Hexagramm - Vogelfrei

By Aquamarin2

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Dreizehn Familien, verbunden durch längst vergessene Mächte. Dreizehn Familien, die schon längst vergessen ha... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Epilog
Infos

Kapitel 24

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By Aquamarin2

Sirius P.o.V.:
Hin und Her. Und wieder hin und her. Ich rannte kontinuierlich immer weiter. Der Vollmond war seit einer halben Stunde verschwunden. Remus schlief wahrscheinlich schon im Krankenflügel und auch die anderen aus meinem Zimmer wollten nur zu gerne schlafen, doch mein herum Gerenne hielt sie wach.
„Sirius. Können wir nicht darüber nachdenken, wenn wir ausgeschlafen haben?" James drehte sich genervt in seinem Bett herum, sodass er mich böse anfunkeln konnte.
„Ich kann aber nicht schlafen! Sie waren im Wald! Er hätte sie zerfleischen können, sie sogar zerfleischen müssen, aber das hat er nicht!"
„Wenn du so weiter machst, weckst du noch Frank."
„Das ist mir gerade egal! Wie könnt ihr so ruhig schlafen? Sie hätten tot sein können! Tot!"
„Sind sie aber nicht!"
„Und ich will wissen warum!"
„Dann geh sie fragen."
„Und wie soll ich sie bitte fragen? Hey, Carolin. Ich weiß, dass du letzte Nacht draußen warst und mit einem Werwolf gekuschelt hast. Wie hast du das gemacht?"
„Ein bisschen unauffälliger, wäre schon gut. Ansonsten verrätst du noch Remus."
„Ich glaube kaum, dass es Carolin oder Marlene etwas ausmachen würde, wenn sie es wüssten."
„Sie würden es, aber Mary erzählen."
„Die ein Recht darauf hat es zu erfahren."
„Wenn Remus dazu bereit ist. Lass die beiden doch erst einmal ihre Beziehung richtig in Gang bringen, bevor du so ein Geheimnis zwischen sie wirfst."
„Das würde sie eher näher zusammenbringen. Es würde nämlich beweisen, dass Remus Mary vertraut."
„Und du bist der Beziehungsexperte?"
„Ich habe die meiste Erfahrung mit Mädchen. Das kann niemand bestreiten."
„Du weißt, wie du sie für eine Nacht bekommst. Wie du sie länger halten kannst, ist ein Rätsel für dich."
„Hey, ich habe immer Probleme, sie wieder loszuwerden." James seufzte genervt.
„Von mir aus. Aber jetzt geh ins Bett." Grummelnd ließ ich mich in mein Bett fallen.
„Meinst du die beiden schlafen jetzt auch?"
„Sie waren die ganze Nacht unterwegs und es ist Samstag. Ich verwette meine ganzen Ersparnisse darauf, dass sie schlafen."
„Dann fühle ich ihnen nach einem Nickerchen auf den Zahn."
„Danke, Merlin. Danke."
„Halt die Klappe, James."
„Sagte der Junge, der nicht Ruhe geben wollte." Ich verdrehte die Augen, was der andere Gryffindor nicht sehen konnte, da meine Vorhänge am Bett zugezogen waren, bevor ich mich in meine Kissen kuschelte und einschlief.

