Gangs - Taken Innocence

By fiffi1995

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Als Cierra Foster eines Nachts nach Hause läuft und bemerkt, wie drei Typen einen wehrlosen, am Boden liegend... More

Gangs - Good Girl Gone Bad
Das böse Erwachen
Der Deal
Red Moons
Die Flucht
Die Wahl
Meine Mutter
Das Quartier der Red Moons
Tristan
Die wahren Worte
Der Plan
Wer ich bin
Die Arbeit
Panik
Spannung
Alltag
Die Lüge
Geheimnisse und Versprechen
Verletzungen aller Art
Ängste und Wünsche
Unerwartete Begebenheiten
Schuld
Unüberlegte Handlungen
Unerwartet
Schmerzen
Die Erklärung
Unsicherheiten und Neuland
Der Auftrag
Formeln
Geheimnisse
Einrichtung
Das Training
Die Nachricht
Die Rückkehr
Love Corner
Der grosse Auftrag (Teil 1)
Der grosse Auftrag (Teil 2)
Der grosse Auftrag (Teil 3)
Der grosse Auftrag (Teil 4)
Der grosse Auftrag (Teil 5)
Auf frischer Tat...ertappt
Schocknachricht
Masken und Fassaden
Schreckliche Verwirrung
Leben und Leben lassen
Catch 22
Fels in der Brandung
Komplizen
Finis Coronat Opus
Das Krankenhaus
Wild Card
Gefährliche Gefangenschaft
Folter
Trojanisches Pferd
Symbol
Der Ring
Kampfgeist
Liebe und Krieg
Nostalgie
Alles oder nichts
Schach und Matt
Wie geht's weiter? + Bonus Kapitel
Wettbewerbs Info

Notbremse

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By fiffi1995

Alle Augenpaare weiteten sich, einige zogen Scharf die Luft ein, pressten erschrocken ihre Lippen aufeinander oder starrten mich mit offenem Mund an.

„Was?!" sagte Miro, völlig entsetzt, als erster. Die anderen mussten sich von diesem Schock zuerst noch erholen, „das kannst du doch nicht machen Cierra!"

„Doch, ich kann und ich werde," sagte ich entschlossen und sah kurz zu Boden, da mir diese flehenden Blicke etwas zu viel waren. Ich mochte die Red Moons, wirklich sehr sogar, sie waren für mich in den letzten Wochen zu so einer Art Familie geworden, zu einem Ort, an dem ich mich sicher fühlte. Aber ich konnte nicht mehr länger bei ihnen bleiben, es ging einfach nicht mehr. 

„Das ist doch nicht dein Ernst! Du bist eine von uns!" warf Candice mir vor und ich sah sie bittend an, wenn sie alle noch lange auf mich einredeten, hatte ich Angst, dass ich meine Meinung wieder ändern würde.

„Leute," antwortete ich leise, „es liegt nicht an euch, ich mag euch alle. Aber ich kann nicht mehr länger ein Teil dieser ganzen Gang Szene sein – das bin nicht ich." 

„Aber du könntest es sein," schlug Ashton vor und lächelte mich an, was ich nicht entgegnen konnte. Ich wollte seine Hoffnungen nicht zerstören, musste es aber tun. 

„Nein, bitte seit nicht wütend auf mich, aber es ist die richtige Entscheidung," erklärte ich und sah zu Fynn, der noch gar nichts zu der Sache gesagt hatte. Er sah mich bloss mit einem leeren Gesichtsausdruck an, was mir Sorgen bereitete. War er sauer oder traurig? Ich konnte es nicht mit Sicherheit sagen, er war wie immer ein einziges, grosses Rätsel. 

„Lasst mich alleine mit Cierra sprechen," hörte ich den Anführer neben mir sagen. Seine Worten hallten mit so einem Unterdruck durch den Raum, dass es keiner wagte, seinem Befehl nicht Folge zu leisten. Fynn konnte wirklich angsteinflössend sein, und zwar noch mehr, wenn ich diejenige war, die ihn wütend machte. 

Oh oh, ich wollte nicht mit ihm alleine sein, das würde sicherlich Ärger geben, den ich zu gerne vermieden hätte, um ehrlich zu sein. Ich hatte mir noch zu wenig gute Argumente überlegt, um den Anführer in einer Diskussion schlagen und überzeugen zu können. 

„Wann hattest du vor, es mir zu sagen?" wollte Fynn genervt wissen, als auch der letzte der Red Moons die Küche verlassen hatte und wir alleine waren. Ich wich seinem Blick aus und antwortete:

„Ich wusste es bis vorhin selbst noch nicht, aber meine Mutter hat gesagt, ich habe von meinem Vater eine Menge Geld geerbt, ich-ich könnte studieren gehen, Fynn."

„Aber du gehörst zu uns," sagte er befehlend und ich zuckte zusammen.

„Nein, nicht offiziell, Fynn, bitte mach es nicht schwerer, als es sein muss," flehte ich und sah ihn zum ersten Mal, seit wir alleine waren, an. Er war wütend, das wusste ich sofort, als ich seinen Gesichtsausdruck sah. 

„Doch, das werde ich!" schrie er, „verdammt Cierra! Warum machst du alles immer so kompliziert?! Ich dachte, es wäre alles gut!"

„Alles gut?!" schrie ich zurück und sprang von entsetzt von meinem Stuhl auf, „Fynn, klär mich bitte auf! Was ist denn deine Interpretation von alles ist gut?! Ich habe heute auf einen Menschen geschossen, auf einen Menschen, der eine Familie hat, Freunde, vielleicht eine Freundin! Ich habe auf ihn geschossen, für dich! Was ist denn daran gut?!" 

„Dass du es für mich getan hast Prinzessin, zwischen uns – da ist irgendetwas. Ich weiss nicht, was es ist, aber da ist nicht nichts."

„Ich weiss," gab ich zu und seufzte, um mich etwas zu beruhigen, „aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich auf einen Menschen geschossen habe! Ich bin nicht so ein Mensch und ich will mit Sicherheit keiner werden! Das-das macht mich fertig Fynn, siehst du das denn nicht?! Ich kann nicht mehr, das hat das Fass zum Überlaufen gebracht."

„Und was soll das jetzt heissen?" fragte der Anführer nach und stand ebenfalls auf, so dass wir uns auf der fast gleichen Höhe befanden, er war etwas grösser, als ich. 

„Das heisst, dass ich gehen werde, aber überleg doch...du könntest auch mitkommen, alle könnten mitkommen. Mein Vater hat mir so viel Geld vererbt Fynn – das würde sicher für den Anfang reichen. Wir könnten uns alle gemeinsam normale Jobs suchen, ein gutes Leben führen und diese ganze Gang Sache hinter uns lassen."

„Ich bin der Anführer! Das geht nicht so einfach!" argumentierte Fynn und ich verdrehte die Augen.

„Wieso nicht, hmm?! Ich meine, du hast selbst gesagt, ihr seid alle nur in sowas reingeraten, weil ihr keine andere Wahl hattet! Weil ihr kein Geld und keine Ausbildung hattet, aber jetzt? Jetzt hätten wir genug Geld für uns alle! Das ist diese Wahl! Das ist wie ein Freifahrtschein aus dieser Hölle!"

„Das ist es also für dich," sagte Fynn enttäuscht, „eine Hölle..."

„Das hab ich nicht so gemeint, das weisst du. Ich mag die anderen, und ich mag dich ganz besonders, aber ist es das alles wert?! Willst du in 10 Jahren immer noch Anführer sein? Ist das dein einziges Ziel im Leben? Oder was ist in 30 Jahren?! Wenn du so weitermachst, bist du entweder im Knast...."

„Oder tot, ich weiss," beendete Fynn meinen Satz für mich und ich nickte traurig. Ja genau, er würde tot sein, so wie mein Vater.

„Eben, versteh doch, das ist die Möglichkeit für uns alle, hier raus zu kommen und ein normales, gutes Leben zu führen. Wir müssen nicht so enden, wie mein Vater. Und keine Angst, ich gehe auch nicht zur Polizei, ich hab mich genauso vieler Dinge strafbar gemacht, wie ihr anderen auch. Aber so kann es nicht weitergehen. Ich verliere mich selbst."

„Ich komme aber nicht mit, ich bleibe hier," sagte Fynn trotzig und ich schüttelte verzweifelt den Kopf und ergriff seine Hand: „Aber wieso? Was hält dich hier?"

„Alles, das ist mein Leben."

„Nein, ist es nicht – das muss es nicht mehr länger sein! Vielleicht ist aus dieser Sache mit meinem Vater und den Anacondas wenigstens die Chance für uns alle entstanden, diesem Leben zu entfliehen. Und ausserdem Fynn, meine Mutter braucht mich. Sie ist mein ein und alles, ich muss auch gehen wegen ihr. Sie kommt ohne mich nicht gut zu Recht."

„Du gehst also wegen ihr?" 

„Sie ist ein Grund, ja," gab ich zu und hoffte, der Anführer würde es verstehen. 

„Und wenn es sie nicht gäbe? Könnte ich dich irgendwie umstimmen?" wollte er wissen und sah mich durchdringend an. 

„Nein, könntest du nicht...." flüsterte ich leise und zerstörte so jegliche seiner Hoffnungen. 

Fynn zog seine Hand weg und ich war enttäuscht, versuchte es aber zu verbergen. Er küsste sanft meine Wange, was eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper auslöste, bevor er zur Tür lief und sagte: „Ich hoffe du änderst deine Meinung noch, Prinzessin."

„Ich hoffe dasselbe für dich."

***

Zwei Tage später hatte ich meine Meinung noch nicht geändert und war mehr motiviert, als zuvor, meinen Plan auch in die Tat umzusetzen, auch wenn mich alle ständig davon abbringen wollten. Sie versuchten alles, um mich umzustimmen und benahmen sich echt nett und niedlich mir gegenüber, aber ich wusste, was ich zu tun hatte. 

Ich musste mich selbst retten und das konnte ich nur tun, wenn ich nun die Notbremse zog und mir darüber klar wurde, dass ich dieses Leben nicht so wollte. 

Ich wollte eine Zukunft, die gut war, die sicher und friedlich war und nicht schon mit 20 in irgendeinem Gang Krieg sterben, denn genauso sah es gerade aus. 

Ich hatte auch allen gesagt, dass sie die Option hatten, mich zu begleiten. Dieser Idee begegneten aber alle sehr skeptisch, sie waren sich nicht sicher, ob das wirklich so einfach gehen würde, ausserdem wollten sie ihre Freunde nicht im Stich lassen, was ich verstehen konnte. 

Ich war gerade auf dem Weg zu meiner Mutter, denn ich hatte mit ihr am Telefon vereinbart, mich mit ihr heute zu treffen, um alles wegen dem Erbe zu besprechen. Es gab noch viel, was ich wissen musste, ausserdem wollte ich mit ihr darüber sprechen, wo wir gemeinsam hinziehen würden, denn ich wollte diese Gegend und am besten auch die Stadt verlassen. 

Es gab nichts, was mich hier hielt, ausser die Red Moons, die ich aber noch überreden würde, mich zu begleiten. Irgendwie würde ich das hinbekommen, ich wollte Miro, Candice, Tom, Ashton, Xavier, Ross, Andy und vor allem Fynn nicht zurück lassen. 

Vielleicht konnte ich Tristan und Eric auch noch aufsuchen und ihnen diesen Ausweg anbieten, obwohl ich mir denken konnte, dass sie sich mit den Red Moons nicht sonderlich gut verstehen würden, aber in meiner Traumwelt funktionierte alles und wir würden glücklich alle zusammen in einem netten Landhaus wohnen.

Als ich meinen alten Block betrat, kam mir alles mehr, als nur seltsam, vor. Es waren viel mehr Leute hier, als sonst und es schien eine komische Stimmung zu herrschen. 

Ich hörte viele Geräusche aus den oberen Stockwerken und sah einen Polizeiwagen, der vor dem Gebäude geparkt worden war, was sonst nie der Fall war. 

Mit einem mulmigen Gefühl in meiner Magengegend nahm ich die Treppen in Anlauf und lief zur Wohnung meiner Mutter. 

Als ich das richtige Stockwerk erreicht hatte, sah ich, dass die Wohnungstür weit offen stand und sich Polizisten davor auf hielten und ruhig miteinander redeten. Sie hielten Papiere in der Hand und notierten sich Dinge, weshalb sie mich erst bemerkten, als ich an ihnen vorbeiwollte.  

„Kein Zutritt für Unbefugte," sagte einer mit kräftiger Stimme zu mir und ich wich zurück.

„Ich bin nicht unbefugt," erklärte ich freundlich, „ich wohne hier – also meine Mutter."

„Dann bist du Cierra Foster?" fragte mich ein anderer und ich nickte verwirrt. 

„Ja, die bin ich...wieso? Was machen sie überhaupt hier?"

„Warte bitte, ich hol den Captain," wies mich einer an und ich stimmte verwirrt zu. Ich verstand überhaupt nicht, was vor sich ging, aber das alles machte mich nervös. 

Was war passiert? Hatte es etwas mit meinem Vater und dem Gefängnis zu tun? Wo war meine Mutter? 

Ich hoffte bloss, sie würde für das alles eine gute Erklärung parat haben und mich nicht wieder im Ungewissen lassen, was ich nicht ausstehen konnte. Ich mochte es, Dinge zu wissen, auch wenn sie mich schockten fand ich es besser, als sie nicht zu wissen.

„Cierra Kindchen, bist du das?" hörte ich die Stimme meiner Nachbarin, die direkt die Wohnung unter uns hatte und nun auf mich zulief. Misses Eaton, so war ihr Name, war eine ältere Dame, mit deren nun erwachsenen Kindern ich früher immer mit dem Bus zur Schule gefahren war. Sie waren alle einige Jahre älter als ich gewesen, aber stets ziemlich nett. 

„Ich habe versucht, dich zu erreichen!" sagte sie, als sie neben mir angekommen war, „aber ich hatte keine Handy Nummer von dir, armes Kind!"

„Hä? Misses Eaton, können sie mir erklären, was das alles hier auf sich hat? Was machen diese Polizisten hier?"

„Ach Gott, es ist schrecklich Cierra," sagte die alte Dame und legte einen Arm um mich, „jemand-jemand war vor etwa einer Stunde hier...und hat auf deine Mutter geschossen."

„W-Was?!" rief ich schockiert und panisch zugleich, löste mich von meiner Nachbarin und fiel beinahe um vor Angst, „wo ist sie jetzt?"

„Sie-sie hat es nicht geschafft, Kindchen, es tut mir so leid. Ich habe noch einen Krankenwagen gerufen, als ich den Schuss gehört habe, aber er kam zu spät..."

„Was soll das heissen?!" schrie ich völlig aufgelöst und hatte mich nicht mehr im Griff.

„Sie ist tot," klärte mich Misses Eaton auf und meine gesamte Welt schien auseinander zu fallen, ich konnte es gar nicht fassen, so geschockt war ich. 

„Ab-Aber wer?" fragte ich entsetzt. 

„Ich weiss es nicht, das Einzige, was ich gesehen habe, war ein Mann mit einem Schlangen Tattoo auf dem Arm...weisst du, eine dieser...eine äh...."

„Anaconda?!"

„Ja genau! Eine Anaconda hatte er auf dem Arm tätowiert!"

***

Badaaaam! Und, habt ihr das erwartet?

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