Badass

By stylesti

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Dass eine einzige Party das Leben der siebzehnjährigen Rebecca völlig auf den Kopf stellt, hatte sie nicht ko... More

0 | Schuld
1 | Die Party
2 | Der schöne Unbekannte
3 | Der imaginäre Hund
4 | Predigten und Strafen
6 | Caleb
7 | Geständnisse und andere Katastrophen
8 | Heilige Scheiße
9 | Pizza
10 | Eine Entschuldigung
11 | Daddy
12 | Erste Annäherungsversuche
13 | Gorillas
14 | Wutausbruch
15 | Krankenschwester Beccs
16 | Arschlöcher bleiben Arschlöcher
17 | Hass und Liebe
18 | Ein Tritt in den Schritt
19 | Ein unerwarteter Anruf
20 | Alecs andere Seite
21 | Der Morgen danach
22 | Rote Spitze
23 | Ein Abschiedskuss
24 | Eine teuflische Idee
25 | Rache ist süß
26 | Schnüffeln muss Gelernt sein
27 | Ablenkungsmanöver a la Becca
28 | Lügen
29 | Dr. Moranis
30 | Eifersüchtig?
31 | Erwischt
32 | Nicht wie die anderen
33 | Du bist schön
34 | Das erste Date
35 | Ich liebe ihn
36 | Stolz
37 | Schokoeis heilt alle Wunden
38 | Fehler
39 | Trauer
40 | Es tut mir leid
41 | Liebe
42 | Fragen über Fragen
43 | Dunkelheit
44 | Ein paar Antworten
45 | Fiese Gedanken
46 | Das fünfte Rad am Wagen
47 | Ich will nur reden
48 | Nur ein einziges Mal
49 | Alles und nichts
50 | Lasagne
51 | Sein wahres Gesicht
52 | Brüder
53 | Der Anfang vom Ende
54 | Danke
55 | Leb wohl
56 | Das Ende der Party
Danksagung
Badass Spin-off
Kickass
Kickass 2.0

5 | Babysitten mit Links

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By stylesti

• Daughter - Youth •    

»Hey«, stöhne ich, als Loreen am frühen Morgen in unserer Küche sitzt und auf mich wartet. Sie weiß wo wir unseren Ersatzschlüssel verstecken und schleicht sich manchmal gerne einfach so ins Haus.

Mein Vater hat Gott sei Dank schon lange das Haus verlassen und ist zur Arbeit gefahren. Nur Mum ist noch zu Hause und die steht in diesem Moment unter der Dusche, um sich frisch zu machen.

Loreen wirkt ebenso unmotiviert wie ich. Die Aussicht darauf in die Schule zu gehen, schmeichelt uns wohl beiden nicht gerade. Wie kann man sich auch auf die Schule freuen, nachdem man sechs Wochen Zeit hatte zu faulenzen und einfach nur nutzlos zu sein? Sechs Wochen lang habe ich nichts getan und jetzt muss ich mich um meine Zukunft kümmern.

Am liebsten würde ich mir die Decke über den Kopf ziehen und so tun, als wären noch Ferien. Ich will mir gar nicht vorstellen, wieder in den stickigen Klassenräumen sitzen und den langweiligen Vorträgen meiner Lehrer zu hören zu müssen. Lieber würde ich mich wieder in mein Zimmer verkriechen, mir meinen Laptop schnappen und mich mit ungesundem Zeug und Serien vollstopfen, stattdessen stehe ich aber hier, stecke mir mein Pausenbrot noch schnell in den Rucksack und verlasse mit Loreen im Schlepptau das Haus.

»Ich habe dich soooo vermisst!«, begrüßt mich Loreen schließlich, nachdem ich die Haustür hinter mir geschlossen habe. Seit sie ins Haus gekommen ist, hat sie nichts gesagt, aber es tut gut, sie endlich wieder sehen und hören zu können. Sie wirft sich auf mich und drückt mich fest an sich. Ich schlinge meine Arme ebenfalls um sie und vergrabe mein Gesicht an ihrer Schulter und in dem langen, dunklen Haar.