Immer noch verschlafen, trottete ich die Treppe herunter. Die paar Stunden Schlaf waren auf jeden Fall zu wenig, aber wenn wir nicht beim Mittagessen auftauchten, würden die Leute nur Verdacht schöpften. Es war schon ziemlich merkwürdig, wenn wir dauernd nach Vollmond bis vier oder so schliefen. Ich ließ mein Blick über den Gryffindortisch gleiten. Ich brauchte nicht lange um Carolin und Marlene bei den anderen Mädchen zu finden. Müde ließ ich mich neben die Brünette auf die Bank fallen.
„Du siehst so aus, als müsstest du noch mal ins Bett."
„Habe wenig und schlecht geschlafen."
„Wart wohl gestern noch lange mit Jungssachen beschäftigt gewesen, was?" Marlene sah mich neugierig an.
„Ja. Was habt ihr gestern noch gemacht?" Ich sah die beiden Freundinnen an.
„Mädchensachen", kam es von Marlene. Ach so, mit einem Werwolf zu kuscheln waren also Mädchensachen. Klar machte auch jedes Mädchen. Lily und Mary waren auch jede Vollmondnacht bei Remus, um mit ihm Stöckchen holen zu spielen!
„Wann wart ihr denn im Bett? Frank hat erzählt, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass ihr wiedergekommen seid", fragte ich.
„Ach hat er das?" Carolin sah zu Frank, der zwischen Dorcas und Alice sah und sich den neusten Klatsch und Tratsch anhören durfte.
„Ja, das hat er."
„Es war wohl schon ziemlich spät."
„Und trotzdem so wach?"
„Soll das ein Verhör werden? Sirius, du nimmst deine Aufgabe als Carolins Aufpasser ein bisschen zu ernst", kam es genervt von Marlene.
„Ich habe nun einmal Samuel versprochen auf euch aufzupassen, auch wenn ich nicht verstehe, warum ich auf dich aufpassen soll, McKinnon."
„Das müssen nur Carolin, Samuel und ich verstehen. Du musst es einfach machen."
„Ich mache allerdings nicht einfach Sachen. Ich würde gerne wissen, warum ich für dich mein Leben riskieren soll."
„Weil mich Carolin und Samuel furchtbar lieb haben und sie lieber mich als dich lebend wollen." Ihre Worte versetzten mir einen kleinen Stich, doch ich ignorierte es.
„Das stimmt doch gar nicht! Carolin, wen hast du von uns lieber?" Die Brünette sah uns entsetzt an.
„Warum stellt ihr mir fragen, auf die ihr keine Antwort wollt?"
„Wenn wir keine Antwort wollen würden, würden wir nicht fragen." Die Gefragte sah hilfesuchend zu den anderen.
„Jetzt kommt die dreckige Wahrheit heraus!", kicherte Alice sichtlich amüsiert. Das Lästermaul hatte, genauso wie ihre beiden Gesprächspartner und unsere anderen Freunde, ihre Aufmerksamkeit auf uns gelenkt. Der Blick der Gryffindor glitt zu Mary und Lily in der Hoffnung irgendeinen Hinweis zu bekommen, wie sie mit der Situation umzugehen hat.
„Wisst ihr, wie gemein es von euch ist so etwas zu fragen? Sie kann doch nur einen von euch kränken und wenn sie sagt, dass sie euch gleich lieb hat, dann streitet ihr weiter", sprang Lily für sie ein. Carolin sah die Rothaarige dankbar an, die ihr freundlich zulächelte. Danach bekamen Marlene und ich einen mahnenden Blick von der Vertrauensschülerin. Ok, ja, diese Frage war wirklich fies gewesen. Das war genauso, als würde sie mich fragen, ob ich sie oder James lieber hätte.
„Tut uns leid. Wir sollten dich nicht mit da rein ziehen", meinte Marlene schuldbewusst. Ich nickte zustimmend.
„Ihr solltet euch gar nicht streiten."
„Also gar nicht mehr reden?" Ich bekam von Carolin einen Tritt gegen mein Schienbein.
„Sirius! Versuch, dich mit Marlene zu vertragen!"
„Natürlich Madame." Ich salutierte, was ihr ein amüsiertes Lächeln ins Gesicht zauberte, während sie demonstrativ die Augen verdrehte.

