Badass

By stylesti

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Dass eine einzige Party das Leben der siebzehnjährigen Rebecca völlig auf den Kopf stellt, hatte sie nicht ko... More

0 | Schuld
1 | Die Party
2 | Der schöne Unbekannte
3 | Der imaginäre Hund
4 | Predigten und Strafen
5 | Babysitten mit Links
6 | Caleb
7 | Geständnisse und andere Katastrophen
8 | Heilige Scheiße
9 | Pizza
10 | Eine Entschuldigung
11 | Daddy
12 | Erste Annäherungsversuche
13 | Gorillas
14 | Wutausbruch
15 | Krankenschwester Beccs
16 | Arschlöcher bleiben Arschlöcher
17 | Hass und Liebe
18 | Ein Tritt in den Schritt
19 | Ein unerwarteter Anruf
20 | Alecs andere Seite
21 | Der Morgen danach
22 | Rote Spitze
23 | Ein Abschiedskuss
25 | Rache ist süß
26 | Schnüffeln muss Gelernt sein
27 | Ablenkungsmanöver a la Becca
28 | Lügen
29 | Dr. Moranis
30 | Eifersüchtig?
31 | Erwischt
32 | Nicht wie die anderen
33 | Du bist schön
34 | Das erste Date
35 | Ich liebe ihn
36 | Stolz
37 | Schokoeis heilt alle Wunden
38 | Fehler
39 | Trauer
40 | Es tut mir leid
41 | Liebe
42 | Fragen über Fragen
43 | Dunkelheit
44 | Ein paar Antworten
45 | Fiese Gedanken
46 | Das fünfte Rad am Wagen
47 | Ich will nur reden
48 | Nur ein einziges Mal
49 | Alles und nichts
50 | Lasagne
51 | Sein wahres Gesicht
52 | Brüder
53 | Der Anfang vom Ende
54 | Danke
55 | Leb wohl
56 | Das Ende der Party
Danksagung
Badass Spin-off
Kickass
Kickass 2.0

24 | Eine teuflische Idee

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By stylesti

• Rhodes - Home •

Als ich nach oben auf mein Zimmer renne, nehme ich mir fest vor, meinen Einhorn BH, den ich mir vor Jahren gekauft habe und der mir inzwischen sowieso viel zu klein geworden ist, zu nehmen und wegzuwerfen.

Die Scham und die Wut über Alec übermannt mich, als ich mich an seine fiese Aktion von vorhin zurückerinnere. Am liebsten würde ich ihm den Hals umdrehen. Wieso hast du dich auch von ihm küssen lassen? Ich raufe mir mit einem frustrierenden Seufzer die Haare. Warum hast du kein Durchsetzungsvermögen, wenn es um Alec geht? Er muss dich bloß mit seinen hübschen Augen ansehen und seinen schönen Mund zu einem Lächeln verziehen und du wirst natürlich wieder weich und schmilzt wie Butter dahin.

So wie meine innere Stimme über Alecs Augen und seinen Mund spricht, könnte man meinen, dass selbst sie ihm verfallen ist, dabei ist sie sogar noch die Vernünftigere von uns.

Ich reiße meinen Kleiderschrank auf, durchwühle ihn und werfe alles, was ich in die Finger bekomme und nicht nach einem Einhorn BH aussieht, auf den Boden. Während ich meinen halben Kleiderschrank ausräume und in meinem gesamten Zimmer verteile, verfluche ich diesen Kuss, Alec und mein ganzes Leben. Hätte er sich in jener Nacht nicht mit einem anderen Mädchen unterhalten und später in die Kiste springen können? Musste das Schicksal wieder mich auserwählen?

»Ich hasse ihn wie die Pest! So ein Idiot!«, schimpfe ich leise vor mich hin, wühle weiter und werde nach drei Minuten endlich fündig.

Mit schnellen Schritten laufe ich in die Küche, hole mir einen Müllsack und laufe dann wieder nach oben auf mein Zimmer. Ich stopfe den BH mit anderen Kleidungsstücken, die mir nicht mehr gefallen, in eine Tüte, laufe dann über die Straße zum Altkleider-Container und werfe sie mit einem lauten Schnauben hinein.

