Badass

By stylesti

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Dass eine einzige Party das Leben der siebzehnjährigen Rebecca völlig auf den Kopf stellt, hatte sie nicht ko... More

0 | Schuld
1 | Die Party
2 | Der schöne Unbekannte
3 | Der imaginäre Hund
4 | Predigten und Strafen
5 | Babysitten mit Links
6 | Caleb
7 | Geständnisse und andere Katastrophen
8 | Heilige Scheiße
9 | Pizza
10 | Eine Entschuldigung
11 | Daddy
12 | Erste Annäherungsversuche
13 | Gorillas
14 | Wutausbruch
15 | Krankenschwester Beccs
16 | Arschlöcher bleiben Arschlöcher
17 | Hass und Liebe
18 | Ein Tritt in den Schritt
19 | Ein unerwarteter Anruf
20 | Alecs andere Seite
21 | Der Morgen danach
22 | Rote Spitze
23 | Ein Abschiedskuss
24 | Eine teuflische Idee
25 | Rache ist süß
26 | Schnüffeln muss Gelernt sein
27 | Ablenkungsmanöver a la Becca
28 | Lügen
29 | Dr. Moranis
30 | Eifersüchtig?
31 | Erwischt
32 | Nicht wie die anderen
33 | Du bist schön
34 | Das erste Date
35 | Ich liebe ihn
36 | Stolz
37 | Schokoeis heilt alle Wunden
38 | Fehler
39 | Trauer
40 | Es tut mir leid
41 | Liebe
42 | Fragen über Fragen
43 | Dunkelheit
44 | Ein paar Antworten
45 | Fiese Gedanken
46 | Das fünfte Rad am Wagen
47 | Ich will nur reden
48 | Nur ein einziges Mal
49 | Alles und nichts
50 | Lasagne
51 | Sein wahres Gesicht
52 | Brüder
53 | Der Anfang vom Ende
54 | Danke
55 | Leb wohl
Danksagung
Badass Spin-off
Kickass
Kickass 2.0

56 | Das Ende der Party

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By stylesti

• Tedy - Can I •

Ich versuche den Sanitätern zu entkommen, will mich aus ihren Griffen befreien und nach vorne zu der Trage rennen, die sie aus dem Wohnheim herausgetragen haben, aber sie sind stärker als ich. Alles was ich tun kann, ist zu weinen und zu schreien. Ich schaffe es nicht einmal mehr, um mich zu schlagen.

»Beruhige dich endlich! Hör auf so herumzuwüten!«, ruft mir der Sanitäter zu, der meine Beine festhält. »Dein Freund ist tot! Hast du verstanden? Er ist tot! Du konntest ihn nicht retten!«

»Erde an Rebecca!«

Ich schüttele den Kopf. »Nein! Alec ist nicht tot! Er ist nicht-«

»Becca!«

Plötzlich ist alles um mich herum schwarz. Niemand ist mehr da. Nichts ist mehr da. Keine Sanitäter. Kein Alec. Nichts. Wo ich auch hinschaue, ist nur noch gähnende Leere zu sehen. Es ist kalt. Unheimlich. Die Dunkelheit umhüllt mich, lacht mich aus, schluckt mich.

Ich fange an zu rennen. Ich renne so schnell ich kann, aber egal wie schnell ich auch renne, ich bleibe immer nur auf der selben Stelle stehen.

»Becca?«

Ich weiß nicht mehr, wo ich bin. Mein Kopf tut weh. Mein Bauch tut weh. Alles tut so weh, und mir ist so verdammt schlecht. So als wäre ich zu oft mit der Achterbahn gefahren. Ich will mich übergeben, aber ich kann mich nicht mehr bewegen.

»Hey, Becca«, sagt eine ruhige Stimme. Ich spüre eine Hand auf meinem Rücken liegen, aber ich kann immer noch nichts sehen, ich kann nur diesen Schmerz fühlen, diesen unendlichen Schmerz. »Komm schon, Becca, mach die Augen auf.«

»Dein Freund ist tot! Hast du verstanden? Er ist tot! Du konntest ihn nicht retten!«

»Nein«, murmele ich. »Lass mich... lass mich in Ruhe! Alec! Ich muss zu Alec! Er ist nicht tot... Er ist nicht...«

Ich stöhne, will die Finger wegschlagen, die mir in die Wange piksen. Ich will sagen Lass mich in Ruhe! Ich will alleine sein! Geh weg!, irgendetwas, doch ich bekomme den Mund nicht auf.

Es ist dunkel, aber ich höre diese Stimme, diese vertraute Stimme, und das Lachen. Ich höre gedämpfte Geräusche. Gelächter. Gespräche. Aber alles wirkt so weit weg. Alles, bis auf diese Stimme. Diese Stimme, die will, dass ich aufwache. Aber ich kann nicht aufwachen. Erst muss ich Alec finden. Ich muss ihn sehen und sichergehen, dass er noch lebt.

»Er ist nicht tot. Ich muss zu ihm. Ich muss-«

»Pscht, Becca. Niemand ist tot. Hörst du? Du träumst. Wach auf! Du hast genug geschlafen, du Schlafmütze. Lass uns nach Hause gehen. Du kannst weiterschlafen, wenn wir bei mir sind, okay? Aber lass uns von hier verschwinden. Es ist schon spät.« Jemand kneift mir in die Wange. »Verflucht nochmal, Becca! Wie viel hast du nur getrunken?«

Ich kann mich nicht bewegen, nicht antworten. Ich will so viel sagen, so viel fragen: Ich habe nichts getrunken und Was für eine Party? Und ich denke: wie kannst du nur sagen, dass niemand tot ist, wenn es doch so viele unschuldige Opfer gegeben hat?

Evelyn Moranis.

Caleb.

Und Alec.

Aber ich kann nichts von alldem sagen. Ich kann den Mund nicht mehr öffnen. Es ist, als hätte man ihn mir zugeklebt.

»Wach jetzt auf! Im Ernst, wir müssen hier weg. Wenn unsere Eltern herausfinden, dass wir hier sind, sind wir geliefert!«

»Schläft sie immer noch?« Eine andere, tiefere Stimme.

»Ja, tut mir echt leid. Rebecca ist sonst nicht so. Echt nicht. Das ist ihre erste Party. Das liegt einfach nur am Alkohol. Sie trinkt eigentlich nicht. Daher kennt sie ihre Grenzen auch nicht und hat wahrscheinlich mehr getrunken, als ihr gut tut.«

»Sie muss wohl einige Shots hier von getrunken haben.«

»Was? Silver Tequila? Die hat ja echt keine halben Sachen gemacht! Kein Wunder, dass sie so fertig ist.«

Wessen Stimmen sind das?

Wer redet da?

»Das sind unsere letzten Sommerferien vor den Abiturprüfungen und da habe ich sie gezwungen, mit mir auf diese Party zu kommen. Wir wollten kurz vorher nochmal so richtig reinhauen. Ich wusste ja nicht, dass sie direkt zu dem harten Zeug greift.«

Jemand lacht. Das Lachen klingt schön. Irgendwie warm und freundlich. »Ihr seid also gar keine Studenten?«

»Nein, aber...«

Wach auf!, höre ich eine Stimme durch die Dunkelheit rufen. Wach auf! Wach auf! Los, wach endlich auf!

Ich versuche die Augen zu öffnen, aber sie fühlen sich träge an, irgendwie verklebt, so als hätte ich zu viel geweint. Ich stöhne wieder. Mein Körper tut so weh, so verdammt weh.

Ich weiß nicht wo ich bin und was ich hier tue, was passiert ist und wer da bei mir ist, ich weiß nur, dass ich die Augen öffnen muss. Die Stimme hat gesagt, das ich sie öffnen muss. Und plötzlich, schaffe ich es. Ich reiße die Augen mit aller Kraft auf und dann ist da auf einmal Licht. Und Menschen. Viele Menschen. Meine Lider sind so schwer, dass ich die Augen am liebsten wieder schließen würde.

Ich höre Musik aus den Boxen dröhnen. Laut. Zu laut. Irgendein Techno-Zeug. Ich will mir die Ohren zuhalten, aber ich schaffe es nicht, die Arme zu heben.

Es riecht nach Alkohol. Nach Alkohol und Schweiß und schlechtem Parfüm. Es ist so verdammt warm und stickig. So voll. Viel zu viele Menschen.

»Hey, du bist endlich wach!«, höre ich die Stimme von eben sagen. Die Stimme, die ich in der Dunkelheit gehört habe. Ich drehe den Kopf zur Seite und blinzle.

Als ich Loreens Augen blicke, schlucke ich. Es ist, als hätte ich all meine Erinnerungen vergessen. Ich weiß nicht mehr wo wir sind und wie wir hier hergekommen sind.

»Was ist passiert? Wo sind wir?« Ich sehe mich um. Mir kommt dieser Ort bekannt vor, aber ich weiß nicht mehr, woher ich ihn kenne.

Ich sitze auf einem Barhocker. An einem Tresen. Vor mir liegen diverse, rote Plastikbecher und einige halbvolle Flaschen.

»Du bist einfach eingeschlafen. Man, du bist echt verrückt, weißt du das? Wer schläft schon auf einer Party ein?«

»Was?«

Loreen nimmt mein Gesicht zwischen ihre Hände und starrt mich ungläubig an. »Oh Scheiße, du weinst echt. Du musst ja einen ziemlich krassen Traum gehabt haben, Becci. Du warst ziemlich lange weg. Hast einfach so durchgeschlafen. Wie lange? Eine Stunde? Zwei? Vielleicht sogar mehr. Ich hab vorhin schon versucht, dich aufzuwecken, aber du warst richtig k.o.« Sie sieht sich um, als hätte sie Angst, dass uns jemand sieht, und wischt dann mit ihrem Daumen über meine nasse Wange.

Ich sehe sie verständnislos an. »Wovon... wovon redest du?«

»Du bist echt durch, oder? Das gibt vielleicht einen Kater. Hast du ein Glück, dass wir noch Ferien haben.«

Ich löse den Blick von Loreen und schaue mich um, als plötzlich etwas meine Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Ein Kalender. Ich blinzle. Das kann nicht stimmen. Das Datum kann nicht stimmen.

29.7.2016

»Mensch, Becca, du bist ja noch weggetretener als ich gedacht habe. Wir sind auf einer Studentenparty. Erinnerst du dich? Wir haben deinen Eltern gesagt, du würdest bei mir schlafen und haben uns dann auf diese Party geschlichen.« Sie grinst breit.

2016?

Jemand muss vergessen haben, den Kalender vom letzten Jahr abzuhängen.

Plötzlich trifft es mich wie ein Blitz.

Alec.

Caleb.

Pizza.

»Oh Gott, Loreen-«

»Bloß nicht durchdrehen, Becci. Du bist echt betrunken.« Loreen lacht. »Mach dir keine Sorgen. Dieser scharfe Kerl da drüben hat auf dich aufgepasst während du weggetreten warst. Ich glaube, er findet dich süß. Besorg dir einfach seine Nummer. Ich wette, er gibt sie dir sofort. Und dann könnt ihr euch ja treffen. Aber bitte erst, wenn du wieder nüchtern bist.« Als ich nichts sage und sie einfach nur verdutzt anstarre, rollt sie mit den Augen. »Na gut, pass auf, ich mache ihn dir gleich klar, wenn er wiederkommt. Ich glaube, in dem Zustand bist du nicht ganz zurechnungsfähig. Und wir wollen ja nicht, dass er schon von Anfang an weiß, wie durchgeknallt du eigentlich bist. Er ruft gerade ein Taxi für uns.« Sie zwinkert mir zu, als plötzlich jemand hinter ihr auftaucht.

»Das Taxi müsste spätestens in zehn Minuten unten sein.« Er schaut von seinem Handy auf und in dem Moment treffen sich unsere Blicke. Ich ziehe scharf die Luft ein. Nein. Das ist unmöglich. Das kann nicht sein. Dieses Gesicht, diese Grübchen.

Er lächelt. »Na, hast du gut geschlafen?« Als ich ihn einfach nur anstarre, ohne etwas zu sagen, wirkt er ein wenig verwirrt, doch dann lacht er. »Achja, sorry, ich bin-«

»Alec?«

Er sieht mich irritiert an. »Nein. Eigentlich... eigentlich heiße ich Adam.«

»Adam?«

Das kann nicht sein.

Traum.

Das ist alles nur ein Traum.

Das muss ein Traum sein.

Ich... ich träume.

Loreen lacht nervös, was sie immer tut, wenn ihr eine Situation unangenehm wird. »Wow. Hör mal, Becca, das muss ja ein echt realistischer Traum gewesen sein, wenn er dich so mitgenommen hat. Du kannst mir ja mal im Taxi davon erzählen.« Sie streicht mir über den Arm, versucht mich zu beruhigen, aber nichts kann mich mehr beruhigen. Ich starre einfach nur in Alecs Gesicht, das zur Hälfte irritiert, aber auch amüsiert wirkt, dabei klopft mein Herz so heftig, dass ich glaube, dass es mir jeden Moment aus der Brust springt.

Ich glaube, ich drehe durch. Nein, ich drehe ganz sicher durch.

»Ich glaube, sie wird nicht alleine gehen können. Vielleicht kannst du ihr ja helfen, Adam. Becca, stütz dich einfach an ihm ab. Becca? Hey, im Ernst jetzt. Das ist nicht mehr witzig. Lass uns nach Hause, bevor-«

Loreens letzten Worte verschwimmen in meinem Kopf, als sich alles vor meinen Augen zu drehen beginnt. Die Luft um mich herum wird immer dünner, bis ich das Gefühl habe, keine Luft mehr zu bekommen. Ich verliere den Halt, kann nicht mehr gerade sitzen, mich nicht mehr festhalten. Noch bevor alles wieder schwarz um mich herum wird und ich falle, spüre ich zwei starke Hände, die mich festhalten.

Du musst mal aus dem Haus und unter Leute, hat sie gesagt.

Es wird dir Spaß machen, hat sie gesagt.

Das ist unsere Chance, hat sie gesagt.

Dass ich nicht lache.

____________

ENDE

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