Immergrün *pausiert* #TeaAwar...

By immergruen0912

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*Lesen auf eigene Gefahr! Diese Geschichte habe ich mit 14 Jahren begonnen zu schreiben (das ist jetzt schon... More

Prolog
Kapitel 1 ~ Abschied
Kapitel 2 ~ Hoch über den Wolken
Kapitel 3 - Ankunft
Kapitel 4 - Geheimnisse
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 22
Kapitel 23 - Überfall der Schatten
Kapitel 24 - Ein Bad voller Gedanken
Kapitel 25 - von Schatten und Schlangen
Kapitel 26 - Mensch oder Elfe
Kapitel 27 - Wie man eine Blume zum blühen bringt
Kapitel 28 - Erinnerungen
Sorry & Danke
Kapitel 29 - Erste Hinweise
Kapitel 30 - Schatten der Vergangenheit
Kapitel 31 - Waffen für eine Prinzessin
Kapitel 32 - Hundert Schwerter für ein Leben
Kapitel 33 - Stadtbummel mit einem Elf

Kapitel 21

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By immergruen0912

Kaden ragte neben uns auf, sodass selbst Lord Talyn ein wenig zu ihm aufschauen musste, und fixierte ihn mit durchdringenden Blicken.

Kaden schien Talyn mit seinem kühlen Blick keine Wahl zu lassen. Dieser schaute Kaden verwirrt an und gab mich schließlich zähneknirschend frei.

>>Euer Hoheit.<<, sagte Talyn mit einer tiefen Verbeugung. >>Es war mir eine Ehre mit Euch tanzen zu dürfen. Wir werden uns bestimmt wiedersehen.<<, fügte er hinzu.

Doch ich hörte ihm kaum noch zu und brachte nur ein leichtes Nicken zustande, denn Kadens Gegenwart schien meinen Geist zu verlangsamen und ich erwischte mich dabei, wie ich ihn immer wieder anstarrte.

Mit einer weiteren Verbeugung verschwand Talyn in der Menge.

Kaden verbeugte sich. >>Euer Hoheit, darf ich Euch zum nächsten Tanz auffordern?<<, fragte Kaden mit kühler Stimme, doch seine Augen blitzten amüsiert.

Mein Kopf klärte sich wieder und ich verschränkte die Arme.

>>Warum sollte ich mit dir tanzen wollen? Du möchtest dich doch nur über mich lustig machen.<<, sagte ich skeptisch, doch eine Stimme in meinem Kopf schrie mich an ja zu sagen.

>>Ganz einfach: weil du keine Wahl hast. Ratsmitglied Veila und das Hofzeremoniell erwarten, dass du tanzt. Immerhin ist das eine Feier zu Ehren der wiedergekehrten Prinzessin und du möchtest doch dein Volk nicht enttäuschen. Und da unser feiner Lord Talyn nicht mehr da ist, bleibt dir keine andere Wahl, als mich zu nehmen.<<, sagte er mit einem selbstgefälligen Grinsen.

>>Und wie kommst du darauf, dass ich nicht noch andere potenzielle Tanzpartner habe?<<, fragte ich stur. Natürlich stünde ich ganz schön dumm dar, wenn Kaden jetzt doch nicht mehr mit mir tanzen würde. Aber es reizte mich einfach, ihn noch ein wenig auf die Folter zu spannen.

Wir standen immer noch still, während um uns herum die anderen Elfen tanzten.

Kadens Augen funkelten anerkennend. >>Ich sehe niemanden, der brennend darauf wartet, mit dir zu tanzen.<<, sagte er dreist und ich funkelte zurück. >>Du kannst natürlich auch selbst jemanden fragen, ob er mit dir tanzen möchte, aber das gehört sich nicht für eine Dame deines Standes.

Also Euer Hoheit, gewährt ihr einem armen Soldaten niedrigeren Standes diesen Tanz?<<, konterte er und hielt mir immer noch die Hand hin.

Ich verdrehte die Augen, doch mein Herz machte einen Hüpfer, als ich endlich meine Hand in seine legte. Kaden verzog leicht die Mundwinkel zu einem leisen Lächeln.