»Scheiß Einhorn-BH! Scheiß Alec!«, fluche ich, als ich wieder zurück laufe. Ein Abschiedskuss, hah! Dass ich nicht lache. Das war mehr als nur ein Abschiedskuss! Und das war auch bestimmt intensiver als nur ein Abschiedskuss.

Der Typ hat sie doch nicht mehr alle und ich habe sie auch nicht mehr alle. Er blamiert mich vor meiner halben Stufe, sagt dann ein paar liebe Worte, die mich überrascht haben, bedankt sich, ist nett zu mir und zum Überfluss küsst er mich einfach. Und als wäre diese ganze Aktion nicht schon lächerlich genug, habe ich ihn auch noch zurück geküsst, während wir vor meiner Haustür standen. Wenn uns nicht mindestens ein Nachbar beobachtet hat, weiß ich auch nicht. Die alten Frauen in unserer Nachbarschaft haben ja meistens nichts besseres zu tun, als zu gaffen.

»Argh!« Ich raufe mir heute schon zum tausendsten Mal wütend die Haare. »Du bist so dumm Rebecca! So so sooo dumm! Kannst du ihm nicht einmal widerstehen? Aber nein, wieso vernünftig und schlau sein, wenn man sich gleich in sein Unglück stürzen kann?«

Und dieses Unglück heißt Alec Moranis.

-

Am nächsten Tag in der Schule sitzen Aaron, Loreen und Sara in der Cafeteria. Ich habe die beiden seit gestern nicht mehr gesehen und ich bin mir absolut sicher, dass sie darauf brennen, dass ich ihnen erzähle, warum ich aus Alecs Range Rover gestiegen bin.

Doch umso näher ich dem Tisch komme, desto mehr fällt mir auf, dass die Stimmung zwischen den dreien bedrückt wirkt, aber ich habe keinen blassen Schimmer, warum. Es ist beinahe so, als hinge eine dunkle Regenwolke über ihnen. Verunsichert schüttele ich den Kopf. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Ja, bestimmt bilde ich es mir nur ein.

Ich gehe langsam auf sie zu und als Sara mich schließlich sieht, verengen sich ihre Augen zu zwei Schlitzen. Wow, sie wirkt noch unfreundlicher als sonst.

Ich wusste schon immer, dass sie mich und Loreen nicht ausstehen kann, so wie wir beide sie nicht ausstehen können, aber das ist mir immer egal gewesen. Für mich zählte immer nur, dass sie Aaron glücklich macht, auch wenn das wiederum heißen musste, dass es Loreen unglücklich machte, aber nachdem ich gesehen habe, dass Aaron unzufrieden mit der Beziehung ist, habe ich regelrechten Hass ihr gegenüber entwickelt und dieser Hass ist bis heute geblieben.

Aber was möchte sie auch anderes erwarten, wenn sie jede Chance und Gelegenheit ausnutzt, um über Loreen oder mich herzuziehen? Solche Menschen kann man nur hassen und wenn die beiden nicht zusammen wären, würde ich mit Sara nicht einmal einen Raum teilen.

So wie auch jeden anderen Tag ignoriere ich sie also, als ich am Tisch ankomme, was mir heute schwerer fällt, da sich ihr wütender Blick in mich zu bohren scheint. Ich schlucke schwer. Was habe ich getan, dass ihr Hass heute tiefer zu sein scheint, als sonst? Ich denke nach, aber mir möchte partout nichts einfallen.

»Hey«, rufe ich betont fröhlich und bleibe stehen. Aber nur Loreen reagiert, nickt mir zu und schaut dann auf den Tisch vor sich. Verwirrt ziehe ich die Brauen zusammen und schaue zu Aaron, der nervös an seiner Unterlippe herum knabbert, während Sara mich anfunkelt, als hätte ich ihre Mutter umgebracht. Wow, okay. Vielleicht ist wirklich jemand gestorben?

Gerade als ich den Mund aufmachen und fragen möchte, was denn passiert ist, starrt mich Loreen an. Unsicher schaue ich an mir herunter, weil ich für einen kurzen Moment die Angst habe, wieder keinen BH zu tragen oder im Pyjama in die Schule gekommen zu sein, aber als ich nichts sonderlich aufregendes an mir bemerke, sehe ich wieder meine beste Freundin an.

»Was ist los?«, frage ich vollkommen irritiert.

»Du hast da was«, meint Loreen und als ich nicht begreife, worauf sie hinaus will, deutet Aaron auf seinen Hals. Mein Hals? Was könnte denn an meinem Hals sein? Ich versuche einen Blick auf meinen Hals zu erhaschen und merke schnell, dass das ohne Spiegel ziemlich ausweglos ist.

»Lass uns auf die Toilette gehen.« Loreen springt auf, bevor ich überhaupt begreifen kann, was sie da gesagt hat, und zieht mich hinter sich her. Immer noch verwirrt lasse ich mich von ihr aus der Cafeteria ziehen, schaue aber noch ein letztes Mal zu Aaron, der uns mit großen, blauen Augen hinterher blickt. Wenn man Sara und ihn so sieht, könnte man meinen, sie wäre seine Stiefmutter. Ich lache leise über diese Vorstellung, verstumme aber schnell wieder, als mir auffällt, dass Loreen mich durch die Gänge schleift.

»Loreen«, sage ich, als wir auf die Mädchen Toilette zusteuern. »Du hast doch immer einen Taschenspiegel mit, was soll das?«

Ich kenne sie inzwischen lange genug, um zu wissen, dass sie immer einen Spiegel in ihrer Handtasche hat.

Sie stöhnt, schubst mich durch die Tür und kommt dann hinterher. Bevor sie zu sprechen beginnt, reißt sie jede Kabinentür auf der Toilette auf, um sicherzugehen, dass wir alleine sind. Nachdem was man in diesen ganzen amerikanischen Highschool-Filmen sieht, sollte man immer auf Nummer Sicher gehen.

Als sie sich schließlich sicher ist, dass wir alleine sind, kommt sie zurück zu mir. Sie holt ihre Tasche hervor und kramt darin herum, bevor sie einen Abdeckstift hervor holt und mir grinsend hin hält. »Kannst mir später danken.«

Ich ziehe die Brauen hoch und starre den Abdeckstift in ihrer Hand an. »Wofür?«

Loreen zeigt lachend auf ihren Hals. »Schau sich mal einer diesen Knutschfleck an. Du kannst von Glück reden, dass deine Eltern das nicht gesehen haben.«

Entsetzt drehe ich mich zum Spiegel um und starre auf den dunkelroten, runden Fleck an meinem Hals, der aussieht, als hätte mich jemand geschlagen. Ungläubig fahre ich mit dem Finger ganz leicht über die dunkle Stelle an meinem Hals. Das hat nicht wirklich Alec getan oder? Meine Augen werden größer. Ich hatte noch nie einen Knutschfleck und jetzt wo ich einen habe, habe ich das Gefühl ich träume.

»Es ging wohl ziemlich heiß her bei dir. Dein Leben hätte ich momentan gerne...« Sie beobachtet mein Spiegelbild, das gerade den Knutschfleck mit ihrem Abdeckstift zu bedecken versucht. Ich bezweifle, dass ich ihn komplett überdecken kann, aber wenigstens ein bisschen muss reichen. Mit diesem offensichtlichen Fleck kann ich nicht durch die Schule - erst recht nicht nachdem, was Alec gestern abgezogen hat.

»Was ist los?«, frage ich und versuche dabei meine eigenen Sorgen beiseite zu schieben. Alec muss warten.

Frustriert lehnt sie sich schließlich gegen das Waschbecken. »Ich hab's nicht mehr ausgehalten mit den beiden.«

»Was ist denn mit denen los? Aaron sah ziemlich...naja, verängstigt aus und von Sara möchte ich gar nicht erst anfangen. Sie sah aus, als hätte sie mir am liebsten den Kopf abgerissen und ihn den Krokodilen im Zoo als Mittagessen serviert.«

Loreen verdreht mit einem müden Lächeln die Augen. »Aaron hat sich fest vorgenommen, Schluss zu machen und ich glaube, Sara hat es bemerkt. Die scheint einen extra Sinn dafür zu haben, diese Hexe. Jetzt versucht sie vermutlich, Aaron ein schlechtes Gewissen zu machen. So wie sie es halt immer gerne tut. Und ich drehe zwischen den beiden durch.«