„Guten Morgen, Moony", rief ich, als James, Peter und ich in den Krankenflügel kamen, wo wir unseren neuerdings ziemlich zahmen Werwolf besuchen wollten.
„Eher Nachmittag." Der Junge legte ein Lesezeichen ins Buch und tat es danach auf sein Nachtisch.
„Ich dachte schon, ihr kommt nicht mehr."
„Das würden wir doch nie wagen?"
„Wie war es letzte Nacht?"
„Ziemlich einfach. Du warst ein liebes braves Schoßwölfchen." Er sah uns misstrauisch an.
„Ihr betont das komisch."
„Es war auch komisch."
„Inwiefern?"
„Carolin und Marlene waren draußen im Wald."
„Es geht ihnen doch gut, oder?" Er war so weiß wie das Bettlaken geworden.
„Sie sehen sehr gesund und glücklich aus."
„Haben sie mich wieder gesehen."
„Sie haben wieder eine Kuschelstunde mit dir abgehalten Remus."
„Und ich wollte sie wieder nicht töten?"
„Nein, du hast lieber auf Marlenes Schoß ein Nickerchen gehalten."
„Das ist nicht möglich."
„Dachten wir auch, aber sie haben es zwei Mal getan! Sie haben dich schon zwei Mal beruhigt! Zwei Mal, Remus!"
„Leute, wenn es eine Möglichkeit gäbe mich zu zähmen, hätte ich sie schon längst ergriffen, aber es gibt sie nicht! Ok? Es gibt keine! Einen Werwolf an Vollmond zu zähmen ist unmöglich! Ihr als Tier beruhigt mich vielleicht ein wenig, aber ich bleibe gefährlich. Ich meine, wie oft –"
„Keinen Herzinfarkt bekommen, Moony", rief James.
„Beruhige dich", versuchte ich es.
„Ich soll mich beruhigen? Da laufen zwei Mädchen herum, die mich als Werwolf kontrollieren können – wenn ihr nicht gegen einen Baum geflogen seid oder jetzt vollkommen durchgeknallt seid."
„Wir sagen die Wahrheit. Glaube uns Remus."
„Sirius war so baff, dass er nicht einmal richtig mitbekam, dass Carolin sich in ihn verliebt hat." Ich spürte, wie ich knall rot anlief.
„Sie ist nicht in mich – wir sind nur Freunde", stammelte ich total überfordert vor mich hin. Meine drei Freunde fingen an, laut loszulachen.
„Sie liebt den Hund, Sirius. Hätte er nicht den ganzen Abend einen schlafenden Werwolf wütend beobachtet, hätte er es mitbekommen. Sie konnte gar nicht mehr die Finger aus seinem Fell lassen und Bubble hatte ihn auch sofort lieb."
„Konnte sie die Pfoten nicht von ihm lassen? Sirius, nicht dass es noch einen Kampf um dich gibt!" Das wurde mir langsam zu viel. Carolin und ich waren nur Freunde. Sehr gute Freunde, ja, aber kein Paar! Natürlich sah sie echt gut aus, ich mochte es, dass sie immer da war, wenn ich sie brauchte, aber das eben als meine beste Freundin!
„Hört auf damit! Carolin mag einfach Tiere! So ist sie halt! Keine Beziehung, klar? Nur Freundschaft!"
„Warum läufst du dann ganz rot an?"
„Weil ihr doof seid! Ich will keine Beziehung. Wir sind Freunde und das ist gut, denn Freundschaft fahre ich meistens nicht gegen die Wand."
„Ich dachte, du bist der Frauenversteher!" James zwinkerte mir frech zu.
„Sei einfach still. Darum geht es doch gar nicht!"
„Aber das ist auch ein interessantes Thema."
„Nein, ist es nicht. Das ist gar kein Thema." Manchmal konnten die Jungs echt blöd sein.
„Was ist kein Thema?" Mary stand in der Tür zum Krankenflügel.
„Carolin."
„Was ist denn mit Carolin?"
„Es ist gar nichts!", rief ich schnell. Zu schnell offensichtlich.
„Ach ja? Und was ist jetzt die Wahrheit?"
„Sirius glaubt, dass er ein Frauenversteher ist und dass er eine Beziehung mit Carolin gegen die Mauer fährt." Röte schlich sich wieder auf mein Gesicht.
„Das habe ich nie gesagt. Ich habe nur gemeint, dass ich froh bin, mit ihr befreundet zu sein, weil ich es gegen die Wand gefahren hätte, wenn wir eine Beziehung angefangen hätten."
„Eine Beziehung oder einen Flirt mit ihr?"
„Eine Beziehung!"
„Aber er hat sich darüber Gedanken gemacht, ob er seine zweite Beziehung mit ihr anfangen will." Verdammt, ja, das hatte ich.
„Ich habe vielleicht am Anfang mit dem Gedanken gespielt, aber es hat sich halt anders ergeben. Jetzt bin ich der Meinung, dass es besser wäre, wenn wir Freunde sind." Die anderen sahen sich vielsagend an.
„Was denn?"
„Weißt du Sirius. Wenn du einmal alt genug bist, dann reden wir noch einmal darüber." Was soll denn das heißen? Alt genug? Ich war der Älteste von allen hier.
„Ich bin älter als ihr."
„Wir reden über ein Gebiet, da haben dir ein paar Erstklässler etwas voraus." Wie bitte? Wo hatten mir Erstklässler etwas voraus?
„Sirius sei nicht böse, aber was die Liebe angeht und damit meine ich nicht, dass du einen Tag mit einem Mädchen herumknutschst, bist du echt ein Anfänger." Ich verschränkte wütend die Arme.
„Ach bin ich das?"
„Irgendwann verstehst du, was ich damit meine." James klopfte mir auf die Schulter. Ich sah hilfesuchend zu Peter, Remus und Mary, doch die nickten nur.
„Wo der Trottel da Recht hat, hat er recht", erklärte Mary.
„Falls es dich beruhigt. Du bist auf einer Wissensstufe mit Carolin."

Ich ignorierte James demonstrativ, der neben mir saß und an seinen Hausaufgaben arbeitete.
„Wie lange soll das noch so weiter gehen?" Ich starrte weiter auf mein Buch.
„Sirius, du benimmst dich wie ein trotziges Kleinkind."
„Ist doch mein Niveau." James seufzte leise.
„So haben wir das nicht gemeint. Wir meinten nur, dass du ziemlich ungeschickt bist, wenn es um deine Gefühle geht. Und das kannst du nicht leugnen."
„Ich weiß."
„Das bekommst du auch noch hin." Er klopfte mir auf die Schulter. Wir wandten uns wieder unseren Hausaufgaben zu.
„Und wie läuft es bei euch?" Carolin sah mir neugierig über die Schulter. Ich musste sofort grinsen.
„Hallo, Prinzessin." Ich legte meine Feder beiseite und drehte mich zu ihr um.
„Ihr seht immer noch voll fertig aus. Deine Augenringe sind so dick, dass sie dein hübsches Gesicht verschandeln, Stallbursche."
„Werde jetzt nicht frech." Ich zog sie auf mein Schoß. James fing deshalb an zu grinsen.
„Ich bin doch nie frech." Die Brünette schmollte, gespielt beleidigt.
„Doch das bist du."
„Du bist frech." Sie knuffte mir in die Seite.
„Hey, lass das! Ansonsten muss ich dich wieder im See versenken." Sie starrte mich entsetzt an.
„Soll ich erfrieren, oder was?" Sie verschränkte wütend die Arme.
„Ich rette dich dann, weshalb du dich unsterblich in mich verlieben wirst." Ich wackelte verführerisch mit den Augenbrauen, was ihr wieder ein Lachen entlockte.
„Ach Sirius, das bin ich doch schon lange. Du hast mein Herz mit deinen riesen Ego, deiner kindischen Art und deinen wirklichen verzweifelten Flirtversuchen im Sturm erobert!" Ich musste noch breiter grinsen, während ich das Gefühl hatte, dass die Schmetterlinge in meinem Bauch diesen zum Explodieren bringen wollten.
„Ich wusste doch, dass du mein bist."
„Aber natürlich. Zu wem sollte ich sonst gehören?" Mittlerweile war ihr Gesicht so nah an meinen, dass ich ihren Atem auf meinem Gesicht spüren konnte.
„Keine Ahnung. Echte Konkurrenz habe ich hier ja nicht." Carolin lächelte noch breiter. Ihr Gesicht kam meinem noch ein Stückchen näher. Im nächsten Moment überbrückte sie auch noch die letzten paar Zentimeter und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich wusste nicht, ob ich enttäuscht oder erleichtert sein sollte. Ich schüttelte leicht den Kopf. Ich war natürlich erleichtert, dass es so geendet ist. Wir waren schließlich beste Freunde und als diese küsste man sich nicht. Und man stellte es sich auch nicht vor.
„Jetzt mach mal weiter Hausaufgaben. Ansonsten werdet ihr für immer und ewig in der Bibliothek bleiben müssen." Carolin löste sich von mir.
„Dann werde ich der Bibliotheksgeist sein."
„Und ich werde irgendwann meinen Abschluss machen, Hogwarts verlassen und du wirst für immer hierbleiben."
„Und durch die Bibliothek streifen auf der Suche nach dir, meine einzige wahre, große Liebe, die mich verlassen hat." Die Gryffindor auf meinen Schoß lachte auf.
„Klar doch, Stallbursche." Sie rutschte von meinem Schoß.
„Ich hole mir jetzt was zu lesen. Bis später." Sie verschwand zwischen den Regalen.
„Willst du irgendwann auch weiter machen oder ihr für immer hinterher starren?" James sah mich fragend von der Seite an. Ich wandte schnell meinen Blick ab.
„Ich denke nur nach."
„Und Carolin ist nur eine gute Freundin", meinte mein bester Freund sarkastisch.
„Genau gute Freunde."
„Ich wusste gar nicht, dass man Freunden hinterher starrt." Macht man ja eigentlich auch nicht, aber bei einer besten Freundin sah das ja vielleicht irgendwie anders aus, oder?
„Ich habe nicht...", versuchte ich mich weiter herauszureden.
„Schon gut, du hast nicht gestarrt. Ist klar." Der Gryffindor versuchte, mit viel Mühe ein Lachen zu verkneifen, was nicht ganz gelang. Ich verdrehte nur genervt die Augen. Warum meinten alle, dass Carolin und ich nicht nur befreundet waren? Ich meine, was sollten wir ansonsten sein? Ein Pärchen war doch einfach komplett lächerlich. Schließlich knutschten wir ja nicht mit einander herum oder Ähnliches.
„Du findest es noch irgendwann heraus." Ich sah zu James, der nicht einmal von seinen Hausaufgaben aufgesehen hatte.
„Was meinst du?"
„Was es heißt, eine richtige Beziehung zu haben."
„Und du hast davon eine Ahnung."
„Ich glaube mehr als du."
„Ich hatte schon einmal eine Beziehung, James. Anders als du."
„Und trotzdem bist du auf beiden Augen blind bei diesem Thema." Ich sah ihn fragend an.
„Wie gesagt. Das wirst du noch herausfinden." Seufzend wandte ich mich wieder meinen Hausaufgaben zu.

