33. Nochmal von Anfang an

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Erens Sicht:

Es war jetzt schon ein paar Tage her, seitdem Levi und ich uns die Gefühle gestanden hatten. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Es fühlte sich so unrealistisch an, aber irgendwie auch so real. Jedes mal hatte ich so ein Kribbeln im Bauch. Jetzt war alles gut. Levi und ich... alles gut. Jetzt konnten wir ein normales Leben anfangen.

Heute würde er zum ersten mal wieder alleine unter Leute gehen. Ich war trotzdem etwas besorgt. In dieser Zeit würde ich nicht bei ihm sein. Ich konnte nicht für ihn da sein, wenn was passierte. Und genau das bereitete mir Unbehagen.
Ich arbeitete seit heute wieder in der Einrichtung, war aber immer Zuhause, bevor Levi zur Abendschule musste. Erwin machte es nichts aus, solange ich alles gut unter einen Hut bekam. Trotzdem sahen wir uns nicht so oft, wie ich es gerne hätte. Morgens bis Mittags war ich arbeiten und Abends musste er nun mal eben weg. Da blieb nicht viel Zweisamtkeit, aber wir machten das Beste draus.

Es war 13 Uhr und ich machte mich gerade auf den Weg nach Zuhause. Der erste Tag war... normal halt. Aber natürlich kam dann Hanji und bombardierte mich mit unzähligen Fragen, die ich nur zu gern ignorierte. Sie fand es anscheinend nicht so toll, wenn man sie blockiert und die Anrufe nicht abnahm. Aber was sollte man machen, wenn..?! Hanji halt!
Ich kam Parkplatz an und machte den Motor aus, zog den Schlüssel raus und nahm meine Tasche von der Rückbank. Obwohl der Tag nicht gerade lang war, war ich dennoch etwas müde. Aber dann packte mich die Freude, Levi gleich zu sehen, und schon lief ich mit schnellen Schritten zum Fahrstuhl. Ich drückte den Knopf und lauschte der öden Fahrstuhlmusik.

Mit einem 'Ping' öffnete sich die Tür. Ich umgriff nochmal richtig meine Tasche und lief zu meiner Wohnung. Kaum hatte ich die Tür geöffnet wurde ich direkt in eine warme Umarmung gezogen. Ich atmete glücklich aus und grinste, als wir uns wieder lösten und ich in ein lächelndes Gesicht da. "Ich hab dich vermisst, Eren", sagte er sanft. Ich stimmt dem lächelnd zu und küsste ihn auf die Stirn. Dann schritt ich etwas zurück und hing meine Jacke auf sowie packte meine Schuhe ordentlich weg.

"Hast du schon was gegessen?", fragte ich den immer noch im Flur stehenden Levi. Er schüttlete leicht verträumt den Kopf. Er schien in Gedanken zu sein. War er aufgeregt? Hatte er Angst? Ich verstand es. "Dann mach ich was. Was möchtest du essen?" Ich lief schon mal vor in Richtung Küche und öfnete den Kühlschrank. "Mh... Vielleicht gegrilltes Hänchen mit einem Salat.", gab er als Antwort und umklammerte mich von hinten. Er war sehr anhänglich geworden, aber ich mochte es. "Gut", sagte ich noch und wandte mich von ihm ab. Während ich anfing zu braten setzte sich Levi auf den Stuhl und sah auf sein Handy.

"Bist du nervös?" Der Schwarzhaarige schaute erschrocken auf, war wohl zu sehr auf sein Handy fokussiert. "Schon ein wenig. Ich weiß nicht... Aber ich werde mir mühe geben.", beantwortete er meine Frage etwas unsicher und blickte wieder zum Handy. "Ich bin mir sicher, dass du das schaffst. Du hast in den letzten Tagen keine Panikattacken mehr gehabt und als wir in der Stadt waren, ist auch nichts passiert" - "Ja, das stimmt schon, aber da warst auch du dabei.", ich stockte in meiner Bewegung. "Ach, das wird schon. Und wenn was sein sollte kannst du mir ja ne Nachricht schreiben oder mich anrufen. Ich hole dich dann ab. Aber nur, wenn es wirklich nötig ist", gab ich klar von mir und schnitt weiter den Salat und briet weiter das Hänchen. Levi brummte zustimmend.

Nach ein paar Minuten war alles fertig und wir deckten den Tisch. "Eren?"- "Mh?"- "Ich möchte alleine dahin gehen" Dem stimmte ich mit einem Nicken zu und aß weiter. Ich machte mir immer noch etwas Sorgen. Aber ich war mir sicher, dass er es schaffen würde.

-

Es war 15: 45 Uhr. Levi machte sich gerade fertig und packte alle Sachen ein. Ich erkannte, wie nervös er war, aber dennoch vor Entschlossenheit strahlte. Dies gab mir Sicherheit. "Ich bin fertig!", rief er aus dem Flur. Sofort kam ich aus dem Wohnzimmer in den Flur, sah Levi an. Er hatte sich ein schwarzes Hemd, eine schwarze Jeans und eine dunkelgraue Jacke angezogen. Alles ziemlich dunkel, aber das war halt Levis Kleidungsstiel. Am besten Komplett Schwarz.

"Schön" Ich kam zu ihm rüber und umarmte ihn. Wohlig seufzte ich auf. Als wir uns lösten wuschelte ich ihm noch kurz durch die Haare. "Man, Eren!", zischte er aber dennoch leicht grinsend. "Ist ja gut. Dir einen schönen ersten Schultag", sprach ich zufrieden lächelnd. "Ja, danke", flüsterte er etwas ruhiger. Ich zog ihn zu einen Kuss zu mir ran. "Hey, du schaffst das", ermutigte ich ihn. Er nickte, sprach sich selber zu, ehe er seinen Rucksack schulterte und zur Tür ging. Ich lächelte ihm zu und er verließ die Wohnung.

Schnell lief ich nochmal zur Tür. "Ich hole dich aber ab!", rief ich ihm noch hinterher. Er nickte und lief seinen Weg weiter.

Jetzt ging es los. Nochmal von Anfang an..

Trust Is Useless [Ereri/Riren]Where stories live. Discover now