»Oh nein.« Ich stelle mich neben sie und lehne mich gegen die Wand. »Ich dachte dieses Mal, er zieht das wirklich durch. So kann es doch nicht weiter gehen.«

»Du kennst Aaron und du kennst Sara. Das geht schon seit gestern so...« Plötzlich verstummt sie und mustert mich neugierig. »Apropos gestern...Was war das vor der Klausur?«

»Was?«, frage ich nervös und tue so, als wüsste ich nicht, wovon sie da spricht. Ich hatte eigentlich gehofft, dass sich dieses Gespräch noch ein wenig hinzieht, aber anscheinend möchte Loreen sofort erfahren, was passiert ist.

»Naja, du bist aus Alecs Auto gestiegen, einfach an uns vorbeigelaufen und ich habe heute Morgen im Unterricht ein paar Gerüchte gehört. Ich konnte nicht genau verstehen, worum es ging, aber ich weiß, dass es um dich und...einen BH geht?«

Okay, da bringt wohl alles leugnen nichts. Sie weiß schon mehr, als sie wissen sollte und wenn sie es weiß, dann tut es auch jeder andere in unserer Stufe. Mein Leben ist offiziell vorbei. Ich habe mein ganzes Schulleben ohne weltbewegende Gerüchte überlebt und in meinem letzten Jahr hier musste mir dann doch so etwas dummes passieren. Na super.

Ich seufze schwer. »Willst du eine kurze Zusammenfassung oder eine ausführliche Erzählung?«

Loreen grinst, schaut auf ihre Uhr und sagt dann:»Wir haben jetzt zwei Freistunden. Aaron wird uns hassen, wenn wir ihn die ganze Zeit mit Sara alleine lassen, aber das sind die schmutzigen Details, die ich hoffentlich erfahren werde, wert. Also komm.«

Ich lache, als sie mich aus der Toilette und auf unsere geliebte Bank zerrt. Und dann beginne ich zu erzählen. Ich lasse wirklich nichts aus, immerhin kenne ich Loreen seit ich denken kann und wir hatten nie irgendwelche Geheimnisse voreinander. Ich erzähle ihr vom Vorabend, von Calebs Anruf und Alecs betrunkene, süße Seite, die mich darum bat, bei ihm zu bleiben; ich erzähle ihr, dass ich meinen BH vergessen und Alec ihn mir während der Klausur vorbeigebracht hat und zu guter Letzt erzähle ich ihr von unserem Kuss und seinem anschließenden Abgang.

»Was?« Loreen starrt mich an, als ich alles bis ins kleinste Detail erzählt habe. »Das ist ja echt fies...also das mit dem BH ist schon echt witzig, das musst du-«

»Nein«, unterbreche ich sie.

»Wenigstens so ein-«

»Nein

Loreen grinst mich breit an. »Okay, das mit dem Kuss war echt fies. Erst vögelt er dich beinahe vor deinem Haus gegen die Tür und dann haut er einfach ab? Das ruft nach Rache.«

»Du sagst es!« Ich springe unruhig auf, schaffe es nicht länger, einfach nur tatenlos herumzusitzen und nichts zu tun, stattdessen laufe ich leise vor mich hin murmelnd vor Loreen auf und ab. »Ich würde es ihm nur zu gerne heimzahlen, aber Alec ist einfach nichts peinlich. Im Ernst, er lacht über alles. Er nimmt einfach alles mit Humor. Das ist zum Verrückt werden!«

»Hmm«, murmelt Loreen und runzelt die Stirn. »Lass mich kurz nachdenken. Es muss doch irgendetwas geben, was ihm peinlich sein könnte.«

Ich stehe unruhig neben ihr und warte darauf, dass ihr eine Idee kommt, als sich plötzlich ihr Gesicht erhellt. Aufgeregt packe ich sie an den Schultern, schüttele sie durch und rufe:»Was? Was geht in deinem schlauen Köpfchen vor? Erzähl es mir!«

Loreen kichert teuflisch, beugt zu mir vor und flüstert mir ins Ohr:»Okay, okay. Also, wie wäre es, wenn wir...«

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