Wie zum Stichwort spielte das Orchester das nächste Lied und Kaden führte sanft die Hand an meine Hüfte. Ich sog scharf die Luft ein und sah zu ihm auf, in seine wunderschönen moosgrünen Augen. Ernst musterte er mich, doch dann erschien ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen und mein Herz schlug unruhig in meiner Brust. Wie ein Vogel, der darauf wartete, frei gelassen zu werden. Mit der anderen Hand hob er meinen Arm, der schlaff an meiner Seite hing und fuhr leicht mit der Hand an ihm entlang. Ich bekam eine Gänsehaut und musste mir einen Seufzer verkneifen. Gleichzeitig meldete sich mein Verstand zurück und ich ärgerte mich, dass mein Körper so auf Kaden reagierte. Schließlich legte er meine Hand auf seinem Oberarm und wir begannen mit dem Walzer.

Während seine Bewegungen sicher und voll atemberaubender Anmut waren, hing ich mit meinen Schritten ein paar Sekunden hinter her.

>>Du konzetrierst dich zu sehr. Schließe deine Augen und lausche der Musik. Lasse zu, dass sie dich voll und ganz einnimmt. Du musst sie tief in deinem Inneren spüren und dich von ihr leiten lassen, dann werden die Schritte von ganz allein kommen. Du kannst das, es liegt dir im Blut.<<, riet Kaden mir leise und ich sah ihn noch einmal tief in die Augen, bevor ich meine schloss.

Und tatsächlich, nachdem ich der Musik eine Weile richtig zugehört hatte, klappte es schon besser. Zwar waren meine Schritte manchmal noch ein wenig unbeholfen, doch ich stolperte nicht mehr umher.

Eine Weile glitten wir über die Tanzfläche und ich wurde immer besser. Irgendwann waren unsere Bewegungen im perfekten Einklang miteinander und wir schwebten so anmutig wie alle anderen durch den Saal. Man machte uns Platz, sobald wir vorbei kamen, denn Kaden wirbelte mich schwungvoll umher, sodass mein weit ausladenes Kleid breite Kreise um uns zog. Ich hörte viele staunende Ausrufe, angesichts meiner verbesserten Tanzkünste und das Kleid das bei jeder Drehung funkelte, doch all das merkte ich kaum, denn ich hatte nur Augen für Kaden. Dieser schaute mich mit seinem leichten Lächeln auf den Lippen an und trug mich von einem Lied ins Nächste.

Überdeutlich spürte ich seine Hand an meiner Hüfte und seine stählernden Muskeln seiner Oberarme unter meinen Fingern.

Darüber trug er eine grüne maßgeschneiderte Uniform, die seinem Körper perfekt angepasst war und seine breite Brust betonte. An seiner Hüfte hing ein schmaler ledernder Gürtel, an dem ein Zierdegen befestigt war. Der Degen sah durchaus scharf aus, aber in einem richtigen Kampf gegen ein breites Schwert würde es wohl nicht viel nützen. Zu der Uniform trug er braune kniehohe Stiefel und an seiner Brust funkelten ein paar Abzeichen, darunter ein herzförmiges Blatt aus Silber, das ich schon bei Alarion und anderen Elfen gesehen hatte. Thranon trug dasselbe in gold.

>>Was bedeutet dieses Abzeichen?<<, fragte ich ihn und tippte auf die Brosche. Mir fiel auf, dass wir schon länger kaum ein Wort gewechselt hatten.

>>Das stellt ein Blatt des Seelenbaumes dar. Ein Baum, der tief verborgen im Wald wächst und für uns Elfen von großer Bedeutung ist. Alle Wächter des Waldes tragen dieses Abzeichen, als Zeichen für unseren Willen unsere Welt und deren Bewohner vor alles Böse zu beschützen.<<, antwortete er und ließ plötzlich wachsam seinen Blick über die Gäste schweifen.

>>Und Thranon trägt dann wohl das goldene Blatt, weil er der General, oder so ist, nicht wahr?<<, erschloss ich mir selbst und Kaden nickte, sah mich jedoch immer noch nicht an. Ich suchte seinen Blick, doch er schien von irgendetwas abgelenkt zu sein.

Ich beobachtete, wie er die Augen zusammenkniff und irgendetwas hinter mir fixierte. Als wir eine halbe Drehung vollführten und ich in die Richtung schaute, in die Kaden eine Sekunde vorher geschaut hatte, konnte ich nichts Ungewöhnliches erkennen.

>>Warum bist du hier? Ich habe dich eben nicht gesehen und dann dachte ich, du kommst nicht.<<, fragte ich und versuchte seine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken.

Und es funktionierte, er schaute mir wieder in die Augen und seinen finsteres Gesicht machte einem schelmischen Grinsen breit. >>Ich konnte doch nicht zulassen, dass du dich mit deinem miserablen Tanzkünsten vor dem gesamten königlichen Hof blamierst.<<

>>Sehr witzig.<<, sagte ich und schaute ihn mit gespielter Ärgernis an.

>>Entschuldigung, aber bevor Ich da war und dich aus den Armen dieses hochwohlgeborenen Lords gerettet habe, warst du wirklich nicht gerade eine Ballerina unter den Tänzern.<<, sagte er und ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. >>Du bist auch ein wenig von dir selbst überzeugt, oder?<<, fragte ich rhetorisch und Kaden lächelte mich nur schief an.

>>Aber jetzt mal ernsthaft: Warum bist du hier?<<, fragte ich ernster.

>>Reicht es nicht, wenn ich sage, dass ich mit einer schönen Frau tanzen wollte?<<, sagte er mit rauer Stimme und musterte mich von oben bis unten. Sofort wurde mein Gesicht wieder heiß.

Als er mich nach der nächsten Drehung enger an sich zog, schnappte ich nach Luft. Mit seinem schiefen Lächeln auf den Lippen sah er mir ins Gesicht und strich mir eine herausgefallene Haarsträhne hinters Ohr. Dort wo seine Finger meine Haut berührten, fing mein Gesicht an zu glühen und zu kribbeln.

>>Nein, das reicht nicht.<<, hauchte ich leise und versuchte meinen letzten Rest Wiederstand zusammen zu kratzen, doch in Wahrheit hatte er die Mauern schon längst eingerissen und meine Verteidigung überwunden.

Er sah mich vielsagend an und zog mich noch ein Stückchen näher an sich heran. Obwohl es nicht zum Takt der Musik passte, wiegten wir uns langsamer.

Als die Musik anschwoll, führte Kaden mich in eine letzte Drehung und als sie schließlich verstummte, landete ich mit beiden Händen an seiner Brust.

Einen Moment lang atmeten wir einfach nur tief ein und aus. Kadens Augen strahlten. Unter meinen Fingern spürte ich seinen Herzschlag, der im Gleichklang mit meinem schlug.

Wenn ich zu ihm aufschaute, berührten sich fast unsere Nasenspitzen und ich brauchte mich nur ein wenig vorzubeugen, um ihn zu küssen.

Doch sosehr ich es auch wollte, ich kannte ihn kaum und die Angst, dass er meine Gefühle nicht erwiedern würde, war zu groß. Schweren Herzens riss ich mich von seinen engelsgleichen Anblick los und löste mich vorsichtig aus seinen Armen.

>>Ich habe Durst. Ich gehe mir etwas zu trinken holen. Vielen Dank für den Tanz.<<, sagte ich, ohne mir ein Lächeln verkneifen zu können. Ich knickste und ging schon davon, als Kaden mich einholte. >>Bitte Rya, lass mich dir etwas holen.<<, bat er mich und ich willigte ein. Arm in Arm durchquerten wir den Saal und als ich durch die Reihen der Elfen schritt, unterbrachen diese sofort ihren Tanz und verbeugten sich.

Konnte ich jetzt nirgendwo mehr hingehen, ohne dass mir jeder sofort die Füße küsste?

Kaden wollte mir schon gewöhnliches Wasser in ein dünnes Kristallglas einschenken, doch ich schüttelte den Kopf.

>>Ich brauche jetzt etwas Stärkeres.<<, sagte ich und nahm mir eine breite Flasche mit einer bräunlichen Flüssigkeit drin von einem der Tische, die extra am Rand des Saals aufgestellt worden waren. Ich zog mit einem leisen Plopp den Korken aus der Flasche und schnupperte daran.

Ich verzog das Gesicht. Was auch immer darin war, es roch scheußlich. Wie Nagellackentferner.

Kaden lehnte sich an den Tisch und musterte mich mit einem amüsierten Blitzen in den Augen.

>>Davon würde ich dir dringend abraten. Wir wollen doch nicht, dass ich dich wieder ins Bett tragen muss und du von meinen „echt wunderschönen Augen" schwärmst.<<, sagte er und musste sich offensichtlich das Lachen verkneifen.

Sofort schoss mir das Blut in den Kopf und ich musste peinlich berührt daran denken, wie ich nur einen kleinen Schluck von dieser merkwürdigen Flasche getrunken hatte und sofort sturzbetrunken gewesen war. Oh Boden, tu dich auf und verschling mich.

