Gangs - Taken Innocence

By fiffi1995

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Als Cierra Foster eines Nachts nach Hause läuft und bemerkt, wie drei Typen einen wehrlosen, am Boden liegend... More

Gangs - Good Girl Gone Bad
Das böse Erwachen
Der Deal
Red Moons
Die Flucht
Die Wahl
Meine Mutter
Das Quartier der Red Moons
Tristan
Die wahren Worte
Der Plan
Wer ich bin
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Die Lüge
Geheimnisse und Versprechen
Verletzungen aller Art
Ängste und Wünsche
Unerwartete Begebenheiten
Schuld
Unüberlegte Handlungen
Unerwartet
Schmerzen
Die Erklärung
Unsicherheiten und Neuland
Der Auftrag
Formeln
Geheimnisse
Einrichtung
Das Training
Die Nachricht
Die Rückkehr
Love Corner
Der grosse Auftrag (Teil 1)
Der grosse Auftrag (Teil 2)
Der grosse Auftrag (Teil 3)
Der grosse Auftrag (Teil 4)
Der grosse Auftrag (Teil 5)
Auf frischer Tat...ertappt
Schocknachricht
Masken und Fassaden
Schreckliche Verwirrung
Leben und Leben lassen
Catch 22
Notbremse
Fels in der Brandung
Komplizen
Finis Coronat Opus
Das Krankenhaus
Wild Card
Gefährliche Gefangenschaft
Folter
Trojanisches Pferd
Symbol
Der Ring
Kampfgeist
Liebe und Krieg
Nostalgie
Alles oder nichts
Wie geht's weiter? + Bonus Kapitel
Wettbewerbs Info

Schach und Matt

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By fiffi1995

Die Falle und der Köder waren somit ausgelegt. Bereit, zuzuschnappen, wenn es sein musste. Alles war so, wie ich es mir in meinem Kopf ausgemalt hatte. Flavio würde gar nicht wissen, was geschieht, bevor es schon zu spät sein würde.

Ob ich hingegen bereit dafür war, diesen Schritt zu gehen, das wusste ich wohl erst, wenn es soweit war. Aber es gab nun keine Zeit für Rückzieher mehr, schliesslich ging es nicht nur um mich, sondern um meine Freunde, die mich brauchten.

Und wenn ich für sie solch ein Opfer bringen musste, dann würde ich es mit einem leicht schweren Herzen tun.

Komme, was da wolle.

Der Kampf war für den heutigen Tag angesetzt worden, ein Dienstag, Draussen regnete es in Strömen, doch das kümmerte mich wenig. Was hier drin ablief, war viel besser und interessanter.

Es war genau die Situation eingetroffen, die ich heraufbeschworen hatte: Jeder der Anacondas wollte unbedingt diesen legendären Kampf sehen. Niemand wollte ihn verpassen.

Und hier, meine Damen und Herren, war der grosse Fehler im System dieser Gang, den ich gefunden und schamlos ausnützen würde.

Sie alle wollten den Kampf sehen, den ich nicht gewinnen konnte, das war mir bewusst. Flavio war mir körperlich sowie auch in seiner Kampftechnik bei weitem überlegen, aber das hielt mich nicht davon ab, ihm gegenüber zu treten.

Alle wollten sehen, wie er mir in den Arsch treten würde und nicht bemerken, was hinter ihrem Rücken geschah.

Ich hatte alles, den Code für die Tür, das Handy, die von mir geklauten und sichergestellten Informationen und, das Wichtigste, das perfekte Ablenkungsmanöver.

Niemand schöpfte Verdacht, wieso auch, man erwartete ja nicht, von seinem Feind ein Messer in den Rücken gerammt zu bekommen.

Die Anacondas gingen davon aus, sie hatten den Kampf der Gangs schon längstens siegreich hinter sich, in Wirklichkeit hatte er aber gerade erst begonnen und einen Sieger, den gab es nicht - noch nicht jedenfalls.

Die Black Devils und die Red Moons hatten meinen Brief mit allen Instruktionen erhalten, ich hoffte bloss, sie würden sie auch befolgen. Aber ich vertraute Candice und meinen Jungs.

Sie waren nämlich die einzigen Freunde, die mir noch geblieben waren, die einzige Familie, die ich noch hatte.

Seien wir ehrlich, ich wäre alleine auf dieser Welt ohne sie, nun, wo mich Flavio hintergangen und gedemütigt hatte.

Ich überprüfte gerade mit meinem Handy ein letztes Mal alle eingestellten Funktionen und jegliche Alarme, die ich vorbereitet hatte, als Theo in mein Zimmer eintrat und mich mit einem besorgten Blick betrachtete.

Ich liess mein Telefon wie von einer Tarantel gestochen in meiner Hosentasche verschwinden, stand auf und stand vor meinen Besucher, der seine Augen nicht von mir nehmen konnte.

„Was ist?" fragte ich so gelassen wie möglich, da ich bemerkte, wie unwohl Theo war. Er verhielt sich äusserst merkwürdig.

„Willst du das wirklich durchziehen? Weisst du, was das für dich bedeutet?" wollte er in einer Gegenfrage wissen und ergriff meinen Arm, aber ich zog ihn schneller zurück, als ihm lieb war.

„Ja, die Risiken sind mir durchaus bewusst, aber sie treffen nur ein, wenn ich verliere."

Theo verdrehte die Augen und sah mich skeptisch an: „Cierra, es gibt nicht den Hauch einer Chance, dass du heute Abend gewinnst. Du wirst verlieren und somit alle Freunde von dir mit in den Abgrund ziehen."

„Flavio hätte sie ohne mich doch schon längst beiseite geschafft, so haben sie wenigstens noch ein paar Stunden mehr zu leben, selbst wenn ich verliere."

„Das wirst du," stellte Theo klar und schüttelte verzweifelt den Kopf.

„Das kannst du doch noch nicht sagen!"

„Oh doch, weil ich dich schon kämpfen gesehen habe, genauso sehr wie Flavio. Er - er ist der Beste von uns allen. Du wirst heute verlieren, wenn du in den Ring steigst, es ist nur eine Frage der Zeit."

Was Theo nicht verstand war, genau das war der Punkt. Ich musste nicht gewinnen, ich brauchte nur Zeit.

Ich antwortete nicht mehr auf seinen Kommentar, sondern sagte stattdessen: „Lass uns gehen, sonst kommen wir noch zu spät."

„Dein Vater wäre heute nicht stolz auf dich..." flüsterte Theo hinter mir, als ich schon beinahe im Flur stand und ohne mich umzudrehen erwiderte ich gelassen: „Oh doch, das wäre er."

***

Als wir den Lift betraten wurde ich langsam nervös, jede Zelle und Pore meines Körpers fühlte sich fremd an, so anders, als sonst.

Ich umklammerte das Handy in meiner Hosentasche, als Theo den Knopf nach unten drückte und die Türen des Aufzugs sich schlossen.

Tief durchatmend betrachtete ich mich selbst im Spiegel, der vorhanden war, und redete mir selbst ein, das alles gut werden und so ablaufen würde ,wie ich es mir vorgestellt hatte.

Der Plan war so gut durchdacht, das es keine Schwachstelle mehr gab, ich hatte alle eliminiert, so, wie es sein sollte.

„Angst?" fragte Theo.

„Ja, aber das ist gut, dann weiss ich, dass es etwas Wichtiges ist, das ich tun werde," erklärte ich mit zitternder Stimme und fuhr mir mit einer Hand langsam über das Gesicht.

Meine braunen Haare hatte ich zusammengebunden, ich trug ein Schweissband um den Arm, meine Turnschuhe waren fest zugeschnürt, es sah wirklich so aus, als wäre ich bereit für den Ring.

Aber heute würde ich einen anderen Kampf führen, als von allen erwartet.

Ich musste meinen Part einfach gut genug und lange spielen, damit alles klappen würde.

Kurz bevor die Lift Türen aufgingen und ich meinem Schicksal begegnen würde, ergriff Theo glücklicherweise meine nicht verletzte Schulter und zog mich etwas zurück.

„Lass ihn deine Angst nicht sehen," riet er mir und ich nickte: „Hab ich nicht vor."

Der Weg zum Ring war länger, als ich ihn in Erinnerung hatte. Aber das war sehr wahrscheinlich nur wegen meiner Nervosität so.

Ausserdem waren, kaum hatte ich den Raum gefolgt von Theo betreten, alle Augenpaare auf mich gerichtet. Und glaubt mir, das waren extrem viele. Der ganze Raum schien von Gangstern gefüllt zu sein, einige jünger, einige etwas älter.

Sie alle waren gekommen um einen Kampf zu sehen, den ich und Flavio ihnen liefern würden.

Oder auch nicht...je nachdem, wie man es sehen wollte. Oder sehen würde, wenn man von der Perspektive der Jungs ausging, sie wussten schliesslich noch nichts von meinem Plan.

Ich legte meine Wasserflasche, die ich mitgebracht hatte, neben den Ring und sah auf die grosse Uhr an der Wand neben mir.

17:07. Flavio musste also bereits hier sein, um sich warm zu machen.

Wie aufs Stichwort entdeckte ich ihn auch schon, hinter einiger seiner Gefolgsleute der Anacondas. Er trug schwarze, bis zu seinen Knien reichende Sporthosen und ein dunkel graues Oberteil, seine roten Boxhandschuhe hatte er ebenfalls bereits angezogen.

Er meinte es also wirklich ernst, was mich nervös die Luft einziehen liess.

Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche, checkte erneut die Zeit und startete den Countdown von fünf Minuten, bevor ich es neben meiner Wasserflasche verstaute.

Genau noch fünf kleine Minuten und alles, was ich kannte, würde anders sein.

Diese Entwicklungen wuchsen mir über den Kopf und ich konnte nichts anderes tun, als mich von ihnen antreiben zu lassen, mir blieb keine Wahl. Ich durfte gerade nur an meine Freunde denken und musste alles andere ausblenden.

Ich versuchte alles, um das Zittern meiner Hände zu unterdrücken, als mir Theo meine Boxhandschuhe reichte und ich in den Ring klettern musste, um meinem Gegner gegenüber zu treten.

Ob es an der stickigen Luft im Raum oder am Rasen meines Herzens lag, dass ich beinahe ohnmächtig zu Boden fiel, würde wohl für immer ein Rätsel bleiben.

Ein Raunen und einige Jubelrufe gingen durch die Mengen von Anacondas, die mich gespannt beobachteten, als Flavio ebenfalls hinauf in den Kampfbereich stieg und sich nur wenige Meter von mir weg platzierte.

Die ganze Situation erschien mir so surreal und lächerlich zugleich, dass ich schon erwartete, bald aus einem Traum zu erwachen. Aber es war kein Traum, es war mein Leben, das ich hier gerade auf Spiel setzte.

Aber wenigstens spielte ich mit gezinkten Karten, die mir einen riesigen Vorteil verschafften.

Flavio sah mich mit einem Blick an, den ich nur selten an ihm gesehen hatte. Er war leer und kalt, so ganz und gar nicht herzlich, wie ich es mir meist von ihm gewohnt war. So gar nicht wie bei unserem Date.

Ich tat so, als würde ich mich etwas bewegen, um in Kampfstimmung zu kommen, schliesslich wollte ich die Show solange wie möglich aufrechterhalten.

Ich schaute über meine Schulter zu der Uhr hinter mir und bemerkte, dass die fünf Minuten, also der Countdown, bereits abgelaufen sein musste, was mich etwas erleichterte.

Bis jetzt schien alles zu klappen, es hatte noch niemand Verdacht geschöpft oder meinen Plan entdeckt.

Nachdem ein Typ, den ich nicht kannte, die Regeln des Kampfes vorgelesen hatte, hielt ich kurz den Atem an und schloss meine Augen, um mich auf mein Ziel zu konzentrieren.

Es würde alles gut werden, das musste es einfach.

„Willst du noch einen Rückzieher machen? Jetzt wäre die Zeit dafür," zischte Flavio wütend und irgendwie auch bittend in meine Richtung. Aha, er spielte also nur den harten Kerl für seine Jungs hier, eigentlich wollte er also gar nicht gegen mich kämpfen.

Es war doch noch etwas Gutes in ihm vorhanden, wenn auch nur wenig, das nicht an die Oberfläche gelangte.

Alle schauten abwartend auf mich und wollten meine Antwort hören, mit der ich mir genügend Zeit liess. Ich hatte es nicht eilig, ganz und gar nicht. Ich tat so, als würde ich längere Zeit darüber nachdenken, als ich am Ende sagte: „Ich schlage dir lieber vor, du solltest einen Rückzieher machen."

Das brachte alle gestandenen Gangster im Raum so sehr zum Lachen, dass für einige Sekunden nur ein gemeinsames Grölen und Klatschen zu hören war. Sie freuten sich alle auf den Kampf.

„Grosse Worte für so ein kleines Mädchen," sagte Flavio unbeeindruckt und klopfte mit seinen beiden Handschuhen gegeneinander, „du weisst, du hast nur zwei Optionen Prinzessin. Aufgeben und Leben, oder kämpfen und mit deinen Freunden sterben."

„Es gibt auch noch eine dritte Option," erwiderte ich mit kalter Stimme, „und ich habe sie gewählt."

Flavio sah mir verwundert entgegen, erholte sich aber wieder und erwiderte: „Ach ja, und die wäre?"

Ich lachte höhnisch auf, weil ich wusste, dass mein Plan, Dank der bis jetzt verstrichenen Zeit, aufgegangen war, ohne dass diese Gangster was davon mitbekommen hatten.

Mir wurden seltsame Blicke zugeworfen, als ich mich zusammenriss und eine Hand, die ich von meinem Boxhandschuh befreite, in meine Hüfte stemmte und grinste.

„Das werde ich dir sagen, euch allen, um genau zu sein," sagte ich freudig und drehte mich in die Richtung der Zuschauer, um danach etwas lauter fortzufahren: „Während nämlich euer Anführer, gefolgt von euch allen, hier runter kam um einen Kampf zu gewinnen, habt ihr den Krieg verloren."

„Wie soll ich das verstehen?" fragte Flavio hinter mir und stellte sich neben mich. Er schien nun auch nervös zu werden, was ich gut verstehen konnte. Er merkte wohl allmählich, dass ich etwas geplant hatte.

„Glaubt ihr denn wirklich, ich wäre so dumm, zu glauben, ich könnte einen fairen Kampf gegen euren Anführer gewinnen? Sicher nicht! Aber dieser Kampf, den ihr alle so unbedingt sehen wolltet, war das perfekte Ablenkungsmanöver."

„Für was bitteschön?" Flavio wurde ungeduldig, das sah ich ihm an. Er wollte wissen, was für ein Spiel ich hier spielte.

„Während ihr alle hier unten wart, habe ich meine Freunde im Keller über uns befreit. Es ist wirklich nicht schlau, alle Türen elektronisch zu verschliessen, schliesslich gibt es Hacker wie mich, denen das nichts ausmacht."

Die Masse von Gangstern vor mir wurde unruhig und einige flüsterten sich etwas zu, bevor sie zum Lift rannten, da sie meine Aussage wohl überprüfen wollten.

Ich blieb gelassen im Ring stehen und rief laut: „Das wird euch nichts nützen. Ich hab den Lift lahmgelegt. Ihr seid gefangen, bis ich ihn wieder einschalte. Blöd, wenn man keine Treppen hat, auf den Strom heutzutage ist einfach kein Verlass..."

„Cierra," murmelte Flavio neben mir voller Wut und packte mich am Arm, „was soll das?! Hör auf damit! Fall mir nicht in den Rücken!"

„Halt die Klappe!" motzte ich zurück und schupste ihn von mir weg, „du hättest dir früher überlegen sollen, wem du in den Rücken fällst, du Verräter! Ich gebe dir und den Anacondas nur, was ihr verdient habt!"

„Aha," sagte mein ehemaliger Geliebter voller Zorn und Hass in seine Stimme, „an eines hast du in deinem ach so tollen Masterplan wohl nicht gedacht, was?! Für dich hast du dir keinen Fluchtplan überlegt! Wir können jetzt mit dir machen, was wir wollen! Denn du kommst auch nicht raus!"

Mein Grinsen wurde noch breiter, als ich antwortete: „Flavio, Flavio, Flavio...du kennst mich wohl schlecht. Natürlich habe ich an mich gedacht. Wenn ich mich nämlich nicht in einer Stunde mit Tom treffe, heil und unbeschadet, versteht sich, wird er alle Infos, die ich über die Anacondas besitze, direkt an die örtliche Polizei weiterleiten. Und stell dir vor, ihr werdet alle in diesem Keller auf ihr eintreffen warten müssen, wie Ratten im Käfig."

Das nannte man wohl Schachmatt.

„W-Was? Das würdest du tun?" wollte Flavio unsicher von mir wissen und liess seinen Blick unruhig durch den Raum schweifen. Seine Leute wussten wohl auch nicht, was sie tun sollten.

Alle Anacondas schienen gerade ratlos zu sein, und das alles nur wegen einem kleinen Mädchen. Wie ironisch.

„Mhmm," sagte ich amüsiert und legte Flavio eine Hand auf die Schulter, „danke Flavio, für alles. Ich meine, als ich hier ankam, war ich ein Opfer von bösen Gangs und wurde von euch allen herumgeschupst. Aber jetzt- jetzt bin ich kein Opfer mehr, und ich werde mich auch nie mehr von irgendjemandem zum Opfer machen lassen. Ich werde jetzt gehen und wehe jemand von euch wagt es, mich zu verfolgen, das würdet ihr bereuen. Wer mich begleiten will, um ein neues Leben ohne Gangs zu beginnen, kann das tun. Es steht jedem die Wahl offen, solange ihr bereit seid, euer jetziges Leben hinter euch zu lassen. "

Flavio ergriff meine Hand, als ich gerade dabei war, aus dem Ring zu steigen und mein Handy zu holen, um den Lift wieder einzuschalten.

„Cierra-" Ich war nicht bereit, ihn weiter sprechen zu lassen, darum sagte ich: „Nein, Flavio, ich will es nicht hören. Lassen wir die letzten Worte, die wir je miteinander wechseln werden, nicht von Hass gekennzeichnet sein....Deswegen Fynn, oder Flavio, oder wer immer du nun auch bist: Danke dafür, dass du mir gezeigt hast, dass ich stark bin. Danke, dass du mir gezeigt hast, dass nicht mal liebe mich zerstören kann. Aber heute wird der letzte Tag sein, an dem wir uns je sehen werden. Versuch nicht, mich zu finden, denn ich will nicht gefunden werden."

Und mit diesen Worten schnappte ich mir mein Telefon und machte mich auf den Weg zum Aufzug, um all das hinter mir zu lassen, genauso wie Flavio, der so erstaunt war über mein Statement, dass es ihm glatt die Sprache verschlagen hatte.

Ich drückte einige Knöpfe auf meinem Handy um den Aufzug wieder in Gang zu bringen, als ich plötzlich eine Gestalt neben mir wahrnahm und überrascht nach rechts schaute.

Theo stand da und schien mich begleiten zu wollen.

„Was hast du vor?" fragte ich ihn.

„Dich begleiten, ich hab deinem Vater versprochen, immer ein Auge auf dich zu haben. Wenn das heisst, die Gang zu verlassen, dann werde ich das tun." Seine Worte waren so ehrlich, dass ich ihm einfach glauben musste. Theo war nicht jemand, der log.

„Aber mein Vater ist tot," antwortete ich kühl und drängte den Gedanken schnell aus meinem Kopf.

„Aber mein Versprechen nicht. Ich schulde es deinem Vater, dich zu begleiten und auf dich aufzupassen."

„Na dann," sagte ich und nickte, „begleite mich zu den Jungs, die mit uns ein neues Leben beginnen werden. Sie warten sicher schon auf uns."

Und als ich endlich die Türen des Aufzugs öffnen konnte und ihn betrat, mit Theo an meiner Seite, wusste ich, dass nun alles anders werden würde.

Mein Leben würde ich vollkommen ändern, alle Wände niederreissen, die ich gebildet hatte und neue bauen.

Gemeinsam mit Theo und meinen Freunden, mit neuem Mut und neuen Plänen, würde ich ein Leben suchen und finden, dass ich wollte, ein Leben....ohne Gangs.

THE END

***

Ja...das ist das Ende des ersten Teiles (ausser natürlich das Bonus Kapitel, das ich morgen hochladen werde)

Besser spät, als nie ;)

Ich werde das erste Kapitel des zweiten Teiles bald hochladen, ausserdem werden noch ein paar Infos dazu kommen!

Wenn ihr den zweiten Teil sucht könnt ihr auf mein Profil gehen, er heisst: Gangs 2 - Lost Boys

Danke fürs Lesen!


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