„Wir haben schon einmal alle diese Bücher durchgesehen, Remus", beschwerte ich mich. Der Werwolf verdrehte nur die Augen.
„Sirius, da habt ihr vielleicht nach etwas Falschem gesucht. Vielleicht ist es eine angeborene Fähigkeit oder man findet nur in der verbotenen Abteilung etwas über sie. Oder ihr habt ein Buch übersehen. Irgendetwas muss es doch darüber geben." Er zerwühlte sich nervös die Haare. James drückte Peter ein paar Bücher in die Hand, die er vorher getragen hatte, nur um dann Remus zu umarmen.
„Sie haben es weder verraten, noch wissen sie, wer es ist. Also beruhige dich. Sie haben bisher noch nichts gesagt, warum sollten sie es noch verraten?"
„Es geht nicht darum, verraten zu werden! Ich will nur wissen, was mich kontrollieren kann. Wenn Carolin und Marlene es können, können es wahrscheinlich noch andere und die wollen mich vielleicht nicht nur als Kuschelwölfchen."
„Das wird schon wieder. Na komm, wir suchen weiter." James stupste mich an, als Zeichen, dass ich weitermachen sollte. Genervt wandte ich mich wieder dem Regal zu. Wie viele Stunden hatten James, Peter und ich vor diesem Regal verbracht, um herauszufinden, wie wir Remus an Vollmond beistehen können? Ich durchforstete weiter die Abteilung. Bekämpfung von Werwölfen, erkennen von Werwölfen, aber kein Buch verriet, wie ich einen Werwolf zähmen konnte. Das lag wohl daran, dass es unmöglich war. Genervt zog ich das Buch heraus. Mythen rund um Werwölfe. Nein, auch nicht das Richtige. Schließlich war Carolin kein Mythos, sondern real.

Wir verbrachten fast drei Stunden damit, alle Bücher über Werwölfe durchzusehen. Ohne Erfolg. Hätte mich auch gewundert, wenn wir hier etwas gefunden hätten, was wir noch nicht wussten.
„Was machen wir jetzt? Hier steht nichts." Remus fuhr sich wieder verzweifelt durch die Haare.
„Vielleicht suchen wir ja an der falschen Stelle", schlug Peter vor. Wir sahen ihn fragend an.
„Es ist doch eine besondere Fähigkeit..." Er sah seine Füße an.
„Peter, du bist ein Genie! Auf zur nächsten Abteilung." Der Werwolf verschwand zwischen den Regalen. Wir folgten ihm. Bei der Abteilung über besondere Fähigkeiten hatte ich zumindest mehr Hoffnung, dass wir etwas finden würden. Schließlich hatten wir diese Abteilung noch nicht durchsucht.
„Wir sollten später vielleicht noch die verbotene Abteilung durchsuchen."
„Remus, geht es dir gut? Ich meine, du hast uns gerade darum gebeten, etwas Verbotenes zu tun." Ich sah Remus besorgt an.
„Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen."
„Dann lass uns Freitagnacht gehen." Ich lächelte den Jungen aufmunternd an.
„Das sind noch vier Tage." Remus sah mich unzufrieden an.
„Wir können auch heute Abend gehe, aber nur unter der Gefahr, dass wir zu wenig schlafen."
„Beschwert euch nicht. Ihr habt erst um elf Uhr Unterricht. Peter und ich müssen schon früher raus."
„Wenn ich nicht zum Joggen auftauche, macht sich Carolin sorgen. Also werde ich morgen früh aufstehen."
„Sie macht sich auch sorgen, wenn du Samstag nicht auftauchst."
„Da gehen wir aber immer später los. Also kann ich länger schlafen."
„Sie hat es bisher immer verstanden, wenn wir uns abends rausgeschlichen haben und du deshalb nicht gekommen bist."
„Ich will sie aber nicht versetzen. Außerdem fragt sie dann immer nach, was wir machen." Remus musste grinsen.
„Wir können auch ohne dich gehen, wenn dir das lieber ist."
„Ich rede mit ihr. Schließlich bin ich genauso neugierig wie ihr." Ich grinste meine Freunde an.

