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Mit einem Kuss verschwinde ich aus dem Auto und klingel an der großen schwarzen Tür, welche Amelie öffnet und mich lächelnd begrüßt.
"Hallo meine Liebe. Kily ist in ihrem Zimmer, falls du sie suchst." sagt sie und ich nicke ihr dankend zu, gehe die Treppen nach oben und klopfe, doch es kommt keine Antwort, also gehe ich rein, aber sehe sie nicht. Ich sehe in ihrem Bett nach, doch da ist sie ebenfalls nicht. Unter ihrem Hochbett sind Vorhänge, also schiebe ich eine beiseite und sehe rein, wo ich eine schlafende Kily und ein Buch auf ihrer Brust ausmache. Sofort muss ich bei diesem süßen Anblick lächeln und hocke mich hin, nehme das Buch von ihr hinunter und lege es auf einem Tisch, nehme eine Decke und decke sie danach zu, sie murmelt etwas und dreht sich dann auf die Seite.

Ich schließe sachte ihre Zimmertür und gehe wieder runter zu Amelie, welche gerade dabei ist die Küche zu putzen.
"Kann ich dir irgendwie helfen Amelie?" sie sieht mich erschrocken an und schüttelt den Kopf.
"Danke Herzchen, aber das ist meine Arbeit."
"Lassen sie sich helfen Amelie. Es kann auch nur etwas kleines sein." sage ich und setze mich auf einem Hocker.
"Aber sie sind verletzt. Hatten sie einen Unfall?" fragt sie und deutet auf meine Schläfe und an meine nicht wirklich aufrechte Haltung.
"Halb so wild. Und bitte lassen sie sich jetzt helfen." sie seufzt ergeben und sofort muss ich lächeln. "Also was soll ich machen?"
"Könntest du den Tresen abwischen und abtrocken und den Tisch?" ich nicke, nehme mir einen Lappen und fange an den Tresen abzuwischen und danach abzutrocknen.

