Kapitel 28

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Auf dem Bild ist Saleema und das Video zeigt die Schulhymnen von Hogwarts und Ivermony. Ich liebe herausgeschnittene Szenen.

Lachend sah ich das Foto der Rumtreiber an. James und Sirius stritten sich um einen Osterhasen, während Remus versuchte sie zu beruhigen. Peter stand ziemlich überfordert daneben und schien nicht wirklich zu wissen, was er machen sollte.
„Worüber lachst du?" Samuel ließ sich neben mich fallen.
„Sirius hat mir geschrieben."
„Das war schon der fünfte Brief in den Ferien."
„Du hast mir täglich einen geschickt."
„Ich bin auch mit dir verwandt."
„Er auch. Du weißt doch, wir stammen alle von Adam und Eva ab."
„Seit wann glaubst du an die Bibel? Muss Artemis jetzt etwa mit jemand konkurrieren?"
„Nein, nicht wirklich."
„Dann hat sie ja Glück gehabt. Was schreibt er denn?"
„Er will nach Schottland."
„Schottland? Warum das denn?"
„Weil er es kann."
„Was macht er denn da?"
„Motorrad fahren."
„Deshalb nach Schottland?"
„Seine Eltern wollten nie nach Schottland. Alle angemessenen Zaubererfamilien leben in England. In Schottland gibt es wohl nur Blutsverräter, Halbblüter und Muggelstämmige. Er will also eigentlich nur dahin, weil seine Eltern nie dahin wollten."
„Er macht alles, wogegen seine Eltern sind, oder?"
„Nur wenn es mit den Potters klar geht."
„Solange er nicht auf dich abfärbt."
„Meine Eltern habe ich lieb, gegen die muss ich nicht rebellieren."
„Da sind sie wahrscheinlich froh drum. Ach und es gibt Abendessen." Ich legte mein Post beiseite.
„Super. Ich verhungere schon."

Im Zelt wurden wir schon sehnsüchtig erwartet.
„Wir haben Hunger!", jaulte Prim, als wir rein kamen. Sie sahen uns vorwurfsvoll an.
„Tut uns leid."
„Das hoffe ich doch! Wenn wir einen Schaden davon tragen, seid ihr schuld!", erklärte Paul.
„Ihr werdet deshalb nicht sterben."
„Woher weißt du das?"
„Ich habe Erfahrung mit Hunger. Ihr werdet nicht sofort tot umfallen nur, weil ihr zwei Minuten später esst."
„Vielleicht nicht sofort, aber in zehn Jahren sieht es vielleicht anders aus."
„Auch nicht in zehn Jahren."
„Sicher?"
„Absolut."
„Ich will es nicht weiter riskieren." Paul griff nach dem Essen. Damit waren die Gespräche vorerst beendet. Es entstand ein gefräßiges Schweigen, das nur von dem Geklapper des Bestecks unterbrochen wurde.
„Wir haben entschieden, wer mit nach Amerika darf." Sofort hatte Onkel Gordon die volle Aufmerksamkeit von uns.
„Es können leider nur acht mitfahren." Lautes Murren wurde breit.
„Leute, wir können nicht einfach alle wegfahren. Es tut uns leid. Wir fahren alle zur Hochzeit, versprochen."
„Wer darf denn mit zu den Scamanders?"
„Nur die, die keine Rollen haben. Die anderen brauchen wir leider hier."
„Das ist die Bürde eines Stars", meinte Prim und warf überheblich die Haare zurück. Elizabeth sah traurig zu Boden.
„Ich nerve solange David, bis er mir sagt, wann er heiratet, und dann halten wir dort die Woche frei." Ich stupste Elisabeth aufmunternd in die Seite.
„Versprochen?"
„Klar, doch." Sie lächelte mich dankbar an.

