Kapitel 14

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Auf dem Bild ist Artemis. 


Wir kamen schlitternd vor dem Porträt der fetten Dame zum Stehen, während Lily das Passwort japste.
„Unentschieden, also?" Die fette Dame dachte gar nicht daran, uns reinzulassen.
„Ja, ja. Jetzt klappen Sie beiseite, wir verhungern!", rief Marlene ungeduldig. Die Dame schüttelte entrüstet den Kopf, klappte aber trotzdem beiseite. Halb verhungert stürmten wir den Gemeinschaftsraum. In einer Ecke saßen unsere Freunde. Auf dem Tisch vor ihnen stand ein Teller voll mit Sandwiches.
„Wer ist noch über?", fragte James, wurde aber voll ignoriert, weil wir drei Mädchen uns viel lieber auf den Teller stürzten. Ich ergatterte ein Sandwich mit Mayonnaise, Käse, Gurken, Salat und Paprika. Zufrieden ließ ich mich aufs Sofa neben Peter fallen. Dann wandte ich mich an James.
„Das Essen hat die Schlacht gewonnen. Marlene und ich waren als Letztes über und haben uns geopfert, damit wir essen können." Der Schwarzhaarige reagierte allerdings nicht. Ich vermutete, dass er mir auch nicht zugehört hatte, da Lily sich auf James Sofa breitgemacht hatte. Ihre Füße lagen auf seinem Schoß und sie war viel zu sehr mit ihrem Essen beschäftigt, als dass sie bemerken würde, wer ihre neue Fußablage war. Marlene saß auf einem Sessel, ihre Füße baumelten über der Lehne.
Bubble kam, immer noch als Tiger, auf das Sofa geklettert. Zufrieden kuschelte sie sich an mich und sah mir beim Essen zu. Mit einem unnötigen Wink meines Zauberstabs und meiner Nymphenmagie verwandelte ich sie wieder in eine Katze.

Das Porträt schwang ein weiteres Mal beiseite und Sirius kam mit Professor McGonagall in den Raum. Der Junge kam zu uns. Er schnappte sich ebenfalls ein Sandwich, setzte mir meine Katze auf den Schoß und ließ sich dann zwischen mich und Peter fallen.
„Ihr hättet ruhig warten können."
„Du hättest schneller laufen können", erwiderte ich zwischen zwei Bissen.
„Könnte ich einmal ihre Aufmerksamkeit haben?", ließ die Professorin die Gespräche verstummen.
„Danke. Also das Duell ist vorbei und das Ergebnis steht fest. Es ist unentschieden ausgegangen." Ein paar sahen neugierig zu uns rüber. Ich ignorierte die Blicke und nahm mir lieber ein zweites Sandwich.

Erst nachdem ich auch mein zweites Sandwich ganz verdrückt hatte, war mein Hunger gestillt. Satt und zufrieden kuschelte ich mich aufs Sofa. Langsam spürte man doch die Anstrengung des Tages. Ich lehnte meinen Kopf gegen Sirius Schulter und begann eher im Halbschlaf Bubble zu kraulen.
„Ähm, Mary?" Ich sah zu Remus und dem angesprochenen Mädchen, die auf einem anderen Sofa saßen. Die Braunhaarige hatte beide Arme um Remus gelegt und sich an seine Schulter gekuschelt. Ihre Augen hatte sie geschlossen und da sie nicht auf den rot angelaufenen Junge reagierte, schlief sie wohl. Der Vernarbte sah etwas überfordert auf das schlafende Mädchen. Sirius zauberte eine Decke her und warf damit seinen Freund ab.
„Damit sie nicht friert", meinte der Frauenheld breit grinsend.
„Danke?" Mary wurde zugedeckt.
„Dorcas, vielleicht hatte das Kissen doch nicht recht damit, dass Remus der Richtige für dich ist. Mary und er wären ein viel besseres Paar", erklärte Alice. Der braunhaarige Junge wurde noch ein Stück röter.
„Aha! Was sehe ich da? Er wird rot, also mag er Mary!" Dorcas sah triumphierend in die Runde.
„Leute! Jetzt regt euch ab! Selbst wenn Remus in Mary verknallt ist, geht es euch nichts an!", ging Lily dazwischen.
„Jetzt komm schon Lils! Die beiden muss man doch verkuppeln!" Alice schien sich mal wieder Remus Hochzeit auszumalen.
„Darf ich selber entscheiden, mit wem ich zusammen sein will?", fragte der vernarbte Junge schüchtern.
„Abgelehnt!", riefen Dorcas und Alice gleichzeitig.
„Wen könnten wir denn noch verkuppeln – also Mary und Remus ist klar, wir könnten Marlene und Sirius wieder zusammenbringen oder Lily davon überzeugen James eine Chance zu geben", überlegte Dorcas.
„Nicht in diesem Leben", grummelte Lily, während James von der Idee begeistert war. Marlene und Sirius sahen sich kurz an, verzogen dann das Gesicht und riefen gleichzeitig: „Nicht nochmal in diesen Leben."
„Ihr seid so langweilig!"
„Ich bin nicht langweilig! Marlene vielleicht, aber ich nicht!" Sirius verschränkte trotzig die Arme.
„Ihr seid beide nicht langweilig." Der Schwarzhaarige grinste breit.
„Habt ihr das gehört?" Mein Freund legte einen Arm um mich.
„Carolin sagt, ich bin nicht langweilig und sie hat bei sowas immer Recht."
„Zumindest wenn es dir passt, nicht wahr Stallbursche?"
„Muss ich darauf antworten?" Wir mussten alle lachen.

Hexagramm - VogelfreiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt