Hexagramm - Vogelfrei

By Aquamarin2

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Dreizehn Familien, verbunden durch längst vergessene Mächte. Dreizehn Familien, die schon längst vergessen ha... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Epilog
Infos

Prolog

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By Aquamarin2

Das hier ist meine erste FF. Ich freue mich über jeden Kommentar und über Verbesserungsvorschläge. Gefundene Rechtschreib- und Grammatikfehler dürft ihr mir sehr gerne mitteilen, dann kann ich sie verbessern. Auf dem Bild ist meine Hauptperson Carolin mit ihren Großcousin Samuel, wen es interessiert.


Durch den Applaus um uns herum konnte man einfach kein Wort mehr verstehen. Ich sah zu meinem Großcousin Samuel herüber, der neben mir stand. Er grinste mich breit an, während ihm ein paar Schweißperlen über die Stirn liefen. Seine dunkelbraunen Haare waren am Ansatz ganz nass. Bevor wir es uns auf dem Sofa gemütlich machen konnten, würde er definitiv einmal unter die Dusche müssen, genauso wie ich wohl auch.
Langsam ebbte der Applaus wieder ab, doch das Hochgefühl blieb. Es war erneut eine gelungene Vorstellung gewesen. Der Vorhang ging zu. Das übliche Chaos fing an. Prim und Patricia versuchten möglichst schnell, aus ihren Kleidern heraus zu kommen, obwohl sie meiner Meinung nach in ihnen putzig aussahen. Die Erwachsenen waren mit unseren Einhörnern und Pferden beschäftigt. Ein orangener Fellball kam auf mich zugeflogen. Im nächsten Moment saß meine zwei Monate alte Katze Bubble auf meinen Arm. Meine Großmutter kam hinterher.
„Bubble, du verteilst Haare auf dem Kostüm. Komm sofort von Carolins Arm!", rief sie. Ich setzte die kleine, rotgetigerte  Katze auf den Boden. Sie sprang zwischen den anderen herum, mauzte und holte sich überall ihre Streicheleinheiten ab.
„Unser Baby fliegt aus", seufzte Samuel, welcher dem Kätzchen beim Herumspringen zu sah.
„Du hörst dich an wie mein Vater, als du den Motorradführerschein gemacht hast und ich bei dir mitfahren wollte und nicht mehr bei ihm im Auto."
„Jetzt kann ich ihn sehr gut verstehen." Ich schüttelte belustigt den Kopf. Der Achtzehnjährige hörte sich gerade an, als wäre er mindestens zwanzig Jahre älter.
„Carolin! Samuel! Kümmert euch bitte um Diabolo und Luna!", rief meine Großtante Mathilda von irgendwo her. Ich zog meinen Großcousin zu den beiden strahlendweißen Einhörnern. Jean, meine Cousine, hatte die Zügel in der Hand und bestach sie mit Äpfeln, damit sie stehen blieben. Bei Luna klappte es auch sehr gut, Diabolo wollte allerdings den Beutel mit Bestechungsäpfeln klauen, anstatt sich nur mit einem zu begnügen.
„Gib her, Kleine." Ich nahm ihr Luna ab, während Samuel, Diabolo von der Zehnjährigen übergeben bekam. Elaina kam auf uns zugelaufen.
„Reiten", meinte die Zweijährige. Sie sah uns mit großen, blauen Augen an.
„Du kannst noch nicht alleine reiten. Später reite ich mit dir", versuchte ich meine Großcousine von ihrer Idee abzubringen.
„Jetzt", quengelte sie. Jean hob das kleine Mädchen hoch.
„Ich reite mit dir." Die Blondine stupste Elainas Nase an. Ich seufzte und drückte Samuel die Zügel in die Hand. Jean zog sich problemlos auf Luna hoch. Sobald sie sicher saß, hob ich Elaina hoch, damit sie sich vor die Blondine setzen konnte.
„Elaina! Wo bist du schon wieder hingelaufen", rief Mathilda durch das Zelt. Ich sah mich suchend nach der Mutter der Zweijährigen um. Bei dem ganzen Chaos hier konnte ich sie allerdings nicht sehen.
„Sie ist bei uns. Wir nehmen sie", schrie mein Großcousin durch den Raum.
„Chaos pur", meinte ich grinsend.
„Nein, unsere Familie." Samuel legte mir einen Arm um die Schulter, ich ihm meinen um die Hüfte. Mit den Pferden und den beiden Mädchen, gingen wir in Richtung Ausgang. Sobald Bubble bemerkte, dass wir beide jetzt den Raum verlassen wollten, rannte die kleine Katze uns hinterher. Mit einem Satz saß sie stolz auf Diabolos Rücken.

