Badass

By stylesti

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Dass eine einzige Party das Leben der siebzehnjährigen Rebecca völlig auf den Kopf stellt, hatte sie nicht ko... More

0 | Schuld
1 | Die Party
2 | Der schöne Unbekannte
3 | Der imaginäre Hund
4 | Predigten und Strafen
5 | Babysitten mit Links
6 | Caleb
8 | Heilige Scheiße
9 | Pizza
10 | Eine Entschuldigung
11 | Daddy
12 | Erste Annäherungsversuche
13 | Gorillas
14 | Wutausbruch
15 | Krankenschwester Beccs
16 | Arschlöcher bleiben Arschlöcher
17 | Hass und Liebe
18 | Ein Tritt in den Schritt
19 | Ein unerwarteter Anruf
20 | Alecs andere Seite
21 | Der Morgen danach
22 | Rote Spitze
23 | Ein Abschiedskuss
24 | Eine teuflische Idee
25 | Rache ist süß
26 | Schnüffeln muss Gelernt sein
27 | Ablenkungsmanöver a la Becca
28 | Lügen
29 | Dr. Moranis
30 | Eifersüchtig?
31 | Erwischt
32 | Nicht wie die anderen
33 | Du bist schön
34 | Das erste Date
35 | Ich liebe ihn
36 | Stolz
37 | Schokoeis heilt alle Wunden
38 | Fehler
39 | Trauer
40 | Es tut mir leid
41 | Liebe
42 | Fragen über Fragen
43 | Dunkelheit
44 | Ein paar Antworten
45 | Fiese Gedanken
46 | Das fünfte Rad am Wagen
47 | Ich will nur reden
48 | Nur ein einziges Mal
49 | Alles und nichts
50 | Lasagne
51 | Sein wahres Gesicht
52 | Brüder
53 | Der Anfang vom Ende
54 | Danke
55 | Leb wohl
56 | Das Ende der Party
Danksagung
Badass Spin-off
Kickass
Kickass 2.0

7 | Geständnisse und andere Katastrophen

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By stylesti

• Seafret - Sinking Ship •

»Hey.« Ich lächle Caleb an, der mir stumm die Tür öffnet und dann, ohne zu antworten, geht. Keine Ahnung worauf ich gehofft habe, aber ich hätte wenigstens ein Hallo erwartet, aber leider bleiben meine Hoffnungen unerfüllt.

Seufzend schließe ich die Tür hinter mir und folge dem Kleinen ins Wohnzimmer, wo er sich an den Esstisch setzt und - wie ich vermute - seine Hausaufgaben erledigt. Ich beobachte ihn, als er über seinen Heften sitzt, zu grübeln scheint und sich dabei durch sein dunkelbraunes Haar fährt.

Da nehme ich plötzlich lautes Poltern wahr und schaue mich verwirrt um, bis ich zwei Gestalten ausmachen kann. Mr. und Mrs. Moranis ziehen sich gerade ihre Jacken über, als sie mich sehen.

»Hallo, Rebecca. Gut, dass Sie so kurzfristig vorbei kommen konnten«, ruft Mr. Moranis mir lächelnd zu, während er seiner Frau in ihren Mantel hilft. Wow. Er ist nicht nur unglaublich freundlich und höflich, sondern auch ein Gentleman. Schade, dass solche besonderen Exemplare immer mehr am Aussterben gedroht sind.

Anstatt zu antworten, lächle und nicke ich bloß. Mr. Moranis hat mich heute Morgen angerufen, kurz bevor ich zur Schule gefahren bin und hat mich gefragt, ob ich nachmittags Zeit hätte. Natürlich habe ich zugesagt. Mein Vater hätte mich geköpft, wenn ich es nicht getan hätte und leider saß er am Morgen, als der Anruf einging, genau in dem Moment neben mir am Esstisch. Er hat mich mit Adleraugen beobachtet und ich konnte nicht anders, mir ist keine Ausrede eingefallen, um den Termin abzusagen und musste ihm schließlich zusagen.

»Wir sind gegen acht Uhr wieder da. Ich fahre Sie dann nach Hause, wenn ich wieder da bin«, meint Mr. Moranis. Ich möchte gerade ablehnen, da halte ich mich zurück. So spät abends noch mit dem Bus zu fahren, widerstrebt mir wirklich. Sein Angebot ist nett und zuvorkommend und deshalb nehme ich es an.

