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Damon POV

Nichts. Seit drei weiteren Wochen einfach nichts. Es macht mich so fertig. Ich bin jede Sekunde bei ihr. Mein Vater hat mit der Schule gesprochen, dass ich erstmal nicht kommen werde. Er versteht es wenigstens und ist für uns da, nicht wie damals mit Mom. Denn seit ich Kily das Geschene vor drei Wochen erklären musste ist sie wieder so wie damals. Unglücklich, doch dieses mal kann ich nicht für sie das ein, denn mein Herz tut ununterbrochen weh, die Angst, dass sie nie wieder aufwacht ist so groß. Ich könnte es nicht verkraften, denn ich weiß sie ist die eine, die ich in meinen Leben brauche. Ich habe es im Gefühl. Sie ist meine Seelenverwandte. Wir haben so viel zusammen durchgestanden, mehr schlechte Sachen als gute, aber wir haben sie überwunden und das ist was zählt.

Ich streichel ihre Hand in meiner und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Bitte wach auf." ich sehe in ihr aschfahles Gesicht, in ihre Augen, welche geschlossen sind, doch nichts, keine Regung ist zu sehen. Ich lehne mich seufzend wieder zurück und fahre mir über mein Gesicht und sehe sie wieder an. Sie sieht so anders aus. Ihre sonst so schöne bräunliche Haut ist bleich, ihre Haare glänzen nicht mehr, sondern sind trocken, sie lächelt nicht mehr, sieht mich nicht mehr mit ihren wunderschönen blauen Augen an und gibt mir nicht mehr ihren genervten Blick, welchen ich so sehr an ihr liebe. Ich liebe einfach alles an ihr. Ich vermisse es mit ihr zu tanzen und all das, werde ich vielleicht nie mehr sehen oder tun können.
"Ich kann nicht mehr ohne dich. Ich brauche dich, Kily braucht dich, alle brauchen und vermissen dich. Du warst nie alleine, wie du vielleicht gedacht hast, du hast so viele, die dich lieben." ich lege meinen Kopf auf ihren Bauch und schließe die Augen, bis mich ein Klopfen hochschrecken lässt.
An der Tür steht Alice und sieht mich erschöpft an.
"Hey." sagt sie müde und sieht dann zu Aria.
"Hey." ich fahre mir über mein Gesicht und sie setzt sich auf die andere Seite von Arias Bett.
"Alles gute zum Geburtstag Aria. Du bist endlich achtzehn. Du hast solange auf diesen Tag gewartet und wolltest heute ausziehen, aber das kannst du jetzt nicht. Ich habe eigentlich eine riesen Party mit Jack geplant, aber..." sie lässt den Satz offen und eine Träne kullert ihre Wange runter. Aria hat heute Geburtstag? Warum hat sie mir nichts erzählt? Warum hat niemand etwas gesagt? Ich seufze.
"Wie geht es dir?" fragt Alice mich. Ich sehe in ihre grünen Augen, welche so trostlos erscheinen und müde. Ihr muss es ebenso schrecklich gehen wie mir.
"Meine Freundin liegt im Kooma und nichts scheint sich zu verbessern, wie soll es mir da schon gehen?" sage ich monoton, meine Mauer ist oben, so wie damals als Mom gestorben ist. Als ich sehe wie sie noch niedergeschlagener wird seufze ich. "Ich weiß du meinst es gut Alice, aber bitte stell die Frage nicht mehr." sie nickt und sieht wieder zu ihrer Freundin.
"Denkst du sie wacht je wieder auf? Der Arzt meinte, es könnte Tage, Wochen ,Monate oder Jahre dauern, oder dass sie gar nicht aufwacht." ich sehe zu Aria, drücke ihre Hand.
"Ich denke nicht nur, dass sie aufwachen wird. Ich weiß es. ich vertraue ihr, ich vertraue darauf, dass sie kämpfen wird, dass sie leben will und aufwacht." sie nickt und schenkt mir ein kleines Lächeln.
"Ich bin froh, dass sie dich hat. Wie sich das alles in den letzten Monaten entwickelt hat ist echt heftig." ich sehe sie verwirrt an. "Naja. Ihr habt euch jahrelang das Leben unnötig schwer gemacht, mochtet euch nicht, aber ein Tanz hat alles verändert, dieser Tanz hat alles einen Anfang gegeben, einen Tanz der den Anfang brachte. Er hat dazu geführt, dass alles sich verändert. Eure gemeinsame Leidenschaft hat euch zu euren Gefühlen getrieben und jetzt seid ihr ein Paar, welches sich so sehr liebt. Du bist immer hier, bist bei ihr und sie würde dasselbe auch für dich tun." sie hat Recht. Ich wusste es damals nicht, dass sie es war, aber in dieser Nacht, in der wir zum ersten Mal miteinander getanzt haben hat sich alles verändert. Ich war sofort von diesem Mädchen mit der Maske angetan, wollte wissen wer sie ist und habe nie erkannt, dass dieses Mädchen jeden Tag vor mir stand. Doch trotzdem haben wir uns immer mehr gefunden und jetzt liebe ich sie mehr als mich selbst, als alles auf der Welt und deshalb darf ich sie auch nicht verlieren.

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Fast vier weitere Wochen sind vergangen. Wie immer sitze ich hier im Raum bei ihr und streichel ihre Hand und ihre Arme. Mittlerweile sind all ihre blauen Flecke verheilt, jedoch hat sich sonst nichts verändert, nur dass es vor einer Woche zu einer Komplikation kam, welche aber zum Glück schnell behoben wurde und nicht ihren Zustand verschlechtert hat, da dies sonst fatal gewesen wäre.
Ich sehe mich im Raum um ,wie ich es schon so oft tat, doch alles ist noch gleich, die gleichen weißen Wände, der Geruch von Disentfektionsmittel, die Blumen, welche schon verwelken, die Stühle für die Besucher und das endlose Piepen im Raum, welches ich schon längst aus Gewohnheit überhöre.

"Hey." ich sehe zur Tür, wo Jack, Quinn und Max stehen, ebenso Cole und Alice. Ich nicke ihnen zu und sehe dann wieder zu Aria. Ich höre wie die anderen sich setzen und sich eine bedrückende Stille beginnt sich festzusetzen, bis auf einmal Quinn anfängt zu reden. Er erzählt von den letzten Tagen in der Schule, die Gerüchte die rumkursieren. Alice steigt mit ein und sagt welche neuen Beziehungen es gibt und Jack erzählt von Elaine, seiner Schwester, dass sie sich an einem College beworben hat, wo sie Musik studieren kann. Jeder erzählt ihr etwas, außer ich. Ich bin still höre ihnen zu und denke daran ,was wir jetzt schon alles erlebt haben könnten. Ich hätte ihr beim Umzug geholfen, sie in jeder freien Sekunde geküsst und sie zum Lachen gebracht. Ich hätte sie zu unserem zweiten Date eingeladen und ich hätte ihr ihr Lieblingsbuch geschenkt, welches sie unbedingt haben möchte. Wie ich sie kenne, würde sie es sich sofort schnappen und an einem Tag oder zwei Tagen durchlesen und mich komplett lings liegen lassen, weil sie so vertieft in dieses Buch wäre. Bei diesem Gedanken muss ich lächeln und drücke ihre Hand etwas und gebe ihr einen Kuss auf ihren Handrücken. Ja so hätte alles laufen können, wenn dieser Bastard nicht gewesen wäre, der ihr kein Glück gewährt. Sofort vergeht mein Lächeln und ich balle meine andere Hand zur Faust.

"Ich hole mir etwas zu trinken, möchte jemand auch etwas?" höre ich die Stimme von Alice. Wie gerne ich wieder ihre Stimme hören möchte. Egal in welcher Art und Weise, ob monoton, wütend, oder glücklich. Ich möchte sie einfach nur hören.
Alice geht aus dem Raum und es ist wieder still.
"Bitte komm endlich aus diesem Loch raus zurück zu mir. Ich brauche dich. Ich liebe dich." flüster ich und gebe ihr einen Kuss auf die Lippen, jedoch schrecke ich zurück als ich eine Bewegung ihrer Lippe wahrnahm. Ich muster sie. Habe ich mir das etwa eingebildet.
"Ist alles ok?" fragt Max und ich schüttel den Kopf.
"Ich weiß nicht. Ich dachte ihre Lippen haben sich bewegt." Die drei Jungs stehen auf und sehen sie gespannt an.
"Aria, wenn du mich hörst, versuche irgendetwas zu bewegen, drücke meine Hand. Zeig einfach, dass ich mir das nicht eingebildet habe und du wach wirst." sage ich und wir warten alle angespannt. Ich konzentriere mich auf meine Hand spüre aber nichts. Die hoffnungsvollen Gesichter erlischen, doch dann. Ich sehe ungläubig auf meine Hand und fange an zu lächeln. "Du schaffst das. Versuche es weiter. Ich bin bei dir." ich sehe wie ein Finger sich bewegt, ein zweiter, ein dritter. Ich sehe zu den anderen drei, welche ebenso ungläubig zu den Fingern sehen.
"Öffne deine Augen. Bitte öffne die Augen." wir warten gespannt. Ihre Lider fangen an zu zittern, bis ihre blauen Augen zum Vorschein kommen und zur Decke sehen....



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Ui sie ist wach.

Wie findet ihr es?

Mysterious Girl-A Cinderella StoryWhere stories live. Discover now