Draußen liefen ein paar Zuschauer herum, vor allem welche mit kleineren Kindern, die sich nochmal die Pferde aus der Nähe ansehen oder ein Autogramm wollten. Als Hauptdarsteller wurden Samuel und ich besonders oft aufgehalten. Die beiden Pferde im Schlepptau halfen nicht dabei, schneller voranzukommen.
Ich unterschrieb geduldig auf irgendwelchen Armen oder sonst wo, lächelte freundlich, ließ die Kinder die beiden Einhörner streicheln und machte Smalltalk. Ich verstand zwar nicht, warum man von irgendeinem Darsteller unbedingt den Namen auf dem Arm stehen haben wollte, vor allem wenn dieser nicht einmal berühmt war, aber wenn es die Leute glücklich machte, von mir aus.

An der Weide angekommen befreiten wir die beiden Einhörner von ihrem Zaumzeug und den Haarbändern, die wir für die Vorstellung in die Mähnen geflochten hatten. Danach striegelten wir noch die beiden Tiere, wobei Elaina unbedingt helfen wollte. Zum Glück waren die Einhörner und Pferde an kleine Kinder gewöhnt, sodass es ihnen nichts ausmachte, als meine Großcousine zwischen ihren Beinen herlief und diese striegelte. Jean half ebenfalls mit, allerdings war sie wirklich hilfreich und stand nicht im Weg.

Als die Pferde fertig versorgt waren, gingen wir vier zurück hinters Zelt. Dort hatte sich schon der Rest meiner Familie schon eingefunden, was mal wieder zum üblichen Chaos geführt hatte. Eigentlich keine Überraschung bei über dreißig Leuten, vor allen wenn zwölf von ihnen elf Jahre alt oder noch jünger waren. Viele von den Jüngeren waren mit Toben beschäftigt, die Erwachsenen standen oder saßen zusammen und redeten über Gott und die Welt.
Der Tisch war schon vollgestellt mit allen möglichen Leckereien. Ich ließ mich auf den freien Stuhl neben meine Mutter fallen. Diese schob mir sofort ein Glas mit Wasser herüber. Dankbar nahm ich es entgegen.
„Kinder, kommt ihr, es gibt Abendessen!", rief meine Mutter den Spielenden zu.
„Endlich!", rief Patrick. Er rannte auf dem Weg zum Tisch fast Bubble um, welche empört mauzte.
„Pass auf mein kleines Bubblechen auf, kleiner Bruder!", rief Samuel dem Jungen zu.

Nach dem Essen wurde ich von meiner Mutter zum Abwaschen abkommandiert. Mit ihr stand ich an einem Spülbecken in einem der Wohnwagen und trocknete das Geschirr ab. Da die Wohnanhänger magisch vergrößert waren, hatten wir genug Platz, damit man sich in ihnen bewegen konnte. Auch ein Tisch passte hier herein, an dem wir im Winter mir allen zusammen Essen konnten. Ich fragte mich, wie Muggel ohne Vergrößerung in ihnen leben wollten. Da ist es doch furchtbar eng drin!
Mum und ich arbeiteten schweigend. Eigentlich nicht ungewöhnlich für uns beide. Gerade abends wenn wir müde waren, schwiegen wir uns oft an, doch jetzt gerade fühlte es sich komisch an. Es war nicht das übliche „zu müde zum Reden"-Schweigen, sondern es war irgendwie anders.
„Du wirst ab September nach Hogwarts gehen", brach Mum das Schweigen. Mir fiel fast der Teller aus der Hand, welchen ich gerade festhielt.
„Ich werde was?", rief ich aufgebracht. Das konnte ja wohl nur ein schlechter Scherz sein.
„Du gehst nach Hogwarts."
„Nein! Werde ich nicht! Warum auch? In zwei Jahren bin ich eh fertig und ihr könnt mich weiter hier unterrichten. Hat mit Samuel doch auch geklappt!" Ich widersprach meiner Mutter nicht oft, was daran lag, dass es dafür meistens keinen Grund gab, aber in diesem Fall würde ich nicht einfach tun, was meine Eltern wollten.
„Du wirst gehen. Ende der Diskussion."
„Werde ich nicht!" Ich stellte den Teller ins Regal, wobei es bedrohlich klirrte.
„Du bist schon angemeldet."
„Ihr habt das ohne mich beschlossen?" Ich sah ungläubig mit verschränkten Armen zu meiner Mutter herüber. Seit wann beschlossen meine Eltern etwas, ohne dass ich gefragt wurde? Normalerweise bezogen sie mich in ihre Entscheidungen mit ein. Gerade wenn es um mich und mein Leben ging, taten sie das immer. Doch die größte Entscheidung hatten sie einfach ganz ohne mich getroffen.
„Ja, haben wir."
„Also schiebt ihr mich einfach in ein Internat ab? Wie stellt ihr euch das denn vor mit dem Theaterstück und den ganzen anderen Sachen?"
„Wir werden nicht mehr Romeo und Julia aufführen und die Kleinen sind alt genug etwas mehr zu helfen." Also wurde ich mal eben ersetzt? Wütend schleuderte ich das Trockentuch in eine Ecke. Wenn ich so einfach zu ersetzen war, sollte doch bitte jemand anderes abtrocknen.
„Carolin, was soll das?"
„Wenn ihr mich nicht mehr braucht, kann ich auch gehen!"