Unsere Eltern haben uns die gesamte letzte Woche über den Kontakt verweigert und Loreens Eltern, die eindeutig strenger sind als meine, haben ihr auch jegliche elektronische Geräte weggenommen für diese Woche. Daher hatte ich seit der Party letztens keine Chance mehr, mit ihr zu reden. Kein Wort. Ich konnte ihr weder schreiben, noch mit ihr telefonieren, geschweige denn dass ich bei ihr vorbei gedurft hätte.

Irgendetwas Gutes hat die Schule also doch, denn endlich kann ich meiner besten Freundin von dem jungen Mann erzählen, der mir seit einer Woche einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen möchte. Obwohl ich getrunken habe und kaum zurechnungsfähig gewesen bin in seiner Gegenwart, was vermutlich nicht ausschließlich am Alkohol lag, sondern auch an seiner Ausstrahlung, erinnere ich mich nur zu gut daran, wie er ausgesehen hat. Dunkelhaarig, groß und unglaublich attraktiv. Kurz und knapp: wie der Mann meiner Träume. Genau so hat er ausgesehen.

Einerseits würde ich ihn gerne wiedersehen, andererseits hätte ich auch ein wenig Angst davor, wie dieses Aufeinandertreffen aussehen und vor allem ausgehen würde. Würde alles wieder damit enden, dass wir uns gegenseitig die Kleider vom Leib reißen oder ganz anders?

»Loreen, ich muss dir was erzählen«, flüstere ich leise, ziehe sie von unserem Haus weg und während wir nebeneinander her zur Schule laufen, überlege ich, wie ich es ihr am besten erzählen soll.

Ich räuspere mich schließlich und sehe sie kurz an. »Also...auf dieser Party, da habe ich jemanden...naja, kennengelernt. Keine Ahnung, ob man das kennenlernen nennen kann...« Und dann beginne ich damit, ihr vom Abend zu erzählen, von allem woran ich mich erinnere, wenn auch teilweise nur sehr wage, versuche ich dennoch mein Bestes zu geben, um so gut es geht, alles wiederzugeben.

Sie starrt mich einerseits vollkommen fassungslos, aber gleichzeitig auch grinsend an. Ich weiß nicht, was mir mehr Sorgen bereiten sollte.

Die Geschichte klingt so abgedreht, dass ich sie selbst kaum glauben kann. Ehrlich, wenn ich nicht dabei gewesen wäre, dann hätte ich mir selbst den Vogel gezeigt.

Nachdem ich ihr sein Aussehen beschrieben habe und wie er auf den ersten Blick auf mich gewirkt hat, bis hin zu seinem selbstbewussten Auftreten und Gang, als wir uns ein Zimmer gesucht haben, stöhnt sie leise. Ich starre sie an, aber sie zuckt bloß grinsend mit den Schultern. »Ich kann mich eben gut in Geschichten hinein versetzen...und das klingt nicht gerade schlecht.«

Manchmal frage ich mich wirklich, warum Loreen und ich Freunde sind. Wir sind so unterschiedlich - ich glaube, unterschiedlicher geht es gar nicht mehr.

Sie stupst mich grinsend in die Seite, als wir am Schulhof ankommen, dann beugt sie sich zu mir vor und flüstert:»Dann bist du also keine Jungfrau mehr?«

Ich schüttele schnell den Kopf. »Nein...ich meine doch. Es ist nicht so ausgegangen, wie du glaubst.«

Sie hebt eine Braue und sieht mich ungläubig an. »Ihr seid also auf ein Zimmer gegangen, beide total geil und alkoholisiert und hattet keinen Sex? Was ist passiert? Hat er sich als schwul entpuppt? Nein, das wäre unlogisch...hm, vielleicht hat seine Mutter kurzfristig beschlossen, ihren Sohn zu besuchen und stand plötzlich im Zimmer?« Sie kichert bei der Vorstellung, aber ich kann bloß den Kopf schütteln. Loreen kann nur selten ernst sein und auch wenn ich diese Eigenschaft an ihr liebe, bringt sie mich doch manchmal zum Durchdrehen.

»Mir ist eingefallen, dass ich noch mit meinem Hund Gassi gehen muss«, lasse ich die Bombe fallen.

Sie hört abrupt auf, zu lachen und starrt mich an. Der verstörte Blick in ihrem Gesicht ist nicht zu übersehen, auch wenn ich mir wünsche, ich könnte es, denn dann müsste ich mich nicht aufs Neue in Grund und Boden für meine lächerliche Ausrede in dieser Nacht schämen.

