn, ob ich sein Training mitmachen darf.

Er sieht mich an, dann lacht er.

" Was ist so witzig? ", frage ich. Ich bin generell auf Hundertachtzig. Sein Gelache kann ich nicht gebrauchen.

" Du fällst um, wenn du das machst. ", meint er.

" Wetten wir? ", frage ich herausfordernd. Er zieht eine Augenbraue hoch. Vielleicht hört er die Entschlossenheit in meiner Stimme. 

Einmal Fraktionslos, Immer Fraktionslos - Die BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt