Kapitel 88

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" Eric! ", rufe ich nach einer Weile völlig entkräftet. Mir ist kalt, ich zittere und bin völlig durchnässt. Er rennt wie ein Verrückter. " Eric! "

Ich schreie so laut durch den Wind und Regen, das mein Hals wehtut. Er dreht sich um und sieht mich fragend an.

" Du willst zu den Ken? ", frage ich. Ich kenne die Antwort schon. Ich bin nie zu ihnen gelaufen, aber ich erkenne die Umgebung. Wir sind fast bei den Ken.

Eric nickt. Ich habe es geahnt. Auch wenn ich nicht genau weiß, was er dort will.

" Das ist verrückt. Wir sind gerade erst entkommen. Wir müssen uns verstecken, Eric. Und ich habe mein Leben nicht risikiert, damit wir vom Regen in die Traufe springen. ", sage ich ihm. Er starrt mich an. In seinem Blick liegt Entschlossenheit. Der Regen prasselt auf seinen Kopf und läuft seine Schläfen herab über sein Gesicht. Er versucht den Regen gar nicht wegzuwischen.

Er kommt auf mich zu. Ich rechne damit, das er mich an der Hand nimmt und hinter sich herziehen will. Dann bleibt er vor mir stehen. Seine Augen treffen meine.

" Es war Max. ", sagt er nun. Das ist alles, was er sagt. Ich sehe ihn verwirrt an. Max war eine Menge. Aber was genau wollte er mir damit sagen?

" Was war Max? ", will ich wissen. Anders als Eric wische ich mir zum wiederholten Male über das Gesicht und versuche es trocken zu bekommen.

Er kommt wieder einen Schritt näher.

" Er hat versucht dich zu töten. An der Schlucht. Max war es. ", antwortet er ernst. Ich höre nur das Rauschen des Regens in meinen Ohren. Ich starre Eric an. Was hat er da gerade gesagt? Max? Es war Max?

Aber wie kann das sein? Ich bin ehrlich. Ich habe nicht mit einer Silbe an Max gedacht.

" Was aber... seine Arme... Sie waren okay. Ich habe es gesehen. Und wer auch immer mich angegriffen hat, ich habe ihn gekratzt. ", sage ich ihm. Eric nickt.

" Weil Max es natürlich nicht selbst getan hat. ", gibt Eric nun zurück. Jetzt bin ich völlig verwirrt. Ich unterdrücke den Zwang mich irgendwo unterstellen zu wollen.

" Was - was meinst du? ", frage ich ihn. Er soll mit der Sprache rausrücken und nicht in Rätseln reden. Ich sehe mich um. Ich fühle mich nicht wohl hier einfach so ungeschützt herumzustehen. Nichts hier bietet ein wenig Schutz. Keine Häuser, keine Bäume - nichts. Nur eine Straße. 

Praktisch könnten wir uns ein Ziel auf die Brust malen und darauf warten, abgeschossen zu werden. Ich fühle ich ein wenig wie ein Schwein auf dem Schlachthof. Doch Eric scheint nicht damit zu rechnen, dass uns hier jemand sieht.

" Zwei Tage,  bevor du mit deinen Leuten kamst, habe ich Protokollreihen durchgesehen. Eine ist mir aufgefallen. Vom Tag deines Angriffes an der Schlucht. Max hat an diesem Tag das Kontollserum an Fraktionslosen getestet. Von jedem getestetem Fraktionslosen wird die Zeit eingetragen, wann er unter die Kontrolle gestellt wurde und wann sie wieder beendet wurde. Meistens nur ein Zeitraum von höchstens fünf Minuten, in denen man kleine Tests machte. Wir ließen sie nach rechts laufen, dann nach links. Solche Sachen. Harmlos. ", erklärt mir Eric. Ich versuche die aufkommende Wut auf ihn zu zügeln. Doch es fällt mir schwer. Ich kann immer noch nicht fassen das er dieses Serum erfunden hat. 

" Ein Mann allerdings, war eine ganze Stunde in der Simulation. ", redet er nun weiter. Nun werde ich aufmerksamer. " Er war genau in der Zeit in der Simulation, als du angegriffen wurdest. Ich habe daraufhin nach dem Mann gesucht. Nach zwei Tagen habe ich erfahren, das er tot ist. "

Ich weiß immer noch nicht, was das alles bedeutet. Es gehen mir zu viele andere Sachen im Kopf herum.

" Aber wie kommst du darauf, das Max etwas damit zu tun hatte? Tessa hat die Testreihen doch durchgeführt, oder nicht? ", will ich wissen. Eric schüttelt mit dem Kopf.

Einmal Fraktionslos, Immer Fraktionslos - Die BestimmungOnde histórias criam vida. Descubra agora