»Du hast doch gar keinen Hund...oder? Wie viel habe ich verpasst?« Sie verengt die dunklen Augen und mustert mich misstrauisch, als wäre ich ein Feind.

Wir bleiben vor ihrem Spind stehen, damit sie sich ihre Englischlektüre für den Leistungskurs schnappt. Ich werfe einen Blick darauf und rümpfe die Nase. Nineteen Eighty-Four. Das ist kein Buch, das ich je freiwillig lesen würde.

»Natürlich habe ich keinen Hund«, bestätige ich. Wenn ich einen bekommen würde, dann wäre Loreen natürlich die Erste, die davon erfahren würde.

»Okay, okay.« Loreen wedelt mit ihrer Lektüre in der Luft herum. »Irgendetwas habe ich nicht ganz mitbekommen - entweder das oder du bist eine miserable Geschichtenerzählerin. Sag mir mal bitte eins: warum zum Teufel musst du mit deinem nicht-existierenden Hund Gassi gehen und warum fällt dir das ein, während du gerade mit einem verdammt heißen Typen rummachst?«

»Ich...«, mehr kann ich nicht sagen, denn ich habe keinen blassen Schimmer, was ich darauf erwidern soll. Aber Loreen kommt erst so richtig in Fahrt. Diese Südländer haben's aber auch mit ihrem Temperament. Ich verdrehe die Augen, als sie mir ihren Finger in die Seite bohrt. »Hast du nicht eben noch von diesem Typen geschwärmt? Von seinen Haaren, seinem Mund, seinem Rücken, seinen Händen...Moment, wovon hast du bitte nicht geschwärmt?«

»Loreen-«

»Hat er dir diese miese Lüge überhaupt abgekauft? Ich meine, wie spät ist es gewesen, als ihr es beinahe miteinander getrieben hättet? Gegen zwei Uhr morgens?« Sie lacht bei der Vorstellung. Schön, dass wenigstens einer von uns beiden hier Spaß daran hat. Sie kriegt sich kaum noch ein vor Lachen und hält sich an mir fest, um nicht um zu kippen. »Wem fällt um zwei Uhr morgens, kurz vor einer heißen Nummer ein, dass er noch mit seinem Hund Gassi gehen muss? Der nebenbei gesagt, auch noch nicht existiert.«

Sie kann sich kaum noch halten vor Lachen.

»Bist du fertig damit, mich aus zu lachen?«, frage ich irgendwann und verdrehe genervt die Augen. Sie hält kurz inne, um mich anzusehen, doch sie kann nicht lange ernst bleiben, denn eine Sekunde später prustet sie wieder los und bringt nur mit Mühe und Not ein leises »Gib mir noch ein paar Minuten« hervor.

Nachdem sie sich gefühlte Stunden auf meine Kosten amüsiert hat, klopft sie mir, mit einem fetten Grinsen im Gesicht, auf die Schulter. »Sieh's positiv: du wirst den Kerl nie wiedersehen. Vergiss die Geschichte einfach.«

Ich wünschte nur, sie würde recht behalten, denn irgendwie überkommt mich ein seltsames Gefühl, aber ich weiß es einfach nicht einzuschätzen.

~

In der Mittagspause bekomme ich eine SMS von meinem Vater mit einer mir unbekannten Handynummer und der Anweisung heute dort anzurufen, um mich für den Job als Babysitterin zu bewerben.

Stöhnend lasse ich meinen Kopf auf den Tisch fallen. Das mit dem Job hätte ich beinahe vergessen...oder erfolgreich verdrängt, aber jetzt kommt alles wieder hoch. Er meint das völlig ernst mit dieser lächerlichen Strafe. Vermutlich will er nur noch die paar Monate genießen, bis ich volljährig bin und er das Recht verliert, mir vorschreiben zu können, was ich tun und lassen soll.

»Was hat sie?«, höre ich Aaron, Loreen fragen. Ich mache mir nicht die Mühe, mich aufrecht hinzusetzen, um ihm zu erklären was ich habe, denn ich weiß, dass Loreen sich bereits aufsetzt, um ihm meine Geschichte zu erzählen. Sie wird hier und da ein wenig dick auftragen und ab und zu übertreiben, aber das nehme ich in Kauf, denn mir fehlt die Motivation und Kraft, um es ihm selbst zu erzählen.

Während sie meine Geschichte so gut erzählt, als wäre sie selbst dabei gewesen, denke ich mir passende Ausreden aus, um nicht bei diesem Mann anrufen zu müssen. Ich will nicht arbeiten und schon gar kein Kind babysitten. Kinder und ich kommen für gewöhnlich nicht so gut miteinander klar und das respektiere ich, deshalb gehe ich ihnen lieber aus dem Weg. Auch wenn ich noch nicht weiß, wie alt dieses Kind ist, bin ich mir absolut sicher, dass es zu jung ist, um mit mir alleine gelassen zu werden.

Aber egal was ich mir auch einfallen lasse, das Meiste davon klingt nicht gerade sehr überzeugend und irgendwann wird mir bewusst, dass ich wohl in den sauren Apfel beißen und das durchstehen muss. Ich komme einfach nicht um diese blöde Strafe herum. Das ist doch zum kotzen. Ich stöhne erneut laut uns frustriert auf. Das gesamte Jahr über muss ich mich um Hausaufgaben und Klausuren kümmern und jetzt darf ich auch noch die wenige Zeit, die ich für mich habe, opfern, um ein kleines, rotzfreches und unerzogenes Balg zu betreuen.

Loreen legt ihre Hand auf meine und streicht beruhigend über meinen Handrücken. »Hey, das wird schon. Ist doch halb so schlimm.«

Das sagt sich so leicht, wenn man nicht selbst davon betroffen ist. Ich schaue auf und schnaube. Aaron sieht mich mit seinen großen, blauen Augen an und versucht mich offensichtlich mit seinem schrecklichen Lächeln auf zu muntern, aber es wirkt einfach viel zu aufgesetzt, als dass ich mich davon täuschen lassen könnte. Mein Blick fällt auf Loreen, die mir lächelnd zuzwinkert. Ihr Lächeln wirkt deutlich besser, aber auch sie schafft es nicht, meine Laune zu heben, denn die hat sich scheinbar im Keller verkrochen. Die beiden sind tolle beste Freunde und ich bin ihnen dankbar dafür, dass sie es überhaupt versuchen, aber es funktioniert einfach nicht. Ich muss wohl oder übel da durch.

Nach der letzten Stunde gehe ich auf der Stelle nach Hause, um diesen verdammten Mann anzurufen, dessen noch viel verdammteres Kind ich bald babysitten darf. Diese Aufgabe lastet nun schon den ganzen Tag auf mir. Ich kann an nichts anderes denken, als daran, dass ich dieses Telefonat noch hinter mich bringen muss, bevor mein Vater nach Hause kommt. Er wird mich garantiert sofort darauf ansprechen und wenn ich ihm sage, dass ich mich noch nicht darum gekümmert habe, wird er mich in kleine Teile zerhacken.

Die Telefonnummer, die mein Vater mir gegeben hat, ist definitiv keine Handynummer, sondern eine Festnetznummer. Wer benutzt heutzutage noch Festnetztelefone?

Ich wähle die Nummer, als ich gerade nach oben in mein Zimmer gehe und bemerke, dass ich nervös werde, als ich höre, dass tatsächlich jemand den Hörer abnimmt. Nicht, dass ich daran gezweifelt hätte.

»Hallo?«, fragt derjenige am anderen Ende des Hörers. Die Stimme klingt unerwartet jung, nicht so jung, dass sie einem Kind oder Teenager gehören könnte, denn dazu ist sie zu tief, aber sie klingt genauso wenig so alt, wie ein Vater klingen sollte.

»Ähm...hallo.« Ich räuspere mich ein wenig überrascht und verfluche mich im selben Moment dafür, dass ich mir vorher keine Rede zurecht gelegt habe und jetzt am herum stottern bin. Freies Sprechen ist nicht gerade meine Stärke und aus irgendeinem Grund werde ich in solchen Augenblicken immer schnell nervös. Verflucht. »M-mein...mein Name ist Rebecca Wattler. Also, äh, keine Ahnung, ob Ihnen mein Name jetzt was sagt oder- Aua! Oh, Scheiße!« Ich stolpere über eine der Stufen und reiße mich zusammen, um nicht dass ganze Haus zusammen zu schreien, als mein Zeh zu pochen beginnt. Der leise Schmerz durchzuckt mein Bein. Ich presse tapfer die Lippen aufeinander und lasse den Schmerz zu.