»Danke«, sage ich und winke den beiden zu, als sie winkend durch die Tür treten und sie hinter sich schließen. Eine Sekunde später bin ich alleine mit Caleb im Raum - nein, im gesamten Haus. Ich bleibe wie angewurzelt mitten im Raum stehen und schaue zu Caleb, dessen Hausaufgaben wohl interessanter sind als ich. Die Stille ist beinahe schon beißend.

Ich räuspere mich so laut ich kann, während ich den Blick starr an ihn hefte. Aber er schaut mich immer noch nicht an. Dieses verdammte Kind! Ich räuspere mich ein zweites Mal, doch auch dieses Mal beachtet er mich nicht. Beim dritten Mal bleibt das Ergebnis immer noch bitter und irgendwann - nach weiteren vier oder fünf Malen - gebe ich es auf.

Verletzt und wütend gehe ich nach vorne, um meine Jacke und meine Tasche anzuhängen. Als ich wieder ins Wohnzimmer gehe, sitzt Caleb immer noch tief gebeugt über dem Tisch.

»Du bekommst noch Rückenschmerzen, wenn du deinen Rücken die ganze Zeit so krümmst«, rufe ich ihm zu. Zu meiner Überraschung schaut er auf und weil ich überhaupt nicht damit gerechnet habe, weiß ich auch nicht, wie ich reagieren soll und reagiere daher gar nicht.

Caleb starrt mich einfach nur aus seinen braunen Augen an. Es fühlt sich an wie Jahre, als er den Blick schließlich wieder stumm abwendet. Ich will gerade wütend schnauben, weil er trotz meines nett gemeinten Rates nicht reagiert, da ändert er seine Sitzposition, zieht den Stuhl näher an den Tisch, so dass er sich nicht länger über den Tisch beugen muss, sondern gerade sitzt. Er schaut kein einziges Mal auf dabei, aber ich kann mir dennoch das Lächeln nicht verkneifen.

»Hast du Hunger?«, frage ich und zeige auf die Küche. Keine Ahnung, was mich dazu treibt, aber vielleicht habe ich die leise Hoffnung, dass zwischen Caleb und mir - naja Freundschaft ist wohl weit hergeholt - eine festere Bindung entsteht. »Ich glaube, ich mache ein paar Sandwiches. Wenn du willst, mache ich dir auch welche.«

Caleb schaut immer noch nicht auf. Ich bin mir nicht sicher, ob er wirklich liest oder ob er bloß krampfhaft versucht, meinem Blick auszuweichen, aber irgendwann nickt er langsam.

»Was hättest du denn gerne drauf?«, frage ich und lächle, auch wenn er es vermutlich nicht sehen wird, weil ihm seine Hausaufgaben wohl immer noch wichtiger sind, als mich anzusehen. »Nutella, Käse, Salami...«

Er nickt.

Wow. Das bringt mich wirklich weiter. Ich stöhne innerlich. Kann der Junge nicht einfach mal sprechen? Ich muss mich wirklich zusammen reißen, um nicht patzig und ungeduldig zu werden, aber wenn ich unfreundlich werde, verliere ich den Job und vermutlich auch das Dach über meinem Kopf, weil ich dann nämlich auswandern und mich meiner geliebten Brücken-Zukunft zuwidmen muss.

»Salami?«, frage ich schließlich seufzend und gebe mir alle Mühe dabei, so neutral wie möglich zu klingen.

Er schüttelt den Kopf

»Käse?«

Er schüttelt wieder den Kopf.

»Nutella also?«

Er zögert, doch dann nickt er endlich und ich seufze erleichtert auf, bevor ich mich auf den Weg in die Küche mache, um uns beiden Nutellabrote zu schmieren. Im Kochen war ich noch nie gut, aber Nutella auf ein paar Toastbrote zu schmieren, ohne die Küche in Brand zu setzen, sollte ich hinbekommen.

Ich brauche Zeit, um mich in der fremden Küche erstmal einzufinden. Sie strahlt nicht nur vor Sauberkeit, sie ist auch noch mindestens doppelt so groß wie die, die wir zu Hause haben. Die meiste Zeit brauche ich, um Brot, Geschirr, Besteck und die Nutella zu finden.

Als ich fast am Verzweifeln bin, weil ich letzteres nicht finde, bin ich kurz davor nach Caleb zu rufen, weil mir aber sofort darauf bewusst wird, dass ich von ihm keine Hilfe erwarten kann, lasse ich es und suche alleine weiter. Irgendwann werde ich fündig, doch im scheinbar ungünstigsten Moment klingelt mein Handy.