Ich drehte mich ein wenig von ihm weg, damit er mein Gesicht nicht sah und stellte die Flasche wieder auf den Tisch.

>>Ich hatte sowieso nicht vor, davon zu trinken.<<, sagte ich ein wenig bissig und schaute ihn wieder an. >>Aber sag mal, was ist das für ein Zeug?<<, fragte ich und deutete mit dem Kinn auf das Gebräu, das so unscheinbar dort auf den Tisch stand, es aber gewaltig hinter den Ohren hatte.

>>Das ist Teneldur.<<, sagte er nichtssagend, stieß sich vom Tisch ab und griff an mir vorbei um sich die Flasche zu nehmen. Ich hob fragend die Augenbrauen und er erwiederte: >>Teneldur bedeutet übersetzt so viel wie „schnelles Feuer", da er so schnell seine Wirkung entfaltet und brennt wie Feuer. Selbst ein gestandener Elf wie Thranon, wird nach fünf Schlucken völlig hemmungslos und tanzt Riverdance auf dem Ratstisch. Doch ein so zartes Elfenmädchen, wie du es bist, schafft das schon nach drei. Zum Glück hast du letztens nur ein oder zwei Schlucke genommen, sonst hätte ich ganz schöne Schwierigkeiten bekommen.<<, sagte er grinsend und schenkte sich plötzlich etwas von den Teneldur ein. Mit aufgerissenen Augen beobachtete ich, wie er sich zwei Shots davon reinkippte.

Und das auf einem Ball. Ich schüttelte den Kopf, doch Kaden ignorierte mich geflissentlich.

>>Wie hast du mich überhaupt gefunden und warum hast du mir geholfen?<<, fagte ich und schaute ihn über den Rand meines Glaßes an, an dem ich gerade nippte. Kaden hatte mir einen nicht so starken Rotwein eingeschenkt, der auch ungewöhnlich gut schmeckte. Ich mochte eigentlich keinen Alkohol und hatte, abgesehen von den Unfall mit diesem Teneldur, auch vorher noch nie wirklich welchen getrunken, da es in den Vereinigten Staaten erst ab einundzwanzig erlaubt war. Zwar hatte ich mal auf manchen Partys heimlich ein wenig getrunken, aber nur wenn man mich dazu überredet hatte. Allerdings hatte es mir nie wirklich geschmeckt.

>>Ganz einfach, weil ich auf dich aufpassen sollte. Es war immer irgendjemand in deiner Nähe und hat ein Auge auf dich geworfen. Meistens war es Alarion oder ich.<<, sagte er achselzuckend.

Ich erinnerte mich, wie ich einmal geglaubt hatte, Kaden am Waldrand stehen zu sehen, er aber im nächsten Moment verschwunden gewesen war, sodass ich gedacht hatte ich hätte es mir nur eingebildet.

>>Und wo habt ihr bitte übernachtet? Ich meine, ihr konntet ja nicht mal eben schnell zwischen Ankaria und mir hin und her wechseln.<<, fragte ich skeptisch, nachdem ich noch ein bisschen darüber nachgedacht hatte.

Kaden erklärte mir, dass er, zusammen mit den anderen Wachen, in einem Flügel des Anwesens übernachtet hatte und ich erinnerte mich, was Thranon mir auf dem Weg zum Portal erzählt hatte. Nämlich, dass meine Eltern vor langer Zeit das Anwesen erbauen ließen und es einerseits als Aufenthaltsort für die Königsfamilie diente, wenn sie mal auf der Erde nach dem Rechten sehen mussten und andererseits als Unterkunft für die Wächter des naheliegenden Portals errichtet wurde.

Eine Zeit lang sagte keiner von uns etwas und wir schauten den anderen Tänzern zu. Jedenfalls Kaden tat das. Meine Aufmerksamkeit galt nach kurzer Zeit wieder ihm. Offenkundig betrachtete ich ihn und er schien es glücklicherweise diesmal nicht zu bemerken. Er hatte mal wieder die kühle, unnahbare Maske aufgesetzt. Ist das etwa sein normaler Gesichtsausdruck?