Erst nach kurzem Auf- und Abhüpfen auf der Stelle wird mir klar, dass ich immer noch das Handy in der Hand halte. Ich hebe es schnell wieder an mein Ohr. »Tut mir leid. Ich...ich...also... Mein Vater hat mir Ihre Nummer gegeben, damit ich mich für den Babysitter-Job melde...äh, hallo?«

»Keine Ahnung, wer das ist. Irgendein seltsames Mädchen, das dich sprechen will«, höre ich den Mann an der anderen Leitung sagen und erst dann wird mir bewusst, dass ich wohl mit der falschen Person gesprochen habe. Oh Gott. Mir wird plötzlich ganz heiß. Das fängt ja schon super an mit dem Job. Kann es noch peinlicher werden?

»Hallo?«

Ich seufze leise. Komm, Becca, du kannst das. Sag einfach nur deinen Namen. Wer weiß, vielleicht weiß er ja schon so, wer du bist.

»Hallo, ich bin Rebecca. Mein Vater, Stefan Wattler, ist ein Arbeitskollege von Ihnen und...«

»Rebecca! Ich darf dich doch duzen oder? Mein Name ist Alessio. Wie schön, dass du anrufst«, höre ich nun eine deutlich ältere Stimme am anderen Ende des Hörers rufen. Ich weiß nicht woran es liegt, aber mit einem Mal hebt sich meine Laune ein wenig. Der Mann am Telefon klingt unglaublich freundlich und zuvorkommend. Vielleicht wird der Job ja doch nicht so schlimm, wie ich erwartet habe.

»Hallo«, sage ich erneut und quetsche mein Handy zwischen Schulter und Ohr, während ich die letzten Stufen zu meinem Zimmer nach oben renne und die Tür hinter mir zuschlage. »Tut mir leid, dass ich erst so spät anrufe, aber ich war bis eben in der Schule.«

»Das ist überhaupt kein Problem. Ich war sowieso noch in der Firma. Ich bin praktisch gerade erst durch die Haustür gekommen, als mein Sohn mir das Telefon in die Hand gedrückt hat.« Er lacht und wächst mir von Sekunde zu Sekunde immer mehr ans Herz.

So schnell geht das also. Gerade eben wollte ich nicht einmal bei dieser Familie anrufen und jetzt kann ich es kaum noch erwarten, mit meinem Job zu beginnen. Naja, ganz so optimistisch bin ich jetzt auch nicht, aber immerhin geht es mir nicht mehr ganz so schlecht, wenn ich daran denke, dass ich bald anfangen muss, zu arbeiten.

»Soll ich mich noch bei Ihnen vorstellen kommen?«, frage ich.

Alessio lacht wieder. »Nein, nein. Das musst du nicht. Theoretisch gesehen, kenne ich dich ja schon fast. Dein Vater redet oft über dich.« Das klingt definitiv nicht gut. »Weißt du was? Du hast den Job. Wie wäre es, wenn du am Wochenende vorbei kommst, um Caleb kennen zu lernen? Er ist ein bisschen vorsichtig, was Menschen angeht, aber ich bin mir sicher, dass ihr euch verstehen werdet.«

Ein bisschen vorsichtig, was Menschen angeht? Was soll das denn bitte heißen? Ich verdränge diese Frage und lächle breit, als ich antworte:»Alles klar. Ich könnte Samstagabend vorbeikommen, wenn es Ihnen nicht zu spät wäre.«

»Gar kein Problem. Die Adresse werde ich dir bis dahin noch schicken.«

Er verabschiedet sich von mir und dann ist das Gespräch auch schon beendet. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht lasse ich mich zurück aufs Bett fallen. Babysitten, ha! Das ist leicht verdientes Geld.

Ich bete nur noch, dass der kleine Caleb ein netter Junge ist, denn dann werde ich diesen Job mit Links bewältigen.

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