Ich fische das Handy mit einer Hand aus meiner Hosentasche und stecke es zwischen mein Ohr und meine Schulter, während ich das Nutellaglas nehme und auf der Arbeitsplatte abstelle. Mein Blick fällt kurz auf den Display und als ich Aarons Namen aufblitzen sehe, gehe ich ran.

»Hey«, begrüße ich ihn mit einem Grinsen, auch wenn er es nicht sehen kann. Für mich - jemanden der gerne redet und auch sich gerne reden hört - ist es schwer mit jemandem alleine zu sein, der so stumm wie Caleb ist. Da tut so ein Anruf von Aaron ganz gut.

»Hey«, sagt Aaron. »Was machst du gerade?«

»Ich kämpfe gerade gegen ein Nutellaglas, das sich nicht öffnen lassen will. Hast du mal sowas erlebt?« Ich bringe alle Kraft auf, um an dem verdammten Deckel zu drehen und höre Aaron leise lachen. Irgendwann geht das Glas endlich mit einem leisen Plop auf. Seufzend stemme ich mich gegen die Arbeitsplatte und nehme das Handy in die Hand. »Was gibt's denn, Aaron?«

»Ich wollte fragen, ob ich zum Lernen bei dir vorbeikommen kann. Englisch ist nicht gerade mein Spezialgebiet und ich muss bis nächste Woche eine Analyse zu Tortilla Curtain fertig haben. Ich dachte, du könntest mir vielleicht ein wenig helfen.«

»Hör mal, ich würde dir echt gerne helfen, aber heute geht gar nicht. Ich bin gerade am Babysitten und habe mich nicht einmal an meine eigenen Hausaufgaben gesetzt. Und...«, ich schaue fast schon paranoid zur Tür, als ich Geräusche wahrnehme, als würde jemand über den Boden schleichen, aber da ist keiner, also senke ich bloß die Stimme, »...ich muss mich um diese Rotzgöre kümmern. Du glaubst es nicht, Aaron, von all den Kindern, die es auf diesem gottverdammten Planeten gibt, habe ich das schlimmste von allen erwischt. Oder wenigstens eins der Top-Five schlimmsten Kinder. Es ist so gesagt stumm. Der Junge redet kein Wort mit mir und sitzt die ganze Zeit über seinen Aufgaben. Ein richtiger Freak ist das.«

»Du übertreibst bestimmt wieder total, Becca.« Ich kann Aaron förmlich die Augen verdrehen sehen, als er das sagt.

»Nein, ich schwör's. Er ist total seltsam, richtig komisch. Dieses Kind ist wie der Kleine aus diesem Horrorfilm - wie heißt der noch? The Gonger! Echt gruselig.« Ich schaudere. »Also, wenn du nichts mehr von mir hören solltest, weißt du bescheid. Vielleicht hat er mich die Treppe runtergestoßen. Erzähl das der Polizei, falls sie fragen.«

Aaron lacht. »Du bist total verrückt. Und deine Fantasie ist manchmal echt unglaublich.«

Ich zögere kurz, doch dann sage ich:»Aaron?«

»Ja?«

»Falls das hier unser letztes Gespräch sein sollte, dann solltest du wissen, dass ich dich lieb habe und ich muss dir etwas beichten.«

Er antwortet nicht.

»Aaron?«

»Ja?«

»Hast du gehört, was ich eben gesagt habe?«

»Ja.«

»Also...« Ich atme tief ein und aus. Das, was ich ihm jetzt sage, habe ich so lange für mich behalten. Ich habe einfach nie den Mut gefasst, es ihm zu sagen, vor allem nicht von Angesicht zu Angesicht. Ich hatte immer die Sorge, dass es unsere Freundschaft zerstören wird und das wollte ich nicht. »Damals, als wir noch in der Grundschule waren und du einmal bei mir übernachtet hast, da...da...da ist mir deine Zahnbürste aus Versehen ins Klo gefallen, aber ich habe es keinem erzählt und sie einfach wieder zurück gelegt, als wäre nichts passiert.«

»Was?«, ruft er so laut, dass ich den Hörer gefühlt einen Meter von meinem Ohr entfernt halten muss, damit mein Trommelfell nicht zu platzen droht. »Das ist nicht dein Ernst oder? Du Schwein! Rebecca? Rebecca!«

Ich lege schnell auf, bevor das Gespräch eskaliert. Bis Morgen wird er die Sache mit seiner Zahnbürste schon vergessen. Immerhin ist das Jahre her.