Nachdem ich noch in paar Zimmern staub gewischt habe gehe ich wieder in die Küche, um zu der Blondine zu gelangen, aber der Schmerz an meinen Rippen lässt mich aufstöhnen und die Stelle halten. Ich stüze mich am Sessel ab und versuche es zu unterdrücken. All die Schmerzen von den Prellungen an vielen Stellen meines Körpers kehren langsam zurück. Ich habe vergessen die Schmerztablette zu nehmen, warum bin ich so dumm?!
Ich lasse mich auf meine Knie nieder und versuche ruhig zu atmen.
"Amelie?!" rufe ich sie und sie kommt angerannt und weitet ihre Augen als sie mich sieht.
"Oh mein Gott. Was ist los?" fragt sie panisch und ich versuche sie zu beruhigen.
"Es ist alles gut. Können sie mir bitte meine Handtasche geben? Da sind Schmerztabletten drinne, geben sie sie mir bitte." sie nickt und macht sich schnell auf den Weg in den Flur und kommt kurze Zeit später mit einem Glas Wasser und einer Tablette in der Hand zurück und reicht mir beides. Schnell nehme ich die Tablette und sie hilft mir hoch und stützt mich zur Couch, wo ich mich sachte raufsetze.
"Was ist denn los?"
"Ich hatte gestern einen kleinen Unfall, aber es geht mir gut. Ich muss nur die Schmerzmittel noch etwas nehmen." erkläre ich.
"Ich hätte sie nicht arbeiten lassen sollen." ich schüttel den Kopf.
"Nein nein. Ich wollte es so." ich lächel sie an und nehme ihre Hand in meine.
"Was ist hier los?" erschreckt uns die tiefe Stimme von Herrn Thompson.
"Nichts Sir. Miss Smith ging es nicht so gut, aber es ist schon besser." erklärt sie angespannt und sieht den großen Mann hinter mir an. Ich stelle mich hin und stütze mich leicht an der Lehne ab.
"Guten Tag Mister Thompson." begrüße ich ihn freundlich und sehe ihn fest in die Augen. Ich lasse mich nicht von ihn einschüchtern, dass will er nur, das erwartet er von mir, dass ich einknicke.
"Amelie lass uns allein" sagt er streng und bewegt sich auf den Sessel zu und deutet mir mich zu setzen, was ich auch tue. Erst ist es still und wir starren uns nur an. Es ist mehr als nur unangenehm.
"Wo ist der Ring?" fragt er mich und ich sehe auf meine Hand. Scheiße, toll Damon.
"Es gibt noch keinen." sage ich und er sieht mich emotionslos an.
"Wie kommt es dass ihr verlobt seid?" fragt er und ich sehe ihn ebenfalls mit meiner Maske an.
"Was ist das für eine Frage? Er hat mich gefragt und ich habe ja gesagt." antworte ich und er zieht seine Augenbrauen zusammen.
"Sie wissen, dass es eine große Verantwortung ist und sowas Konsequenzen hat. Es ist eine törichte Entscheidung sich so früh zu verloben. Haben sie denn nicht vorher nachgedacht, was das für Folgen hat. Es ist so naiv. ich kenne meinen Sohn, er bindet sich nicht gerne. Es wird nicht halten." Empört sehe ich ihn an.
"Anscheinend kennen sie ihren Sohn nicht. So ist er nicht mehr, aber das würden sie sehen, wenn sie sich mal mehr um ihre Kinder kümmern würden oder an sie denken würden. Sie leiden genau so sehr wie sie Mister Thompson, besonders Kily. Damon trägt die ganze Verantwortung für seine Schwester und muss auch mit dem Verlust leben, nicht nur sie. Kily vermisst ihren Vater so sehr. Sie redet immer von ihnen. Ich weiß wie es ist die eigene Mutter zu verlieren, es wird immer etwas fehlen, aber anders als ich haben sie einen Vater, der ihnen helfen kann es zusammen zu überwinden. Ihre Kinder wollen nicht auch noch sie verlieren, also denken sie nicht nur an sich, sondern auch an ihre Kinder. Also gehen sie jetzt da hoch zu ihrer achtjährigen Tochter und unternehmen sie was mit ihr. Sie verdient einen guten Vater und ich weiß, dass sie einer sind, dass hat sie mir oft genug erzählt. Verarbeiten sie ihren Verlust zusammen mit ihren Kindern Mister Thompson. Es tut mir leid wenn ich jetzt zu weit gegangen bin, aber ich  musste es einfach sagen." rede ich einfühlsam auf ihn ein und sehe eine kleine Regung in seinem Gesicht. In seinen Augen spiegelt sich Trauer wieder, er steht einfach auf und verlässt den Raum. Ich seufze und lehne mich zurück. Ich bin zu weit gegangen, ich hätte das nicht sagen sollen.
"Sie sind echt mutig." höre ich Amelies Stimme und dann steht sie auch schon direkt vor mir.
"Haben sie gelauscht?" frage ich belustigt.
"Hey. Ich bin eine neugierige Frau. Aber im Ernst, seitdem Frau Thompson nicht mehr hier ist ist er ein Eisblock, vielleicht konnten sie ihm die Augen öffnen. Ich hoffe es so sehr, denn ich gebe ihnen Recht, Kily braucht ihren Vater, nicht nur sie auch Damon. Damals hatten die beiden eine sehr gute Beziehung." erzählt sie mir.
"Ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist. Es musste einfach aus mir raus." sie nickt.
"Ich habe es auch schon versucht, aber auf mich hat er nicht gehört." mein Handy klingelt und ich gehe ran.

"Hey Dad." begrüße ich in. "Was gibs?"
"Ich wollte fragen wie es dir geht. Ich bin noch in der Stadt im Sommerhaus. Ich wollte nur sagen, dass ich morgen wieder zurück nach Hollywood muss. Ich hoffe das ist ok für dich, aber ich dachte auch, dass du in bester Gesellschaft bist." ich höre sein Schmunzeln heraus. Er meint Damon, das hört man sofort.
"Mir geht es gut. Klar, mich stört das nicht. Wir sehen uns ja bestimmt bald wieder."
"Gut mein Schatz."
"Hab dich lieb."
"Ich dich auch." ich lege auf und sehe auch schon, dass ich eine Nachricht von Damon habe.

"Bin in zehn Minuten da." ich muss lächeln und stehe auf.
"Ich gehe eben noch mal zu Kily, vielleicht ist sie wach." Amelie nickt und erhebt sich ebenfalls.
Ich gehe die Treppen hoch und bleibe vor Kilys Tür stehen, welche angelehnt ist und ich nicht glauben kann was ich höre.
"Sie verlor ihren Schuh...." höre ich die tiefe Stimme des Mannes, welche gerade dem kleinen Mädchen etwas vorliest. Er liest ihr wirklich etwas vor. Es hat geklappt, ich habe ihn erreicht!
Leise drehe ich mich um und gehe wieder die große Treppe runter.
"Amelie." sage ich als ich in der Küche bin und sie sieht mich an. "Er liest ihr gerade etwas vor." sage ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht und auch ihr Gesicht erhellt sich.
"Du bist unglaublich. Wie hast du das nur geschafft?" fragt sie ungläubig und ich hebe meine Schultern.
"Ich muss jetzt los, habe ein Date." sage ich und sie sieht mich vielsagend an. Sie denkt völlig falsch, weil sie das Gespräch mitbekommen hat und da erwähnt wurde, dass Damon und ich verlobt sind.
"Wir sind nicht verlobt, Damon hat das als Ausrede benutzt." flüster ich und sie schüttelt den Kopf.
"Trotzdem seid ihr ein Paar oder nicht? Und vielleicht kommt es ja irgendwann." sie zwinkert mir zu und ich schüttel den Kopf und umarme sie zum Abschied.
"Bis bald." sage ich, nehme meine Tasche und gehe raus ,wo Damon auch gerade schon angefahren kommt und ich einsteige, ihn einen Kuss gebe.
"Warum grinst du so?" fragt er und ich schüttel wieder den Kopf.
"Du glaubst nicht was passiert ist." sage ich und er zieht seine Augenbrauen zusammen. "Dein Vater wollte mit mir reden."
"Bitte sag mir nicht, dass er dich schlecht behandelt hat." sagt er angespannt und ich schüttel den Kopf.
"Nein, naja doch am Anfang, aber das tut nichts zur Sache. Ich habe mit ihm geredet und jetzt gerade liest er Kily CInderella vor." seine Augen weiten sich.
"Nein, du machst Scherze, dass würde er nie tun, dass hat er damals gemacht, aber jetzt..." er schüttelt den Kopf, aber ich sehe ihn an und nicke.
"Glaub mir. Frag Kily später." er nickt und fährt los.

"Was wollen wir denn am Strand?." frage ich verwirrt und lasse mich von Damons Hand an meinem Rücken führen. Selber habe ich eine Augenbinde um, aber ich kann das Rauschen, der Wellen hören. Ich spüre Damons Atem an meinem Nacken und kurz darauf einen Kuss, der mich erschaudern lässt, bevor er die Augenbinde abmacht.
Wir stehen auf einem Großen Steg, vor mir steht ein Tisch, wo etwas zu Essen draufsteht und Wein, dahinter eine große breite Liege und auf dem Tisch daneben steht Obst.
Ich sehe zu Damon.
"Gefällt es dir?" fragt er unsicher und ich sehe ihn erschrocken an.
"Bitte was? Damon es ist wunderschön. Wie hast du das so schnell hinbekommen?"
"Ich hatte Hilfe. Komm." er geht zum Stuhl, zieht diesen zurück und ich setze mich, dann geht er zu seinem Stuhl und setzt sich ebenfalls.
Ich hebe den Deckel hoch, welcher über dem Essen ist, hoch und erblicke Lasagné. Mein Lieblingsgereicht.
"Woher?"
"Ich bin ein guter Beobachter." sagt er nur und wir fangen an zu essen und uns nebenbei zu unterhalten

Nachdem wir gegessen haben stehen wir auf und begeben uns zur Liege, wo wir uns rauflegen, Damon eine Decke über uns zieht und wir zur Sonne blicken, welche gerade unter geht.
"Wunderschön." sage ich und kuschel mich noch mehr an ihn.
"Mehr als das." sagt er und sieht mich an. Ich boxe ihn gegen seinen Bauch.
"Sei nicht so kitschig Thompson." lache ich und er reibt sich seinen Bauch.
"Hey, lass mich doch Kitschig sein. Sei ehrlich du magst das." verteidigt er sich und küsst meinen Hals. Sofort rast mein Herz noch mehr und ich spüre sein Grinsen auf mir.
"Hör auf zu Grinsen Idiot."
"Wieso? Es macht mich glücklich Precious." ich sehe zu ihm hoch. Precious, wow. Ich stehe ja nicht wirklich so auf Kosenamen wie Babe, Baby ',Schatz und so weiter, aber das ist mal was neues. Das mag ich. Ich lächel zu ihm auf und er beugt sich zu mir runter, um mir einen sanften, gefühlvollen Kuss zu geben, den ich nur zu gerne annehme.
Der Tag ist einfach nur perfekt.


Hättet ihr je erwartet, dass der Vater auf Aria hört?

Und endlich läuft alles mal gut bei Damon und Aria.
Wie lange das wohl noch so bleibt 😈

Hoffe das Kapi hat euch gefallen 😁

Mysterious Girl-A Cinderella StoryTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang