Mikaelson - Always & Forever

By Hellychen_13

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„Marcel und seine Vampire sind nicht zu kontrollieren. Ich musste etwas tun", verteidigte sich Sophie bei ihr... More

Vorwort & Prolog
Kapitel 01 ~ New Orleans
Kapitel 02 ~ Verbündete
Kapitel 03 ~ Sein verdammter Plan
Kapitel 04 ~ Plan B
Kapitel 05 ~ Gala
Kapitel 06 ~ Erste Gefechte
Kapitel 07 ~ Versprechen
Kapitel 08 ~ Nicht dein Feind
Kapitel 09 ~ Verdammte Versprechen
Kapitel 10 ~ Aufgegeben Aufzugeben
Kapitel 11 ~ Prioritätenliste
Kapitel 12 ~ Dunkle Objekte
Kapitel 13 ~ Hybrid-Sidekick
Kapitel 14 ~ Hybridmonster
Kapitel 15 ~ Biss
Kapitel 16 ~ Paranoid
Kapitel 17 ~ Himmelsfahrtkommando
Kapitel 18 ~ Machtwechsel
Kapitel 19 ~ Diplomatie
Kapitel 20 ~ Vergeltung
Kapitel 21 ~ Loyalität nicht Freundschaft
Kapitel 22 ~ Casket Girl
Kapitel 23 ~ Gejagt
Kapitel 24 ~ Verrat
Kapitel 25 ~ Abfuhr
Kapitel 26 ~ Keine Rettung
Kapitel 27 ~ Macht unseren Feinden
Kapitel 28 ~ Im Regen stehen
Kapitel 29 ~ Hass lodert auf
Kapitel 30 ~ Drinks und Herzen
Kapitel 32 ~ Scotch?
Kapitel 33 ~ Kein Glück
Kapitel 34 ~ Oops
Kapitel 35 ~ Showtime
Kapitel 36 ~ Mut und Angst
Kapitel 37 ~ Schleier
Kapitel 38 ~ Geisterwelt-Festival
Kapitel 39 ~ Rachegeister? Nein danke
Kapitel 40 ~ Zahltag
Kapitel 41 ~ Mieser Zauber
Kapitel 42 ~ Abgründe
Kapitel 43 ~ Höllentrip?
Kapitel 44 ~ Magie
Kapitel 45 ~ Opfermagie
Kapitel 46 ~ Unangenehm
Kapitel 47 ~ Erwachte Hexen
Kapitel 48 ~ Hilfe
Kapitel 49 ~ Schmerz
Kapitel 50 ~ So nicht
Kapitel 51 ~ Devinette
Kapitel 52 ~ Halluzination
Kapitel 53 ~ Erinnerungen
Kapitel 54 ~ Modifizierte Rettungsmission
Kapitel 55 ~ Rache oder Höflichkeit
Kapitel 56 ~ Désolé
Kapitel 57 ~ Unrecht oder Barmherzigkeit
Kapitel 58 ~ Deal aus Verzweiflung
Kapitel 59 ~ Eingeständnis
Kapitel 60 ~ Widerruf von Privilegien
Kapitel 61 ~ Gipfeltreffen
Kapitel 62 ~ Kein Fan von Himmelblau
Kapitel 63 ~ Fraktionsparty
Kapitel 64 ~ Mondlichtringe
Kapitel 65 ~ Friedensvertrag
Kapitel 66 ~ Moralisch verwerflich?
Kapitel 67 ~ Deal

Kapitel 31 ~ Austausch

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By Hellychen_13

*~* ∞ *~* ᛗᛁᚲᚨᛖᛚᛋᛟᚾ *~* ∞ *~*

„Warum fragst du?", wollte George misstrauisch wissen, als er ihr ein paar Servietten reichte, damit sie sich das Blut abwischen konnte.

„Sagen wir mal, angenommen ich müsste mit jemanden sprechen, der sich dort befindet. Wie stelle ich das an?" Roseanne versuchte seinen Argwohn weg zu lächeln, während sie das gröbste Blut mit den Papiertüchern wegwischte. Anschließend lehnte sie sich über die Bar, um sich unter dem Wasserhahn des Spülbeckens, die Hände richtig zu waschen.

„Dann würde ich dir sagen, dass es Wahnsinn ist", gab er zurück. „Für die meisten von uns ist es unmöglich Kontakt mit der anderen Seite aufzunehmen."

„Für die meisten", wiederholte sie. „Also ist da durchaus eine Chance."

„Ja nun." Ihm behagte das Gespräch sichtlich nicht. „Es gibt Hexenzirkel die Ahnenmagie betreiben. Die können aber auch nur mit ihren Ahnen kommunizieren. New Orleans ist beispielsweise bekannt dafür."

„Die New Orleans Hexen sind alles, nur nicht vertrauenswürdig. Das ist für mich also keine Option. Zumal sie die Person hassen, mit der ich sprechen muss", antwortete Roseanne und schenkte sich ungefragt einen neuen Drink ein. „Ich kenne eine mächtige Hexe, die es vor ein paar Monaten geschafft hat, zurückzukommen, bevor wir sie erneut getötet haben. Ich kann sie also nicht fragen, wie sie das gemacht hat. Abgesehen davon das Esther mir das niemals verraten würde. Mein Bruder ist kurz davor zu uns zurückgekehrt, aber auch er konnte mir nur sagen, dass er Hilfe von einer starken Hexe auf der anderen Seite hatte. Er versteht von dem ganzen Hexenkram so gut wie nichts."

„Es gibt über den Hexenkram wie du es nennst, so viel zu wissen, dass kaum eine Hexe alles wissen kann. Also warum solltet ihr Vampire das?", warf George ein.

„Also genau genommen sind wir Hybriden. Sowohl Vampire als auch Werwölfe", stellte sie richtig.

Der Hexer hob fragend eine Augenbraue.

„Wir haben uns eine Weile nicht gesehen." Roseanne wischte seine unausgesprochene Frage mit einer Handbewegung weg. „Jedenfalls, was ist jetzt? Kennst du einen Weg mit der anderen Seite zu reden?"

„Das ist nicht ganz meine Sphäre an Magie", sagte er bedauernd, aber aufgrund ihres enttäuschten Blicks fügte er hinzu. „Ich habe von einem Zirkel gehört, die mit ihren Vorfahren auf der anderen Seite kommunizieren können. Ohne Ahnenmagie. Aber sie mögen Fremde nicht wirklich."

„Welcher Zirkel?", wollte Roseanne sofort wissen.

„Gemini", antwortete er prompt. „Sie haben sich nach dem Tierkreiszeichen benannt. Ich weiß nicht viel über sie. Nur das sie sich gut verstecken und nicht leicht zu finden sind. Ich wette sie können dir helfen. Mehr als ich zumindest."

„Diese Informationen helfen mir ganz gut", versicherte sie.

„Ich kümmere mich dann mal um die Tageslichtringe", sagte George.

*~* ∞ *~* ᛗᛁᚲᚨᛖᛚᛋᛟᚾ *~* ∞ *~*

„Brauchst du noch lange?", wollte Skyjah wissen, als er mit Josh und Hayden im Schlepptau zu ihr kam.

„Läuft ganz gut, aber dauert noch einen Moment", erwiderte sie und nippte an ihrem Drink.

„Ich dachte, du willst hier nur ein paar Informationen holen und nicht Saufen?" Hayden klang anklagend, aber vermutlich nur, weil sie ihn nicht mit rein genommen hatte.

„Roseanne versteht sich ganz gut darauf die beiden Komponenten zu kombinieren", warf Skyjah ein.

„Ich warte nur noch auf zwei Sachen", erklärte sie.

„Worauf?", fragte Josh neugierig.

„Zum einen das mein alter Freund die versprochenen Ringe fertigstellt und zum anderen darauf, das der Vampir zurückkommt und mir erklärt warum er nicht tut, was ich ihm sagte." Sie nippte tief an ihrem Drink.

„Wieso bleibst du nicht länger hier?", fragte Hayden.

„Weil, Hayden, mir ärger folgt, wohin ich auch gehe und ich nicht will, dass er da mit reingezogen wird. Und da er selbst das Talent hat in Schlamassel zu geraten, genauso wie ich, habe ich einen Vampir zu seinem Schutz abgestellt", erklärte sie.

„Oh, okay", nuschelte er.

„Fällt dir was auf?", wollte Roseanne wissen.

„Abgesehen von diesen Haufen, den ich dich durch die Scheibe erledigt sehen habe?", wollte Hayden wissen.

„Wo ist dieser Vampir? Wenn der doch aufpassen soll, wieso ist er nicht hier?", überlegte Josh laut.

„Und genau das Josh, will ich herausfinden", nickte Roseanne. „Was haltet ihr von ein paar Drinks?"

„Gute Idee", grinste Skyjah.

Roseanne bediente sich an der Bar und füllte vier Gläser, bevor sie den Jungs zu einem der gemütlichen Tischen folgte. Eine Weile plauderten sie, dann ging die Tür auf und der junge Vampir, den sie eigentlich zu George Schutz abgestellt hatte, betrat die Bar.

Er betrachtete das Chaos am Boden und runzelte die Stirn, als er die toten Vampire bemerkte.

„Hey George!", rief er. „Was ist hier denn passiert?"

„Etwas, dass du wüstest, Cody, wenn du hier gewesen wärst und deinen Job gemacht hättest!" Roseannes Stimme glich einem Peitschenschlag und sie stand auf, um zu ihm zugehen.

Für eine Sekunde verrutschte sein Grinsen, aber er fing sich sehr schnell wieder.

„Du hast also mal wieder den Tag gerettet", grinste er. „Also alles cool!"

„Gar nichts ist cool!", stellte sie klar.

Cody hüpfte mit einer fliesenden Bewegung auf den Tresen. Entspannt ließ der junge Vampir die Beine baumeln und schlürfte an einem der Cocktails, die George so talentiert zubereitete. Dieses Glas war eigentlich für Roseanne gedacht, weil der Hexer wissen wollte, was sie über seine neuste Kreation dachte.

„Warum bist du überhaupt hier?" Cody klang vorlaut, bevor er wieder geräuschvoll an dem Strohhalm saugte.

„Warum konzentrierst du dich nicht einfach darauf, George zu beschützen und überlässt den Rest mir?", fragte Roseanne defensiv. Schließlich war das der einzige Grund warum sie den Vampir am Leben ließ.

Als sie sich anschickte, den Barbereich zu verlassen, um sich wieder zu ihrem Bruder und den anderen beiden zu setzten, ließ Cody seinen Drink stehen und stellte sich ihr in übermenschlicher Geschwindigkeit in den Weg.

„Die Antwort reicht mir nicht!", maulte er.

Roseanne packte Cody an der Kehle und raste mit ihm gegen eine Wand. Der Jüngere packte als Revanche ihre Kehle. Es kostete ihn große Anstrengung sich gegen sie zu behaupten.

Die Blonde lächelte und ergriff Codys Hand. Sie zog sie spielend leicht von ihrem Hals und ging dabei sicher, dem Vampir richtig wehzutun indem sie seine Hand zerquetschte.

Cody stöhnte vor Schmerzen auf.

„Ihr jungen Vampire seid so arrogant", kommentierte Roseanne abfällig. Sie ließ seine Hand los, aber ihre andere drückte ihn immer noch an der Kehle gegen die Wand. „Wie kannst du es wagen, hierher zu kommen und mich herauszufordern?"

„Du kannst mich nicht töten, Roseanne. Es ist nicht Teil des Deals!", keuchte er.

„Sei still!", verlangte sie, bevor sie von dem Tisch neben ihnen, einen Metallstrohhalm griff und ihm damit in den Nacken stach. Cody griff nach dem Strohhalm und schrie vor Schmerzen auf.

Sie lächelte zufrieden und ließ den jungen Vampir los. Dieser sackte die Wand hinunter und verzog gequält das Gesicht, als er den Strohhalm entfernte. Er wimmerte, während er seine Hand an seine Wunde presste. Die angstvoll geweiteten Augen auf Roseanne gerichtet.

Die Blonde nahm grinsend die Serviette an, die Skyjah ihr hinhielt, und wischte sich die Hände sauber.

„Ich bin ein Urvampir", sagte sie und sah dabei den verletzten Vampir an. „Erweise mir gefälligst etwas Respekt!"

Sie ging vor ihm in die Hocke und begann mit einer zweiten Serviette die Blutung zu stillen.

„In dem Moment, in dem du aufhörst, mir zu nützen, bist du tot, also solltest du tun, was ich sage. Das solltest du nicht vergessen. Sieh bloß zu, dass George sicher bleibt."

Sie schenkte ihm ein kaltes lächeln, bevor sie sich zu Skyjah setzte.

Ihr Bruder hob eine Augenbraue. Sein Blick sagte alles.

„Ja ich weiß", sagte sie sofort und verzog das Gesicht. „Ich habe gerade total den Elijah heraushängen lassen."

„Fehlt nur Anzug und Krawatte", grinste Josh.

„Das war die erste Lektion, Josh", wandte sich Roseanne an ihm. „Im Übrigen."

„Niemals etwas vermasseln, dass du einem aufgetragen hast?", fragte er direkt. „Glaub mir, das habe ich bereits vor Tagen verstanden. Es war der epischste Fail überhaupt zu versuchen dich hinters Licht zu führen. Im Übrigen."

Roseanne kicherte, aber dieser Ausdruck blieb nicht lange in ihrem Gesicht, als sie sah wessen Name auf ihrem Handydisplay erschien.

„Das kranke Etwas?", las Hayden vor. „Wer ist das?"

„Der Hybriden-Arsch", brummte sie und nahm das Gespräch an. „Ich dachte, ich wäre Elijah gegenüber deutlich genug gewesen?"

„Du hast deine Unabhängigkeit klar genug erklärt, Liebes", erwiderte er. „Aber du warst nie abhängig von uns. Du ..."

„Hör auf", sagte sie direkt. „Egal was du jetzt sagst. Ich habe genug davon. Ich will nicht länger eine Schachfigur sein in dem kranken Spiel das du dein Leben nennst! Adieu Nik!"

Mit einem schnellen Tastendruck beendete sie das Gespräch und fünf Sekunden später hatte sie seinen Kontakt blockiert.

„Schätze ich hol uns allen mal einen Drink!", sagte Josh und stand auf. Er beugte sich zu Hayden und konzentrierte sich darauf ihn zu Manipulierern. „Und du begleitest mich. Na wie sieht es aus?"

Hayden stand gehorsam auf und folgte Josh zur Bar. Als Skyjah und Josh im Wagen gewartet hatten, hatte der Hybrid die Zeit genutzt um Josh ein bisschen was zu zeigen.

„Ich trau diesem Theater zu deiner starken Fassade nicht", sagte Skyjah leise zu seiner Schwester. „Wie geht es dir wirklich?"

Roseanne zog eine Grimasse. „Das ist kein Theater", versicherte sie. „Und es wird alles wieder in Ordnung kommen, denn ich hole Kol und Valentin zu uns zurück!"

„Roseanne." Skyjah verzog mitleidig das Gesicht. „Kein Zauber kann die Toten zurückbringen."

„Aber du bist zurückgekommen, also gibt es einen Weg", beharrte sie. „Und alsbald ich herausgefunden habe, wie das funktioniert, werde ich es wiederholen."

*~* ∞ *~* ᛗᛁᚲᚨᛖᛚᛋᛟᚾ *~* ∞ *~*

„Ich hätte nicht gedacht, dass du das so schnell organisiert kriegst!" Josh starrte in freudiger Faszination seinen nigelnagelneuen Tageslichtring an. George hatte die Schmuckstücke vor ein paar Minuten fertiggestellt und Roseanne zusammen mit einer neuen Runde Drinks gebracht. Die Blonde hatte Josh direkt den Ring ausgehändigt, der für ihn gedacht war. Die Restlichen hatte sie in ihrer Jackentasche verwahrt.

„Es war ein glücklicher Zufall, dass George gerade Zeit dazu hatte", erwiderte sie. Sie hatte eigentlich erwartet, dass er erst in ein paar Tagen dazu kommen würde, aber scheinbar hatte sie mit dem Erledigen dieser Vampire eins seiner größeren Probleme gelöst und wollte sich schnell erkenntlich zeigen. Apropos Probleme. Als sie ihren Blick schweifen ließ, sah wie sie Cody die Überreste des armseligen Haufens beseitigte. Es war eine richtige Arschaufgabe, aber das hatte er irgendwie verdient. Wenn er schließlich verhindert hätte, dass sie die Bar betraten, müsste er jetzt nicht den Boden schrubben.

„Ich weiß gar nicht, wie ich ihm dafür danken soll!"

Roseanne wandte sich wieder dem jüngsten Vampir im Raum zu. Josh schien es ernst zu meinen und er war sichtlich wirklich ratlos.

„Sag ihm einfach 'Danke'", schlug Roseanne vor.

Josh blinzelte sie überrascht an, dann schüttelte er den Kopf.

„Ein 'Danke' reicht da nicht!", ereiferte er sich. Du weißt ja gar nicht, wie dass ist! Da wachst du plötzlich auf und da ist dieser Hunger. Ein völlig Fremder erzählt dir was über Vampire und dann ..." Er brach ab und schüttelte wieder den Kopf. Natürlich, von jetzt auf gleich in eine völlig fremde Welt gestoßen zu werden und dann auch noch von dem Hybriden-Arsch manipuliert und ausgenutzt werden war nicht toll. Richtig übel um genau zu sein.

„Plötzlich kannst du nicht mehr in die Sonne, du kannst nicht mehr ... Du hast ja keine Ahnung wie das ist!" Josh verstummte aber Roseanne lächelte nur nachsichtig, während Hayden den jungen Vampir mit ausdrucksloser Miene musterte. Sie kannte diesen Blick noch aus dem Studium. Es war Haydens Nachdenk-Gesicht.

„Doch, ich kann ganz gut nachvollziehen, wie das ist", sagte sie verständnisvoll. „Auch wenn es lange her ist, aber ich war auch einmal nur ein Mensch. Ich wurde durch Zufall ebenso wie die Mikaelsons zu einem der ersten Vampire. Da mein Wolfsgen durch einen Fluch unterdrückt war, war ich auch nur ein Vampir. Ein Urvampir zwar, aber eben nur ein Vampir. Kein Hybrid wie jetzt glücklicherweise. Genau wie dich versenkte mich plötzlich die Sonne. In die Hütten in der anderen Dorfbewohner kam ich nicht mehr herein. Bis die Urhexe eine Lösung mit der Sonne fand, waren wir alle in den Höhlen quasi gefangen. Und im Gegensatz zu dir, war da niemand, der mir hätte sagen können wie das alles funktioniert. Für diese Spezies gab es ja nicht einmal einen Namen. Das musste ich allein herausfinden. Deswegen versuche ich nach Möglichkeit ja Leuten wie dir zu helfen. Eben weil ich ganz genau weiß wie das ist. Der Hunger, der Drang zu töten. Lernen damit umzugehen war die Hölle."

„Wie hast du es geschafft das zu kontrollieren?", fragte Josh interessiert.

„Wir haben damals in der Neuen Welt gelebt, lange bevor Amerika entdeckt wurde. Ich kam nicht sonderlich gut mit dem klar, was aus mir wurde. Mikael konnte seinen Jähzorn nicht kontrollieren. Er tötete in einem Anfall von blinder Wut als er erfuhr das seine Frau ihm untreu gewesen war, fast unser halbes Dorf. Darunter meine Familie. Ich ertrug es nicht, konnte nicht damit umgehen. Als Vampire sind unsere Emotionen verstärkt. Es war zu viel für mich. Also lief ich davon. An der nächsten Küste machten sich gerade einige Wikinger bereit wieder in die See zu stechen. Ich kannte ihr Ziel nicht, aber ich wusste, dass ich nicht bleiben wollte. Also schlich ich mich an Board des Schiffes. Dabei merkte ich das erste Mal, dass ich in der Lage war, Menschen zu manipulieren. Instinktiv nahm ich der Besatzung jeden Zweifel daran das meine Anwesenheit richtig ist. Das ich dazu gehörte. Das man sich über mich nicht wundern musste. Ich hatte ja keine Ahnung, welche Tortur ich damit auf mich nahm. Ich erfuhr, dass sie auf den Weg in die Alte Welt waren. Natürlich dauerte die Reise eine gefühlte Ewigkeit. Kein Vergleich zum heutigen Reisen. Und mir wurde schnell klar, dass wenn ich meinen Hunger, die Blutlust, nicht kontrollieren würde, keiner von uns je das Festland erreichte. Ich trank wenig, viel zu wenig. Es war gerade genug um nicht auszutrocknen."

„Das muss die Hölle gewesen sein", murmelte Josh entsetzt.

Roseanne nickte grimmig. „Mein Entschluss bröckelte. Je länger die Reise dauerte. Je mehr meine Venen begannen sich wie Schmirgelpapier anzufühlen und das Blut an ihnen entlang kratzte. Aber dann sah ich Vögel am Horizont und beschloss, dass es Zeit war, mich ins Meer zu stürzen. Halb erfroren wurde ich schließlich an die Küste gespült."

„Warte mal!", unterbrach Hayden sie. „Wieso bist du gesprungen? Nur wegen ein paar dämliche Vögel?" Offenbar verstand er es gar nicht.

„Vögel beuteten für Seeleute Hoffnung. Das habe ich von mehren Leuten erzählt bekommen. Denn dort wo Seevögel sind muss Land in der Nähe sein. Nach Monaten auf hoher See, die Vorräte zur Neige gegangen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich die Besatzung war, dass Land in Sicht kam", erklärte sie geduldig. „Und gesprungen bin ich um in erster Linie Abstand zwischen mich und die Besatzung zu bringen."

„Hmm", machte Hayden.

„Und an Land hast du dann die Erstbesten angegriffen?", fragte Josh. „Ich mein, du hast ganz dringend Blut gebraucht."

Sie schüttelte den Kopf. „Erstaunlicherweise nicht. Ich wurde an eine fremde Küste gespült und traf auf eine junge Frau. Sie steckte in Schwierigkeiten denn eine Gruppe von Männern wollte ihr Gott weiß was antun. Die Männer tötete ich, aber das Mädchen verschonte ich. Die Kleine war verängstigt, aber dankbar und ihre Angst galt nicht mir. Ihr saß der Schreck in den Knochen aber sie fürchtete mich nicht. Ihr war es egal was ich war. Sie sagte, was auch immer ich für eine Kreatur sein mochte. Ich hatte sie von einem schlimmen Schicksal bewahrt, also konnte ich nicht das Böse sein. Ich wurde an der Küste Schottlands angespült und in den Highlands wurde Gastfreundschaft großgeschrieben. Das Mädchen bestand darauf das ich sie eine Weile begleitete und so entstand zu ihr und ihrem Bruder eine Freundschaft, die bis heute besteht."

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