Kapitel 3

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Erst denke ich, ich kann nicht einmal schreien. So erschrocken bin ich. Doch dann höre ich meine eigene Stimme, wie sie panisch brüllt. Ich sehe ein Loch immer weiter auf mich zukommen, darunter erkenne ich nichts weiter als Dunkelheit. Ich versuche mich selbst zu beruhigen, aber schaffe es absolut nicht. Ich falle durch das Loch und schließe mit meinem Leben ab, als ich plötzlich aufgefangen werde. Ich werde gefangen und kurz darauf schon wieder in die Höhe katapultiert. Allerdings nicht sehr hoch. Kaum, dass ich den höchst möglichen Punkt erreicht habe, falle ich wieder und lande im dem Netz, das offenbar gespannt wurde. Ich kann kaum realisieren, was wirklich passiert, als das Netz links von mir nach unten gezogen wird und mir jemand seine Hände reicht. Umständlich hieve ich mich heraus und komme schließlich mit zittrigen Beinen neben jemandem zum Stehen. 

Mein Blick fällt unter das Netz. Es geht tief herab und man kann nichts erkennen. Der Gedanke, dass das Netz reißen könnte lässt mich erschaudern.

"Wie heißt du?", will jemand neben mir wissen. Ich zucke zu ihm und nenne ihm meinen Namen.

"Ich bin Four.", sagte er und ich nicke. "Dreizehnte Springerin: Parker."

Er deutet mit seiner Hand in die Richtung, in die ich gehen soll. Die Leute, die bisher gesprungen sind, stehen dort und sehen sich um. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, dann ist auch der Letzte gesprungen. 

Der grimmige Mann kommt nun auch und stellt sich neben Four. Sie unterhalten sich kurz und dann werden wir aufgefordert ihnen zu folgen. Wir laufen über Gerüste, die meiner Meinung nach nicht sonderlich sicher aussehen. An manchen sind nicht einmal Geländer angebracht. Unter uns scheint sich eine tiefe Schlucht zu befinden, die man hier und dort sehen kann. Bei dem Anblick wird mir schwindelig.

Endlich scheinen wir angekommen zu sein. Wir stehen wieder auf einem Gerüst und schauen hinab auf eine Horde Menschen, die zusammen steht. Sie unterhalten sich oder kämpfen. 

"Das ist die Grube.", sagt der grimmige Kerl. Er deutet hinunter und ich sehe in die vielen faszinierten Gesichter meiner Mitinitianten. Dann gehen wir weiter. Wir kommen in einen großen Raum und als ich die vielen Betten zusammen stehen sehen, weiß ich, wo wir sind. 

"Das ist euer Schlafraum. Bevor einer blöd fragt: Ja, ihr werdet hier zusammen schlafen. Jungen und Mädchen. Ich will deswegen kein Gejammer hören. Werdet erwachsen!", sagt der Grimmige, wobei er einmal durch die Runde schaut.  "Im Badezimmer genauso. Die Duschen sind getrennt, ihr könnt Vorhänge davor ziehen."

Ich höre Getuschel. Den meisten gefällt das natürlich gar nicht. Mir ist es egal. Ich war es gewohnt mit irgendwelchen Fremden, ob nun Mann oder Frau, in einem Raum zu schlafen und immer ein Auge offen zu haben. Wenn es nach mir ginge, könnten wir die kleine Besichtigung weiterführen, doch es gibt Proteste.

Sie halten nicht lange an, weil der Grimmige gleich losbrüllt. Ich zucke zusammen. Im Bad hallt es noch extra nach.

Four wirft ihm einen Blick zu und sagt ihm etwas. Ich höre nun den Namen des Grimmigen. Eric. 

Wir gehen endlich weiter und kommen in einen Raum, in dem ein langer Tisch steht, auf dem Sachen verteilt liegen. 

Einmal Fraktionslos, Immer Fraktionslos - Die BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt