Immergrün *pausiert* #TeaAwar...

By immergruen0912

14.3K 1.5K 634

*Lesen auf eigene Gefahr! Diese Geschichte habe ich mit 14 Jahren begonnen zu schreiben (das ist jetzt schon... More

Prolog
Kapitel 1 ~ Abschied
Kapitel 3 - Ankunft
Kapitel 4 - Geheimnisse
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23 - Überfall der Schatten
Kapitel 24 - Ein Bad voller Gedanken
Kapitel 25 - von Schatten und Schlangen
Kapitel 26 - Mensch oder Elfe
Kapitel 27 - Wie man eine Blume zum blühen bringt
Kapitel 28 - Erinnerungen
Sorry & Danke
Kapitel 29 - Erste Hinweise
Kapitel 30 - Schatten der Vergangenheit
Kapitel 31 - Waffen für eine Prinzessin
Kapitel 32 - Hundert Schwerter für ein Leben
Kapitel 33 - Stadtbummel mit einem Elf

Kapitel 2 ~ Hoch über den Wolken

661 80 46
By immergruen0912

Wenige Minuten später war meine Entschlossenheit wie weggeblasen. Ich saß angespannt auf meinem Sitz und krallte meine Nägel in die Lehnen. Wenigstens hatte ich einen Platz am Fenster. Als das Flugzeug beim Start mal wieder ein wenig wackelte, pochte mein Herz noch schneller in meinen Ohren. Der Start und die Landung waren am schlimmsten.

Wäre ich nicht so mit meiner Angst beschäftigt gewesen, wäre ich bestimmt im Boden versunken. Ausgerechnet Er saß auf dem Sitz neben mir. Zum Glück hatten wir Firstclass gebucht, sodass er nicht direkt neben mir saß und dazwischen noch genügend Platz war. Vermutlich lachte er sich gerade ins Fäustchen, aber hinschauen konnte ich nicht, sonst hätte ich vermutlich gekotzt.

Meine gesamte Familie hatte viel Geld, war aber dennoch ziemlich bodenständig geblieben und wir posaunten unser Reichtum nicht in die Welt hinaus, wie andere Menschen. Wir spendeten sogar viel, und unser Haus in New Orleans war auch durchschnittlich gewesen. Woher wir allerdings so viel Geld hatten wusste ich auch nicht so genau. Ich hatte nur mal mitbekommen, dass meine Großeltern mütterlicherseits wohl damals ein stolzes Sümmchen zusammenbekommen hatten. Also hatte es wohl irgendetwas mit Erben zu tun, denn meine Tante und mein Onkel arbeiteten ziemlich normale Berufe aus. Meine Tante war Floristin und mein Onkel Lehrer an einer Highschool.

Nachdem wir endlich in der Luft waren, entspannte ich mich ein wenig und konnte wieder durchatmen. Vorsichtig lugte ich nach rechts. Glücklicherweise war er gerade mit seiner Kette beschäftigt, die er ausgezogen hatte und immer wieder in der Hand drehte. Mit zusammengekniffenen Mund starrte er auf die Kette. Eine Weile schaute ich wie gebannt auf diese Kette, während ich mit meinen Gedanken abschweifte. Deshalb merkte ich auch nicht, wie die Finger innehielten und sich ein grüner Blick auf mich richtete.

Als neben mir ein leises Lachen erklang, blieb mir fast das Herz stehen.

>>Gefällt dir die Kette? << fragte mich eine unerwartet tiefe und zugleich weiche Stimme.

Ich schaute hoch in sein Gesicht und mein Blick blieb mal wieder an seinen grünen Augen hängen.

>>Ich...Ich w-weiß nicht. << Stotterte ich und ich verpasste mir innerlich einen Tritt. >>Sie ist ganz schön, aber sie wirkt irgendwie...dunkel, als würde sie etwas Negatives ausstrahlen. << Ich wusste nicht, wieso ich das gesagt hatte. Jedenfalls dachte ich, er würde mich jetzt auslachen und wurde schon im voraus rot.

Erstaunlicherweise lachte er nicht, sondern schaute nur finster auf die Kette und bedachte sie mit kalten Blicken, sodass das Grün seiner Iris plötzlich eine ganz andere Wirkung hatte.

>>Ja, sie wirkt so, nicht wahr? << Murmelte er. Es war keine Frage, weswegen ich wartete ob er noch etwas hinzufügen würde.

>>Aber sie beschützt mich und hilft mir bei bestimmten Dingen. << Sagte er und hing sich die Kette entschieden wieder um den Hals und schaute stur geradeaus.

Als er nichts mehr sagte, zog ich eine Augenbraue hoch und drehte mich zum Fenster. Unter uns flog die Landschaft nur so dahin und ich versuchte mir nicht vorzustellen, dass ich in einem riesigen metallischen Käfig saß und unter mir nichts als Luft war.

Ich dachte schon, er hätte das Interesse an einem Gespräch mit mir verloren, als ich ein leichtes Räuspern hörte. Ich schaute zu ihm herüber.

>>Wie unhöflich von mir, ich hatte mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Kaden. << Er lehnte sich zu mir herüber und überbrückte die Distanz zwischen den Sitzen mit seinen langen muskulösen Armen. Verblüfft starrte ich die Hand an. Vorher schien er ziemlich abweisend und unhöflich mir gegenüber gewesen zu sein. Immerhin hatte er mir nicht aufgeholfen, als mein Hintern Bekanntschaft mit dem Flughafenboden gemacht hatte, sondern hatte nur zu geguckt und war anschließend verschwunden.

>>Möchtest du mir nicht deinen Namen verraten? << Fragte er, während ich immer noch auf seine großen Hände starrte.

Ich nahm seine Hand und schüttelte sie. >>Mein Name ist Rya. <<

>>Freut mich dich kennenzulernen Rya. << Sagte er und lächelte mich an. Dabei zog er einen Mundwinkel weiter hoch als den Anderen.

Sein Lächeln war wie eine Sonne. Eine Wärme flackerte in meiner Brust auf und breitete sich in jeder Zelle meines Körpers aus. Ich unterdrückte gerade noch ein entspanntes Seufzen.

Wow, aus der Nähe sah er ja noch besser aus. Er lehnte sich immer noch ein wenig zu mir herüber und stützte sich dabei lässig auf seinem Arm ab. Er hatte hohe Wangenknochen, ebenmäßige, leicht gebräunte Haut und sinnliche Lippen. Sein Gesicht wirkte übernatürlich schön und ließ mein Herz ein wenig schneller schlagen.

Immer noch fielen ihm ein paar freche Haarsträhnen in die Stirn und meine Hand zuckte verräterisch. Am liebsten hätte ich ihm die Strähnen aus der Stirn gestrichen.

Ich ließ mich von seinem schiefen Lächeln anstecken und lächelte zaghaft zurück.

>>Und was bringt dich nach Deutschland? << Fragte er und sein Lächeln wurde noch breiter.

>>Meine Familie und ich ziehen zurück nach München. << Erwiderte ich weniger glücklich und mein Lächeln verblasste.

>>Ah, aber du würdest lieber in den USA wohnen bleiben? << Fragte er weiter. Anscheinend hatte meine Mimik mich verraten.

>>Ja. Ich meine, ich wollte schon immer mal sehen wie es in Deutschland so ist, da ich mich nicht an mein früheres Leben dort erinnern kann. Ich war schließlich noch sehr klein. Aber ich vermisse meine Freunde aus New Orleans jetzt schon und ich war mit meinem Leben dort sehr zufrieden. << Sagte ich und schaute wieder aus dem Fenster. Wir flogen gerade über irgendeine Stadt. New Orleans lag bestimmt schon hinter uns.

>>Warum fliegst du denn nach München, oder fährst du von da aus noch weiter? << Fragte ich ihn und schaute ihn wieder an. Seine unnatürlich grünen Augen musterten mich von Oben bis Unten und meine Wangen röteten sich leicht.

>>Nein, ich bleibe erst einmal in München und ich bin beruflich dort. << Antwortete er.

