Kapitel 20

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Am nächsten Tag sitzen wir im Speisesaal. Auch Carter ist hier. Ich habe dennoch schlechte Laune. Der Albtraum hängt mir noch nach.

„Na, was ist denn mit dir los?", will Carter wissen. Er grinst verschmitzt. 

"Nichts.", gebe ich zurück, während ich von meinem Kaffee trinke. Mein Blick fällt auf Eric, der ein paar Tische weiter sitzt und sich mit zwei Ferox Anführern unterhält. Ich kenne ihre Namen nicht, doch ich weiß, dass sie hier das Sagen haben. Mich durchfährt eine Gänsehaut und ich spüre wieder seine Hände an meinem Hals. Sie quetschen mir die Luft ab. Ich schlucke.

"Sie hatte heute Nacht einen Albtraum.", sagt Maddie nun. Ich will sie am liebsten anschnauzen. Muss sie ihm das erzählen?

"Die Simulationen machen jedem von uns zu schaffen. Da hat man halt mal Albträume.", erwidert Carter. Er beißt herzhaft in ein Brötchen. Irgendwie verbessert er meine Laune nicht. Vor allem, weil dieser Traum nichts mit einer Simulation zu tun hatte.

"Sie hat geschrien wie am Spieß. Ich dachte erst, jemand greift sie an.", sagt Maddie. "Feretti hatte sich gleich mit einem Schuh bewaffnet. Sehr gefährlich, oder?"

Sie grinst. Genauso wie Tessa und Feretti. Auch Carter lacht darüber. Ich finde das nicht lustig. Ich finde hier grad gar nichts lustig.

"Ich habe keinen Hunger mehr.", sage ich und stehe auf. Ohne ein Wort abzuwarten, verlasse ich den Raum.

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Ich gehe früh ins Bett. Irgendwie konnte ich meinen freien Tag absolut nicht genießen. Ich bin einfach nur genervt, von allem und jedem. Bei Zeiten verkrieche ich mich unter meine Decke und will mit niemandem reden. Glücklicherweise verstehen die Anderen es anscheinend, denn sie lassen mich in Ruhe.

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Wieder wache ich schreiend auf. Wieder ist es Tessa, die als Erste zur Stelle ist. Diesmal brauche ich länger, um zu realisieren, dass es nur ein Traum war. Ich war nicht wirklich ins Feuer gefallen und Eric hatte mich nicht hineingestoßen. Nichts davon war real. 

"Alles ok?", fragt mich Feretti. 

Morrison steht diesmal auch an meinem Bett. 

"Vielleicht sollten wir sie zu Karen bringen.", schlägt er vor.

Nein, ich will nicht zu Karen. Es sind nur Albträume. Es ist nichts Schlimmes. 

"Was hast du geträumt?", will Tessa wissen. Ich muss mich kurz fangen, dann erzähle ich ihr von meinem Traum heute und auch von dem vergangene Nacht.

"Und jedes Mal ist es Eric, der dir wehtun will?", hakt sie nach. Ich nicke. 

"Das hängt sicher mit den Simulationen zusammen. Dass er dich dabei bewacht. Dein Gehirn verbindet diese unangenehme Erfahrung mit Eric.", vermutet Feretti. Es klingt erschreckend plausibel.

"Wie spät ist es?", will ich wissen. Maddie dreht sich um, schaut auf die Uhr und sagt mir das es Viertel nach Drei ist. 

Ich sage allen, dass sie wieder schlafen gehen können. Dass es in Ordnung ist. Sie diskutieren kurz, gehen dann aber widerwillig. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich sie heute so schlecht behandelt habe.

Es dauert eine Weile, dann döse ich wieder ein.

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"Geh, Parker!"

Ich drehe mich um und sehe in Erics Gesicht. Es ist knallhart. Es zeigt keinerlei Emotionen. Ich sehe hinunter. Ich stehe auf einem schmalen, langen Brett. Unter mir liegt eine Schlucht. Ich höre ein Meer tosen. Wellen schlagen gegen Stein. Der Wind fährt mir durch die Haare.

Einmal Fraktionslos, Immer Fraktionslos - Die BestimmungWhere stories live. Discover now