~

»Caleb?«, rufe ich, als ich mit einem gefüllten Teller zurück ins Wohnzimmer gehe und den Platz, auf dem kurz zuvor noch der Kleine gesessen hat, leer ist. »Caleb, wo bist du? Essen ist fertig!«

Ich warte kurz ab, höre aber nichts. Für eine Sekunde flackert Angst und Sorge in mir auf - was ist, wenn ihm etwas passiert ist? Aber diesen Gedanken verwerfe ich ganz schnell wieder. Der Junge ist vermutlich zwölf, vielleicht auch älter - er ist kein kleines Kind mehr, das man rund um die Uhr betreuen muss...andererseits werde ich dafür bezahlt...aber es war meine Pflicht ihm etwas zu Essen zu machen, also trifft mich keine Schuld...naja, du hättest ihn dazu zwingen können, dir in die Küche zu helfen... - der Streit in mir findet kein Ende. Es ist als würde ich mich mit jemandem streiten, der gleichzeitig auch ich ist. Jemand, der mir die Schuld geben und mir ein schlechtes Gewissen machen möchte. Und das klappt ganz schön gut. Verdammt.

»Caleb«, rufe och noch einmal, aber auch dieses Mal bekomme ich keine Antwort. Ich denke kurz nach. Vielleicht ist er ja nur eben auf die Toilette gegangen? Aber könnte er dann nicht wenigstens zurück rufen? Naja, er spricht noch nicht einmal, da wird er wohl kaum aus dem Nichts zu rufen beginnen. Ich seufze. Dieses Kind ist wirklich verdammt anstrengend.

»Caleeeeb!« Ich laufe durch das große Haus und reiße jede Tür auf, auf der Suche nach der Toilette und Caleb. Als ich das Gäste WC schließlich nach gefühlten unendlichen Stunden gefunden habe, stehe ich im Dunkeln, aber auch nachdem ich den Lichtschalter betätige, ist weit und breit kein Caleb zu sehen.

Mit einem lauten Knall schlage ich die Tür hinter mir wieder zu und suche weiter das Haus ab. Ich bleibe kurz stehen und schaue mich um. Mein Blick fällt auf den spiegelnden Boden und dann zu dem schönen, großen Kamin, der am anderen Ende des Raumes steht, während ich darüber nachdenke, wo der Kleine sich versteckt haben könnte.

»Hey, das ist echt nicht mehr lustig...also eigentlich ist es noch nie lustig gewesen, aber jetzt ist es noch weniger lustig, als vorher, also eigentlich ist es gar nicht mehr lustig, sogar mehr als das, es ist so unlustig, dass es schon anti-lustig ist«, rufe ich durch das große Haus und habe das Gefühl, dass die Wände des Raumes meinen Satz wiederholen.

Als ich schließlich auch nach weiteren Minuten keine Antwort bekomme, entschließe ich mich Dazu, nach oben zu gehen. Vielleicht ist dieser kleine Drache ja einfach auf sein Zimmer gegangen, ohne bescheid zu geben. Das würde zu dem Bild passen, das ich mir bis hierhin von ihm machen durfte.

Wütend stampfe ich die Stufen empor und bleibe vor der erst besten Tür stehen. Vielleicht sollte ich nicht einfach so die Tür aufreißen, da das hier nicht mein Haus ist, aber wenn Caleb sich so kindisch benimmt, wie er es jetzt tut, dann bleibt mir wohl oder übel nicht anderes übrig, als so vorzugehen.

Aber die erste Tür entpuppt sich nicht gerade als eine Goldgrube, sie sieht eher aus wie das Schlafzimmer der Moranis und leer dazu auch, jedenfalls menschenleer. Ich schaue mich noch einmal um, um sicherzugehen, dass sich hier kein kleiner, pubertierender, brauner Haarschopf versteckt, bevor ich das Licht wieder ausschalte und die Tür hinter mir schließe.

Auch die nächsten beiden Räume bleiben erfolglos. Ich tippe auf ein Gästezimmer und ein Arbeitszimmer und beim dritten Versuch stehe ich mitten in einem großen, rot gestrichenen Badezimmer, das vermutlich größer ist, als mein Zimmer. Alleine diese Luxusbadewanne - wenn man so etwas nicht schon Whirlpool nennen kann - zeigt, wie gut diese Menschen, die hier wohnen, es haben. Mein Vater verdient nicht schlecht, aber immer noch weniger als Mr. Moranis und das, obwohl sie für die selbe Firma arbeiten.