„Das war mein Fuß!", beschwerte ich mich leise.
„Tut mir leid", flüsterte Remus zurück.
„Peter, du solltest als Animagus vorgehen." Der rundliche Junge nickte kurz, bevor er sich verwandelte. Die kleine Ratte wuselte kurz um unsere Füße, bevor er in der Dunkelheit verschwand. Wir hörten die kleinen Rattenfüße neben uns auf dem Boden, doch ansonsten war alles still. Niemand anderes von uns machte auch nur ein Geräusch.

Wir kamen ohne Probleme in der Bibliothek an. Nicht einmal Mrs Noris lief uns über den Weg, obwohl diese Katze normalerweise einen sechstens Sinn hatte, wenn es darum ging, dass sich jemand draußen herumschlich. Zum Glück schien ihr sechster Sinn heute nicht zu funktionieren.
In der verbotenen Abteilung angekommen, machten wir uns auf der Stelle an die Arbeit. Wir teilten uns auf. James konzentrierte sich auf verbotene Magie, was ich für äußerst unlogisch hielt, da weder Marlene noch Carolin wie Todesser wirkten. Peter suchte nach Büchern über Werwölfe, die in dieser Abteilung ziemlich rar waren. Remus und ich durchsuchten wieder die Abteilung mit den besonderen Fähigkeiten. Während ich mich auf angeborene Fähigkeiten konzentrierte, übernahm Remus die erlernbaren.
„Das ist hoffnungslos." Der Werwolf stellte ein weiteres Buch zurück in das Regal.
„Vielleicht finden wir hier ja nichts, weil es eine unbekannte Fähigkeit ist."
„Und was machen wir dann?"
„Ich weiß es nicht." Stöhnend zog der andere Gryffindor wieder ein Buch aus dem Regal. Er sah sich kurz das Inhaltsverzeichnis an, bevor er es zurückstellte. Auch ich zog ein Buch heraus. Mythen über besondere Fähigkeiten. Nein, Carolin war auf jeden Fall real und kein Mythos. Ich schob das Buch wieder zurück. Ein leises Mauzen war von meinen Füßen aus zu hören. Ich sah herunter. Ein kleines Kätzchen sah mich an. Die blauen Augen glänzten glücklich.
„Bubblechen. Was machst du denn hier? Bist du Carolin davon gelaufen." Die kleine Katze kam auf meinen Arm gesprungen. Dort kuschelte sie sich ängstlich an mich.
„Alles in Ordnung mit dir?" Das Kätzchen sah mich an, als hätte ich einen Knall. Vom Eingang der verbotenen Abteilung hörte man ein Fauchen.
„Das ist Mrs. Norris!"
„Los, weg hier!" Wir sahen zu, dass wir zu James und Peter kamen, die ebenfalls schon Flichs Katze bemerkt hatten.
„Los unter den Tarnumhang." James holte seinen Umhang heraus. Peter verwandelte sich wieder, während wir uns unter den Umhang versteckten. Bubble mauzte wieder ängstlich.
„Du musst jetzt ganz leise sein, in Ordnung, Bubble?" Sie versteckte ihren Kopf unter meinen Arm, während wir die Luft anhielten.
„Ist hier wer Mrs Noris?" Der Hausmeister kam zu seiner Katze. Er leuchtete mit seiner Lampe umher.
„Wo ist er?" Die beiden kamen uns näher. Wir hielten die Luft an. Der gruselige Mann humpelte an uns vorbei. Die Katze allerdings blieb stehen und fauchte wütend.
„Was ist da?" Der Hausmeister kam wieder zu uns zurück. Ach du Scheiße. Gleich sind wir dran. Weiter hinten hörte man ein Buch zu Boden fallen.
„Jetzt haben wir ihn!" Der Hausmeister drehte sich um und humpelte davon. Ich atmete erleichtert auf. James gab ein Zeichen zum Gehen. Erleichtert machten wir uns davon.

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