„Nein! Nein! Das auf gar keinen Fall! Zu fein! Nicht fein genug! Das könnte gehen." Marlene stand vor meinen Kleiderschrank und warf immer wieder Sachen heraus. Äußerst selten legte sie mal ein Kleidungsstück auf mein Bett. Ich wusste doch, ich hätte ihr nicht von der kleinen Feier bei den Scamanders erzählen sollen. Samuel, der mit Elaina und Bubble auf dem Bett saß, sah uns amüsiert zu. Die Zweijährige ignorierte die wildgewordene Blondine und spielte mit meiner Katze.
„Samuel, du brauchst gar nicht so zu grinsen. Deinen Kleiderschrank werde ich mir auch noch vorknöpfen." Mein Großcousin wurde leicht rot.
„Das willst du nicht wirklich."
„Selbstverständlich will ich das. Ich bin hier in meinem Element! Ich habe Lorraine was rausgesucht. Jetzt helfe ich Carolin und danach sind Elaina und du dran."
„Ähm – also – ich – na ja, ich habe was zu tun." Der Neunzehnjährige sprang auf und rannte aus dem Wohnwagen. Das Mädchen auf dem Bett sah ihm verwirrt nach.
„Samuel verrückt?", fragte Elaina verwirrt.
„Ein bisschen ja."
„Weißt du, was er machen will?" Marlene wandte sich von meinem Kleiderschrank ab.
„Ich vermute aufräumen."
„Oh, extra für mich?"
„Ja, extra für dich."
„Das ist ja süß."
„Nein, das ist durchgeknallt."
„Wenn Sirius für dich aufräumen würde –"
„Dann hätte ich furchtbare Angst um ihn. Sirius und aufräumen? Das passt nicht."
„Du hast echt zu viel Zeit hier verbracht."
„Was soll das denn heißen?"
„Das soll heißen, dass du später eine wunderbare Mama wirst, aber du brauchst Hilfe um herauszufinden, wer in dich verliebt ist – oder in wen du verliebt bist. In dieser Hinsicht bist du ein Kleinkind." Elaina sah uns verständnislos an.
„Elaina, merke dir eine Sache. Wenn ein Junge wegen dir aufräumt, dann hat er dich wirklich gerne. Oh, das Kleid ist super! Anziehen, Carolin!" Marlene hielt mir ein schlichtes, hellblaues Sommerkleid hin. Der Schnitt war eigentlich unspektakulär bis auf, dass der Stoff an den Beinen hinten länger war als vorne. Am Bauch war ein dünner, brauner Gürtel. Brav zog ich das Kleid an.
„Kein schlechter Anfang. Mal sehen –" Sie hatte meine Schmuckschatulle in der Hand.
„Die Kette ist gut." Mir wurde eine goldene Kette gereicht. Vorne waren mehrere braune Steine angebracht worden. Meine Freundin reichte mir kurz darauf noch dazu passende Ohrringe und Armbänder.
„Na Elaina, wie findest du deine Großcousine?"
„Schön. Elaina auch. Ich auch." Sie sah mich bewundernd an.
„Jetzt nur noch eine Tasche und Sandalen, dann ist Carolin fertig und dann machen wir dich wunderschön, Elaina." Die Kleine strahlte glücklich. Marlene öffnete währenddessen das unterste Fach in meinen Schrank, indem ich meine Schuhe aufbewahrte.
„Du solltest wirklich darüber nachdenken, ob du nicht vielleicht noch ein paar Schuhe anschaffst."
„Meine reichen vollkommen." Sie sah verzweifelt meine Schuhsammlung an. Ein paar Sandalen, ein paar Winterstiefel, die fürs Tanzen, Laufschuhe, Sneakers und Flip Flops.
„Zumindest hast du welche die passen."
„Ansonsten zwingst du mir wieder deine auf."
„Das stimmt." Sie grinste mich an, bevor sie eine Handtasche herausholte.
„Jetzt bin ich zufrieden mit dir. Elaina, wollen wir dich jetzt hübsch machen?"
„Ja!" Sie sprang auf, weshalb Bubble fast vom Bett fiel. Ich hob das kleine Mädchen vom Bett. Sie trapste sofort zu Marlene, um mit ihr den Kleiderschrank zu durchwühlen. Ich zog mir schnell meine normalen Sachen an und legte die von Marlene bestimmte Kleidung zur Seite, damit ich sie nicht morgen noch einmal zusammen suchen musste.

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