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Eine weitere Woche ist vergangen. Ich habe jede Nacht mit Damon getanzt und war immer für den Moment glücklich. Er redete viel mit mir, ich jedoch nicht, ich hörte ihm nur zu. In der Schule jedoch hat er mir wieder Sprüche an den Kopf geworfen und über mich gelacht mit seinen Jungs und seinen Fliegen, die ihn überall hin folgen. Diese Mädchen sind doch einfach nur billig.
Tom hat seine Finger von mir gelassen, weil ich alles getan habe was er von mir verlangte, ohne zu widersprechen oder sonstiges. Ich war so erleichtert. Jetzt wo er wieder da ist habe ich jeden Tag, jede Sekunde, wo er in meiner Nähe ist Angst er könnte sich wieder an mich vergreifen und mir wehtun.

Ich schüttel meinen Kopf und versuche die schrecklichen Bilder aus diesem zu bekommen. Ich sehe, in meinen Träumen oder auch so, oft wie seine dreckigen Finger mich anfassen und Dinge mit mir machen und ich völlig wehrlos bin. Ich kann nichts machen und das tut so weh. Ich bin ihm einfach nur ausgeliefert und er nutzt alles aus.
Ich wünschte meine Mum hätte nie diese scheiß Krankheit bekommen. Sie war zu gut für diese Welt. Wieso werden immer die guten Menschen von dieser Erde geholt?
"Hey alles gut?" höre ich Alice fragen. Ich nicke.
"Ja wieso?" frage ich mit einem Fakelächeln und sehe zu ihr. Sie sieht mich besorgt an.
"Du weinst?" sagt sie und nun spüre ich auch die nasse Spur,welche von meinem Auge meine Wange hinunterführt. Ich wische über sie.
"Habe ich gar nicht gemerkt. Habe wohl zu viel nachgedacht." ich wische mir die nächste aufkommende Träne weg und dann die nächste und nächste. Was ist jetzt auf einmal los?
"Hey, hey, schhh." sie streichelte meine Schulter.
"Alles ok Ms. Smith?" fragt meine Lehrerin.
"Äh...ähm...ja alles gut." meine Stimme bebte und ist schwer zu verstehen.
"Ich wusste gar nicht, dass du auch noch eine Heulsuse bist. Ist ja unerträglich." zischt Damon kalt und genervt. Ich drehe mich wütend zu ihm.
"Halt die Klappe und kümmer dich um deinen eigenen Scheiß!" sage ich zornig.
"Würde ich ja gerne, aber dein Geheule hält mich davon ab." er verdreht die Augen.
"Sei ruhig Damon." zischt Alice und er sieht verwundert zu ihr rüber. Noch nie hat sie etwas gegen ihn gesagt. Sonst stand sie immer nur daneben und hat zugesehen.
"Das Wunderlein macht ja auch mal den Mund auf. Sag mal kommt das Kaninchen immer noch zu spät?" fragt er und die meisten fangen an zu lachen, obwohl das noch nicht mal lustig war.
"Och du bist so armselig Thomson." seine Augen schießen wieder zu mir.
"Es reicht!" ertönt die genervte Stimme von Ms. Baker. "Es ist ja kaum noch auszuhalten mit euch Zwei! Das muss endlich Konsequenzen haben."
"Wollen sie uns jetzt auch noch ein Projekt aufdrücken?" fragt Damon monoton.
"Nein. Ihr werdet ab jetzt in allen Gruppenarbeiten die wir machen zusammenarbeiten und nebeneinander sitzen. Das ganze restliche Schuljahr. Und wehe ich höre nur eine einzige Diskussion, die nicht zum Unterricht gehört. Meine Augen weiten sich. Das ist nicht ihr ernst. Das ganze restliche Schuljahr?! Ich sehe zu Alice, welche mich mitleidig ansieht.  "Gut dann wäre dies geklärt. Damon setzt sich auf Alices Platz. Er stöhnt genervt auf und Alice packt ebenfalls ihre Sachen zusammen. Ich sehe sie verzweifelt an, doch sie zuckt nur mit den Schultern und setzt sich zu Cole.
Ich drehe mich nach vorne. Toll jetzt kann ich ihn auch noch in meinem Lieblingsfach neben mir ertragen.
Der Stuhl wird zurückgeschoben und der Körper von Damon setzt sich auf diesen. Ich sehe ihn nicht an, sondern starre gerade aus.
"Jetzt muss ich auch noch hier sitzen wegen dir." sagt er genervt. Ich atme ungläubig aus.
"Falls du es vergessen hast Thomson, du hast angefangen." motze ich ihn an.
"Aber du bist drauf eingegangen." erwidert er. Ich möchte gerade zu einer Antwort ansetzen, als die Stimme von Miss Baker ertönt.
"Was habe ich gerade gesagt? Keine Diskussionen, die nicht zum Unterricht gehören!" sagt sie streng.
Eins steht fest ,sie war mal meine Lieblingslehrerin.

__**__

Tom ist zum Glück nicht zu Hause, sondern bei der Arbeit, genauso wie Regina, meine Cousinen sind bei Freunden und ich darf den Einkauf erledigen.
Doch zuerst gehe ich in mein Zimmer, wo ich das Bild von meiner Mum und mir an meinem fünften Geburtstag, auf meinem Nachttisch sehe. Daneben die Schneekugel, welche ich zum letzten Weihnachten, wo sie noch lebte bekam. Ihre Kette trage ich jeden Tag. Insgesamt habe ich also nur drei Andenken von ihr.
Ich denke viel über meine Mum zur Zeit nach. Nicht dass ich nie an sie denken würde, aber Tom ist wieder da und wenn ich an sie denke ist er nicht mehr in meinem Kopf.
Ich spüre wie meine Augen wieder zu  brennen anfangen und ich blinzele schnell um nicht loszuheulen.
Ich gehe nach unten, mit dem Geld und einen Beutel bewaffnet und gehe zur Mall.
Da ich gleich arbeiten muss, kaufe ich nach meiner Schicht ein.

Mysterious Girl-A Cinderella StoryWhere stories live. Discover now