Ich rannte aus dem Wohnwagen und knallte hinter mir die Tür zu. Ein paar aus der Familie, die noch immer hinter dem Zelt zusammensaßen, sahen mich verwundert an. Normalerweise gehörte ich nicht zu den Leuten, die hier irgendwelche Türen knallte. Höchstens mal aus Versehen, wenn ich in Eile war oder weil ich vergessen hatte, dass noch ein Fenster auf war und Durchzug entstanden war.
Lange blieb der verwunderte Gesichtsausdruck allerdings nicht auf ihren Gesichtern. Sie schienen alle schnell zu verstehen, was der Grund für die zugeschlagene Tür war. Jeder von ihnen hatte es gewusst und wahrscheinlich bei der Entscheidung mitgewirkt. Und nach dem schuldbewussten Gesichtsausdruck, der sich an dem Tisch ausgebreitet hatte, waren sie am Ende alle für meinen Hogwartsaufenthalt.

Wütend ging ich zur Koppel, wo unsere Tiere standen. Dort setzte ich mich auf den Zaun und sah ihnen beim Grasen zu. Ich wollte hier nicht weg und in ein blödes Internat. Ich wollte nicht von meiner Familie weg oder sesshaft werden. Ich liebte das Reisen, die Musicalvorstellungen, das Reiten und einfach meine Freiheit, die ich hier hatte. Ich wollte nichts davon aufgeben. In einem Internat gab es furchtbar viele Regeln. Man durfte nicht einfach für einen Tag in die Berge zum Klettern oder so was.
„Sie haben es dir gesagt, richtig?" Samuel zog sich neben mich auf den Zaun.
„Du wusstest davon?", fragte ich sauer. Mein Großcousin nickte traurig und ziemlich schuldbewusst.
„Ich habe versucht, dass sie mich mitlassen, aber sie haben nein gesagt."
„Du hast deine UTZ-Prüfung ja auch schon bestanden." Der ältere Junge grinste leicht.
„Es hat halt nicht alles Vorteile. Aber sieh es mal so, du bist allen da ein halbes Jahr voraus, kannst mit einem Einhorn angeben und einem superheißen Großcousin." Ich boxte Samuel gegen die Schulter.
„Blödmann." Meine Wut verebbte wieder etwas.
„Außerdem wollen sie dich nur in Sicherheit wissen." Ich sah ihn fragend an.
„Du weißt doch, dass deine Großmutter krank ist."
„Ja, klar, weiß ich das."
„Sie sind sich nicht sicher, dass sie wieder ganz gesund wird. Der Heiler, wo sie vor ein paar Tagen war, war sich auch nicht sicher. Er hielt es sogar für unwahrscheinlich." Ich musste schwer schlucken. Die Krankheit meiner Großmutter war mir natürlich nicht entgangen. Mir war auch klar gewesen, dass es ernst war. Die magischen Kräfte meiner Großmutter hatten angefangen, sich langsam auf mich zu übertragen. Doch ich war immer fest davon ausgegangen, sie würde wieder gesund werden. Dass die Kräfte bald wieder ganz meiner Großmutter gehören würden. Doch anscheinend würde ich sie viel schneller als mir lieb war ganz gehören.

„Nur nicht weinen. Wimperntusche bekommt man so schlecht aus dem Hemd. Sonst nimmt deine Großmutter mich mit ins Grab", befahl mir Samuel, welcher mich vorsichtig in seine Arme zog. Ich musste gegen meinen Willen lachen. Ich sollte eigentlich nicht darüber lachen, dass sie so krank war, aber dass Samuel Angst vor ihr war einfach so furchtbar lustig.
„Du bist manchmal so ein Blödmann."
„Immer wenn du einen Blödmann brauchst, der dich wieder aufmuntert."
„Vielleicht brauche ich manchmal einen ein bisschen."
„Oder auch ein bisschen mehr."
„Halt die Klappe, Samuel."
„Ich habe dich lieb, Carolin."
„Ich dich auch, Samuel."
Mein Großcousin ließ mich wieder los. Meine Wut war jetzt vollkommen verflogen. Meine Eltern hatten es nur gut gemeint und ich hatte mich so furchtbar aufgeregt. Ich sollte gleich nochmal zu ihnen gehen, um mich mit ihnen in Ruhe auszusprechen.

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