Während er weiter jeden einzelnen Gast mit seinen Blicken zu durchbohren schien, als könnte jeder, von einem Moment auf den anderen, eine Waffe ziehen und die nahestehenden Personen ermorden, ließ ich meinen Blick über seine breiten Schultern und die muskulöse Brust wandern. Einen Arm ließ er lässig an der Seite herunter hängen, während er mit der anderen Hand entspannt ein Wasserglas hielt. Mit hochgezogenen Augenbrauen entdeckte ich, dass aus dem einen Ärmel seiner Uniform, der Griff eines Messers heraus lugte. Doch das Messer und der Degen waren nicht die einzigen Waffen. Auch in seinen hohen Stiefeln hatte er seine beiden Dolche versteckt, die er schon beim Kampf gegen die Barghest verwendet hatte. Ich suchte ihn noch nach weiteren Waffen ab, konnte zwar keine entdecken, doch ich glaubte nicht, dass das seine einzigen Waffen waren, die er dabei hatte.

Bestimmt hatte er ein ganzes Waffenarsenal unter seiner Kleidung versteckt. Mein Gott, ist der paranoid. Als ob hier, wo so viele Leute sind, etwas passieren würde.

>>Findest du nicht, dass es etwas übertrieben ist, so viele Waffen bei sich zu haben? Auf einem Ball?<<, fragte ich ihn, möglichst ohne ihn angreifen zu wollen.

>>Wieso? Irgendwer muss doch unser vermenschlichtes Prinzesschen beschützen.<<, sagte er gleichgültig und inspizierte immernoch die Menge. Ich verschränkte die Arme und schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an.

>>Was soll das denn bitte heißen?<<, fragte ich und neigte vorwurfsvoll den Kopf zur Seite. Kaden ließ sich Zeit damit, mich anzusehen. Als er mein Blick endlich erwiederte, schaute er mich vielsagend an und ich hob fragend die Augenbrauen. Als Antwort ließ er seinen Blick über mich wandern. Ich errötete. Einerseits vor Ärger und andererseits vor Unbehagen.

>>Nur weil ich etwas zierlich bin, heißt das noch lange nicht, dass ich mich nicht selbst verteidigen kann. Es muss ja außerdem nicht jeder so ein Legolas sein wie du.<<

Er schnaubte und drehte seinen Kopf wieder weg. Wahrscheilich kannte er Der Herr der Ringe nichteinmal.

>>Außerdem war ich diejenige, die den Barghest von dir abgelenkt und dann umgebracht hat! Ohne mich wärst du jetzt tot.<<, sagte ich aufgebracht, trat näher an ihn heran und stupste ihm den Finger in die Brust. Er sollte mich gefälligt ansehen, wenn ich mit ihm sprach.

>>Ich hätte ihn schon bemerkt. Außerdem war es reines Glück, dass du überlebt hast. Der Barghest war durch die Wunden, die ich ihm zugefügt habe, schwach und langsam.<<, sagte er und schaute hochnäsig auf mich hinunter, was mich nur noch mehr aufregte. Wofür hielt er sich bitte? Für den Kaiser von China, oder was?

>>Und was ist mit der Magie, die ich angewendet habe? Ich erinnere mich noch genau, dass für einen Moment sich ein Funken Verwunderung in deine Augen geschlichen hat. War das etwas auch gar nichts?<<, fragte ich und funkelte ihn an. Doch der ließ sich nicht beeindrucken und während er sprach, ließ er gelangweilt sein Blick umherschweifen.

>>Deine Kräfte haben sich durch Zufall aktiviert. Sie sind zwar stark, das muss ich zugeben, aber du besitzt nur solche Kräfte, weil deine Eltern so stark waren. Die waren nämlich noch der Krone würdig, im Gegensatz zu dir.<<, sagte er und schaute mich wieder an. Dabei beugte er sich zu mir runter, sodass sein Gesicht nur wenige Zentimeter über meinem schwebte. Seine Worte hatten mich tief verletzt, weil ich wusste, dass da was dran war, doch ich ließ es mir nicht anmerken und schaute ihn wütend in die grünen Augen.

Unbeeindruckt fuhr er fort: >>Eine Prinzessin, die jahrelang auf der Erde unter Menschen gelebt hat, soll ein so großes Reich, voller unberechenbarer magischer Wesen, wie Anderland es ist, regieren. Das kann ja nur schiefgehen. Du kennst ja gar nicht unsere Gebräuche, unsere Kultur, geschweige denn unsere Politik. Auch wenn die heiligen Elementargeister dich für würdig befunden haben, glaube ich, sollte besser jemand anderes auf den Thron sitzen.<<


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