»Caleb, so langsam ist das wirklich nicht mehr lustig. Komm doch bitte einfach raus. Was ist denn bloß in dich geraten?«, rufe ich verzweifelt und bleibe vor dem letzten Raum auf dieser Etage stehen. Ich trete nach vorne, umschließe die Türklinke mit der Hand und drücke sie nach unten, bevor ich mich gegen die Tür stemme, aber sie gibt nicht nach. Die Tür bleibt einfach zu. Verdammt. Der Kleine hat sich ernsthaft eingesperrt. Als ob der Tag nicht schon schlimm genug verlaufen ist.

»Caleb!« Ich schlage gegen die Tür. Eine verschlossene Tür ist nie gut - von mir aus eine angelehnte oder geschlossene Tür, aber verschlossene Türen sind böse. Ich trete noch einmal gegen die Tür. »Caleb, komm schon. Mach auf!«

Natürlich macht er nicht auf.

»Ich mache mir Sorgen um dich«, sage ich und bemerke erst später, dass ich es wirklich so meine. »Ich möchte nur wissen, ob es dir gut geht, okay? Also mach bitte die Tür auf und lass mich nachsehen.«

Wer hätte es gedacht? Er öffnet die Tür...immer noch nicht.

Ich seufze und lehne mich mit meinem ganzen Gewicht gegen die Tür, wobei ich mein Ohr dagegen presse, um etwas zu hören. Wenn Caleb tatsächlich dadrinnen ist, wovon ich stark ausgehe, dann muss er sich doch bewegen...oder atmen, aber es bleibt ruhig auf der anderen Seite. Also entweder hält er den Atem an oder diese Wände und Türen sind verdammt dick. Wirklich...dieser Junge ist unglaublich seltsam. Wenn ich nicht auf diesen Job angewiesen wäre, hätte ich schon lange gekündigt - ich hätte diesen Job nicht einmal angenommen, aber nun hocke ich hier vor dieser Tür und bettle ein Kind um ein Lebenszeichen an.

»Okay, Caleb, hörst du mich? Geht es dir gut? Wenn du nicht reden willst dann klopf einfach. Einmal für ja, zweimal für nein.«

Ich warte...lange, aber nicht vergeblich. Nachdem ich meine Beine kaum noch spüren kann und einige Sekunden verstrichen sind, vernehme ich ein leises Klopfen an der Tür. Einmal klopfen, ja. Ich schließe erleichtert die Augen und seufze. Keine Ahnung, was Mr. und Mrs. Moranis mit mir angestellt hätten, wenn ihrem Sohn etwas passiert wäre, aber ich weiß, dass meine Eltern mich gesteinigt oder geköpft hätten, nachdem sie mich einige Tage lang verhungern lassen und einsperren würden. Wow, meine Eltern wären vermutlich die geborenen Diktatoren - skrupellos und diszipliniert mit einem Ziel vor Augen. Naja, vielleicht hat Aaron recht und ich übertreibe gerne.

Apropos Aaron...vielleicht sollte ich ihn anrufen und mich entschuldigen...vielleicht - und da spricht die Becca in mir, die gekonnt Konfrontationen aus dem Weg geht - sollte ich ihm einfach Zeit geben, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Man putzt sich nicht jeden Tag mit einer Zahnbürste die Zähne, die vorher den Boden einer Toilette geküsst hat. Vermutlich sitzt er gerade in seinem Zimmer, nachdem er die letzten zehn Minuten damit verbracht hat seinen Mund mit Chlor und Seife auszuspülen, und verflucht mich ins Unermessliche. Vielleicht wird er Loreen anrufen und sich bei ihr über mich beschweren und Loreen wird so tun müssen, als wüsste sie nichts von der Zahnbürsten-Geschichte und versuchen, ihn zu beruhigen. Sie wird das bestimmt gerade biegen und dann wird Aaron heute Nacht darüber schlafen und morgen schon wieder darüber lachen können. Da bin ich mir sicher.

-

Hier ist noch einmal der Trailer für Badass (von DylanBeMinee):

Und dann noch einmal einen, den ich selbst gemacht habe:

Und ein #alecca Video, das werde ich aber auch noch einmal am Ende der Geschichte verlinken, weil man es vermutlich erst dann versteht:

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