>>Was? Beruflich? Müsstest du nicht auf der Highschool sein oder höchstens auf ein College gehen? Du bist doch erst - Wie alt? << Fragte ich erstaunt. Kaden sah aus, als wäre er nur ein bis zwei Jahre älter als ich. Aber vielleicht hatte er ja die Schule frühzeitig abgebrochen und ist Model oder Schauspieler geworden? Er sah jedenfalls aus, wie ein Star. Das würde auch erklären, wieso er Firstclass flog.

>>Neunzehn und was die Frage mit meinem Beruf angeht, in meinem Land laufen die Dinge anders. << Antwortete Kaden. Also hatte ich recht gehabt, was sein Alter anging, aber dass er aus einem anderen Land kam hätte ich nicht vermutet, denn er sprach fließend Englisch. Obwohl ich, wenn ich genauer hinhörte, irgendeinen exotischen Akzent heraushören konnte. Allerdings konnte ich ihn nicht einordnen.

>>Was arbeitest du denn? << Hakte ich nach.

>>Das ist kompliziert. << Sagte er und machte eine wegwerfende Handbewegung.

>>Und aus welchen Land kommst du? << Fragte ich weiter und ließ nicht locker.

>>Aus einem kleinen, unbedeutenden Land. Das ist so winzig, das kennst du bestimmt nicht. << Sagte er und lächelte mich selbstverliebt an.

Ich verdrehte innerlich die Augen und schnaubte hörbar. Ich wollte gerade etwas erwiedern, doch er unterbrach mich.

>>Entschuldige, aber ich bin wirklich müde. <<, sagte er und gähnte demonstrativ. >>Ich würde jetzt gerne ein wenig schlafen. Ich hoffe du hast nichts dagegen?<<

Ich wollte gerade antworten, dass ich sehr wohl etwas dagegen hatte, als er mir auch schon ins Wort fiel.

>>Nein? Danke, das ist wirklich nett von dir. Wir können uns ja später noch einmal unterhalten. << Sagte er und damit schloss er die Trennwand.

So eine Unverschämtheit. Ich schnaubte extra laut und ließ mich in meinem Sitz zurückfallen.

Kaden war wohl keiner, der gerne aus dem Nähkästchen plauderte. Erst quetschte er mich aus, und als ich ihm ein paar Fragen stellte, zog er sich direkt zurück. Was für ein Idiot! Und ich dachte, er wäre vielleicht ganz nett.

Ich starrte noch eine Zeit lang nach draußen. Mittlerweile waren wir so hoch, dass ich nur noch eine dicke, flauschige Wolkendecke unter uns sah. Die Sonne hatte ihren Zenit erreicht und strahlte hell am Himmel. Hier oben gab es keine Lebewesen mehr. Kein Vogel konnte so hoch fliegen, denn die Höhe raubte ihnen den Sauerstoff zum Atmen. Nur die Flugzeuge durchbrachen die Wolkendecke und störten dieses wunderschöne, stille Bild. Hier oben schien es fast so, als würde die Zeit stillstehen, nur die Sonne, die langsam ihren Weg ging, zeigte, dass auch hier das Leben weiterging. Irgendwann schlossen sich meine Augen und ich fiel in einen traumlosen Schlaf. Zum Glück, denn ich hatte keine Lust auf den gleichen, nie enden wollenden Traum.


Continue Reading

You'll Also Like

8.1K 161 23
toxische liebe zwischen dir und Shabab ICON 5
2.1M 54.5K 40
Schüchtern, ängstlich betrachtete Seraphine täglich die Clique des Alphas. Schon seit seinem 18. Geburtstages hatte er es auf sie abgesehen. Sie wur...
929K 55.4K 108
Blake lebt ihr Leben so normal, wie es halt mit ihrer, nicht ganz gewöhnlichen, Vorgeschichte und ihren ebenso besonderen Fähigkeiten ging. Bis jeman...
7.9K 293 21
Malakai Knox lebt mit seiner Familie, bestehend aus seinem Bruder, seinem Vater, seiner Mutter und ihm, als zweiter Alpha der Familie, in einem Haus...